Das ist alles?Bereit.
In der Generation mussten Männer stark sein, wehrhaft, fleißig. Hannes Vater ist ein einfacher Bauer, alles dreht sich um den Betrieb und die Arbeit, jeder muss funktionieren. Das ist genau das Männerbild, das er von seinem Vater ererbt hat. Schwäche war Schande.Woher die Verachtung des Vaters gegenüber seinem Sohn resultiert, ist für mich nicht ganz klar. H
Ich sehe da eher die Kriegsvergangenheit. Der Erste Weltkrieg hat Millionen von Männern traumatisiert und ihnen die Lebensfreude geraubt. Das darf natürlich nicht als Entschuldigung dienen für seine Gewaltbereitschaft.Bitte nicht, "schwierige Kindheiten" haben für mich immer einen faden Beigeschmack
Darauf wird es wohl hinauslaufen.Entweder die Gunst des Vaters und zu einem Menschen werden, der er nicht sein möchte, oder auf Konfrontation mit dem Vater gehen und sich von dessen Einfluss lösen.
Die Erziehung und das Vorbild des Vaters bleiben nicht ohne Spuren. Dennoch hat er sich bislang im Griff und lässt seine Wut nicht an unschuldigen Kreaturen aus: beim Pferd hat er sich schnell wieder im Griff und die angriffslustigen Streithähne hatten es verdient (früher wurden Konflikte unter Jungen/Männern noch eher mit der Faust ausgetragen als heute). So ein bisschen Temperament tut doch jedem gutMir ist noch aufgefallen, dass Hannes, genau wie sein Vater, zu Aggressionen neigt. Es gab mehrfach eine Situation, die den ruhigen Hannes ausrasten ließen, so dass sich manch einer eine blutige Nase geholt hat.
Vergiss nicht die Wolken, die Hannes oft und gern betrachtet.Hannes träumt sich manchmal weg. Diese Szenen haben mir sehr gut gefallen, wenn er den Vögeln hinterherschaut, ans Auswandern denkt oder die Ameisen mit ihrer schweren Last beobachtet.
Momentan ist sie für mich noch jemand, der einfach nur für Frieden sorgen will. Es ist aber auch schwierig, wenn man als Mutter ständig zwischen einem männlichen Pubertier und seinem Vater vermitteln muss. Ich mache auch gerade ähnliche Erfahrungen mit, bin sozusagen die Schweiz in meiner Familie.Einerseits stärkt sie Hannes den Rücken, andererseits steht sie loyal zum Vater.
Ich glaube, dass in ihm ein Gefühlschaos tobte: Trauer um das Pferd; Hass auf den Vater, dem er die Schuld gibt; Wut, weil er sich von der Mutter ungerecht behandelt fühlt. In dem Moment, als er fluchtartig das Haus verlässt, fühlt er sich vielleicht auch ausgegrenzt. Er hört nebenan seine Eltern. Und auf einmal ist die Mutter nicht mehr neutral, denn sie ergreift Partei gegen ihn und für den Vater. Deshalb ist er verzweifelt und will einfach nur weg. Aber wo soll er schon hin.Wie deutet ihr seinen "Ausbruch" in die kalte Nacht, in der er sich die Lungenentzündung holt? Die Mutter straft ihn mit Verachtung, weil er den Vater schlecht gemacht habe. Er selbst trauert auch um das treue Pferd..
Stimmt. Aber ich habe in diesem Leseabschnitt keinen Hinweis entdeckt, warum der Vater meint, dass Hannes schwach ist.Das ist genau das Männerbild, das er von seinem Vater ererbt hat. Schwäche war Schande.
Ja. Das passt gut!Und auf einmal ist die Mutter nicht mehr neutral, denn sie ergreift Partei gegen ihn und für den Vater. Deshalb ist er verzweifelt und will einfach nur weg. Aber wo soll er schon hin.
Bedenke: der Vater weiß alles und freut sich, als Hannes zurückschlägt. Ich wette, man hat ihm auch zugetragen, als Hannes vermöbelt wurde. Außerdem könnte der Stimmungswandel auch damit zusammenhängen, dass allgemein die Achtung vor dem Sohn steigt.Aber ich habe in diesem Leseabschnitt keinen Hinweis entdeckt, warum der Vater meint, dass Hannes schwach ist.
Das würde es erklären. Ich habe den Dorfklatsch nicht bedachtIch wette, man hat ihm auch zugetragen, als Hannes vermöbelt wurde.
Der Krieg hat den Vater anscheinend stark verändert, zuvor muss er anders gewesen sein. „ Ein lustiger Kerl, ein Draufgänger.“ Das passt so garnicht zu dem Vater, der uns hier entgegentritt. Aber „ auch ein Stiller, mit dem Kopf sonst wo unterwegs.“ Ähnlichkeiten mit Hannes! Der Großvater war auch einer, der schnell zugeschlagen hat. Das gleiche Verhaltensmuster, das der Vater übernimmt.Ich sehe da eher die Kriegsvergangenheit. Der Erste Weltkrieg hat Millionen von Männern traumatisiert und ihnen die Lebensfreude geraubt. Das darf natürlich nicht als Entschuldigung dienen für seine Gewaltbereitschaft.
Sehr gut beobachtet. Das war eine spontane Aktion, nur weg von daheim. Es ist ihm in dem Moment auch egal, ob er friert oder ob er sich dabei den Tod holen kann. So weit gehen die Überlegungen wohl nicht.Ich glaube, dass in ihm ein Gefühlschaos tobte: Trauer um das Pferd; Hass auf den Vater, dem er die Schuld gibt; Wut, weil er sich von der Mutter ungerecht behandelt fühlt. In dem Moment, als er fluchtartig das Haus verlässt, fühlt er sich vielleicht auch ausgegrenzt. Er hört nebenan seine Eltern. Und auf einmal ist die Mutter nicht mehr neutral, denn sie ergreift Partei gegen ihn und für den Vater. Deshalb ist er verzweifelt und will einfach nur weg. Aber wo soll er schon hin.
Die Mutter hat für mich noch keine klaren Konturen. Einerseits stärkt sie Hannes den Rücken, andererseits steht sie loyal zum Vater.
Tut mir leid. Diese Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Nicht jeder Roman muss lyrisch geschrieben sein. Ich empfinde den Schreibstil als gefällig und handlungsorientiert. Es passiert recht viel, es gibt viele Dialoge. Da hat mich bislang nix gestört und das "Hämmern" der Hauptsätze höre ich auch nicht.Aber was ich gar nicht mag, sind Gedankensprünge und Hauptsatz an Hauptsatz gehämmert.
Passend zur (damaligen) Rolle der Frau. Auch wenn man merkt, dass sie unzufrieden ist. Ich bin gespannt, welche Rolle sie noch spielt.Das ist mir auch aufgefallen, sie zieht sich immer zurück und schweigt.
Als das Thema Boxen das erste mal von Hannes angesprochen wurde, erwiderte der Vater das sei nichts für ihn. Hannes nahm sich das sehr zu Herzen und wollte dann ja wegen Thies, der groß und stark ist, gar nicht mehr zum Training, als der Vater dann doch das okay gab.Stimmt. Aber ich habe in diesem Leseabschnitt keinen Hinweis entdeckt, warum der Vater meint, dass Hannes schwach ist.
Ihre Rebellion findet im Stillen statt. Das Schweigen, die Bücher, die Blumen, sie setzt trotzdem eine Menge von ihren Wünschen durch, wenn es auch schön wäre, wenn sie ihm klar die Stirn bietet, wenn ihr Mann den Sohn oder den Hund verletzt. Vielleicht hat sie dies in der Vergangenheit ja mal getan und er wurde ihr gegenüber handgreiflich? Erfahren haben wir bisher zwar noch nichts dergleichen, aber wer weiß. Ansonsten denke ich, dass @kingofmusic recht hat, es war damals leider so dass Frauen dies nicht zustandDas ist mir auch aufgefallen, sie zieht sich immer zurück und schweigt.
Diese Kritik kann ich nicht teilen. Die Sprache passt doch wunderbar zum Setting und der Zeit. Mir ist hier nichts Negatives aufgefallen.Leute, ich bin unzufrieden! Was ihr hier alles, sogar lyrisch schön, erklärt, hätte mir der Autor erklären sollen. In ähnlichen, schönen Worten, durchsetzt mit Konjunktionen.
Ich mag das Setting. ich mag das karge Land und seine kargen Leute. Sehr. Ich mag, dass es keine Phrasen gibt. Aber was ich gar nicht mag, sind Gedankensprünge und Hauptsatz an Hauptsatz gehämmert. (Ich mag gar nicht zählen, wie oft ein Satz mit "Der Vater" oder mit "Hannes" anfängt.
So. Jetzt ist es gesagt.
Das ist für diese Zeit nicht ungewöhnlich. Welche Frau hat sich damals offen gegen ihren Mann aufgelehnt. Außerdem scheint sie andere Seiten ihres Mannes zu kennen, weiß und versteht, warum er ist, wie er ist.Die Mutter hat für mich noch keine klaren Konturen. Einerseits stärkt sie Hannes den Rücken, andererseits steht sie loyal zum Vater.