Neee. Ich dachte schon, ich wäre wieder die einzige, die zur Gegenrede ansetzen muss.... Aber dankbarerweise geht es
@RuLeka ähnlich wie mir! Was sollte dieser letzte Abschnitt jetzt? Das Wesentliche wird von unglaublich vielen Worten, Gerede, Geplapper, nennt es, wie ihr wollt, verdeckt! Mit diesem letzten Abschnitt macht sie mir den Lesegenuss der drei vorherigen fast zunichte. Da löst sich zu viel in Friede Freude Eierkuchen auf. Eine solch plötzliche Entwicklung gerade der Mutter ist nicht glaubwürdig. Sie mutiert von der oberflächlichen, hübschen Fitness-Tussi, die kaum zu Hause ist, ihre Tochter nicht wahrnimmt und Betäubungsmittel nascht, zur hoch sensiblen Wahrheitsfanatikerin, die sich mit einem Schlag alles von der Seele redet. Nach 16 Jahren Mutterschaft ein kompletter Wandel innerhalb eines Tages!
Ebenso Marta. Schön, dass sie kommt. Aber dann sprudeln lauter Nichtigkeiten aus ihr hinaus (herrlich das Bild vom Luftballon!). Bis man zum Kern kommt. Und dann tropft die Rührseligkeit: "Dieses Lächeln habe ich noch nie an ihr gesehen, denke ich. Es macht, dass ich mich wohlfühle, nein, halt, dass ich mich verstanden fühle...(...)". Ein bisschen zuviel.
Dann die Rückblicke auf die unglücklichen Frauen der Familie. Die Großmutter Marina mit dem gewalttätigen Vater, der sie in die Ehe mit dem treulosen Dottore drängt. Geld war ihm wichtiger als Liebe.
Nach 30 Jahren erhört sie endlich ihre ewig währende Gärtnerliebe. Schnell gründen sie eine Existenz und erfüllen sich einen Traum damit.
Die Mutter, die ewig unter ihrer Schuld litt, bis sie endlich zur Polizei ging. Der Zusammenhang zwischen dem Giftmüll und der Behinderung ihres Sohnes bleibt vage im Raum hängen - klar wird mir das nicht.
Der Auftritt Paolas im PEEG musste dramatisch ausgestaltet werden mit vier bösen Buben, die sie aus dem Fernsehen(!) kennen. Antonio, der Held, erscheint genau im richtigen Moment....
Romantischer Schlussakkord im (beängstigenden) Aufzug. Klar, wo sonst? Obwohl keine Zeit, redet sich Paola um Kopf und Kragen...
Too much!
Auf manch schöne Formulierung habt ihr schon Bezug genommen. Auch die habe ich gesehen. Die Bezüge zu Filmen und Büchern konnte ich längst nicht komplett nachvollziehen. Mehrfach ging es um das ganze Leben, den Buchtitel. Es ging auch um die Wunden, die die unglücklichen Lebenswege der Frauen hinterlassen.
Ab Seite 205 hätte man kürzen müssen. Da ist vieles blutleer. So schade! Die schönen Bilder gehen in der Flut der Worte unter.
Schade! Ich wollte dem Roman 5 Sterne geben. Aber das wird nach diesem Finale nix mehr.