3. Leseabschnitt// Dritter Teil: "Das Wasser" (S. 197 - 280)

Circlestones Books Blog

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28. Oktober 2018
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Wienerin auf Rügen
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[zitat]"Er war nichts mehr von dem, was er sein wollte, und wenn du nichts mehr wiedererkennst, wirst du rasch lebensmüde. Dann genügt dir auch Gott nicht." [/zitat]
Seite 275, diese Aussage ist für mich im ganzen Buch spürbar, vielleicht, weil es zur Gänze in der einfachen Sprache Trinas und mit ihren Empfindungen geschrieben ist. Mir fehlt sprachlich diese Entschiedenheit der (wenn auch wenigen) Männer und Trina, die alles versuchen, selbst den Papst bemühen, um ihr Heimatdorf zu retten.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
Ich muss sagen, dass ich den dritten Teil auf jeden Fall schwächer fand als die ersten beiden. Balsano hat mich mit seinen Schilderungen rund um Krieg und Faschismus jeweils gleich von zwei Seiten mehr berühren können als mit denen über den Staudamm. das war mir oft zu technisch bzw. bürokratisch und die Gefährdung durch das steigende Wasser blieb für mich blasser. Oder habe ich den teil einfach weniger aufmerksam gelesen?
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Ich muss sagen, dass ich den dritten Teil auf jeden Fall schwächer fand als die ersten beiden. Balsano hat mich mit seinen Schilderungen rund um Krieg und Faschismus jeweils gleich von zwei Seiten mehr berühren können als mit denen über den Staudamm. das war mir oft zu technisch bzw. bürokratisch und die Gefährdung durch das steigende Wasser blieb für mich blasser. Oder habe ich den teil einfach weniger aufmerksam gelesen?
Ich kann etwas nachempfinden, was du schreibst. Vielleicht liegt es daran, dass man vom Ausgang der Staudammgeschichte weiß?

Was mir in diesem Teil gut gefallen hat, war wieder wie Balzano die Aufmerksamkeit auf die Kraft der Worte lenkt.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Mir ging es ebenso mit dem 3.Teil, den ich nicht mehr so fesselnd fand wie die ersten beiden. Sicherlich liegt es zum Teil daran, dass man weiß, dass die Dörfer letztlich geflutet wurden und der Kirchturm heute eine Touristenattraktion ist. Insofern fehlt die Spannung. Es ist Erichs Kampf, weniger Trinas, man spürt, dass sie nicht mehr mit dem Herzen so sehr dabei ist. Der Teil hat mich daher auch emotional weniger angesprochen.
Nichtsdestotrotz ist auch dieser Teil historisch interessant, ich wusste z.B. nicht, dass die Dorfbewohner mehr oder weniger enteignet wurden und entsprechende Entschädigungen nie gezahlt wurden. Das ist eigentlich unglaublich.
Ich finde es weiter unglaubwürdig, dass Trina sich nach dem Krieg oder nach dem Staudamm nicht bemüht hat, ihre Tochter zu finden oder umgekehrt. Es hat mich etwas verwundert, dass diese am Ende nicht mehr auftaucht. Mehr im Fazit...
 

ulrikerabe

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Ich finde es weiter unglaubwürdig, dass Trina sich nach dem Krieg oder nach dem Staudamm nicht bemüht hat, ihre Tochter zu finden oder umgekehrt. Es hat mich etwas verwundert, dass diese am Ende nicht mehr auftaucht. Mehr im Fazit...
Mich hat auch gewundert, dass über Maricas Schicksal nichts zu lesen war. Es bleibt vollkommen offen, ob sie damals wirklich freiwillig mitgegangen ist oder nicht. Ob sie überhaupt noch am Leben ist oder nicht.

Ich glaube nicht, dass dieser "Brief" oder was immer auch Trinas Bericht ist, jemals dafür gedacht war, an Marica abzuschicken.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich kann mich euch nur anschließen, der dritte Teil hat für mich nicht mehr dieselbe Intensität entwickeln können wie die ersten beiden. Der Staudammbau ist das Grundthema, dass die drei Teile irgendwie verbindet, weil er immer die im Hintergrund vorhandene Bedrohung darstellt, die nur zeitweilig von den Faschisten und vom Krieg verdrängt wird. Aus heutiger Sicht ist es unglaublich, wie dort mit Menschen und Existenzen umgegangen wurde. Es ist das krasse Gegenteil dessen, was zum Teil heute Recht und Gesetz ist, wenn es um eine Stromtrasse oder eine WKA geht. Da wird wirklich jede Kommune, jedes Amt und jede Interessengemeinschaft befragt - und man kommt nur schwer zum großen Ziel (z.B. Atomausstieg).

Ebenso latent schwingt das Thema der nationalen Identität bis zum Schluss mit: Wer ist eigentlich zuständig für den Schutz der Dörfer? Wen Interessieren sie überhaupt? Dass die Männer sich bis zum Papst aufgemacht haben: Hut ab! Wenigstens Gott sollte sie doch unterstützen - wie verzweifelt müssen sie gewesen sein?!?

Die verlorene Tochter spielt im Bericht der Mutter natürlich auch eine zentrale Rolle. Der Verlust hat das Leben der Familie enorm geprägt.: [zitat]Wärst du zurückgekehrt, hätte uns nicht einmal mehr der Gedanke an das Wasser, das uns überflutet, erschreckt. Mit dir hätten wir die Kraft gefunden, woanders hinzugehen. Neu anzufangen. (S. 268)[/zitat]
Marica ist die Wunde, die zwar nicht heilt aber doch zu bluten aufgehört hat (vgl. S. 279).
Es mutet seltsam an, dass das Mädchen nie nach seinen Wurzeln geschaut hat. Wenn auch Trine nicht die warmherzigste aller Mütter war, war das Elternhaus liebevoll und einen Bruder gab es auch noch. Für mich ist es am wahrscheinlichsten, dass Marica nicht mehr lebt. Ich finde es gut, dass diese zentrale Frage offen bleibt.
 

Yolande

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13. Februar 2020
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Es geht mir auch so wie Euch, den letzten Teil fand ich nicht mehr ganz so eindringlich wie vor allem den zweiten Abschnitt. Aber ich war auch ziemlich schockiert, wie mit der Bevölkerung umgegangen ist. Die Interessen der Wirtschaft wurden ganz klar vor die Menschen und ihre Rechte und Bedürfnisse gestellt. Die Geschichte des Staudamms erinnert mich an den großen Stausee bei uns in Hessen, die Edertalsperre. Auch damals wurden mehrere Dörfer geflutet und die dort lebenden Menschen umgesiedelt. Das war Anfang des 20. Jahrhunderts und ich kann mir gut vorstellen, dass man mit den dort lebenden Menschen auch nicht zimperlich umgesprungen ist. Da der Stausee dazu genutzt wird die Weser und den Mittellandkanal schiffbar zu halten, fällt er in den Sommermonaten oft ziemlich trocken und die Überreste der überfluteten Dörfer kommen zum Vorschein. Das ist heutzutage eine absolute Touristenattraktion...
 

Yolande

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13. Februar 2020
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Ich finde es weiter unglaubwürdig, dass Trina sich nach dem Krieg oder nach dem Staudamm nicht bemüht hat, ihre Tochter zu finden oder umgekehrt. Es hat mich etwas verwundert, dass diese am Ende nicht mehr auftaucht.
Das finde ich auch seltsam. Das auch die Tochter überhaupt keinen Kontakt sucht, kann für mich eigentlich nur bedeuten, dass sie nicht mehr am Leben ist. In dem Abschiedsbrief hat man ja nicht gerade den Eindruck, dass sie ihre Eltern hasst, sie erhofft sich nur ein schöneres Leben. Wobei aber auch nicht so ganz klar ist, ob sie diesen Brief aus freien Stücken geschrieben hat.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Kann euch auch nur zustimmen, sowohl was den nachlassenden dritten Teil angeht, als auch die Umstände um Marica.
Entsetzt hat mich allerdings, dass der Autor bei dem ehemaligen Konzern Montecatini kein Gehör gefunden hat. Unvorstellbar ist auch, dass die versprochenen Leistungen nie in der Form gewährt wurden, und die Firma damit durchkam. Doch Balzano ging es ja nicht nur um die geschichtlichen Ereignisse, wie er betont. Er wollte etwas persönliches, was sich mit dem Ganzen verbinden ließ, und das war Trinas Geschichte. Ihr Los war es, nie zu erfahren, ob es ihrer Tochter gut geht oder nicht. Er beschreibt ein Leben voll mit diesen innerlichen Zerwürfnissen, und die Historie verpackt er ebenfalls sehr gekonnt nebenher. Mir hat der Roman gut gefallen, trotz des dritten Abschnitts
 

Sassenach123

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Das finde ich auch seltsam. Das auch die Tochter überhaupt keinen Kontakt sucht, kann für mich eigentlich nur bedeuten, dass sie nicht mehr am Leben ist. In dem Abschiedsbrief hat man ja nicht gerade den Eindruck, dass sie ihre Eltern hasst, sie erhofft sich nur ein schöneres Leben. Wobei aber auch nicht so ganz klar ist, ob sie diesen Brief aus freien Stücken geschrieben hat.
Daran habe ich auch schon gedacht. Aber genau werden wir es ja leider nie erfahren
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Am meisten enttäuscht mich das der Autor nicht mehr die Geschichte um Trinas und Erichs Tochter aufgeklärt hat. Da wäre mir fast lieber gewesen, er hätte dieses Ereignis gar nicht erwähnt. Den so bleib ich im Grunde ratlos zurück, warum Erichs Schwester das getan hat.

Das die Bauern zu letzt sogar aus ihren Häuser gezwungen haben, habe ich in dem kleinen Film schon gesehen gehabt. Trotzdem fand ich es schlimm, was die italienische Regierung diesen Menschen angetan hat. Vor allem das sie die Menschen nicht angemessen entschädigt haben. Wie kann es sein, dass man ihnen für das Haus und Felder so wenig gab, dass es nicht mal für die Fahrt gereicht hat, um das Geld abzuholen?

Da kann ich irgendwo auch verstehen, dass der Groll noch heute in der älteren Bevölkerung von Graun ist. Und ich kann auch verstehen, dass Erich daran zerbrochen ist. Ich denke gerade für Erich der schon früh als Kind solche Verluste durch die Eltern hatte. Für ihn muss es noch schwieriger gewesen sein, nun auch noch die Heimat zu verlieren.
Und wie sagte der Mann im Film, er hat nicht nur seine Geschichte, sondern auch seine ganzen Freunde verloren. So was kann keiner wieder gut machen.

Dass der Pfarrer Maria mitgenommen hat, konnte ich irgendwie auch nicht verstehen. Warum hat er sie nicht Erich und Trini mitgegeben, so hätte sie wenigstens eine Familie gehabt.

Interessant fand ich auch, was der Autor schrieb, dass die Firma des Staudamms ihn nie kontaktiert hat. Ich vermute, die wissen sehr genau, das damals vieles nicht in Ordnung war, und haben Angst vor den Fragen. Ich wüsste nicht, wie es damals gewesen wäre, wenn Südtirol nicht zu Italien gehört hätte? Ob dann vielleicht manches anderes geworden wäre für die Bewohner?

Was die Erlebnisse mit dem Staudamm betrifft, konnte mich der Autor überzeugen. Wobei ich durchaus mehr erwartet hatte über die Geschichte von Graun, das ging etwas im Krieg unter. Klar war das, was im Krieg war auch interessant, doch eigentlich dachte ich geht es hauptsächlich um das Dorf. Bei der Geschichte drumherum hat mich dann doch einiges enttäuscht, besonders das offene Ende von Marica. Aber auch Freundinnen Barbara und Maja beginnt er zwar, sie werden aber recht schnell abgehandelt. Das fand ich ein wenig schade. Ich hatte das Gefühl, immer wenn es zu emotional werden könnte, dann hat der ein passendes Ende für die Person parat. Da habe mir dann doch an viele Stellen die Emotionen gefehlt.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Mir ging es ebenso mit dem 3.Teil, den ich nicht mehr so fesselnd fand wie die ersten beiden. Sicherlich liegt es zum Teil daran, dass man weiß, dass die Dörfer letztlich geflutet wurden und der Kirchturm heute eine Touristenattraktion ist. Insofern fehlt die Spannung. Es ist Erichs Kampf, weniger Trinas, man spürt, dass sie nicht mehr mit dem Herzen so sehr dabei ist. Der Teil hat mich daher auch emotional weniger angesprochen.
Nichtsdestotrotz ist auch dieser Teil historisch interessant, ich wusste z.B. nicht, dass die Dorfbewohner mehr oder weniger enteignet wurden und entsprechende Entschädigungen nie gezahlt wurden. Das ist eigentlich unglaublich.
Ich finde es weiter unglaubwürdig, dass Trina sich nach dem Krieg oder nach dem Staudamm nicht bemüht hat, ihre Tochter zu finden oder umgekehrt. Es hat mich etwas verwundert, dass diese am Ende nicht mehr auftaucht. Mehr im Fazit...

Dann schau dir mal den kleinen Film an den ich 2 Abschnitt gepostet habe. Da wird es erwähnt, wie erbärmlich die Bewohner damals entschädigt wurden.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Es geht mir auch so wie Euch, den letzten Teil fand ich nicht mehr ganz so eindringlich wie vor allem den zweiten Abschnitt. Aber ich war auch ziemlich schockiert, wie mit der Bevölkerung umgegangen ist. Die Interessen der Wirtschaft wurden ganz klar vor die Menschen und ihre Rechte und Bedürfnisse gestellt. Die Geschichte des Staudamms erinnert mich an den großen Stausee bei uns in Hessen, die Edertalsperre. Auch damals wurden mehrere Dörfer geflutet und die dort lebenden Menschen umgesiedelt. Das war Anfang des 20. Jahrhunderts und ich kann mir gut vorstellen, dass man mit den dort lebenden Menschen auch nicht zimperlich umgesprungen ist. Da der Stausee dazu genutzt wird die Weser und den Mittellandkanal schiffbar zu halten, fällt er in den Sommermonaten oft ziemlich trocken und die Überreste der überfluteten Dörfer kommen zum Vorschein. Das ist heutzutage eine absolute Touristenattraktion...

Ich weiß nicht wie es mit solchen Umsiedlungen nach dem Krieg war, den Geld war ja ja eh nicht wirklich viel da. Doch ich weiß z.B. von Umsiedlungen wegen Militärbedarf, die wurden eigentlich schon gut entschädigt. Wer ein Haus besaß bekam auch wieder ein Haus, allerdings die Erinnerungen und die Gedanken an die Heimat wird man deshalb trotzdem nicht los. Besonders ältere Menschen tun sich da natürlich schwer und fühle sich wie entwurzelt. Da kann es dann schon durchaus sein, das Leute dann sterben wie Erich.

Schlimm finde ich dann halt wenn man dann erfährt, das der Stausee zur Energiegewinnung eigentlich gar nichts gebracht hat. Da müssen sich die Menschen doch total veräppelt vorkommen. Den man hätte ihn damals gar nicht bauen müssen.
 
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parden

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Dass der Pfarrer Maria mitgenommen hat, konnte ich irgendwie auch nicht verstehen. Warum hat er sie nicht Erich und Trini mitgegeben, so hätte sie wenigstens eine Familie gehabt.
Stimmt, das hat mich auch verwundert. Aber vermutlich wollte der Autor keine 'Ersatztochter' für Erich und Trina, sie sollten sich wohl vollständig auf das kommende Drama konzentrieren ohne einen Hoffnungsträger bei sich, der die Zukunft bedeutet.
 

parden

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Ich bin beruhigt hier zu lesen, dass fast alle den dritten Teil auch als deutlich schwächer und weniger intensiv erlebt haben. Mir ging es ebenso - das war eher ein Aneinanderreihen von chronologischen Fakten, um die mühsam noch das Korsett der Erzählung gezwängt wurde. Dadurch wirkten die Charaktere noch distanzierte als bereits zuvor. Die Resignation, die nach (oft halbherzigem) Widerstand bleibt, ist hier allerdings in jeder Zeile spürbar.

Irritiert hat mich auch das unaufgeklärte Schicksal von Marica. Allerdings passt es nach einigem Nachdenken dann irgendwie doch für mich - es passt einfach zum Thema der Entwurzelung: der Riss (Übernahme der Faschisten und Zwangs-Italianisierung) zieht sich auch unkittbar durch die Familien - einige gingen weg, andere blieben. Und das lässt sich nicht rückgängig machen, auch wenn es ein hartes Schicksal für die betroffenen Familien bedeutet. Ähnlich denen, die Kriegsgefallene zu betrauern hatten.

Das Nachwort des Autors fand ich interessant und aufschlussreich. Es rundet die Erzählung ab. In jedem Fall hat der Roman dem Schicksal der Bewohner von Graun ein ganz eigenes Denkmal gesetzt.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Für mich erscheint das distanzierte Berichten im letzten Teil passend zur Geschichte. Beide, Trina und Erich sind gefühlsmäßig versteinert durch ihre Erlebnisse, resignierter, nur noch verbissen in einem aussichtslosen Kampf. Hier ist der jugendliche Schwung vom Anfang vorbei und auch der kämpferische Geist während der Kriegszeit. Am Ende haben sie alles verloren, ihre Kinder, ihre Heimat, ihre Aufgabe.
 

RuLeka

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Irritiert hat mich auch das unaufgeklärte Schicksal von Marica. Allerdings passt es nach einigem Nachdenken dann irgendwie doch für mich - es passt einfach zum Thema der Entwurzelung:
Als Leser ist man enttäuscht, dass das Rätsel Marcia nicht aufgeklärt wird. In einer guten Geschichte hat man am Ende gern alle Fragen geklärt, aber so ist das Leben leider nicht.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Als Leser ist man enttäuscht, dass das Rätsel Marcia nicht aufgeklärt wird. In einer guten Geschichte hat man am Ende gern alle Fragen geklärt, aber so ist das Leben leider nicht.
Das Mädchen wurde von Erichs SCHWESTER mitgenommen. Die beiden Familien hatten ein gutes Verhältnis zuvor. Nach deren Abreise hat man abgesehen von Maricas Brief nie wieder etwas gehört...
Sie waren nach Deutschland gegangen, über das ein Bombenhagel niederging... Ich halte es für wahrscheinlich, dass sie den Krieg nicht überlebt haben - wie viele viele andere auch.
Das Ende mag das ein oder andere Leserherz enttäuschen. Ich persönlich halte es aber für absolut stimmig.