4. Leseabschnitt: Kapitel "Das Flugzeug, der Traktor und das Warten" bis Ende

Barbara62

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19. März 2020
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Schon im dritten Abschnitt hatte ich damit gerechnet, dass Pauls Prügelopfer das Ekel Sedgwick sein würde. Verdient hat er es. Überrascht hat mich der Ausgang nicht, eher schon, dass es so lange gedauert hat, bis Paul sich wehrt. Aber auch hier hat er versucht, sich möglichst lange anzupassen. Das ist eigentlich das einzige, was ich ihm vorwerfen würde: dass er zu passiv ist.

Immerhin hat der Richter nicht unterstellt, dass er sein Opfer umbringen wollte, obwohl das im Bereich des Möglichen gelegen hätte, wären die Helfer nicht gekommen. Pauls bisher unbescholtener Lebenswandel hat ihn vor einer Mordanklage bewahrt.

Nach Nouks Tod hat Paul nichts mehr, was ihn im Land hält. Außer vielleicht seinem provokanten Bad im Pool, dieses Mal legal, und dem Besuch des Casinos. Damit hat er mit Kanada abgeschlossen. Die Ankunft in Skagen scheint er als Heimkehr zu begreifen, obwohl noch nicht klar ist, wie lange er bleibt. Ich hoffe sehr für ihn, dass die Familie ihn willkommen heißt, denn er ist mir sehr ans Herz gewachsen.

Sehr gut gefallen hat mir Kienan Read, ein wirklich treuer Freund.

Gute Unterhaltung, eine Sprache mit wunderbaren Bildern und drolligen Wortschöpfungen, und das ein oder andere habe ich dabei gelernt. Es war nicht unbedingt das, was ich vom Prix Goncourt erwartet hätte, aber eine Lektüre, die fast durchgehend Spaß gemacht hat. Für ein heißes Wochenende hat es gepasst, da hätte ich eine schwerere Kost nicht vertragen. Für mich ein 4-Sterne-Buch, das ich zur Lektüre guten Gewissens empfehlen kann, aber keine unvergessliche Literatur.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Aber auch hier hat er versucht, sich möglichst lange anzupassen. Das ist eigentlich das einzige, was ich ihm vorwerfen würde: dass er zu passiv ist.
Ich denke nicht, dass Paul passiv ist und sich anpasst. Nein, er ist einer, der seine Aufgabe ernst nimmt, dem die Menschen am Herzen liegen und der deshalb mehr macht, als sein Job erfordert. Aber die Zeiten sind leider so, dass es nicht um Mitmenschlichkeit geht, sondern um Kostenersparnis und Effizienz. Eigentlich sollte sein Job vor den Wohnungstüren aufhören, doch Paul hört den Menschen zu, kümmert sich, wenn welche krank sind usw. Dass so einer dann wegen einer Nichtigkeit seine Arbeit verliert, der er jahrzehntelang pflichtbewusst nachging, ist mehr als traurig.
 

Barbara62

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Ich denke nicht, dass Paul passiv ist und sich anpasst. Nein, er ist einer, der seine Aufgabe ernst nimmt, dem die Menschen am Herzen liegen und der deshalb mehr macht, als sein Job erfordert. Aber die Zeiten sind leider so, dass es nicht um Mitmenschlichkeit geht, sondern um Kostenersparnis und Effizienz. Eigentlich sollte sein Job vor den Wohnungstüren aufhören, doch Paul hört den Menschen zu, kümmert sich, wenn welche krank sind usw. Dass so einer dann wegen einer Nichtigkeit seine Arbeit verliert, der er jahrzehntelang pflichtbewusst nachging, ist mehr als traurig.
Genau deshalb hätte er kämpfen müssen und den Hausbewohnern erklären, weshalb er zum mürrischen Hausmeister geworden ist. Vielleicht hätte er sie aufrütteln können, denn sie haben ja offensichtlich den "alten" Paul vermisst.

Ich mag Paul auch und was er als Hausmeister geleistet hat, geht weit über sein Amt hinaus. Offensichtlich hat er jahrelang keinen Urlaub genommen und sich aufgeopfert - und das freiweillig und gern. Das Funktionieren der Hausgemeinschaft war ihm Herzensangelegenheit. Gerade deshalb ist es schade, dass er sofort aufgibt. Aber vielleicht hatte er auch keine Chance. Und er ist eben keine Kämpfernatur.
 

RuLeka

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Gute Unterhaltung, eine Sprache mit wunderbaren Bildern und drolligen Wortschöpfungen, und das ein oder andere habe ich dabei gelernt. Es war nicht unbedingt das, was ich vom Prix Goncourt erwartet hätte, aber eine Lektüre, die fast durchgehend Spaß gemacht hat. Für ein heißes Wochenende hat es gepasst, da hätte ich eine schwerere Kost nicht vertragen.
Auch hier muss ich leider widersprechen. Ich habe den Roman ganz anders gelesen. Der Autor erzählt zwar mit leichter Hand und einigen Anekdoten, aber letztendlich eine tieftraurige Geschichte. Die eines Menschen, der voller Menschenliebe und Verständnis für andere sein Leben geführt hat und am Ende alles verloren hat. Der Tod begleitet ihn von Kindheit an, dazu kommt die Scheidung der Eltern ( wobei es auch vorher wahrscheinlich nicht die wahre Idylle war). Dubois malt das nicht groß aus, erzählt davon eher lapidar, aber zwischen den Zeilen spürt man den Schmerz. Er liebt seinen Vater, folgt ihm nach Kanada, kann ihn aber nicht vor seinem neuerlichen Sturz bewahren, sondern muss sich im Gegenteil eine Mitschuld daran geben.
Endlich findet er die Frau fürs Leben ( „ Meine Frau war der Umhang, der Stab, das Kaninchen und der Hut zugleich.“) und verliert sie wieder.
Seine Arbeit ist mehr als ein Job für ihn, er sieht die Menschen hinter den Wohnungstüren und wird von einem Widerling entlassen.
Sein Ausrasten ist mehr als verständlich.
Mehr als ein Unterhaltungsroman, warum ? Dubois erzählt hier nicht nur eine Biografie, sondern verbindet diese mit völlig unterschiedlichen Menschen in seiner Umgebung. Dass er glaubwürdig die Annäherung zwischen dem menschenfreundlichen Hansen und dem gewalttätigen Hell‘ Angels Biker schildern kann, ist große Erzählkunst.
Aber noch weitere interessante Figuren bevölkern den Roman, neben Vater , Mutter und Patrick: Kieran Read und dessen Arbeit für Versicherungsinstitute z.B. Durch die indianische-irische Ehefrau ( wieder so eine Mischung ) erfahren wir etwas über die indigenen Völker und deren Beziehung zur Natur. Oder die schöne Geschichte von dem alten Indianer , der mit seinem Traktor Kanada vom Pazifischen bis zum Atlantischen Ozean durchquert hat.
Gleichzeitig verknüpft er privates Leben mit vielen Begebenheiten der Zeitgeschichte, führt an Figuren den Wandel vor ( z.B. der Wechsel von dem früheren Vorsitzenden der Eigentümerversammlung zum neuen ). Er beschreibt den Raubbau an der Natur in Thetford Mines, erzählt exemplarisch am Ford Pinto SKandal die verbrecherischen Machenschaften der Autoindustrie usw.
Jede Menge Stoff, die Dubois leichthändig in seinem Roman unterbringt.
 
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RuLeka

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Genau deshalb hätte er kämpfen müssen und den Hausbewohnern erklären, weshalb er zum mürrischen Hausmeister geworden ist. Vielleicht hätte er sie aufrütteln können, denn sie haben ja offensichtlich den "alten" Paul vermisst.

Ich mag Paul auch und was er als Hausmeister geleistet hat, geht weit über sein Amt hinaus. Offensichtlich hat er jahrelang keinen Urlaub genommen und sich aufgeopfert - und das freiweillig und gern. Das Funktionieren der Hausgemeinschaft war ihm Herzensangelegenheit. Gerade deshalb ist es schade, dass er sofort aufgibt. Aber vielleicht hatte er auch keine Chance. Und er ist eben keine Kämpfernatur.
Und er ist eben keine Kämpfernatur.
Ja, eine Kämpfernatur ist er nicht. Er ist keiner, der seine Rechte einfordert. Allerdings war er schon enttäuscht, dass Sedgwick von den Mitgliedern gewählt wurde. Da war ihm schon bewusst, dass eine neue Generation von Mietern da war. Und nach dem Tod seiner Frau war Paul ein gebrochener Mann.
 

Barbara62

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Ja, eine Kämpfernatur ist er nicht. Er ist keiner, der seine Rechte einfordert. Allerdings war er schon enttäuscht, dass Sedgwick von den Mitgliedern gewählt wurde. Da war ihm schon bewusst, dass eine neue Generation von Mietern da war. Und nach dem Tod seiner Frau war Paul ein gebrochener Mann.
Es geht weniger um seine Rechte, die er einfordern soll - es ist ja gerade so sympathisch an ihm, dass er eben kein Egoist ist. Aber es reicht eben leider nicht, gut zu sein. Ich möchte dir am Beispiel Krankenhaus verdeutlichen, was ich meine, weil ich mich dort besser auskenne: Das Pflegepersonal oder das ärztliche Personal kann noch so gut und aufopferungsvoll sein, wenn sie sich nicht gleichzeitig gegen die Verwaltungsspitze, eben jene "Excel-Menschen", zur Wehr setzen und für einen adäquaten Stellenschlüssel kämpfen, werden sie untergehen. Wieviele tolle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat das Gesundheitswesen in den letzten Jahren auf diese Weise verloren? Aber vielleicht will uns Dubois auch gerade darauf hinweisen? Und warum akzeptieren wir, dass die Excel-Menschen immer mehr Macht bekommen und sich - wie im Fall Sedgwick - zu Despoten aufschwingen?
 
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RuLeka

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Es geht weniger um seine Rechte, die er einfordern soll - es ist ja gerade so sympathisch an ihm, dass er eben kein Egoist ist. Aber es reicht eben leider nicht, gut zu sein. Ich möchte dir am Beispiel Krankenhaus verdeutlichen, was ich meine, weil ich mich dort besser auskenne: Das Pflegepersonal oder das ärztliche Personal kann noch so gut und aufopferungsvoll sein, wenn sie sich nicht gleichzeitig gegen die Verwaltungsspitze, eben jene "Excel-Menschen", zur Wehr setzen und für einen adäquaten Stellenschlüssel kämpfen, werden sie untergehen. Wieviele tolle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat das Gesundheitswesen in den letzten Jahren auf diese Weise verloren? Aber vielleicht will uns Dubois auch gerade darauf hinweisen? Und warum akzeptieren wir, dass die Excel-Menschen immer mehr Macht bekommen und sich - wie im Fall Sedgwick - zu Despoten aufschwingen?
Ich verstehe, was Du meinst, aber ich kann Paul nicht vorwerfen, dass er so ist, wie er ist. Dazu ist er mir zu sympathisch. Aber Deinem Schlussgedanken muss ich zustimmen. Es liegt an uns, dass diese Effizienz- Menschen immer mehr Oberhand gewinnen. Paul hat sehr wohl registriert, dass Sedgwick nur 4 Gegenstimmen erhielt. Manchen war es vielleicht auch garnicht bewusst, wie viel Paul in seinem Job getan hat. Oft hält man vieles für selbstverständlich und erst, wenn die Situation sich ändert, bemerkt man, wie gut alles vorher war.
Einmal aber hat sich Paul zur Wehr gesetzt und zwar auf seine eigene , ruhige Art: Als er den beiden Männern, die ihren Müll in den Gängen verstreuten, zu verstehen gab, dass er die Schuldigen kennt. Dies ist vielleicht auch eine Nebensächlichkeit, die aber sehr wohl zur Geschichte gehört und viel über Paul und den Humor des Autors aussagt.
 

Barbara62

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Ich verstehe, was Du meinst, aber ich kann Paul nicht vorwerfen, dass er so ist, wie er ist. Dazu ist er mir zu sympathisch. Aber Deinem Schlussgedanken muss ich zustimmen. Es liegt an uns, dass diese Effizienz- Menschen immer mehr Oberhand gewinnen. Paul hat sehr wohl registriert, dass Sedgwick nur 4 Gegenstimmen erhielt. Manchen war es vielleicht auch garnicht bewusst, wie viel Paul in seinem Job getan hat. Oft hält man vieles für selbstverständlich und erst, wenn die Situation sich ändert, bemerkt man, wie gut alles vorher war.
Einmal aber hat sich Paul zur Wehr gesetzt und zwar auf seine eigene , ruhige Art: Als er den beiden Männern, die ihren Müll in den Gängen verstreuten, zu verstehen gab, dass er die Schuldigen kennt. Dies ist vielleicht auch eine Nebensächlichkeit, die aber sehr wohl zur Geschichte gehört und viel über Paul und den Humor des Autors aussagt.
Diese Aktion fand ich auch großartig. Still und effektiv, denn sie haben aufgehört und sich offensichtlich geschämt.

Vorwerfen möchte ich ihm das Nicht-Sich-Wehren auch nicht, er kann nicht aus seiner Haut. Aber Dubois zeigt, was uns allen passiert, wenn wir uns nicht wehren.

Ich merke übrigens, dass unsere Diskussion mich noch auf ganz neue Aspekte der Lektüre bringt.
 

Literaturhexle

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Dass so einer dann wegen einer Nichtigkeit seine Arbeit verliert, der er jahrzehntelang pflichtbewusst nachging, ist mehr als traurig.
Absolut!
Enttäuscht war ich von den Eigentümern, die diese Kündigung stillschweigend akzeptiert haben. Das war ein bisschen unglaubwürdig. Bis auf Read waren alle da. Klar waren auch ein paar von Pauls Getreuen weg gestorben. Aber dass ALLE mit der neuen Führung, die zahlreiche Einsparungen und kleinkarierte Regelungen mit sich brachten, einverstanden waren, ist undenkbar.
Der Autor lässt es allerdings offen, ob das Gemurmel Zustimmung oder Ablehnung verhieß. Aufgestanden ist niemand, um dieser schreienden Ungerechtigkeit etwas entgegen zu setzen.
Aber ja: der Ich-Erzähler ist unzuverlässig und berichtet seine eigene Sicht... ;)
 

Literaturhexle

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Auch hier muss ich leider widersprechen. Ich habe den Roman ganz anders gelesen. Der Autor erzählt zwar mit leichter Hand und einigen Anekdoten, aber letztendlich eine tieftraurige Geschichte. Die eines Menschen, der voller Menschenliebe und Verständnis für andere sein Leben geführt hat und am Ende alles verloren hat. Der Tod begleitet ihn von Kindheit an, dazu kommt die Scheidung der Eltern ( wobei es auch vorher wahrscheinlich nicht die wahre Idylle war). Dubois malt das nicht groß aus, erzählt davon eher lapidar, aber zwischen den Zeilen spürt man den Schmerz. Er liebt seinen Vater, folgt ihm nach Kanada, kann ihn aber nicht vor seinem neuerlichen Sturz bewahren, sondern muss sich im Gegenteil eine Mitschuld daran geben.
Endlich findet er die Frau fürs Leben ( „ Meine Frau war der Umhang, der Stab, das Kaninchen und der Hut zugleich.“) und verliert sie wieder.
Seine Arbeit ist mehr als ein Job für ihn, er sieht die Menschen hinter den Wohnungstüren und wird von einem Widerling entlassen.
Sein Ausrasten ist mehr als verständlich.
Mehr als ein Unterhaltungsroman, warum ? Dubois erzählt hier nicht nur eine Biografie, sondern verbindet diese mit völlig unterschiedlichen Menschen in seiner Umgebung. Dass er glaubwürdig die Annäherung zwischen dem menschenfreundlichen Hansen und dem gewalttätigen Hell‘ Angels Biker schildern kann, ist große Erzählkunst.
Aber noch weitere interessante Figuren bevölkern den Roman, neben Vater , Mutter und Patrick: Kieran Read und dessen Arbeit für Versicherungsinstitute z.B. Durch die indianische-irische Ehefrau ( wieder so eine Mischung ) erfahren wir etwas über die indigenen Völker und deren Beziehung zur Natur. Oder die schöne Geschichte von dem alten Indianer , der mit seinem Traktor Kanada vom Pazifischen bis zum Atlantischen Ozean durchquert hat.
Gleichzeitig verknüpft er privates Leben mit vielen Begebenheiten der Zeitgeschichte, führt an Figuren den Wandel vor ( z.B. der Wechsel von dem früheren Vorsitzenden der Eigentümerversammlung zum neuen ). Er beschreibt den Raubbau an der Natur in Thetford Mines, erzählt exemplarisch am Ford Pinto SKandal die verbrecherischen Machenschaften der Autoindustrie usw.
Jede Menge Stoff, die Dubois leichthändig in seinem Roman unterbringt.
Welch ein wunderbares, treffendes Plädoyer für diesen Roman!!!
In allem hast du Recht, dennoch ist die Tiefe der Nebengeschichten bei mir nicht angekommen - trotz (oder gerade wegen?) der leichtfüßigen Art des Erzählens. Der mainplot rund um Patrick und Paul sowie die Lebens- und Leidensgeschichte des Letzteren haben mich durchaus gefesselt. Insbesondere das letzte Kapitel hat nochmal ganz viel Tiefe.
Die Geschichten "drumherum" empfand ich überwiegend als überflüssig, an den Haaren herbeigezogen - obgleich ich ihre schriftstellerische Brillanz anerkennen kann. Leider konnte ich nicht das in ihnen sehen, was du gesehen hast. (Im Grunde beneide ich dich darum;))
 

Literaturhexle

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Einmal aber hat sich Paul zur Wehr gesetzt und zwar auf seine eigene , ruhige Art: Als er den beiden Männern, die ihren Müll in den Gängen verstreuten, zu verstehen gab, dass er die Schuldigen kennt. Dies ist vielleicht auch eine Nebensächlichkeit, die aber sehr wohl zur Geschichte gehört und viel über Paul und den Humor des Autors aussagt.
Schön, dass du darauf noch einmal hinweist! Paul hat die Typen mit ihren eigenen Waffen geschlagen, ganz ruhig und ohne Aufsehen, wie es seine Art ist.
(Hab gerade gesehen, dass Barbara dasselbe schon gesagt hat.)
 

ulrikerabe

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Ich denke nicht, dass Paul passiv ist und sich anpasst. Nein, er ist einer, der seine Aufgabe ernst nimmt, dem die Menschen am Herzen liegen und der deshalb mehr macht, als sein Job erfordert. Aber die Zeiten sind leider so, dass es nicht um Mitmenschlichkeit geht, sondern um Kostenersparnis und Effizienz. Eigentlich sollte sein Job vor den Wohnungstüren aufhören, doch Paul hört den Menschen zu, kümmert sich, wenn welche krank sind usw. Dass so einer dann wegen einer Nichtigkeit seine Arbeit verliert, der er jahrzehntelang pflichtbewusst nachging, ist mehr als traurig.
:heart
 

ulrikerabe

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Ich fand die Reaktion von Paul so fein. Besser hätte er es gar nicht machen können. Und niemand musste sein Gesicht verlieren.
 

ulrikerabe

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Rückwirkend verstehe ich auch vielen kleinen Seitenschritte, vor allem bei denen es um technische Details ging.
Paul ist ein mann der Dinge, einer der was auseinander und wieder in Stand setzt. Es ist nicht meine Welt. Das ist Pauls Welt und das muss so sein. Ich kann doch nicht dem Buch anlasten, dass mich technische Dinge nicht interessieren.