Ich kann etwas nachempfinden, was du schreibst. Vielleicht liegt es daran, dass man vom Ausgang der Staudammgeschichte weiß?Ich muss sagen, dass ich den dritten Teil auf jeden Fall schwächer fand als die ersten beiden. Balsano hat mich mit seinen Schilderungen rund um Krieg und Faschismus jeweils gleich von zwei Seiten mehr berühren können als mit denen über den Staudamm. das war mir oft zu technisch bzw. bürokratisch und die Gefährdung durch das steigende Wasser blieb für mich blasser. Oder habe ich den teil einfach weniger aufmerksam gelesen?
Mich hat auch gewundert, dass über Maricas Schicksal nichts zu lesen war. Es bleibt vollkommen offen, ob sie damals wirklich freiwillig mitgegangen ist oder nicht. Ob sie überhaupt noch am Leben ist oder nicht.Ich finde es weiter unglaubwürdig, dass Trina sich nach dem Krieg oder nach dem Staudamm nicht bemüht hat, ihre Tochter zu finden oder umgekehrt. Es hat mich etwas verwundert, dass diese am Ende nicht mehr auftaucht. Mehr im Fazit...
Das finde ich auch seltsam. Das auch die Tochter überhaupt keinen Kontakt sucht, kann für mich eigentlich nur bedeuten, dass sie nicht mehr am Leben ist. In dem Abschiedsbrief hat man ja nicht gerade den Eindruck, dass sie ihre Eltern hasst, sie erhofft sich nur ein schöneres Leben. Wobei aber auch nicht so ganz klar ist, ob sie diesen Brief aus freien Stücken geschrieben hat.Ich finde es weiter unglaubwürdig, dass Trina sich nach dem Krieg oder nach dem Staudamm nicht bemüht hat, ihre Tochter zu finden oder umgekehrt. Es hat mich etwas verwundert, dass diese am Ende nicht mehr auftaucht.
Genau an den Edersee habe ich gedacht, weil ich auch in der Gegend aufgewachsen bin Bestimmt war auch das kein Einzelfall.Die Geschichte des Staudamms erinnert mich an den großen Stausee bei uns in Hessen, die Edertalsperre. Auch damals wurden mehrere Dörfer geflutet
Daran habe ich auch schon gedacht. Aber genau werden wir es ja leider nie erfahrenDas finde ich auch seltsam. Das auch die Tochter überhaupt keinen Kontakt sucht, kann für mich eigentlich nur bedeuten, dass sie nicht mehr am Leben ist. In dem Abschiedsbrief hat man ja nicht gerade den Eindruck, dass sie ihre Eltern hasst, sie erhofft sich nur ein schöneres Leben. Wobei aber auch nicht so ganz klar ist, ob sie diesen Brief aus freien Stücken geschrieben hat.
Mir ging es ebenso mit dem 3.Teil, den ich nicht mehr so fesselnd fand wie die ersten beiden. Sicherlich liegt es zum Teil daran, dass man weiß, dass die Dörfer letztlich geflutet wurden und der Kirchturm heute eine Touristenattraktion ist. Insofern fehlt die Spannung. Es ist Erichs Kampf, weniger Trinas, man spürt, dass sie nicht mehr mit dem Herzen so sehr dabei ist. Der Teil hat mich daher auch emotional weniger angesprochen.
Nichtsdestotrotz ist auch dieser Teil historisch interessant, ich wusste z.B. nicht, dass die Dorfbewohner mehr oder weniger enteignet wurden und entsprechende Entschädigungen nie gezahlt wurden. Das ist eigentlich unglaublich.
Ich finde es weiter unglaubwürdig, dass Trina sich nach dem Krieg oder nach dem Staudamm nicht bemüht hat, ihre Tochter zu finden oder umgekehrt. Es hat mich etwas verwundert, dass diese am Ende nicht mehr auftaucht. Mehr im Fazit...
Es geht mir auch so wie Euch, den letzten Teil fand ich nicht mehr ganz so eindringlich wie vor allem den zweiten Abschnitt. Aber ich war auch ziemlich schockiert, wie mit der Bevölkerung umgegangen ist. Die Interessen der Wirtschaft wurden ganz klar vor die Menschen und ihre Rechte und Bedürfnisse gestellt. Die Geschichte des Staudamms erinnert mich an den großen Stausee bei uns in Hessen, die Edertalsperre. Auch damals wurden mehrere Dörfer geflutet und die dort lebenden Menschen umgesiedelt. Das war Anfang des 20. Jahrhunderts und ich kann mir gut vorstellen, dass man mit den dort lebenden Menschen auch nicht zimperlich umgesprungen ist. Da der Stausee dazu genutzt wird die Weser und den Mittellandkanal schiffbar zu halten, fällt er in den Sommermonaten oft ziemlich trocken und die Überreste der überfluteten Dörfer kommen zum Vorschein. Das ist heutzutage eine absolute Touristenattraktion...
Stimmt, das hat mich auch verwundert. Aber vermutlich wollte der Autor keine 'Ersatztochter' für Erich und Trina, sie sollten sich wohl vollständig auf das kommende Drama konzentrieren ohne einen Hoffnungsträger bei sich, der die Zukunft bedeutet.Dass der Pfarrer Maria mitgenommen hat, konnte ich irgendwie auch nicht verstehen. Warum hat er sie nicht Erich und Trini mitgegeben, so hätte sie wenigstens eine Familie gehabt.
Als Leser ist man enttäuscht, dass das Rätsel Marcia nicht aufgeklärt wird. In einer guten Geschichte hat man am Ende gern alle Fragen geklärt, aber so ist das Leben leider nicht.Irritiert hat mich auch das unaufgeklärte Schicksal von Marica. Allerdings passt es nach einigem Nachdenken dann irgendwie doch für mich - es passt einfach zum Thema der Entwurzelung:
Das Mädchen wurde von Erichs SCHWESTER mitgenommen. Die beiden Familien hatten ein gutes Verhältnis zuvor. Nach deren Abreise hat man abgesehen von Maricas Brief nie wieder etwas gehört...Als Leser ist man enttäuscht, dass das Rätsel Marcia nicht aufgeklärt wird. In einer guten Geschichte hat man am Ende gern alle Fragen geklärt, aber so ist das Leben leider nicht.