Cover sind zu langweilig ...

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Liebe Bibliophilen!
Es gibt euch in allen Nuancen und Schattierungen. Ihr lest alles. Ihr lest den letzten Buchstaben aus den Zeitungen. Ihr habt die Bravo gelesen. Ihr lest die Beipackzettel von Medikamenten. Die Parteiprogramme. Von vorne bis hinten. Ihr seid wunderbare Buchstabensammler. Vergesst nicht, eure Knöllchen zu lesen!

Vor allem aber lest ihr Bücher. Meistens Romane. Manchmal Sachbücher. Das Feuilleton. Die Bücherprogammvorschauen der Verlage. Wir durchforsten Leserforen und Buchtauschforen.

Bei all den wunderbaren Angeboten für uns Bibliophile, haben wir uns einen Augenschnelldurchlauf angewöhnt - bis wir irgendwo hängenbleiben und auf etwas näher heranzoomen. Ein Klick - unser!

Was hat uns gelockt???

Das Cover, meine Damen und Herren.

Und das ist unser heutiges Thema. Das Cover. Genauer: Erkennt man am Cover, was man bekommt?
Oder, wieder anders - hat jedes Genre sein typisches Cover?
Und sind die Cover nicht oft nervtötend langweilig, weil dieselben Motive sozusagen Standard sind?

Man könnte im Fernsehen auftreten in einem Wettbewerb. Genreerkennung anhand von Covern.
Oder noch besser. An einem entsprechenden Stand auf der Buchmesse.So viele Cover man dem richtigen Genre zuordnen konnte, so viele Bücher darf man gratis mit nach Hause nehmen. Wenn ihr Glück habt, sind nicht nur erotische Romane darunter.

Welche Genre erkennt ihr auf Anhieb allein vom Cover her? Was macht es so typisch?


Verwandte mitzudiskutierende Themen: Die Coverbeschreibung in der Rezension. Wer gestaltet ein Cover. Wieviel hat ein Autor mitzureden. Kauft ihr nach Cover. Was muss ein schönes Cover haben? Was ist ein NoGo Cover. Was habt ihr am liebsten oder hättet ihr am liebsten. Braucht man überhaupt eins?

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Und alle, die gerne mitdiskutieren möchten!
 
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Die Häsin

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Rhönrand bei Fulda
Natürlich gibt es Konventionen für die Titelgestaltung je nach Genre:


Dunkler Untergrund, darauf eine aufgebrochene Frucht oder pinkfarbene/lila Ranken: erotischer Frauenroman

Buchinformationen und Rezensionen zu Neues Glück im kleinen Strickladen in den Highlands von Susanne Oswald
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Schnörkelige Schrift und gemütliche Möbel oder blumige Fassade eines Cottages: Feelgood-Frauenroman


Blut oder andere Körperflüssigkeiten (will man so genau gar nicht wissen) und/oder andere unappetitliche Sachen, gerne auch tot aussehende Köpfe mit geschlossenen Augen und/oder zugenähten Lippen und dergleichen: Chopper-Krimi

Buchinformationen und Rezensionen zu Das Böse in ihr: Psychothriller von Camilla Way
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Schwarz mit Gekrakel: Psychothriller

Ich habe übrigens keines der genannten Bücher gelesen ...
Finde es gut, dass wir solche Konventionen haben; so fällt es leichter, gezielt bestimmte Genres anzusteuern.

Was gar nicht geht: Cover, die sich merkwürdig anfühlen. Ich habe mal ein Buch gelesen über einen Schriftsteller, der sich von seinem Verleger irgendwie im Stich gelassen fühlte. Erst dauerte es furchtbar lang, bis das geplante Buch gedruckt war, und dann war es in ein Material gebunden, das sich anfühlte wie behaartes Velours. Geht absolut überhaupt gar nicht!!

ps. Ich würde nie ein Buch allein wegen des Covers kaufen - ohne die geringste Ahnung, was drinsteht und wie es geschrieben ist. Aber ich will nicht leugnen, dass - wenn ich eine Anzahl Bücher in der Hand habe und schwanke, welche ich kaufe - das Cover eine gewisse Rolle spielt.
 
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Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Dieses Cover finde ich zum Beispiel so fürchterlich, dass ich das Buch nicht kaufen würde. Ich habe es aber auf der Merkliste der Onleihe - bei einem Ebook beleidigt mich das Foto nicht ...

Und ja, ich weiß, was das Cover darstellt. Ich mag es trotzdem nicht.

Buchinformationen und Rezensionen zu Ein wenig Leben: Roman von Hanya Yanagihara
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Reaktionen: Emswashed und Yolande

Yolande

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13. Februar 2020
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Cover sind für mich eher ein Ausschlusskriterium, wenn solche Cover sehe wie hier oder auch dann ich sofort raus :confused::confused:. Oder auch Titel, wie das Erstgenannte oder die "Der kleine Strick, Blumen, Bücherladen womöglich noch an der Seine :eek:das sind absolute No-Gos.
Ich mag Cover, die auch ein wenig die Hand schmeicheln wie z. B.
Buchinformationen und Rezensionen zu Der Meisterkoch von Saygin Ersin
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, auch das hier fand ich toll
Buchinformationen und Rezensionen zu Der Mann im roten Rock von Julian Barnes
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.
Aufgefallen ist mir, dass besonders beim Diogenes Verlag die Cover oft überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun haben. Das finde ich etwas schräg
 

Die Häsin

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Rhönrand bei Fulda
Ich vermute, das Millar-Cover soll vage an Chandler erinnern, daher Tankstelle und Auto. Edward Hopper-Feeling ...

Stricklädchen mag ich übrigens sehr. Wenn man reingehen und Wolle kaufen kann. In Buchform will ich mir das aber nicht mehr antun. Ich hatte mal ein Buch von Sabine Thiesler (geliehen), in dem es eine kurze Szene in einem Strickladen gab. Da häuften sich die albernsten Fehler in einem Maße, dass sich mir als Strickerin die Fußnägel aufrollten ... und es ging keineswegs um Dinge, die nur Spezialistinnen wissen können, sondern um absolutes Elementarwissen. So etwa auf dem Level wie eine Szene im Baumarkt, wo man einem Mann zum Schraubenreindrehen eine Axt verkauft.
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Ich lasse mich natürlich auch von Covern verführen, habe aber auch immer wieder erfahren, wie falsch man da liegen kann. Beispielsweise eines meiner letzten Bücher
Buchinformationen und Rezensionen zu Das Leben ist zu kurz für irgendwann: Roman von Ciara Geraghty
Kaufen >
Dieses Buch hätte ich nie im Leben im Geschäft in die Hand genommen. Und bin wirklich positiv überrascht worden.OderDas ursprüngliche Cover war mit Herzchen und einem Kälbchen - uuhhh, mehr als genug Grund, einen großen Bogen darum zu machen. Doch es war wirklich richtig schön und ich weiß von vielen Anderen, denen es genau so ging. Ganz anders hingegen beiDas Buch habe ich nur wegen des Covers mitgenommen - ok, der Klappentext klang auch ganz vielversprechend. Aber es war sooo schlecht.
Was mir gut gefällt: wenn bei einer Reihe die Cover erkennbar bleiben, beispielsweise die Serie von Tom Hillenbrand um den Koch Xavier Kieffer. Hier mal die ersten drei Bände
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Und manchmal kaufe ich ein Buch auch ausschließlich wegen des Covers, einfach weil es soooo schön istObwohl der Inhalt natürlich auch nicht schlecht ist ;)
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Natürlich lasse ich mich vom Cover beeinflussen, allerdings würde ich mir kein Buch kaufen, das mich auch sonst nicht anspricht.
Doch manchmal schreckt mich ein Cover so ab, dass ich mir das Buch nicht kaufe. Habe vor kurzem ein solches gesehen, da sind zwar die Besprechungen gut, aber das Bild kann ich mir nicht anschauen. ( Habe es gesucht, doch nicht gefunden, da ich den Titel nicht gelesen habe.)
Die Büchergilde, die ich ansonsten sehr schätze, hat manchmal auch extrem hässliche Umschlagbilder.
Bei der Betreuung unseres öffentlichen Bücherregals helfen mir die Cover beim Einsortieren. Bei vielen siehst Du sofort, was für ein Genre es ist.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Vor vielen Jahren, es muss so um 2010 herum gewesen sein, war ich mal ein paar Tage in Madrid und sah begeistert, wie viele Spanier in der Metro dicke Bücher lesen. Eine Frau, die mir gegenüber saß, hatte dieses Buch in der Hand, die spanische Ausgabe natürlich, aber mit demselben Cover:


Ich war ziemlich entsetzt, weil ich das Cover auch nicht deuten konnte, ich konnte den spanischen Titel nicht lesen ... Für die Metro hätte ich an Stelle dieser Frau ein anderes Buch genommen.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Wann hab ich das letzte Mal eine freie Entscheidung nach Cover beim Bücherkauf getroffen? Ich kann mich nicht erinnern.
Es ist eher so, dass ich erst einmal nach Autoren, oder Titel schaue.
Die drei Bücher auf meinem Tisch könnte ich ohne weiteren Kenntnisstand auch nicht unbedingt zuordnen:

Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.

Also entweder ist mir das Cover egal, oder aber es passt und hat was Besonderes (Prägung, Farbe, Bild, Anordnung...). Das fällt mir aber erst nach dem Lesen auf. (Ausnahme: Der Mann im roten Rock)
Aber ich glaube ich habe noch nie ein langweilige Buch behalten, nur weil mir das Cover so gut gefallen hat.
Was mich eher beeindruckt, ist das Drumherum, wie zum Beispiel Karten, oder Stammbäume im Innenteil, farblich passendes Lesebändchen, Material.
Bei meinen Kinderbüchern gibts auch mal "echte" Edelsteinaugen, oder eine rote Plüschnase, die aus dem Cover herausstechen.... ich glaube, das waren auch die Bücher, bei denen ich mich vom Cover beeindrucken lassen habe (und die ich auch dem Genre zuordnen könnte).:)
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Die Büchergilde, die ich ansonsten sehr schätze, hat manchmal auch extrem hässliche Umschlagbilder.
Da bin ich in letzer Zeit auch oft enttäuscht gewesen. Verarbeitung, Papier - alles recht. Aber die Gestaltung: ganz schlimm, so supermodern, dass es nicht mehr zur Geschichte passt.
Bei vielen siehst Du sofort, was für ein Genre es ist.
Absolut! Ich scrolle ja immer mal bei Tauschticket durch und staune, wie viele Nackenbeißer Romane angeboten werden. Die sehen wirklich alle gleich aus:
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.

Auch die historischen Romänchen sind sehr ausstauschbar:

Es erleichtert die Zuordnung. Die Bilder locken zunächst einmal. Danach schaut man sich den Klappentext an. Die literarischen Titel kann man auch gut erkennen, sie sind anders, aber nie gleich;)

Ich lasse mich ja auch gern von richtig schönen Covern ködern. Aber dazu später. Das Akku ist leer...
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Was mich übrigens mächtig nervt, ist ein schwer leserlicher Titelaufdruck auf dem Rücken, so dass man das Buch im Regal nicht findet!
Mein größtes Bücherregal hat zum Beispiel sehr tiefe Borde, und da es ziemlich stabil ist, habe ich jetzt hinten an der Wand ein Extrabrett auf zwei Klötzchen gelegt und stelle die Bücher in zwei Schichten hinein, so dass die doppelte Menge hineinpasst. Das sieht aufgeräumt aus und die Bücher lassen sich auch gut entnehmen, nur nervt es furchtbar, wenn Titel und Autor dann ganz unten auf dem Rücken stehen, so dass die davor stehende Reihe den Aufdruck komplett verdeckt. Und genauso nervig sind Winzbuchstaben auf dem Buchrücken, so dass man praktisch mit der Nase dran muss.
 

sursulapitschi

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18. September 2019
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Wann hab ich das letzte Mal eine freie Entscheidung nach Cover beim Bücherkauf getroffen? Ich kann mich nicht erinnern.
Ohhhhooo, ich bin das Gegenteil, ich gucke erstmal nur nach dem Cover, wenn das ok ist, nach dem Klappentext. Ja gut, außer manchmal. :D

Deshalb...ähem... stöbere ich hier nicht so gerne durch den Kalender. Ich brauche dringend das Coverbild zur Entscheidungsfindung und das bekomme ich hier erst auf den zweiten Blick, wenn ich die Leserunde aufrufe. Ja, das ist kleinlich, entschuldigung. :oops:
 
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