Hier diskutieren wir Kapitel IV. und V. bis einschließlich "Das Knopffabrik-Picknik". (In meiner Ausgabe S.143 - 241)
Ich habe unseren dritten Abschnitt noch nicht zu Ende gelesen. Aber meine Meinung dazu, um wen es sich bei dem weiblichen Teil des Liebespaares handelt, hat sich geändert. Ich denke ich habe mich von dem Klappentext irreführen lassen. Da heißt es, die 15-jährige Laura verliebt sich in den Gewerkschaftsagitator Alex. Du schreibst zurecht Laura in Anführungszeichen. Inzwischen habe ich die Theorie, dass es sich um Iris handelt.Es werden des öfteren Arbeitskämpfe erwähnt...ist „Laura“deshalb so ängstlich, mit ihm gesehen zu werden?
Das empfinde ich auch so.Laura hat ihre Stütze Inn Iris, aber was ist mit ihr?
Der Vater hat sein eigenes Leben, Renie ist zwar da, aber mir scheint es nicht so, dass sie den leeren Platz füllen kann, auch wenn sie sich für die Mädchen (mit allen Mitteln, die sie hat) einsetzt. Irgendwie scheint es denn Vater jahrelang egal zu sein, was aus der Bildung und Erziehung seiner Kinder wird
Wenn du den Abschnitt zu Ende liest, wirst du wahrscheinlich deine Theorie wieder ändern, denn es ist Laura, die den Agitator Alex, ein Freund ihrer "Stiefmutter", der Künstlerin, die inzwischen bei den Chases lebt, zum Dinner einlädt, nachdem sie ihn auf dem Knopffabrik- Picknick der Firma kennengelernt hat- auf dem auch jenes Foto entsteht, von dem im Vorwort des Romans "Der Blinde Mörder" von Laura Chase die Rede ist.Da heißt es, die 15-jährige Laura verliebt sich in den Gewerkschaftsagitator Alex. Du schreibst zurecht Laura in Anführungszeichen. Inzwischen habe ich die Theorie, dass es sich um Iris handelt.
Ich glaube, das kommt erst im nächsten Leseabschnitt, Literaturhexle hat diesmal Kapitel V im Buch geteilt. Ich bin aber auch fast so weit und schreibe im nächstens Lese-Abschnitt dazu.denn es ist Laura, die den Agitator Alex, ein Freund ihrer "Stiefmutter", der Künstlerin, die inzwischen bei den Chases lebt, zum Dinner einlädt, nachdem sie ihn auf dem Knopffabrik- Picknick der Firma kennengelernt hat- auf dem auch jenes Foto entsteht, von dem im Vorwort des Romans "Der Blinde Mörder" von Laura Chase die Rede ist.
"Und dann machte er mit seiner Blitzlichtkamera ein Foto von uns. (...) Alex Thomas hob die Hand, als wolle er ihn abwehren."
Sorry, hatte das übersehenIch glaube, das kommt erst im nächsten Leseabschnitt, Literaturhexle hat diesmal Kapitel V im Buch geteilt. Ich bin aber auch fast so weit und schreibe im nächstens Lese-Abschnitt dazu.
Die Sache mit dem Bild ist raffiniert gemacht von der Autorin. Sie will uns Leser wohl verwirren oder lange im Unklaren lassen, wer neben Alex zu sehen ist und wem die Hand gehört. Am Anfang des Buches heißt es ja nur: "Sie besitzt nur ein Bild von ihm. Wer "Sie" ist, bleibt offen.Genau diese Geste wird auch zu Beginn des "Blinden Mörders" beschrieben - die Hand gehört wohl Iris (?)
Genau das hat mich auf den Gedanken gebracht, dass es auch Iris sein könnte.Die Sache mit dem Bild ist raffiniert gemacht von der Autorin. Sie will uns Leser wohl verwirren oder lange im Unklaren lassen, wer neben Alex zu sehen ist und wem die Hand gehört. Am Anfang des Buches heißt es ja nur: "Sie besitzt nur ein Bild von ihm. Wer "Sie" ist, bleibt offen.
Sehr scharf beobachtet!War es vielleicht sogar einer der angeblich fremden Agitatoren, die am 15.12.1934 angeblich den Arbeitskampf so anheizten, dass die Armee eingreifen musste?
Geht mir auch so.Ich suche hier immer mal eine Verbindung zu den anderen Strängen, aber momentan tappe ich im Dunkeln.
Der Vater ist aus meiner Sicht einfach überfordert und lässt laufen, um dann die Peitsche zu zücken. Auch beruflich sehe ich ihn nicht positiv. Ich denke, auch um seine Firma kümmert er sich nur mäßig, so dass es bergab geht. Letztlich lässt er auch da laufen und drückt sich vor unliebsamen Entscheidungen - wie den Kündigungen. Das zeigt ja auch die Rede im betrunkenen Zustand: er ist nicht mehr Herr der Lage.denn Vater jahrelang egal zu sein, was aus der Bildung und Erziehung seiner Kinder wird,
So klar formuliert...genau. Er lässt es einfach laufen, ist eben schwach.Das zeigt ja auch die Rede im betrunkenen Zustand: er ist nicht mehr Herr der Lage.
Das kam mir auch komisch vor, aber du hast jetzt den Zusammenhang ideal konstruiert. Das passt!Mr. Erskine war vorher an einer Jungenschule in England und dort Hals über Kopf aus "gesundheitlichen Gründen" nach Kanada verfrachtet worden).
Ich glaube der Vater ist durch die Kriegseindrücke völlig aus der Kurve geflogen. Er macht ja Andeutungen wie etwa, dass er an der Front öfter mal auf verwesenden Leichteilen ausgerutscht sei. Dort hat er auch beide Brüder und den Glauben an Gott verloren. Heute würde er sicher professionelle Hilfe bekommen. Dass er mit diesen Erlebnissen trinkt, vielleicht um zeitweilig zu vergessen, wundert mich gar nicht so sehr. Solidarität empfindet er mit denen, die das alles mit ihm erlebt haben, also etwa mit seinen Arbeitern, die ebenfalls mit ihm auf dem Schlachtfeld waren. Vielleicht stellt er deshalb nicht aus.Der Vater ist aus meiner Sicht einfach überfordert und lässt laufen, um dann die Peitsche zu zücken. Auch beruflich sehe ich ihn nicht positiv. Ich denke, auch um seine Firma kümmert er sich nur mäßig, so dass es bergab geht. Letztlich lässt er auch da laufen und drückt sich vor unliebsamen Entscheidungen - wie den Kündigungen.
Danke, Helmut, dass du mir das nochmal ins Bewusstsein bringst. Der Krieg hatte dür ihn wirklich verheerende Folgen, die ihn aus der Kurve gebracht haben. Das stimmt alles. Es ist erklärbar, dass er sich so verhält, richtig ist es dennoch nicht.Ich glaube der Vater ist durch die Kriegseindrücke völlig aus der Kurve geflogen. Er macht ja Andeutungen wie etwa, dass er an der Front öfter mal auf verwesenden Leichteilen ausgerutscht sei. Dort hat er auch beide Brüder und den Glauben an Gott verloren. Heute würde er sicher professionelle Hilfe bekommen. Dass er mit diesen Erlebnissen trinkt, vielleicht um zeitweilig zu vergessen, wundert mich gar nicht so sehr. Solidarität empfindet er mit denen, die das alles mit ihm erlebt haben, also etwa mit seinen Arbeitern, die ebenfalls mit ihm auf dem Schlachtfeld waren. Vielleicht stellt er deshalb nicht aus.
Da hast du sicher recht, denn nicht alle, die aus dem Krieg heimkehrten, haben ein so materiell-bequemes Leben wie er. Soldatenehre, er fühlt sich seinen Kameraden verpflichtet.Dass er mit diesen Erlebnissen trinkt, vielleicht um zeitweilig zu vergessen, wundert mich gar nicht so sehr. Solidarität empfindet er mit denen, die das alles mit ihm erlebt haben, also etwa mit seinen Arbeitern, die ebenfalls mit ihm auf dem Schlachtfeld waren. Vielleicht stellt er deshalb nicht aus.
Ich glaube der Vater ist durch die Kriegseindrücke völlig aus der Kurve geflogen. Er macht ja Andeutungen wie etwa, dass er an der Front öfter mal auf verwesenden Leichteilen ausgerutscht sei. Dort hat er auch beide Brüder und den Glauben an Gott verloren. Heute würde er sicher professionelle Hilfe bekommen. Dass er mit diesen Erlebnissen trinkt, vielleicht um zeitweilig zu vergessen, wundert mich gar nicht so sehr. Solidarität empfindet er mit denen, die das alles mit ihm erlebt haben, also etwa mit seinen Arbeitern, die ebenfalls mit ihm auf dem Schlachtfeld waren. Vielleicht stellt er deshalb nicht aus.