Thema Der Gesang der Flusskrebse (Delia Owens), ab 12.8.19

Renie

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Anfang bis Kapitel 3


Schauplatz ist das Marschland - irgendein gigantisches Sumpfgebiet in North Carolina, das an den Ozean grenzt. In diesem Marschland lebt ein Sammelsurium an gescheiterten Existenzen, also Menschen, die sich verstecken wollen (aus welchen Gründen auch immer) oder Menschen, die arm sind.
Hier lebt auch Kya (zu Beginn des Romans ist sie 6 Jahre alt) mit ihrer Familie. Sie ist das jüngste von 6 Kindern. Es dauert nicht lange und sie lebt allein mit ihrem Vater. Denn alle anderen machen sich nach und nach aus dem Staub, angefangen bei der Mutter. Der Vater hat es mit seiner Alkoholsucht und seiner Brutalität geschafft, alle aus dem Haus zu ekeln.
Wie groß musste die Not der Mutter sein, dass sie ihre Kinder verlässt?
Kya verbringt ihre Kindheit also weitestgehend allein in der Natur des Marschlands. Denn der Vater ist häufig tagelang nicht zuhause. Und Kya muss mit ihren 6 Jahren lernen, allein zurechtzukommen.

Dann haben wir zwei Zeitebenen:
1969 - hier wird die Leiche eines Mannes gefunden: Chase Andrews, angesehener Bürger des nächstgelegenen Ortes; hier geht es um die Aufklärung des Mordes an Chase Andrews.

1952 bis vermutlich 1969: hier geht es um Kya, in der Zeit von 6 bis 17 Jahren. Ich stelle mir natürlich die Frage nach der Verbindung zwischen Kya und Chase Andrews, der anfangs nur eine Randfigur ist.

Da ich ja immer für Stimmung empfänglich bin, genieße ich die Stimmung, die in diesem Roman vermittelt wird. Das Marschland ist eine Welt für sich. Die Beschreibung der Natur ist grandios.
Kyas Verzweiflung und Trauer, als sie von allen allein gelassen wird, war heftig. Kaum vorstellbar, dass ein Kind von jetzt auf sofort in dieser Umgebung allein klar kommen muss.
Es gab einen magischen Moment: sie scheint so etwas wie eine Möwenflüsterin zu sein. Die Tiere sind ihr gegenüber sehr zutraulich. Und dieses kleine Mädchen inmitten eines Möwenschwarms zu sehen, war schon sehr berührend.
 

Literaturhexle

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Wie groß musste die Not der Mutter sein, dass sie ihre Kinder verlässt?
Das ist Ein Punkt, den ich nicht nachvollziehen konnte.... Wenn ich es mit dem Mann nicht aushalte - auch weil er trinkt und brutal ist - lasse ich dich die Kinder nicht zurück, zumal die kleine Tochter!
Aber man darf nicht alles mit den eigenen Maßstäben messen. Außerdem gehört es hier zur Geschichte dazu.
Das Marschland ist eine Welt für sich. Die Beschreibung der Natur ist grandios.
Jaaaaaa:rolleyes:
Und dieses kleine Mädchen inmitten eines Möwenschwarms zu sehen, war schon sehr berührend.
Wie du das so schln beschreibst, sehe ich die Szenen gleich wieder vor mir! So schön beschrieben!
 

Renie

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Kapitel 4 bis 7

Kya muss in die Schule. Hier wird deutlich, welchen Stellenwert die Marschbewohner bei den Einwohnern der Stadt haben: gar keinen. Ihre Mitschüler machen sich über sie lustig. Den Lehrern ist es egal, welchen Wissensstand sie hat. Daher kommt sie mit Null Kenntnissen in die 2. Klasse. Denn hier ist noch Platz. Sie ist von vornherein abgeschrieben. Marschmädchen sind dumm und bleiben dumm. Daher wird Kya wohl auch keinem gefehlt haben, als sie nach einem Tag das Handtuch schmeißt.
In diesen Kapiteln taucht auch das erste Mal Tate auf. Er scheint anders als seine Altersgenossen zu sein. Hier wird sich eine Freundschaft mit Kya anbahnen.

Ich habe Hoffnung, was den Vater angeht. Kya scheint es irgendwie zu gelingen, seine harte Schale zu durchbrechen. Tatsächlich gibt es Ansätze von einer Vater-Tochter-Beziehung. Ich bin gespannt, was daraus wird.
 

Literaturhexle

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Hier wird deutlich, welchen Stellenwert die Marschbewohner bei den Einwohnern der Stadt haben: gar keinen.
Da fand ich diese Doppelmoral auch herrlich geschildert: einerseits wetzt man in die Kirche, gibt sich nächstenlieb und christlich, andererseits wird Kya mit so vielen Vorurteilen ausgestattet, dass man schon Angst vor einer Berührung hat...

Ich habe es allerdings so verstanden, dass Kyas Familie ziemlich alleine im Marschland lebt. Nachbarn gibt es keine und das "Lesehaus" steht auch verlassen da. Insofern gab es auch keine Möglichkeiten, sich zusammenzutun. Die Familie war komplett der Außenseiter.
 

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So, mit einer kleinen Verspätung steige ich jetzt auch ein. Zuerst zu den ersten drei Kapiteln.

Der Vater hat es mit seiner Alkoholsucht und seiner Brutalität geschafft, alle aus dem Haus zu ekeln.
Wie groß musste die Not der Mutter sein, dass sie ihre Kinder verlässt?
Das ist Ein Punkt, den ich nicht nachvollziehen konnte.... Wenn ich es mit dem Mann nicht aushalte - auch weil er trinkt und brutal ist - lasse ich dich die Kinder nicht zurück, zumal die kleine Tochter!
Das Verhalten der Mutter hat mich auch beschäftigt. Wie kann ich denn meine Kinder allein lassen, wenn ich weiß, dass der Vater sie in seiner Alkoholsucht schlägt? Wie verzweifelt muss diese Frau sein? Vielleicht glaubt sie, dass ihr nur allein ein Neuanfang wagen kann - ich könnte allerdings keine ruhige Minute mehr verbringen...
Die Beschreibung der Natur ist grandios.
Die Beschreibung der Natur ist wirklich außergewöhnlich. Die Sprache trägt regelrecht durch die Kapitel und hat mich von Anfang an fasziniert. Wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen, wird die spannende Frage bleiben.
 

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Nachtrag zu Chase: Er taucht zum 1.Mal lebendig im 2.Kapitel auf, als er auf dem Fahrrad sitzend fast eine Frau umfährt. Da fällt er Kya auf.

Zu Kapitel 4 - 7:
Die Erfahrung in der Schule muss wirklich traumatisch für Kya sein. Obwohl sie unbedingt lesen und rechnen lernen will, bringt sie es nicht über sich, dort wieder hinzugehen. Mit der Schulpflicht nimmt man es auch nicht wirklich ernst - sehr schnell geben die Behörden auf.
Im parallelen Handlungsstrang wird erzählt, dass Chase ermordet worden ist - obwohl es keine offenkundigen Spuren gibt. Natürlich liegt der Verdacht nahe, dass es Kya gewesen sein könnte - wer kann sich lautlos und ohne Spuren zu hinterlassen im Marschland bewegen?
Die zarte Verbindung zwischen Kya und ihrem Vater bringt etwas Hoffnung in ihr Leben, ebenso wie die Begegnung mit Tate. Obwohl es zu schön sein kann, um wahr zu sein, hofft man inständig, dass sich Kyas Lage verbessern wird. Interessant fand ich auch, dass Kyas Eltern ursprünglich aus wohlhabenden Familien stammen müssen. Ein großer gesellschaftlicher Abstieg!
 

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Kapitel 8-11
Es gibt tatsächlich keinerlei Spuren, die um die Leiche oder beim Feuerwehrturm hinterlassen worden sind - Negativspuren nennen es der Sheriff und der Deputy. Im Diner fällt zum ersten Mal der Verdacht auf Kya - "diese Frau, die draußen im Sumpf lebt."
Offenkundig lebt die inzwischen 23jährige immer noch allein im Marschland.
Im Jahr 1953 scheint sich die Beziehung zwischen Kya und ihrem Vater zunächst zu festigen, er nimmt sie mit in die "Stadt", dort lernt sie den Schwarzen Jumpin´ kennen, der ihnen Benzin für das Boot verkauft. Die Rassendiskriminierung ist noch Alltag, es gibt eine Schule für Schwarze und sie haben ihre eigenen Kirchen. Die Diskrepanz zwischen der Religiosität der Bewohner (4 Kirchen für Weiße) und ihrem Verhalten gegenüber Kya entlarvt die Erzählerin in der Begegnung mit dem kleinen Mädchen. Unglaublich, wie die Frau des Methodistenpredigers Kya behandelt - daran wird wieder deutlich, dass die Marschbewohner keinerlei Stellenwert haben.
Was ich vermutet habe, trifft leider ein. Der Vater fällt in seine alten Handlungsmuster zurück, nachdem ein Brief der Mutter ankommt, den Kya jedoch nicht lesen kann. Hätte sie ihn nur versteckt! Der Inhalt muss Pa so sehr getroffen haben, dass er das zarte Pflänzchen Familie, das er sich mit Kya aufgebaut hat, wieder herausreißt.
Als sie 10 Jahre ist (1956) scheint auch er sie verlassen zu haben und Kya findet einen Weg, selbst Geld zu verdienen. Jumpin´ ist für mich ein Sympathieträger - er kauft Kya die Muscheln ab und der Lutscher offenbart, dass er Mitleid/Empathie für die Kleine empfindet. Lese gleich weiter ;)
 

Renie

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Die Rassendiskriminierung ist noch Alltag, es gibt eine Schule für Schwarze und sie ha
Ich war mir tatsächlich anfangs nicht sicher, welche Hautfarbe Kya hat. So mies, wie sie von den Einwohnern behandelt wird, bin ich anfangs davon ausgegangen, dass sie eine Farbige ist. Aber scheinbar machen die Einwohner keinen großen Unterschied zwischen einem "Nigger" und einem Marschmädchen.:confused:
 

Renie

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Kapitel 12 bis 16

Tates und Kyas Spiel mit den Federn zeigt, dass es sich bei den Beiden um Seelenverwandte handelt. Für Beide handelt es sich nicht nur um Federn, sondern sie können sie auch genau zuordnen. Kya scheint von dem Spiel gefangen zu sein. Offensichtlicher gehts nicht: Tate versucht, Kya mit den Federn "zutraulich" zu machen.:)
Tate ist definitiv anders als die Jugendlichen aus dem Ort.

Kya hat nur wenige gute Erinnerungen an ihr Familienleben und ihre Mutter: die lackierten Fußnägel und der anschließende Ausflug mit dem Boot.
Diese Erinnerungen sind sehr berührend und man hofft, dass sie diese ewig bewahren kann.

Tate bringt Kya Lesen und Rechnen bei. Für sie eröffnen sich dadurch völlig neue Möglichkeiten: Bücher, Bücher, Bücher ...
Jetzt ist sie in der Lage, ihren eigenen Bildungsweg zu gehen.
Gleichzeitig erfahren wir einiges über ihre Familiengeschichte: die Mutter hat sich in jungen Jahren von dem Vater blenden lassen. Die Weltwirtschaftskrise hat ihn um seinen Besitz gebracht. Dennoch verspricht er ihr das Blaue vom Himmel. Sein Schwiegervater erbarmt sich wohl seiner - schließlich geht es um das Wohl seiner Tochter - und gibt ihm einen Job in seiner Fabrik. Jake kommt der Alkohol und seine Spielsucht in die Quere. Und schon ist Schluss mit lustig. Der Weltkrieg tut sein übriges. Jake wird verwundet (in einer unrühmlichen Situation, was wiederum an seinem Ego nagt). Und nach dem Krieg ist er lädiertes, alkoholisiertes Wrack, der seinen Frust an seiner Familie auslässt.

Ich frage mich, warum Maria nie die Notbremse gezogen hat und mit den Kindern zu ihren Eltern zurückgegangen ist.
 
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Kapitel 12 bis 16

Tates und Kyas Spiel mit den Federn zeigt, dass es sich bei den Beiden um Seelenverwandte handelt. Für Beide handelt es sich nicht nur um Federn, sondern sie können sie auch genau zuordnen. Kya scheint von dem Spiel gefangen zu sein. Offensichtlicher gehts nicht: Tate versucht, Kya mit den Federn "zutraulich" zu machen.:)
Tate ist definitiv anders als die Jugendlichen aus dem Ort.

Kya hat nur wenige gute Erinnerungen an ihr Familienleben und ihre Mutter: die lackierten Fußnägel und der anschließende Ausflug mit dem Boot.
Diese Erinnerungen sind sehr berührend und man hofft, dass sie diese ewig bewahren kann.

Tate bringt Kya Lesen und Rechnen bei. Für sie eröffnen sich dadurch völlig neue Möglichkeiten: Bücher, Bücher, Bücher ...
Jetzt ist sie in der Lage, ihren eigenen Bildungsweg zu gehen.
Gleichzeitig erfahren wir einiges über ihre Familiengeschichte: die Mutter hat sich in jungen Jahren von dem Vater blenden lassen. Die Weltwirtschaftskrise hat ihn um seinen Besitz gebracht. Dennoch verspricht er ihr das Blaue vom Himmel. Sein Schwiegervater erbarmt sich wohl seiner - schließlich geht es um das Wohl seiner Tochter - und gibt ihm einen Job in seiner Fabrik. Jake kommt der Alkohol und seine Spielsucht in die Quere. Und schon ist Schluss mit lustig. Der Weltkrieg tut sein übriges. Jake wird verwundet (in einer unrühmlichen Situation, was wiederum an seinem Ego nagt). Und nach dem Krieg ist er lädiertes, alkoholisiertes Wrack, der seinen Frust an seiner Familie auslässt.

Ich frage mich, warum Maria nie die Notbremse gezogen hat und mit den Kindern zu ihren Eltern zurückgegangen ist.
Ein wunderschönes Buch! Ich glaube es gefällt dir ebenso wie mir. :)
 
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Ich frage mich, warum Maria nie die Notbremse gezogen hat und mit den Kindern zu ihren Eltern zurückgegangen ist.
Das ist eine berechtigte Frage. Vielleicht hatte sie zuviel Angst vor diesem gewalttätigen Mann, allerdings scheint er ja auch tagelang weg gewesen zu sein. Ich glaube, dass sie psychisch sehr labil gewesen ist.
Die Freundschaft zwischen Tate und Kya ist so zart, rein und unschuldig wie die Federn selbst. Ich fand diese Annäherung so berührend beschrieben - Tate ist tatsächlich ein außergewöhnlicher Junge.

Aber scheinbar machen die Einwohner keinen großen Unterschied zwischen einem "Nigger" und einem Marschmädchen.
Sieht ganz so aus, es gibt eine Schwarzensiedlung. Sie sind ebenso ausgestoßen wie die Marschbewohner.
Bezeichnenderweise sind Mabel und Jumpin´die einzigen, die sich um Kya kümmern und ihr helfen.

Die Sprache ist wunderbar, die Vergleiche und Bilder so treffend:
"Vor dem Spiel mit den Federn war Einsamkeit für Kya ein natürlicher Teil von ihr geworden, wie ein Arm. Jetzt schlug sie Wurzeln in ihr und drückte von innen gegen die Brust." (130)
 

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Kapitel 17-20
Im 17.Kapitel taucht der Titel des Romans auf:
Kya will sich mit Tate dort verstecken, "wo die Flusskrebse singen" (143), dort wo sie niemand vom Jugendamt finden kann. Dieses Irgendwo scheint ein Synonym für einen friedlichen Ort zu sein, an dem sie beide allein sein können - ungestört. Auch ihre Mutter hat diesen Ausdruck verwendet.
Tate macht Kya mit Gedichten vertraut und diese entdeckt die Lieblingsgedichte ihrer Mutter, sie erschienen Kya als Botschaften.
Währenddessen erlebt Kya ihre erste Menstruation - Tates Verhalten in dieser Situation ist so feinfühlig, unglaublich empathisch, er ist - auch wenn ich mich wiederhole - ein außergewöhnlicher Junge. Gott sei Dank kann Kya mit Mabel reden, die ihr erklärt, was mit ihr geschieht.
Die Beziehung er beiden Jugendlichen verändert sich, sie küssen sich und spüren die gegenseitige sexuelle Anziehung - auch in dieser Beziehung behält Tate einen klaren Kopf und handelt verantwortungsbewusst. Auch Tates Vater ist außergewöhnlich, ein Mann, der zu dieser Zeit einem Jungen beibringt, dass es in Ordnung ist zu weinen und ihm offen sagt, dass er stolz auf ihn ist, scheint mir nicht selbstverständlich zu sein.
Tate verlässt den Ort, um ans College zu gehen, verspricht Kya aber, sie am 4.Juli besuchen - doch er hält sein Versprechen nicht und Kya ist verzweifelt.
Biologisch interessant fand ich die Sache mit dem Code der Leuchtkäferweibchen. Gleichzeitig zeigt sich Kyas genaue Beobachtungsgabe an diesem Beispiel.
Im anderen Handlungsstrang (1969) verdichten sich die Quellen, dass Chase nicht die reinste Weste hatte - irgendetwas hatte er im Marschland laufen...
 

Literaturhexle

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Tate verlässt den Ort, um ans College zu gehen, verspricht Kya aber, sie am 4.Juli besuchen - doch er hält sein Versprechen nicht und Kya ist verzweifelt.
Diese Tatsache geht mir etwas zu sehr ins Romanhafte. Diese Unzuverlässigkeit passt nicht zum Charakter von Tate, der, wie du selbst schilderst, sehr sensibel ist. Er weiß um Kyas Situation und hätte sie niemals dermaßen enttäuscht und ohne Erklärung verlassen.

Diese und manch andere Wendung haben dazu geführt, dass ich diesem Roman nur 4 Sterne gegeben habe. Manches ist zu sehr hergeleitet ;)
 

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Diese Tatsache geht mir etwas zu sehr ins Romanhafte. Diese Unzuverlässigkeit passt nicht zum Charakter von Tate, der, wie du selbst schilderst, sehr sensibel ist. Er weiß um Kyas Situation und hätte sie niemals dermaßen enttäuscht und ohne Erklärung verlassen.

Diese und manch andere Wendung haben dazu geführt, dass ich diesem Roman nur 4 Sterne gegeben habe. Manches ist zu sehr hergeleitet ;)
Das sehe ich anders, er ist noch sehr jung und weiß noch nicht, in welche Richtung sich sein Leben entwickeln wird. Er glaubt, es gehe nur ohne Kay und er hat Angst davor, es ihr zu sagen. Gerade weil er so empathisch ist, fürchtet er sich davor, ihr die Wahrheit zu sagen und schwach zu werden. Also geht er dem Konflikt aus dem Weg. Er ist noch auf der Suche - das erscheint mit glaubwürdig.