Rezension Rezension (5/5*) zu Aschenliesel von Mia Sole.

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
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Alina das moderne Aschenputtel aus den Bergen

<strong>"Liebe zur Natur ist die einzige Liebe, die menschliche Hoffnungen nicht enttäuscht." (Honoré de Balzac)</strong>
Alinas Welt stürzt zusammen, als ihre Mutter sie verlässt, als sie 4 Jahre alt ist. Damals wusste sie nicht, warum ihre Mutter sie und ihren Vater von einem Tag auf den anderen verlassen hat. Zum Glück hat sie noch ihre Tiere auf dem Bauernhof, die ihr ein wenig Trost spenden, doch die Sehnsucht ist auch zwanzig Jahre später noch da. Jedoch an ihren vierundzwanzigsten Geburtstag beschließt Alina endlich ihr Leben alleine in die Hand zunehmen. Zu lange hat sie zugesehen, wie ihr Vater bei allem wegsieht, was Olga und ihre Tochter Katharina ihr angetan haben. Deshalb beschließt die angehende Tierärztin neben ihrem Studium im Wellnesshotel Bacher zu arbeiten. Verwundert ist sie allerdings, als ausgerechnet ihr Schulfreund Mike über den Weg läuft, der sie früher so schrecklich als Bauernliesel gehänselt hat. Dass er nun zudem ihr Chef ist und sie sich heimlich in ihn verliebt hat, macht das Ganze noch komplizierter. Besonders, wenn diese Beziehung dem Vater Bacher ein Dorn im Auge ist.

<strong>Meine Meinung:
Das Cover stellt schon ein wenig die Konflikte dar, um die es in diesem Buch geht. Nämlich einfaches Bauernmädchen verliebt sich in den Sohn des reichen Hotelbesitzers. Der Schreibstil ist locker, emotional, unterhaltsam und in verschiedene Kapitel und Handlungsstränge eingeteilt. Dabei geht es im großen Ganzen um das bekannte Märchen Aschenputtel, das jedem bekannt sein dürfte. Allerdings treffen wir hier nicht auf die böse Stiefmutter mit ihren zwei garstigen Töchtern. Sondern auf die Lebensgefährtin mit verwöhnter Tochter, die sich von der Tochter des Lebensgefährten bedienen lässt. Zum Glück hat Alina mit Nelly, ihrer jüngsten Halbschwester, nicht so viel Probleme. Die Autorin Mia Sole lässt dieses Märchen der Gebrüder Grimm wundervoll in eine Bergregion einfließen. Dabei trifft dann allerdings nicht die mutterlose Tochter aus reichem Hause auf ihren Prinzen, sondern die Bauerntochter auf den Sohn des Hotelbesitzers. Natürlich gibt es noch viele Komplikationen, Konflikte und Hindernisse, bis sich die beiden in die Arme schließen können. Da kommt es zum Streit, es geschieht ein Diebstahl, ungewöhnliche Hotelgäste reisen an und viele mehr. Natürlich darf auch ein Ball beziehungsweise ein Fest nicht fehlen. Zudem ist hier mit der sympathischen, mitfühlenden, ehrgeizigen und zuverlässigen Alina eine wirklich bezaubernde Protagonistin gelungen. Ich bin sofort von ihr begeistert, besonders wie sie ein Herz für die Tiere und ihre Mitmenschen hat, fand ich hinreißend. Mir ist allerdings sofort klar, dass dies von einigen schonungslos ausgenutzt wird. Mike dagegen ist mir nicht sofort sympathisch, besonders da er Alina als Kind so verletzt hat. Doch mit der Zeit entpuppt er sich wirklich zum netten, vertrauenswürdigen Mann. Dagegen bleiben Olga und Katharina die verwöhnten Miesepeter, die sie von Anfang an sind. Unbegreiflich, das man sich auf einem Bauernhof so auf die faule Haut legen und verwöhnen lassen kann wie die beiden. So wie sie sich bei Alinas Geburtstag benommen haben, wundert es mich, das sie nicht schon längst von zu Hause ausgezogen ist. Irgendwie scheint ja Alinas Vater wirklich blind zu sein, dass er es nicht mitbekommt wie seine leibliche Tochter behandelt wird. Doch zum Glück endet diese Geschichte wie im Märchen mit einem Happy End. Dass sie vor allem den ungewöhnlichen Gästen zu verdanken hat, die auch mich überrascht haben. Zudem kann man aus dieser Geschichte einige Redewendungen mitnehmen. Ein paar davon sind: "Jeder ist seines Glückes Schmied.", "Am Ende wird alles gut! Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende" und "Gegensätze ziehen sich an". Ein unterhaltsames modernes Märchen, das von mir gerne 5 von 5 Sterne bekommt für seine Umsetzung.<strong>