Rezension (4/5*) zu Galveston von Nic Pizzolatto

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Gast

Für Rody Cady stehen die Zeichen schlecht: erst verlässt ihn seine Frau, dann bekommt er von seinem Arzt die Diagnose Lungenkrebs bestätigt. Und dann will ihn sein Boss beseitigen lassen. Keine guten Voraussetzungen, um sein restliches Leben so angenehm wie nur möglich zu gestalten.
Zum Glück kann er dem Mordanschlag entfliehen und nimmt auf seiner Flucht die junge Prostituierte Rocky mit, die ebenfalls nur knapp dem Anschlag entging. Die beiden flüchten nach Galveston/Texas und nehmen auf dem Weg, gegen Rodys Willen, Rockys kleine Schwester Tiffany auf.
In Galveston mieten die Drei sich in einem heruntergekommenen Motel ein.
Als Krimi noir ist der Roman angekündigt, aber wer einen actiongeladenen Thriller erwartet, könnte enttäuscht werden. Bis auf die recht heftigen und blutigen Szenen am Anfang und Ende der Geschichte erwartet den Leser eher Innenansichten eines desillusionierten Gangsters, der über sein Leben und sein Scheitern Bilanz zieht. Außerdem erkennt er an sich neue Seiten, als er Rocky und ihrer Schwester hilft. Plötzlich fühlt er Verantwortung für andere Menschen.
Die Atmosphäre ist hoffnungs- und trostlos - nur gegen Ende gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer. Ein wenig erinnert mich der Roman an Cormac McCarthy's düsteren Romane.
Mir hat der Roman gut gefallen und empfehle ihn gerne weiter

Der Autor:
Nic Pizzolatto wurde in New Orleans geboren und ist in Lake Charles, Lousiana, aufgewachsen. Bereits an der Universität erhielt er zahlreiche Awards für sein Schreiben und war später auch als Dozent tätig. 2006 erschien seine Kurzgeschichtensammlung „Between here and the yellow sea“, die im gleichen Jahr auf der Longlist des Frank O'Connor International Short Story Awards stand. Seit 2010 ist Pizzolatto ebenfalls als Drehbuchautor tätig, u.a. für „The Killing“ und die hochgelobte HBO-Serie „True Detective“.
(Quelle: amazon)

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Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)
 
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