2. Leseabschnitt: Anfang des zweiten Teils bis Kap. 9 (S. 96 bis S. 196)

Literaturhexle

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Sagen wir so: ich bin jetzt im 4. LA und langsam, ganz langsam, komme ich in der Geschichte an. Es ist also etwas (minimales) Potenzial vorhanden :D.
Schön! Mir erging es ebenso. Man hat jetzt genug Hintergrundwissen, dass zumindest manche Entwicklung einen Sinn ergibt und nicht alles so weit hergeholt scheint. Trotzdem enorm, dass man erst über 300 Seiten lesen muss, um dahin zu kommen.
 

kingofmusic

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Schön! Mir erging es ebenso. Man hat jetzt genug Hintergrundwissen, dass zumindest manche Entwicklung einen Sinn ergibt und nicht alles so weit hergeholt scheint. Trotzdem enorm, dass man erst über 300 Seiten lesen muss, um dahin zu kommen.
Ja, eine Kürzung hätte dem Roman gut getan *g*.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

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Schön! Mir erging es ebenso. Man hat jetzt genug Hintergrundwissen, dass zumindest manche Entwicklung einen Sinn ergibt und nicht alles so weit hergeholt scheint. Trotzdem enorm, dass man erst über 300 Seiten lesen muss, um dahin zu kommen.
Ja, eine Kürzung hätte dem Roman gut getan *g*.
Uiuiuiui … ihr macht mich echt neugierig. Ich habe einen freien Tag und viel Lesezeit und bin sehr gespannt, was ich nach dem vierten Leseabschnitt sagen werde.
 
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ulrikerabe

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Die Familie ist ja noch kaputter wie Familie Alter in "Die Altruisten" :rolleyes:...
Ich halte diese Familie für eine ganz normale Familie. Und absolut durchschnittlich. Ich glaube jede Familie hat irgendwo einen dunklen Fleck. Und die mit der besonders heilen Welt nach außen, sind oft die mit dem größten.
 

Literaturhexle

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Ich halte diese Familie für eine ganz normale Familie. Und absolut durchschnittlich. Ich glaube jede Familie hat irgendwo einen dunklen Fleck. Und die mit der besonders heilen Welt nach außen, sind oft die mit dem größten.
Ja und nein.
Die, die nach außen am meisten auf heile Welt spielen, wollen damit etwas vertuschen. Das habe ich auch schon erlebt.

Klar, hat jede Familie ihre Geheimnisse, die sie unter Verdeck hält. Aber hier häuft es sich doch gewaltig! Zudem werden Dinge theatralisch aufgeplustert... Nichts wird "normal" angenommen, alles ist Drama.
Das ist in Ordnung. Das darf man in der Literatur. Aber als durchschnittliche Familie würde ich diese wahrlich nicht bezeichnen :p.

Aber: ich glaube schon, dass die Neigung zum Drama ein amerikanischer Charakterzug ist. Insofern ist die Familie aus amerikanischer Sicht betrachtet vielleicht dann doch nur Durchschnitt ;)
 

ulrikerabe

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Mir ist bislang von allen Personen Wendy die Liebste. Sie hat aufgrund ihres Geldes den Bonus, machen und sagen zu können was sie will. Ich mag ihren Zynismus. Damit kompensiert sie natürlich ihre Einsamkeit, und mit Alkohol und den jungen Männern. Aber das kann ich gut nachvollziehen.

Was ich nicht nachvollziehen kann, ist dass Violet und Wendy die Schwangerschaft und Geburt verheimlicht haben. Das ist so viktorianisch und erstaunlich. Wenn Violet sich nicht an ein Kind "ketten" wollte, warum macht sie das dann mit später mit Mann und zwei Kindern. Hubschraubermutter auf der einen Seite und für Jonah kann sie nicht mal Sympathie entgegen bringen. Ich mag sie nicht :)

Für Liza tut es mir leid, dass ich erst vor wenigen Tagen "Laufen" von Isabell Bogdan gelesen habe. Auch hier hat die Protagonistn eine Beziehung zu einem Mann mit Depressionen. Da kann Liza leider nicht mithalten.

Grace bekommt so wenig Beachtung. Nicht nur von der Familie, sondern auch von der Autorin. So wenige Zeilen für Grace. Ich hoffe Grace rappelt sich auf und bringt was weiter.

Ja, und Marilyn ist wohl ein bisschen das Kind ihrer Zeit. Katholisch, irisch, dauerschwanger. So viel Spaß wie sie damit hat ;) Von der irischen Lyrik zur Eisenwarenhandlung (wobei ich das wiederum ein bisschen atypisch für eine Frau finde).
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
[zitat]Für Liza tut es mir leid, dass ich erst vor wenigen Tagen "Laufen" von Isabell Bogdan gelesen habe. Auch hier hat die Protagonistn eine Beziehung zu einem Mann mit Depressionen. Da kann Liza leider nicht mithalten.[/zitat]

Ach liebe @ulrikerabe und damit rückt das Buch dann wieder in meinen Fokus. :)
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich arbeite mich auch weiter tapfer durchs Buch. Ich habe zwar inzwischen schon etwas mehr Gefallen daran gefunden, aber leider ist es für mich stellenweise leider immer noch etwas belanglos und daher recht langweilig.

Am meisten bereitet mir, glaub ich, der Schreibstil Probleme. Ich habe bisher das Gefühl, dass es zu ausschweifend und detailliert ist. Vielleicht sind die ganzen Informationen noch für etwas gut. Ich hoffe es. Mich erinnert das Buch vom Stil her sehr an den von J. Courtney Sullivan. Mit der Autorin komme ich leider auch nicht so richtig zurecht.

Es geht mir auch so, dass ich die meisten Protagonisten beziehungsweise Protagonistinnen nicht so wirklich sympathisch finde. Grace mag ich noch am ehesten.
 

Renie

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Auf jeden Fall versuchen alle in der Familie den schönen Schein zu wahren. Sie reden zwar miteinander, aber dann eher doch aneinander vorbei.

Die ach so glückliche Familie benimmt sich sehr oberflächlich. Niemand hat ernstes Interesse am Befinden des anderen, selbst wenn man spürt, dass schwer wiegende Probleme vorhanden sind. Nur ein bisschen kratzen an der Oberfläche, dann ablenken, beschwichtigen...

Ist das nicht gruselig? Den Schein nach Außen zu wahren ist ja nicht ungewöhnlich und für mich auch irgendwie nachvollziehbar (was es nicht richtig macht :confused:) Aber schlimm ist, dass die einzelnen Familienmitglieder auch untereinander versuchen, heile Welt zu spielen. Da muss schon viel passieren, dass der einzelne seine Sorgen und Nöte preisgibt. Fürchterlich.
 

Renie

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Mit Marilyn redet keine der Töchter wirklich, sie wird als abgedreht und verrückt hingestellt. Mal sehen, ob da noch etwas kommt, andernfalls ist sie für mich nämlich einfach eine Frau, die versucht, nach außen den Schein zu wahren, auch wenn es innen anders aussieht.
Im ersten Leseabschnitt hatte ich ein völlig anderes Bild von Marilyn. Hier wurde einiges aus ihrer Perspektive erzählt. Dadurch präsentierte sich eine völlig andere Frau als in diesem Abschnitt. Hier lernen wir Marilyn aus der Sicht ihrer Familie kennen. Und auch das ist gruselig. Scheinbar ist es ihr gelungen, eine ganzes Leben in ihrer Familie zu verbringen, ohne dass irgendeine(r) die wahre Marilyn kennt.
 

KrimiElse

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Was ich nicht nachvollziehen kann, ist dass Violet und Wendy die Schwangerschaft und Geburt verheimlicht haben. Das ist so viktorianisch und erstaunlich. Wenn Violet sich nicht an ein Kind "ketten" wollte, warum macht sie das dann mit später mit Mann und zwei Kindern. Hubschraubermutter auf der einen Seite und für Jonah kann sie nicht mal Sympathie entgegen bringen. Ich mag sie nicht :)
Das hat mich auch gewundert, denn Marilyn ist zwar irisch-katholisch, aber doch sehr offen.
Ich denke, es hängt damit zusammen, dass Violet eine saubere Weste behalten möchte, nicht die Schmach der unehelichen Geburt tragen will und das Kind von Anfang an irgendwie loswerden wollte. Abtreibung kommt bei Katholiken nicht infrage...
Und für Wendy ist es eine Chance, ihrer Mutter den Daumen zu zeigen und Violet an sich zu ketten.
 

Renie

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Die, die nach außen am meisten auf heile Welt spielen, wollen damit etwas vertuschen.
Nicht unbedingt. Für mich hat das etwas mit Privatsphäre zu tun. Ich finde es absolut legitim, Dinge, die die Familie betreffen, nicht nach Außen zu tragen. Meine Nachbarn müssen nicht wissen, wie hoch unser Einkommen ist, mit welchen Krankheiten und Wehwehchen ich zu tun habe, ob ich mich mit meinem Mann streite oder welche pubertären Anwandlungen mein Sohn hat. Wozu sollte ich es ihnen erzählen? Vertusche ich deshalb etwas? Sicher nicht. Wobei ich mir sicher bin, dass meine Nachbarn liebend gern bei uns Mäuschen spielen würden. Schließlich würde ich auch gern Mäuschen bei ihnen spielen.;)
 

Renie

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Aber wer kennt einen anderen schon vollkommen? Ich weiß was du meinst liebe @Renie , aber ist das nicht Wunschdenken, verstecken wir nicht alle Teile von uns?
Das hängt vermutlich davon ab, welches Verhältnis man zu seiner Familie hat. Von mir kann ich bspw. behaupten, dass ich gegenüber meiner Familie mit nichts hinter dem Berg halte. Wobei, wenn ich tief in mich gehe, es doch kleine Geheimnisse gibt, die ich nicht erzähle (später vielleicht :rolleyes:) Aber dennoch sieht meine Familie keinen anderen Menschen in mir, als der, der ich bin.
Und das ist der Knackpunkt bei der Familie Sorenson. Ich glaube, dass das Bild, das jeder von dem Anderen hat, ein Trugbild ist. Insbesondere bei Marilyn wird dies deutlich. Durch den Wechsel auf ihre Erzählperspektive lernen wir eine Marilyn kenne, die ihre Töchter und vermutlich auch David anders erleben, als wir es tun.