Rezension Rezension (4/5*) zu Die Harpyie: Roman von Megan Hunter.

schokoloko30

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26. August 2020
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Großraum Bonn
Die Harpyie

Lucie und Jacob leben in einem englischen Universitätsstädtchen. Ihr Mann arbeitet in der Forschung auf einem Campus, sie arbeitet von zuhause und kümmert sich hauptsächlich um die Kinder, Haushalt + Putzen. Ihr Mann kommt sehr spät von der Arbeit, so dass in der Woche die Kinder kaum sieht. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie einen Anruf erhält. Der Anrufer ist der betrogene Ehemann, der sie aufklärt, dass ihr Mann und seine Frau eine Affäre haben.

Lucie reagiert mit Wut und Zorn. Es fand eine kurze Konfrontation mit diesem Thema statt, bei dem ihr Mann behauptet, es sei nur Sex gewesen und er mache Schluß. Das "normale" Leben wird weiter geführt. Jacob kommt spät von der Arbeit und sie kümmert sich um den Rest. Doch unter der "braven" Fassade von Lucie bröckelt es. Sie möchte ihm weh tun, ihm Schmerzen zufügen. Die Vereinbarung lautet 3x darf sie Jacob bestrafen. Die Strafen fallen immer schwerwiegender aus. Und am Ende transformiert sich die Protagonistin zur Hrpyie.

Was für mich eher negativ war, dass die Protagonistin eher schwach ist. Eine Frau, die sich eher in der Opferhaltung verharrt. Der einzige Ausbruch war, diese "Bestrafungen". Aber nicht um ihn zu Massregeln oder ihn wieder zurück zu bringen, sondern eher ihre Aggressionen zu kanalisieren. Auch hat sie am Ende eher Gewissensbisse und angst wegen ihrer Taten ins Gefängnis zu kommen.

- Plot eher unwahrscheinlich

Positiv fand ich die Erzählweise, die genaue Beobachtung des englischen Kleinstadtseinerlei, die Vergleichsgespräche unter Erwachsenen über ihre Kinder und das bürgerliche, enge Leben und das Gerede hinter dem Rücken der anderen.

Da die positiven Punkte überwiegen, kann ich definitiv eine klare Empfehlung für dieses Buch geben!

 
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