... das fällt mir auch auf. Die Frauen sind zwar einerseits abhängig und unfrei, andererseits sind auch viele der erwähnten Männer auf eine Art unfrei und abhängig und haben die Frauen wiederum großen Einfluss in einem klar abgesteckten Rahmen. Es ist auffallend und interessant, dass die Themen „Abhängigkeit und Befreiung/Ausbrechen“ den Roman durchziehen. Genauso wie Möglichkeiten, mit diesen Themen umzugehen.die heimliche Macht der Frauen
... das habe ich auch so verstanden. Lydgate‘s innerer Zwiespalt im Anbetracht der Entscheidung zwischen den beiden Kandidaten wird äußerst nachvollziehbar und nachfühlbar dargestellt.wenn ich das richtig verstanden habe,
...genauso empfinde ich es auch!die beginnende Desillusionierung Doros. Sie wirkt viel natürlicher und sympathischer als im ersten Teil
Das finde ich auch großmütig und es zeigt, dass Farebrother die Fallen und Verhältnisse der Middlemarcher Gesellschaft kennt.Hut ab vor Mr. Farebrother, der Lydgate trotz dessen Entscheidung mit der selben Freundlichkeit wie zuvor begegnet. Er kann sich in dessen inneren Zwiespalt einfühlen. Vllt. wäre wr ja doch die bessere Wahl für das Krankenhaus gewesen?
... so geht’s mir auch. Ich bin echt neugierig, wie’s weitergeht!macht neugierig auf die weitere Entwicklung:
Mary hingegen lehnt Fred Heiratsantrag ab, weil er nicht rechtschaffen ist. Sie würde ihn ins Unglück stürzen, unterstützte sie sein Verhalten. Eine Frau mit Prinzipien!
Darauf kündigt sie an, den neuen Bewohner Lydgate vorzustellen, was sie mit aller Ausführlichkeit tut - ein Abschnitt, den ich teilweise etwas langatmig empfunden habe.
Er mag Farebrother, den liebenswürdigen, anständigen, empathischen, sanftmütigen ehrlichen, offenen und menschliche Laster habenden (Rauchen und Spielen) Hobby-Insektenforscher.
Und gleichzeitig weiß er, dass er sein künftiges Amt am Hospital gefährden würde, würde er für ihn stimmen. Er entscheidet opportunistisch und gesteht dies offen, wie Du sagst. Ich kann und will seine Entscheidung nicht missbilligen, denn er hat sich nicht aufgrund eines persönlichen Jagens nach Ruf und Anerkennung oder um einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen, dazu entschieden, sondern weil er mit der Ausübung dieses Amtes forschen und die Medizin weiterbringen will, die er glaubhaft als seine Berufung ansieht.
Das wünscht man sich für beide, doch er scheint mir sehr schwach.Fred ist für mich das Bild eines verzogenen Kindes, das es ebenfalls nicht geschafft hat, erwachsen zu werden. Ich hoffe allerdings, dass seine Liebe zu Mary es schafft, ihn auf den richtigen Weg zu bringen
...das sehe ich anders. Solche Verallgemeinerungen kann ich nicht teilen.Es war gefährlich, auf Wissen als Qualifikation für ein besoldetes Amt zu bestehen." - Bei diesem Satz musste ich dann doch lachen. Auch da hat es zum Heute keine wirkliche Entwicklung gegeben.
Lass´uns einigen darauf, zu formulieren: Beides Mal SCHEINEN die erwählten Ehemänner den Ausweg der Befreiung darzustellen, denn die Ernüchterung wird m.E. beide ereilen, sieht man sie bei Doro ja jetzt schon auf der Hochzeitsreise nach Rom...Beide Male stellen Männer den Weg der Befreiung dar.
Selbstverständlich wäre er das, nicht nur Mr. Cadwallader war dieser Ansicht, sondern allein die Tatsache, dass dieser widerliche Banker Bulstrode ihn NICHT will, zeigt mir, dass er freilich der Bessere gewesen wäre!Vllt. wäre Farebrother ja doch die bessere Wahl für das Krankenhaus gewesen?
Ich muss sagen, den Charakter von Mary finde ich persönlich bei den Frauen bisher am symphatischsten! Ganz gleich mit welchen engelsgleichen laaaaaaaaaaaangweiligen 0815 Vorzügen die Jugendfreundin Rosy ausgestattet sein mag, Mary ist konsequent und sagt was sie denkt, auch ihr gegenüber, wunderbar! Und wie oberflächlich Rosy ist, ist mir zuwider: [zitat] Oh nein, niemand denkt AN DEIN AUSSEHEN; du bist verständnisvoll und tüchtig, Mary..... wehrte Rosamund ab... wobei ihre Augen aber selbst zum Spiegel hin abschweiften...Mary hingegen lehnt Fred Heiratsantrag ab, weil er nicht rechtschaffen ist. Sie würde ihn ins Unglück stürzen, unterstützte sie sein Verhalten. Eine Frau mit Prinzipien!
...absolut d‘accord!!!Lass´uns einigen darauf, zu formulieren: Beides Mal SCHEINEN die erwählten Ehemänner den Ausweg der Befreiung darzustellen, denn die Ernüchterung wird m.E. beide ereilen, sieht man sie bei Doro ja jetzt schon auf der Hochzeitsreise nach Rom...
... ich finde, das ist ein raffinierter Schachzug, der nochmal für Abwechslung sorgt...Und ich muss mich wiederholen, wenn ich sage, dass mich die zwischendurch eingeworfene- in ICH Perspektive geschriebene- Meinung der Autorin immer noch irritiert, wenn auch mittlerweile amüsiert, so sparen wir uns die Interpretation zur Intention und den Hintergründen des Geschriebenen, an dieser Stelle zumindest ...
Allerdings beeinflusst sie uns auch und liefert uns ihre Interpretation - vielleicht kommen wir zu einer anderen Meinung... ich finde, das ist ein raffinierter Schachzug, der nochmal für Abwechslung sorgt...
Wieso findest du, nicht?Allerdings beeinflusst sie uns auch und liefert uns ihre Interpretation - vielleicht kommen wir zu einer anderen Meinung
Interessant finde ich, dass wir es mit einem auktorialen "Ich-Erzähler" zu tun haben, der uns verleitet, dass wir dieses Ich mit der Autorin gleichsetzen, die die Fäden ihrer Geschichte fest in den Händen hält. Jetzt werde ich auch theoretisch literaturwissenschaftlich gesehen, sind Erzähler und Autor*in nicht identisch - auch wenn es in diesem Fall verlockend ist.