Rezension Rezension (4/5*) zu Homo Lupus: Thriller von Thomas Kiehl.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Homo Lupus: Thriller von Thomas Kiehl
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Wolfsrituale

Die Biologin Dr. Lena Bondroit hat sich von der Erforschung der Ameisen auf die Beobachtung von Wölfen verlegt. Mit ihrem Lebensgefährten Michael und ihrem kleinen Sohn Jean lebt sie in der Nähe von Berlin. Von irgendwelchen Polizeioperationen will sie nichts mehr wissen. Dann allerdings kann sie doch nicht nein sagen. Kurz vor der Wahl gibt es Hinweise, dass in Berlin ein Anschlag geplant ist. Im Verdacht stehen Mitglieder eines Berliner Clans. Versuche, jemanden dort einzuschleusen, sind fehlgeschlagen und nun soll Lena mit ihrer Erfahrung einen entscheidenden Tip geben. Kann man einen Clan etwa mit einem Wolfsrudel vergleichen.

Bei Lena Bondroits zweitem Auftritt ist die politische Lage in Berlin kurz vor der Wahl unsicher. Neue Kräfte, die nur bedingt in der demokratischen Tradition stehen, streben nach der Macht. Und nun die Bedrohung durch diesen Hinweis auf einen möglichen Anschlag, der in einem abgehörten Telefonat aufgeschnappt wurde. Der Ermittler Stefan Ewald bittet Lena um Unterstützung, da seine Beamten einfach nicht mehr weiterkommen. Lena nimmt an einem Treffen mit den Ermittlern teil. Da sie schließlich nicht persönlich beteiligt werden soll, dürfte so eine Beratung keine Gefährdung bringen. Allerdings läuft die Sache anders als geplant und Lena Bondroit ist näher am Geschehen als geplant.

Auch wenn sich die Handlung zu Beginn etwas langsam entwickelt, wird dieser Thriller im weiteren Verlauf sehr spannend. In dem Moment, wo sich der Autor beginnt mit den möglichen Erwartungen der Lesen zu spielen, wird es interessant. Das politische Gefüge im Berlin nach der Corona-Krise wirkt latent bedrohlich, doch scheinen die Wähler diese Bedrohung nicht wahrzunehmen. Die Bedrohung durch die Clans erscheint dagegen offensichtlich. Gut dargestellt, wie Erwartungen nicht immer bedient werden und dass es durchaus eine positive Wirkung haben kann, wenn sich Menschen in gegenseitigem Interesse mal richtig unterhalten. Und wenn man ab einem Punkt als Leser beinahe nicht mehr glaubt, dass das noch gut ausgehen kann, mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


 

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