Rezension Rezension (4/5*) zu Dunkler Grund: Ein Nordsee-Krimi - Ein Fall für Theo Krumme 7 von Hendrik Berg.

ThomasWien

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19. März 2021
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Wien
Etwas stört die Idylle des Husumer Hafens

Ostern ist für mich Theo Krumme Zeit. Pünktlich im März erscheint jedes Jahr ein neuer Fall des sympathischen Kommissars. Mittlerweile sind wir bei Fall 7 angelangt.

Ein angenehmer Frühlingstag. Die Luft riecht nach Nordsee und Fisch, doch eines stört die Idylle im Husumer Hafen, die blutüberströmte Leiche im Segelboot des hiesigen Szenewirt, noch dazu, wenn es sich dabei um dessen Ehefrau handelt.
Ein Anblick an den sich Kommissar Krumme, hier oben hoch im Norden, wohl nie gewöhnen wird.

Dieser Fall ist nicht nur schwierig zu lösen, er wird auch zu einer Belastungsprobe für das an sich harmonische Ermittlungsteam. Obwohl Theo Krumme vor vielen Jahren von Berlin nach Husum gekommen ist, muss er immer noch feststellen, dass er nicht als vollwertiges Mitglied der Husumer Gesellschaft wahrgenommen wird. Es fällt ihm regelrecht schwer das Zepter seiner jungen Kollegin Pat in die Hand zu legen, die aus Husum stammt und auch die betroffenen Personen gut kennt und somit auch diplomatischer mit den Einheimischen umgehen würde.

Anders als in den Fällen zuvor vermisste ich Krummes Souveränität. Sein Ärger über die fehlende Akzeptanz seiner Person im Revier, aber auch im privaten Umfeld, zerrt an seinen Nerven und lässt ihn waghalsige Entscheidungen treffen.

Aber nicht nur Krumme hat zu kämpfen. Auch das Nesthäkchen Pat muss ihre Frau stehen. Als Frau wird sie in einer neugegründeten Soko nicht ernst genommen und muss sich mit ihren männlichen Kollegen herumschlagen. Das Thema Gleichberechtigung ist offensichtlich noch nicht bis in das Husumer Revier durchgekommen.

Ich liebe die Bücher von Hendrik Berg aufgrund seiner bildhaften Sprache. Für mich ist die Nordseeküste samt den dazugehörigen Halligen ein Sehnsuchtsort. Hendrik Berg bringt mich zumindest einmal im Jahr gedanklich dort hin. Die Fälle sind auch immer nett zu lesen, wobei ich hier nicht mein Hauptaugenmerk darauflege. Land, oder besser Wasser, und Leute stehen bei mir im absoluten Vordergrund.

Erwähnenswert ist auch noch, dass es im Hause Krumme einen neuen Bewohner gibt. Sein Name ist Sonny und er ist der Sohn von Watson. Natürlich handelt es sich dabei um Hunde. Die Anekdoten rund um die Hundeerziehung von Theo Krumme, sind äußerst unterhaltsam und runden jeden Fall ab.



von: Franz Hafermeyer
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