Literaturnobelpreise für Olga Tokarczuk und Peter Handke

Helmut Pöll

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Die schwedische Akademie der Wissenschaften hatte in diesem Jahr gleich zwei Literanurnobelpreise zu vergeben, nachdem die Verleihung im letzten Jahr wegen eines Skandals mit Vorwürfen von Korruption und sexueller Belästigung ausgesetzt worden war.

Die Auszeichnung für 2018 ging rückwirkend an die polnische Autorin Olga Tokarczuk. Der Preisträger 2019 ist der österreichische Autor Peter Handke.



Olga Tokarczuk hat von der Auszeichnung während einer Autofahrt erfahren...
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Sie hat an diesem Abend eine Lesung hier in Bielefeld gehabt. Hab es allerdings erst aus der Zeitung erfahren. Sonst wäre es bestimmt interessant gewesen.

Peter Handke soll ja nicht unumstritten sein, wie ich woanders gelesen habe.
 

KrimiElse

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Ich halte beide Autoren für sehr literarisch. Von Peter Handke hatte ich seit vielen Jahren ein Bild eines intellektuellen, eines Bohème, der aber den Daumen oft mitten in der Wunde hat, wenn auch nicht immer auf den allerersten Blick erkennbar. Ich mag Lyrik nicht besonders, und mit dem Lesen von Stücken tue ich mich schwer (inzwischen - früher war das anders), insofern kenne ich nur einen kleinen Teil seines Werkes, das mich aber davon überzeugt, dass er ein würdiger Preisträger ist. Mein Papa hatte früher Handke, durch ihn bin ich mit ihm in Berührung gekommen.

Olga Tokarczuk hatte letztes (?) Jahr glaube ich den Booker Price international bekommen für Unrast. Ich habe das Buch angelesen, interessant.
Und da „Die Jakobsbücher“ von ihr auf meiner Wunschliste stehen, werde ich hoffentlich noch in diesem Jahr Zeit finden, sie zu lesen. Mehr kenne ich leider nicht von ihr.
 

kingofmusic

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Olga Tokarczuk hatte letztes (?) Jahr glaube ich den Booker Price international bekommen für Unrast. Ich habe das Buch angelesen, interessant.
Und da „Die Jakobsbücher“ von ihr auf meiner Wunschliste stehen, werde ich hoffentlich noch in diesem Jahr Zeit finden, sie zu lesen. Mehr kenne ich leider nicht von ihr.
Mit "Die Jakobsbücher" hatte ich auch schon geliebäugelt. Ist glaube ich sehr umfangreich...
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Olga Tokarczuk hatte letztes (?) Jahr glaube ich den Booker Price international bekommen für Unrast. Ich habe das Buch angelesen, interessant.
Dann bist Diu vermutlich eine der Wenigen hier, die die Autorin auf dem Radar hatte. Ich schaue zwar auch immer, wer den Booker-Preis gewinnt, habe aber bei der Verleihung jetzt den Zusammenhang nicht hergestellt, bzw. mich nicht erinnert. Wie fandest Du denn Unrast? @KrimiElse

Mit Handke als Preisträger tue ich persönlich mich schwer, aber gar nicht mal wegen seiner umstrittenen politischen Äußerungen. Fairerweise muss ich sagen, dass meine Handke-Lektüre einige Jahre zurück liegt. Ich fand die Texte clever, schön beschrieben, aber richtige Leselust kam bei Handke nie auf. Dazu war es stellenweise zu verkopft. Und vor allem fehlte mir immer die richtige, große Geschichte, wie ich sie von Ian McEwan, Julian Barnes oder auch Jane Gardam kenne und schätze.

"Die Angst des Torwarts vorm Elfmeter" ist bestimmt interessant, aber eben kein Kaliber wie "Abbitte" von Ian McEwan, "Die einzige Geschichte" von #julian barnes oder "Der blinde Mörder" von #margaret atwood .
 
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KrimiElse

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Dann bist Diu vermutlich eine der Wenigen hier, die die Autorin auf dem Radar hatte. Ich schaue zwar auch immer, wer den Booker-Preis gewinnt, habe aber bei der Verleihung jetzt den Zusammenhang nicht hergestellt, bzw. mich nicht erinnert. Wie fandest Du denn Unrast? @KrimiElse
Ich habe das Buch wie geschrieben nur angelesen, aus Zeitmangel. Mit gefiel sehr, was ich las, und ich muss es unbedingt zuende lesen. Thematisch fand ich das Ganze interessant, wenn auch nicht wirklich eine Geschichte im Ganzen, sondern viele kleine Geschichten (es würde als Erzählband sicher ebenso gut funktionieren) sprachlich - absolut mein Geschmack und großartig.

und Peter Handke ist verkopft, da hast du recht. Aber manchmal mag ich das, solange es nicht zu abgehoben ist.

Natürlich erzählen McEwan oder Barnes richtige Geschichten, den beiden hätte ich den Nobelpreis definitiv gewünscht, das wären tatsächlich meine Wunsch-Preisträger gewesen. Auch Ismail Kadare hätte mir sehr gefallen, zum Beispiel. Aber ich entscheide nicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

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Hast du bitte mal einen Link? Ich bin da immer ganz neugierig auf kontroverse Meinungen...
Ich habe in der Kulturzeit gesehen, dass er sich wohl nicht von gewissen Initiatoren des Jugoslawienkonfliktes distanziert hat, er mit serbischen Einstellungen bei diesem Konflikt einhergeht. ...
 

ulrikerabe

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Meine Handkezeit fand zwischen 1984 und 1988 statt. Steht so zumindest in meinen Exemplaren zuhause. Nicht dass ich ihn damals verstanden hätte. ich weiß nicht, ob ich ihn heute verstehen würde. Ich weiß auch nicht mehr, ob das meiner intellektuellen Selbstfindung dienen sollte, oder Schullektüre war.

Was ich aber heute weiß, ist dass ich eine Preisvergabe an einen Mann, dessen politische Idelogie so verquer ist zu meiner nicht verstehe. Und wenn man 100 mal betont, dass es ein literarischer Preis und kein politischer Preist ist. Talent, Begabung entbindet nicht von Verantwortung. Im Gegenteil, wer sich veröffentlicht trägt große Verantwortung.
 

ElisabethBulitta

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Handke gehört zu denjenigen, die ich nie gelesen habe und ungelesen auch sagen kann, dass ich sie nie lesen werde. Eben schon aus dem Grund, dass er politisch eine so ganz andere Linie fährt als ich.
 
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Literaturhexle

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Handke gehört zu denjenigen, die ich nie gelesen habe und ungelesen auch sagen kann, dass ich sie nie lesen werde.
Das ist mal ein deutliches Statement :)

Ich kenne Handke nur dem Namen nach. In den Fokus ist er bei mir erst durch die Preisverleihung gerückt. Ich muss aber zugeben, dass sein Werk mich, ähnlich wie das vieler anderer PreisträgerInnen der letzten Jahre, überhaupt nicht zum Lesen reizt. Zu verschwurbelt, verkopft und abgehoben scheint es zu sein.
 
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Das ist mal ein deutliches Statement :)

Ich kenne Handke nur dem Namen nach. In den Fokus ist er bei mir erst durch die Preisverleihung gerückt. Ich muss aber zugeben, dass sein Werk mich, ähnlich wie das vieler anderer PreisträgerInnen der letzten Jahre, überhaupt nicht zum Lesen reizt. Zu verschwurbelt, verkopft und abgehoben scheint es zu sein.
Hast du gestern zufällig "Das literarische Quartett" gesehen? Thea Dorn hat Handke ziemlich verteidigt und dafür Stanisic etwas runtergebuttert...:confused:
 

Literaturhexle

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Hast du gestern zufällig "Das literarische Quartett" gesehen? Thea Dorn hat Handke ziemlich verteidigt und dafür Stanisic etwas runtergebuttert...:confused:
Ja, hab ich gesehen. Ich fand die andere Sichtweise mal interessant und außerdem tough, öffentlich eine unbeliebte Meinung gegen den Strom zu vertreten.
Hat Handke den Preis für ein bestimmtes Werk bekommen (wie seinerzeit Mann für die Buddenbrooks) oder für dein Gesamtwerk? Das wäre für meine eigene Beurteilung noch wichtig.
 

KrimiElse

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Ja, hab ich gesehen. Ich fand die andere Sichtweise mal interessant und außerdem tough, öffentlich eine unbeliebte Meinung gegen den Strom zu vertreten.
Hat Handke den Preis für ein bestimmtes Werk bekommen (wie seinerzeit Mann für die Buddenbrooks) oder für dein Gesamtwerk? Das wäre für meine eigene Beurteilung noch wichtig.
Den Literaturnobelpreis gibt es immer für das Gesamtwerk, anders als bei anderen Buchpreisen.