Rezension Rezension (3/5*) zu Wenn das Licht gefriert (Thriller im GMEINER-Verlag) von Roman Klementovic.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Der Mord an Anna...

Seit 22 Jahren ist der Mord an Anna Venz ungeklärt. Die junge Frau kam damals nach einer Party ihrer Freundin Valerie nicht mehr nach Hause. Wenige Tage später fand man Annas Leiche im Moor. Eine Fernsehsendung will nun frischen Wind in die Ermittlungen bringen. Doch als Valeries Eltern, Elisabeth und ihr dementer Ehemann Friedrich, „Mörder im Visier“ schauen, weiß der alte Mann plötzlich Details über Annas Tod, die in keinen Berichten standen.

„Wenn das Licht gefriert“ ist ein Thriller des österreichischen Autors Roman Klementovic, der zunächst sehr vielversprechend beginnt. Gleich auf den ersten Seiten erleben wir die Ängste eines Elternpaares – Monika und Thomas - die auf die Heimkehr ihrer Tochter Anna warten und hoffen. Auch nach dem Zeitsprung, 22 Jahre später, erleben wir Elisabeth und Friedrich, in einer sorgenvollen und doch authentischen Situation. Friedrichs Alzheimererkrankung belastet das Eheleben freilich, doch Elisabeth müht sich nach Kräften, ihrem Mann zur Seite zu stehen. Doch nach der verhängnisvollen Ausstrahlung einer Fernsehsendung über ungeklärte Mordfälle, löst sich eine Lawine ungeheurer Vorfälle.

Elisabeth weiß sich mit dem plötzlichen Wissen ihres Mannes nicht zu helfen und versucht im Alleingang, sich Klarheit zu schaffen. Dabei driftet die Handlung immer mehr ins Unglaubwürdige, stark Konstruierte ab. Gleichzeitig verliert sich der Autor in Nebensächlichkeiten und trivialen Dialogen. Der Alltag eines Alzheimerpatienten mag redundant sein, aber die vielen Wiederholungen nehmen die Spannung aus einem Thriller raus. Ich glaube, dass hier auch der Knackpunkt des Buches liegt: der Alzheimerkranke wird zur Schablone, die Krimihandlung leidet darunter.