Charlie ist ein sympathischer Lebenskünstler Anfang 30. Miranda eine clevere Studentin, die mit einem dunklen Geheimnis leben muss. Sie verlieben sich, gerade als Charlie seinen ›Adam‹ geliefert bekommt, einen der ersten lebensechten Androiden. In ihrer Liebesgeschichte gibt es also von Anfang an einen Dritten: Adam. Kann eine Maschine denken, leiden, lieben? Adams Gefühle und seine moralischen Prinzipien bringen Charlie und Miranda in ungeahnte – und verhängnisvolle – Situationen.Kaufen
Kaufen >
Eine alternative Welt: Es ist 1982 und die Menschheit hat bereits Computer, das Internet und lebensechte Androiden entwickelt. Dank intelligenter Software hat Argentinien außerdem den Falklandkrieg gewonnen, die Junta ist obenauf und England erschüttert. Margareth Thatcher hat mit Tränen in den Augen ihren Rücktritt angeboten.
In diesem Setting verliebt sich Charlie in seine Nachbarin Miranda. Charlie hat sich zudem gerade einen der ersten lebensechten Androiden, einen Adam, gekauft. Charlie ist neugierig, was ihm dieses neue technische Spielzeug zu bieten hat. Doch zunächst muss Adam aufgeladen, Updates heruntergeladen und das Persönlichkeitsprofil angelegt werden. Da ist es für Charlie schon eine Enttäuschung, dass Adam ihn kurz nach seinem „Erwachen“ als erstes vor Miranda warnt und behauptet, sie wäre eine Lügnerin. Charlie ist verwirrt und schaltet Adam erst einmal aus. Seine Zweifel ignorierend bittet er Miranda dann doch, 50% der Persönlichkeitseinstellungen von Adam zu übernehmen, damit Adam ihr gemeinsames Projekt wird. Dann entscheidet er sich, Adam wieder einzuschalten und wegen seiner Behauptung zu befragen. Adams Aussagen bleiben allerdings vage.
Es entwickelt sich eine Art Dreiecksbeziehung. Adam „verliebt“ sich in Miranda. Charles ist eifersüchtig. Bei einer Auseindersetzung bricht Adam Charles den Arm. Außerdem entwickelt Adam eine Möglichkeit zu verhindern, dass er ohne seine Einwilligung ausgeschaltet wird. Adam mischt sich zudem zunehmend in das Leben von Charles und Miranda ein. Er trifft unabgesprochen Entscheidungen, die objektiv betrachtet logisch und vernünftig sind, subjektiv aber einen schalen Nachgeschmack hinterlassen. Mit diesen Entscheidungen verändert er das Leben von Charles und Miranda. Ob zum Besseren, muss jeder Leser selbst entscheiden.
Der Titel des Romans suggeriert, dass er aus der Sicht Adams geschrieben ist. Der Ich-Erzähler ist allerdings Charles. McEwan wirft damit schon ganz am Anfang die Frage auf, wer ist hier Mensch und wer Maschine, und spielt mit ihr im gesamten Roman. Die Frage ist zudem der Aufhänger für eine Reihe weiterer Fragen, die in dem Roman gekonnt aufgeworfen und diskutiert werden. Was unterscheidet den Menschen von einer intelligenten Maschine? Was ist Bewusstsein? Haben intelligente Maschinen ein Bewusstsein und Gefühle? Ab wann können intelligente Maschinen Rechte beanspruchen?
Die philophischen Fragen sind nach meinem Geschmack geschmeidig in den Roman gewebt. Die Rahmenhandlung ist zudem spannend, sodass sich das Buch flüssig lesen ließ. Besonders gefallen hat mit das Gedankenspiel einer alternativen Vergangenheit/Zukunft, die in mir eine Assoziation an 1984 von George Orwell hervorrief. Daher gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung und fünf Sterne.
Lesern von "Maschinen wie ich" gefiel auch...
Ozean
von: James Hanley
Der Ausflug: Roman
von: Dirk Kurbjuweit
600 Stunden aus Edwards...
von: Craig Lancaster