3. Leseabschnitt: Zweites Buch - Alt und Jung (S. 169 - 307)

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Ich habe den Abschnitt heute Morgen beendet. Ein paar Anmerkungen dazu:
Freds Vater setzt seinen Schwager Mr.Bulstrode unter Druck, damit dieser gegenüber dem reichen Erbpnkel entsprechend aussagt. Interessant ist, dass er erst nachgibt, als Mr. Vincy seine Schwester erwähnt. Sie hat Mr.Bulstrode wohl in der Hand- die heimliche Macht der Frauen ;)
Mary hingegen lehnt Fred Heiratsantrag ab, weil er nicht rechtschaffen ist. Sie würde ihn ins Unglück stürzen, unterstützte sie sein Verhalten. Eine Frau mit Prinzipien!
Eliot selbst legt dar, worin sie ihre Aufgabe sieht: „Ich zumindest habe so viel damit zu tun, bestimmte menschliche Schicksale zu entwirren und zu sehen, wie sie gewoben und ineinander verwoben sind, dass ich alles Licht, über das ich verfüge, auf dieses spezielle Gewebe konzentrieren muss und nicht über jene verlockende Fülle von Bedeutsamkeiten verstreuen darf, die man das Universum nennt.“
Darauf kündigt sie an, den neuen Bewohner Lydgate vorzustellen, was sie mit aller Ausführlichkeit tut - ein Abschnitt, den ich teilweise etwas langatmig empfunden habe. Wir erfahren von seinem Ehrgeiz, seinen neuen Heilmethoden und dem Bestreben im neuen Krankenhaus zu arbeiten, was ihn letztlich dazu bringt für Tyker als Kaplan zu stimmen, da dies Bulstrodes Mann ist und er ist der Finanzier des Krankenhauses, wenn ich das richtig verstanden habe, obwohl Lydgate lieber für den Liberalen Pfarrer Farebrother gestimmt hätte - aber er gibt seinen Opportunismus offen zu.
Auch die Verbindung zwischen Rosamond und Mr. Lydgate wird weiter gesponnen...
Sehr interessant fand ich die Episoden in Rom, die beginnende Desillusionierung Doros. Sie wirkt viel natürlicher und sympathischer als im ersten Teil- arglos, leidenschaftlich und wird als sehr anziehend von Will wahrgenommen,der sich in sie verliebt. Noch widersteht sie ihm, aber Mr. Casaubon zeigt erste Anzeichen von Eifersucht - ahnt er, dass er seinem jungen Neffen nichts entgegensetzen kann?
Dieser äußert gegenüber Doro Casaubons Studien seien „umsonst“, Hat er Recht oder will er lediglich Zweifel säen?
Der Abschnitt endet dramatisch und macht neugierig auf die weitere Entwicklung: „Dorothea erwähnte Will nicht mehr.“ (307)
 

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die heimliche Macht der Frauen
... das fällt mir auch auf. Die Frauen sind zwar einerseits abhängig und unfrei, andererseits sind auch viele der erwähnten Männer auf eine Art unfrei und abhängig und haben die Frauen wiederum großen Einfluss in einem klar abgesteckten Rahmen. Es ist auffallend und interessant, dass die Themen „Abhängigkeit und Befreiung/Ausbrechen“ den Roman durchziehen. Genauso wie Möglichkeiten, mit diesen Themen umzugehen.
Nur einige Beispiele:
Dorothea durch Wissen...
Rosamond durch Hinwendung zum Fremden...
Beide Male stellen Männer den Weg der Befreiung dar.
Auch Will ist abhängig - von Casaubon - auch er will sich befreien... ob das wohl klappt?
 

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wenn ich das richtig verstanden habe,
... das habe ich auch so verstanden. Lydgate‘s innerer Zwiespalt im Anbetracht der Entscheidung zwischen den beiden Kandidaten wird äußerst nachvollziehbar und nachfühlbar dargestellt.
Er mag Farebrother, den liebenswürdigen, anständigen, empathischen, sanftmütigen ehrlichen, offenen und menschliche Laster habenden (Rauchen und Spielen) Hobby-Insektenforscher.
Und gleichzeitig weiß er, dass er sein künftiges Amt am Hospital gefährden würde, würde er für ihn stimmen. Er entscheidet opportunistisch und gesteht dies offen, wie Du sagst. Ich kann und will seine Entscheidung nicht missbilligen, denn er hat sich nicht aufgrund eines persönlichen Jagens nach Ruf und Anerkennung oder um einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen, dazu entschieden, sondern weil er mit der Ausübung dieses Amtes forschen und die Medizin weiterbringen will, die er glaubhaft als seine Berufung ansieht.

„ Zum ersten Mal spürte Lydgate die kleinen sozialen Verhältnisse und ihre hemmende Komplexität wie den Zug einer Schlinge um seinen Hals.“(Seite 247)

„... Und die ganze Zeit über bedauerte er bei sich die Abhängigkeit, die ihm aufgezwungen worden war.“ (Seite 247)

Hut ab vor Mr. Farebrother, der Lydgate trotz dessen Entscheidung mit der selben Freundlichkeit wie zuvor begegnet. Farebrother kann sich in Lydgate’s inneren Konflikt einfühlen. Vllt. wäre Farebrother ja doch die bessere Wahl für das Krankenhaus gewesen?
 
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Hut ab vor Mr. Farebrother, der Lydgate trotz dessen Entscheidung mit der selben Freundlichkeit wie zuvor begegnet. Er kann sich in dessen inneren Zwiespalt einfühlen. Vllt. wäre wr ja doch die bessere Wahl für das Krankenhaus gewesen?
Das finde ich auch großmütig und es zeigt, dass Farebrother die Fallen und Verhältnisse der Middlemarcher Gesellschaft kennt.
 

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Spannend sind die beginnende Desillusionierung und der beginnende Reifungsprozess von Dorothea.

D. hat in ihrem Boudoir in Rom einen Weinkrampf. Sie empfindet ein Gefühl von Trostlosigkeit, aber noch ist da nicht mehr als die Ahnung einer Diskrepanz zwischen Traum/Illusion und Realität.

Die Einschätzung der Erzählerin dazu lautet: „ Ein wenig Entmutigung, ein banges Gefühl ums Herz angesichts der neuen realen Zukunft, die die imaginäre ersetzt, ist nicht ungewöhnlich, und wir erwarten nicht, dass sich die Menschen von Dingen bewegen lassen, die nicht ungewöhnlich sind.“ (S. 267)
Mich bewegt das schon, weil ich vermute, dass dieses Aufkommen auf dem Boden der Realität ein sehr hartes sein wird, weil die Illusion davor nicht einfach nur eine mädchenhafte Träumerei sondern eine gewachsene und ziemlich tief verankerte Verblendung war.

Ich stolperte über so tolle Formulierungen zum Thema veränderte Wahrnehmung und dem daraus resultierenden Wandel von Illusion zu Realität:

„… doch wenn auch sonst alles gleich geblieben war, so hatte doch das Licht gewechselt, und man kann die perlmuttfarbene Morgendämmerung am Mittag nicht sehen.“ (S. 268)

„ Auch in diesen Fällen fangen wir mit wenig Wissen und viel Glauben an, und am Ende sind manchmal die Mengenverhältnisse umgekehrt.“ (Seite 269)

Eine erste ernste Unstimmigkeit zwischen dem Paar tritt auf der Hochzeitsreise auf und ernüchtert D. Ausgelöst wurde sie durch die m. E. überhaupt nicht provokativ gemeinte Frage, wann Casaubon beginnen werde, aus seinen vielen Notizen ein Buch zu machen. Er jedoch fühlte sich dadurch schwer gekränkt, weil sie seine eigenen Gedanken und Zweifel laut ausgesprochen hat.

D. reift. Ein erster Schritt von Selbstbezogenheit zu Empathie erfolgt. Sie merkt, dass es neben ihr noch andere Menschen mit eigenen Bedürfnussen und Gefühlen gibt. Das sieht man deutlich an folgender Aussage:
„… und doch war ihr die Vorstellung, wie sie sich Mr. Casaubon würde hingeben und in seiner Stärke und Weisheit weise und stark werden können, leichter gefallen, als mit jener Deutlichkeit,… zu begreifen, dass er ebenfalls ein eigenes Ich besaß, von dem aus Licht und Schatten anders fallen mussten.“ (S. 288)
 

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Was ich wirklich zum Brüllen komisch fand:
Wie Naumann, Will’s deutscher Malerfreund, an ein Bild von D. kommt.
Von Anfang an wollte er sie malen. Nur sie! Und er wendet, schlau, charmant und gerissen wie er ist, einen echt guten Trick an, um C. nicht zu erzürnen: er schmeichelt sich bei ihm ein, indem er erst seine hochinteressante Physiogomie zu Papier bringen will. :D
 

ElisabethBulitta

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Mary hingegen lehnt Fred Heiratsantrag ab, weil er nicht rechtschaffen ist. Sie würde ihn ins Unglück stürzen, unterstützte sie sein Verhalten. Eine Frau mit Prinzipien!

Das macht sie mir sympathisch. Sie scheint "bodenständig" zu sein.

Darauf kündigt sie an, den neuen Bewohner Lydgate vorzustellen, was sie mit aller Ausführlichkeit tut - ein Abschnitt, den ich teilweise etwas langatmig empfunden habe.

Diesem Abschnitt konnte ich auch nicht sehr viel abgewinnen.

Er mag Farebrother, den liebenswürdigen, anständigen, empathischen, sanftmütigen ehrlichen, offenen und menschliche Laster habenden (Rauchen und Spielen) Hobby-Insektenforscher.
Und gleichzeitig weiß er, dass er sein künftiges Amt am Hospital gefährden würde, würde er für ihn stimmen. Er entscheidet opportunistisch und gesteht dies offen, wie Du sagst. Ich kann und will seine Entscheidung nicht missbilligen, denn er hat sich nicht aufgrund eines persönlichen Jagens nach Ruf und Anerkennung oder um einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen, dazu entschieden, sondern weil er mit der Ausübung dieses Amtes forschen und die Medizin weiterbringen will, die er glaubhaft als seine Berufung ansieht.

Ehrlich gesagt, sehe ich (trotz allen Verständnisses) Lydgate eher kritisch.

"Es war gefährlich, auf Wissen als Qualifikation für ein besoldetes Amt zu bestehen." - Bei diesem Satz musste ich dann doch lachen. Auch da hat es zum Heute keine wirkliche Entwicklung gegeben.

Schon während der Hochzeitsreise stellt sich heraus, dass die Ehe zwischen Dorothea und Casaubon in einem Desanster enden/scheitern muss. Wobei ich da durchaus die "Schuld" auf beiden Seiten sehe (so man denn von Schuld sprechen kann): Beide sind mit der falschen Intention herangegangen. "Sein Wesen war so echt wie das eines Wiederkäuers, und er hatte nicht aktiv zur Entstehung von Illusionen (...) beigetragen." (S. 269); "Sie war seinen Nöten gegenüber ebenso blind wie er den ihren gegenüber." (S. 274). Es herrscht einfach ein gegenseitiges Miss-/bzw. Nichtverstehen. Überhaupt scheint es auch für Doro schwierig zu sein, Gefühle zu haben bzw. zuzulassen (was man ja eigentlich von einer jungen Frau erwarten sollte). Erst allmählich lernt sie es: Zum einen durch die Gefühlsausbrüche, die sie "übermannen", zum anderen aber auch durch Will, der sie an die Kunst heranführt. Wobei ich sagen muss, dass Will m.E. das andere Extrem ist. Auch er lebt jenseits der realen Welt. Hier wird ja schon sehr ausdrücklich gesagt, richtige Arbeit sei nichts für ihn.

Interessant finde ich ferner, dass Casaubon mit seinem Buch nicht vorankommt bzw. dass seine Schreiberei schon überholt wurde. Seine Forschungen sind nicht mehr aktuell, genau wie er als "älterer" Herr nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit zu sein scheint.

Fred ist für mich das Bild eines verzogenen Kindes, das es ebenfalls nicht geschafft hat, erwachsen zu werden. Ich hoffe allerdings, dass seine Liebe zu Mary es schafft, ihn auf den richtigen Weg zu bringen.
 

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Fred ist für mich das Bild eines verzogenen Kindes, das es ebenfalls nicht geschafft hat, erwachsen zu werden. Ich hoffe allerdings, dass seine Liebe zu Mary es schafft, ihn auf den richtigen Weg zu bringen
Das wünscht man sich für beide, doch er scheint mir sehr schwach.

@SuPro, du hast treffend dargestellt, dass?Doro Casaubon endlich nicht nur als Spiegel ihrer Erwartungen wahrnimmt, sondern feststellt, dass auch er ein Mensch mit Bedürfnissen ist. Auch uns Leser*innen erscheint er menschlicher.
Das zeigt auch die köstliche Szene mit dem Maler, da ist Casaubon sogar geschmeichelt und eitel.
Will erinnert mich ein wenig an Fred, sie müssen ihren Weg noch finden.
 

nineLE

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Beide Male stellen Männer den Weg der Befreiung dar.
Lass´uns einigen darauf, zu formulieren: Beides Mal SCHEINEN die erwählten Ehemänner den Ausweg der Befreiung darzustellen, denn die Ernüchterung wird m.E. beide ereilen, sieht man sie bei Doro ja jetzt schon auf der Hochzeitsreise nach Rom...
 

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Mary hingegen lehnt Fred Heiratsantrag ab, weil er nicht rechtschaffen ist. Sie würde ihn ins Unglück stürzen, unterstützte sie sein Verhalten. Eine Frau mit Prinzipien!
Ich muss sagen, den Charakter von Mary finde ich persönlich bei den Frauen bisher am symphatischsten! Ganz gleich mit welchen engelsgleichen laaaaaaaaaaaangweiligen 0815 Vorzügen die Jugendfreundin Rosy ausgestattet sein mag, Mary ist konsequent und sagt was sie denkt, auch ihr gegenüber, wunderbar! Und wie oberflächlich Rosy ist, ist mir zuwider: [zitat] Oh nein, niemand denkt AN DEIN AUSSEHEN; du bist verständnisvoll und tüchtig, Mary..... wehrte Rosamund ab... wobei ihre Augen aber selbst zum Spiegel hin abschweiften...

Nun und , dass Mary Fred bodenständig und ehrlich verteidigt, passt Rosy auch nicht, sie will nur um Informationen über ihren Zukünftigen bemüht, das Gespräch mit Mary suchen:[zitat] Warum sollte ich mich nicht auf seine (Freds) Seite stellen...Er würde sich auch auf meine stellen. Er ist der einzige Mensch, der sich wenigstens etwas Mühe gibt, mir entgegenzukommen.[/zitat][/zitat]

An dieser Entgegnung Marys zu Rosamund, die ihren Bruder Fred ohnehin nicht leiden kann und ihn gleichermaßen für einen Taugenichts hält, sehen wir auch, wie es in Wahrheit um die "Freundschaft" der beiden Frauen bestellt ist.

Etwas gemein und falsch finde ich, dass Fred seinen dringenden Wunsch Mary heiraten zu wollen, aber die damit verbundene von ihr geforderte Besserung davon abhängig macht, dass SIE ihm dabei hilft! [zitat] Ich sehe nicht, wie ein Mann viel wert sein soll, wenn er nicht eine Frau hat, die ihn herzlich liebt.... Wenn du mich liebst Mary, solltest du mir versprechen, mich zu heiraten. [/zitat]

Mary bleibt sich treu und das finde ich großartig: [zitat] Vater sagt, ein fauler Mann sollte nicht auf der Welt sein, und schon gar nicht verheiratet. [/zitat]

Ich bete dafür, dass dies der nötige Anstoß für Fred sein mag, allerdings kennen wir ja solche "Luftikusse" auch aus z.B: Stolz und Vorurteil...
 
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Und ich muss mich wiederholen, wenn ich sage, dass mich die zwischendurch eingeworfene- in ICH Perspektive geschriebene- Meinung der Autorin immer noch irritiert, wenn auch mittlerweile amüsiert, so sparen wir uns die Interpretation zur Intention und den Hintergründen des Geschriebenen, an dieser Stelle zumindest ;):p...
 

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Und ich muss mich wiederholen, wenn ich sage, dass mich die zwischendurch eingeworfene- in ICH Perspektive geschriebene- Meinung der Autorin immer noch irritiert, wenn auch mittlerweile amüsiert, so sparen wir uns die Interpretation zur Intention und den Hintergründen des Geschriebenen, an dieser Stelle zumindest ;):p...
... ich finde, das ist ein raffinierter Schachzug, der nochmal für Abwechslung sorgt...
 

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... ich finde, das ist ein raffinierter Schachzug, der nochmal für Abwechslung sorgt...
Allerdings beeinflusst sie uns auch und liefert uns ihre Interpretation - vielleicht kommen wir zu einer anderen Meinung ;)
Interessant finde ich, dass wir es mit einem auktorialen "Ich-Erzähler" zu tun haben, der uns verleitet, dass wir dieses Ich mit der Autorin gleichsetzen, die die Fäden ihrer Geschichte fest in den Händen hält. Jetzt werde ich auch theoretisch ;) literaturwissenschaftlich gesehen, sind Erzähler und Autor*in nicht identisch - auch wenn es in diesem Fall verlockend ist.
 

nineLE

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Allerdings beeinflusst sie uns auch und liefert uns ihre Interpretation - vielleicht kommen wir zu einer anderen Meinung ;)
Interessant finde ich, dass wir es mit einem auktorialen "Ich-Erzähler" zu tun haben, der uns verleitet, dass wir dieses Ich mit der Autorin gleichsetzen, die die Fäden ihrer Geschichte fest in den Händen hält. Jetzt werde ich auch theoretisch ;) literaturwissenschaftlich gesehen, sind Erzähler und Autor*in nicht identisch - auch wenn es in diesem Fall verlockend ist.
Wieso findest du, nicht?