2. Leseabschnitt: Anfang des zweiten Teils bis Kap. 9 (S. 96 bis S. 196)

Xanaka

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Also jetzt bin ich doch ganz gut reingekommen und stecke auch schon mittendrin. Natürlich frage ich mich immer noch, wo das Buch hinführen wird, aber ich gebe ihm eine Chance.

Auf jeden Fall versuchen alle in der Familie den schönen Schein zu wahren. Sie reden zwar miteinander, aber dann eher doch aneinander vorbei. David merkt zwar das Grace ein Problem hat, belässt es aber bei halbherzigen Rückfragen. Violett stellt Jonah ihrer Familie vor, aber die Kinder dürfen es lieber niemandem erzählen, das es einen Halbbruder gibt. Wendy kommt zwar ganz gut mit Jonah zurecht, ich denke, es ist für sie aber eher ein Zeitvertreib. Und vielleicht auch, um wenigstens einmal das Gefühl zu haben etwas Gutes zu tun.
Auch die Ehe zwischen Marilyn und David scheint zwar glücklich. Aber es gibt da die kleinen Zwischensätze. Ich meine gelesen zu haben, dass beide mal ein Jahr nicht miteinander geredet haben. Marylin trinkt ebenso, wie Wendy auch Unmengen an Alkohol.
Auch die Schwangerschaft von Liza scheint diese nicht glücklich zu machen. Ihr ist schon klar, dass Ryan mit der Situation völlig überfordert ist. Sie ist aber auch nicht in der Lage die Situation zu verändern.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
 

Literaturhexle

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Auf jeden Fall versuchen alle in der Familie den schönen Schein zu wahren. Sie reden zwar miteinander, aber dann eher doch aneinander vorbei.
Das ist genau die Schlussfolgerung, die ich auch gezogen habe. Die ach so glückliche Familie benimmt sich sehr oberflächlich. Niemand hat ernstes Interesse am Befinden des anderen, selbst wenn man spürt, dass schwer wiegende Probleme vorhanden sind. Nur ein bisschen kratzen an der Oberfläche, dann ablenken, beschwichtigen...
Dazu passt, dass Violet vor Jahren ihre Schwangerschaft verheimlicht hat. Da liegt einiges im Dunklen. Bestimmt kriegen wir noch Klarheit.
 

KrimiElse

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Eine nach außen glückliche reiche Familie, die ihre dunklen Seiten hat. Wie Ihr schon geschrieben habt ist jetzt, nach Jonahs Auftauchen, Violets Schwangerschaft das Maß der Dinge, was man voreinander verbergen darf. Mit Marilyn redet keine der Töchter wirklich, sie wird als abgedreht und verrückt hingestellt. Mal sehen, ob da noch etwas kommt, andernfalls ist sie für mich nämlich einfach eine Frau, die versucht, nach außen den Schein zu wahren, auch wenn es innen anders aussieht.
Ganz am Anfang erschienen die Eltern als der Baum, an den sich alle lehnen können, aber das scheint nicht so zu sein, wäre auch sehr unrealistisch. Beide Strahlen zwar Glück aus, aber tatsächlich haben auch sie Ihre Probleme, wenn sie auch länger verheiratet sind als viele andere Amerikanische Ehepaare - aber Marilyn ist auch irische Katholikin.

Mich nervt ein bisschen, dass bei vielen Andeutungen bei mir einfach keine Spannung aufkommt, dass ich gerne Weiterlesen und wissen möchte, was hinter bestimmten Dingen steckt, und dass der Schwenk sich meist in Banalitäten verliert, nachdem an der Oberfläche eines Geheimnisses gekratzt wurde.
Ich meine Beispielsweise den Thanksgiving-Besuch bei Davids Vater. David will nicht hin, warum? Seine Mutter ist weg/tot - was ist passiert, wie ging es ihm in seiner Kindheit? Statt dessen lese ich von seinem schlechten Gewissen dem Vater gegenüber...naja. Und danach interessiert mich auch nicht mehr, wie Davids Kindheit gewesen ist.

Es liest sich nach wie vor flott, eine nette Geschichte, für mich aber zu sehr an der Grenze zu Trivialliteratur, die gerne mehr sein möchte.
 

KrimiElse

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Niemand hat ernstes Interesse am Befinden des anderen, selbst wenn man spürt, dass schwer wiegende Probleme vorhanden sind. Nur ein bisschen kratzen an der Oberfläche, dann ablenken, beschwichtigen...
Stimmt, jeder lebt sein Leben, auch die Paare, die zusammen leben. Jede(r) hat seine Befindlichkeiten, und in meinen Augen gibt es kein wirkliches Miteinander, nicht wirklich Achtsamkeit und Verständnis für den anderen. Es erscheint von außen nur so, und Jonah ist vielleicht derjenige, der alles aufmischen wird...
 

KrimiElse

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Also jetzt bin ich doch ganz gut reingekommen und stecke auch schon mittendrin. Natürlich frage ich mich immer noch, wo das Buch hinführen wird, aber ich gebe ihm eine Chance.

Auf jeden Fall versuchen alle in der Familie den schönen Schein zu wahren. Sie reden zwar miteinander, aber dann eher doch aneinander vorbei. David merkt zwar das Grace ein Problem hat, belässt es aber bei halbherzigen Rückfragen. Violett stellt Jonah ihrer Familie vor, aber die Kinder dürfen es lieber niemandem erzählen, das es einen Halbbruder gibt. Wendy kommt zwar ganz gut mit Jonah zurecht, ich denke, es ist für sie aber eher ein Zeitvertreib. Und vielleicht auch, um wenigstens einmal das Gefühl zu haben etwas Gutes zu tun.
Auch die Ehe zwischen Marilyn und David scheint zwar glücklich. Aber es gibt da die kleinen Zwischensätze. Ich meine gelesen zu haben, dass beide mal ein Jahr nicht miteinander geredet haben. Marylin trinkt ebenso, wie Wendy auch Unmengen an Alkohol.
Auch die Schwangerschaft von Liza scheint diese nicht glücklich zu machen. Ihr ist schon klar, dass Ryan mit der Situation völlig überfordert ist. Sie ist aber auch nicht in der Lage die Situation zu verändern.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
genau so, danke für deine Beispiele. Mehr Schein als Sein, viel Alkohol, viele Geheimnisse, und letztlich regeln alle ihre Probleme mit sich selbst, verlieren sich nur in Andeutungen und verfallen dann wieder in Schweigen.
Ja, David und Marilyn haben ein Jahr nicht miteinander geredet, das stand in irgendeinem Nebensatz.
 

Literaturhexle

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Ganz am Anfang erschienen die Eltern als der Baum, an den sich alle lehnen können, aber das scheint nicht so zu sein, wäre auch sehr unrealistisch.
Der allererste Eindruck entspricht dem aber nicht ganz. Da war die Hochzeit von Violet und die kleine Nachzüglerin Grace wurde von ihrer Mutter weg geschickt mit dem Grund, sie brauche einen Moment für sich.
Die Gedanken der vierfachen Mutter kamen mir reichlich egoistisch und befremdlich vor, als hätte sie nur wenig Gefühle für ihre Töchter...
Vielleicht liegt der Eindruck auch an der suboptimalen Vorleserin, die dem Text m.E. zuviel Pathos verleiht. Aber vielleicht wurde da auch etwas vom Inneren preisgegeben.
Schön, dass du nochmal erinnert hast, dass Marilyn irische Katholikin ist. Das erklärt vielleicht eine kritische Einstellung zu Verhütungsfragen. Zwei Kinder innerhalb eines Jahres.... Das muss man erstmal hinkriegen:confused:
 

KrimiElse

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Ich bin ja mal gespannt, ob wenigstens dem wiederkehrenden Ginkgo eine spannende Geschichte zu Grunde liegt - auch wenn ich das stark bezweifel... :rolleyes::D
Der Gingko ist wieder so ein Schreibwerkstattgefasel für mich...ein Symbol o_O in das man so lange und so tief mit der Nase hineingestoßen wird, bis es auch wirklich alle kapiert haben...hach ja, was liebe ich doch alteingesessene Schriftsteller bei solchen Dingen...
 

buchknospe

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ich finde das buch weil es eine bürgerliche Familie beschreibt wo nicht alles gut läuft und das durch das auftauchen von jonath die Personen so richtig alles ins rechte licht rücken wie sind die Verhältnisse wirklich. sie reden aufeinmal über alles und stellen fragen ich finde das buch garnicht langweilig. es muss auch nicht ins Detail gehen um spannend zu sein. gruss buchknospe

mal schauen wie es weiter geht!
 

KrimiElse

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ich finde das buch weil es eine bürgerliche Familie beschreibt wo nicht alles gut läuft und das durch das auftauchen von jonath die Personen so richtig alles ins rechte licht rücken wie sind die Verhältnisse wirklich. sie reden aufeinmal über alles und stellen fragen ich finde das buch garnicht langweilig. es muss auch nicht ins Detail gehen um spannend zu sein. gruss buchknospe

mal schauen wie es weiter geht!
Schön, wenn dir das Buch gefällt. :)
 
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Also ich habe den zweiten Abschnitt durch und es findet sich ein Muster!

"Der größte Spaß, den wir je hatten" ist die Art von Marilyn anderen Leuten mitzuteilen, dass bei ihr und ihrer Familie alles bestens ist. Obwohl es nicht so ist. Sie sich ihr Leben anders vorgestellt hat. Dazu muss man sich vor Augen führen dass es andere Zeiten waren, als Marilyn jung war und ihre Träume aufgab. Aber heißt das, dass es in heutigen Zeiten keine Entscheidungen gibt, die vielleicht im Nachhinein nicht auch anders betrachtet werden können. So etwas gibt es doch immer. Weil man nicht alles haben kann und sich entscheidet und sich eventuell im Nachhinein alles gut redet, obwohl es nicht gut ist. Aber: C'est la vie!

Dieses Menschliche, dieses Hin und Herschwingende in den Charakteren finde ich gut getroffen, weil es ja auch uns Menschen in unseren Entscheidungen gut darstellt. Bei so etwas kann man sich wiederfinden.

Nun ist die Frage, wenn Marilyn so ihre Entscheidungen getroffen hat, was sie ihren Töchtern mitgegeben hat. Bewusst und unbewusst. Und ich finde es ungemein interessant, wie sich die Leben der Töchter hier aufdröseln. Wie sich das gesamte Leben dieser Familie hier aufdröselt. Mir beginnt das Buch zu gefallen.
 
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Also jetzt bin ich doch ganz gut reingekommen und stecke auch schon mittendrin. Natürlich frage ich mich immer noch, wo das Buch hinführen wird, aber ich gebe ihm eine Chance.

Auf jeden Fall versuchen alle in der Familie den schönen Schein zu wahren. Sie reden zwar miteinander, aber dann eher doch aneinander vorbei. David merkt zwar das Grace ein Problem hat, belässt es aber bei halbherzigen Rückfragen. Violett stellt Jonah ihrer Familie vor, aber die Kinder dürfen es lieber niemandem erzählen, das es einen Halbbruder gibt. Wendy kommt zwar ganz gut mit Jonah zurecht, ich denke, es ist für sie aber eher ein Zeitvertreib. Und vielleicht auch, um wenigstens einmal das Gefühl zu haben etwas Gutes zu tun.
Auch die Ehe zwischen Marilyn und David scheint zwar glücklich. Aber es gibt da die kleinen Zwischensätze. Ich meine gelesen zu haben, dass beide mal ein Jahr nicht miteinander geredet haben. Marylin trinkt ebenso, wie Wendy auch Unmengen an Alkohol.
Auch die Schwangerschaft von Liza scheint diese nicht glücklich zu machen. Ihr ist schon klar, dass Ryan mit der Situation völlig überfordert ist. Sie ist aber auch nicht in der Lage die Situation zu verändern.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Jede/r Beteiligte hat seine/ihre Probleme. Ist das nicht menschlich? Und gut getroffen?
 
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Das ist genau die Schlussfolgerung, die ich auch gezogen habe. Die ach so glückliche Familie benimmt sich sehr oberflächlich. Niemand hat ernstes Interesse am Befinden des anderen, selbst wenn man spürt, dass schwer wiegende Probleme vorhanden sind. Nur ein bisschen kratzen an der Oberfläche, dann ablenken, beschwichtigen...
Dazu passt, dass Violet vor Jahren ihre Schwangerschaft verheimlicht hat. Da liegt einiges im Dunklen. Bestimmt kriegen wir noch Klarheit.
Aber selbst wenn man ernstes Interesse am Anderen hat. Bekommt man immer alle Antworten? Oder hat nicht jeder/jede auch noch einiges Ungesagtes? Dies finde ich hier gut getroffen. Auch wenn es manchmal etwas Viel/ oder etwas Übertrieben?!? erscheint. Aber so übertrieben finde ich es wiederum nicht, weil es solche Konstellationen gibt.
 
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Stimmt, jeder lebt sein Leben, auch die Paare, die zusammen leben. Jede(r) hat seine Befindlichkeiten, und in meinen Augen gibt es kein wirkliches Miteinander, nicht wirklich Achtsamkeit und Verständnis für den anderen. Es erscheint von außen nur so, und Jonah ist vielleicht derjenige, der alles aufmischen wird...
Jonah schaut mit einem gewissen stirnrunzelnden Humor auf Alles. Mal schauen was hier noch passiert. Hier könnte noch etwas Potenzial zum Sturm schlummern.
 
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Die Familie ist ja noch kaputter wie Familie Alter in "Die Altruisten" :rolleyes:...
Ist diese Familie wirklich sooo kaputt? Oder sind nicht eher die kaputt, die ihre Probleme überhaupt nicht wahrnehmen? Hier wird wahrgenommen, nicht nach Außen dargelegt und man ist sich unsicher beim Handeln. Aber heißt dies, dass nie gehandelt wird? Vielleicht kommt ja noch ein Agieren.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Ist diese Familie wirklich sooo kaputt? Oder sind nicht eher die kaputt, die ihre Probleme überhaupt nicht wahrnehmen? Hier wird wahrgenommen, nicht nach Außen dargelegt und man ist sich unsicher beim Handeln. Aber heißt dies, dass nie gehandelt wird? Vielleicht kommt ja noch ein Agieren.
Sagen wir so: ich bin jetzt im 4. LA und langsam, ganz langsam, komme ich in der Geschichte an. Es ist also etwas (minimales) Potenzial vorhanden :D.