4. Leseabschnitt: 7. und 8. Kapitel (S. 245 bis S. 327)

Renie

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19. Mai 2014
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Mittlerweile wird deutlich, dass Charles einen Höllenrespekt, wenn nicht sogar Angst vor Adam hat. Ständig beobachtet er ihn und ist in Hab Acht-Stellung. Dieses
"Wird er deswegen sauer sein, wenn er aufwacht?" (Charles' Frage an die Technikerin, die Adam zur Routine-Überprüfung abgeschaltet hat) war schon sehr bezeichnend. Es gilt also, Adam zukünftig bei Laune zu halten, damit er auf keine dummen Gedanken kommt.

Eine Lösung, von der alle Seiten, profitieren, ist Adams Händchen für Börsengeschäfte. So muss sich Charlie keine Gedanken über seine momentane finanzielle Situation machen. Und Adam kann sich Themen beschäftigen, die eines Roboters würdig sind. Hier geht es um Logik (meistens zumindest). Da muss er sich seine Prozessoren nicht durch Irrationales wie Emotionen verkleben.

Manchmal muss ich an den Film "Rainman" denken (Tom Cruise, Dustin Hoffman). Ich weiß nicht, ob Ihr Euch daran erinnert. Tom Cruise will die Fähigkeiten seines authistischen Bruders Dustin H. ausnutzen, um Geld zu machen. Dabei behandelt er ihn sehr nett und zuvorkommend. Denn er weiß ja, was er an ihm hat und immerhin ist er sein Bruder. Dustin Hoffman ist authistisch verschlossen. Es gibt jedoch Momente, in denen er seinen Bruder durch eigenwillige Gedankengänge verblüfft.
Das Verhältnis von Adam und Charlie erinnert mich sehr stark an den Film. Nur, dass Adam nicht die Sanftheit von Dustin Hoffman hat. Ganz im Gegenteil.

Verblüfft hat mich der Wille zur Eigenzerstörung der KIs. Als fleißiger Science Fiction Gucker setzt man doch voraus, dass die KIs am Ende die Weltherrschaft anstreben werden. Ist unsere Welt etwa so schlecht, dass es sich nicht lohnt, diese zu übernehmen.;):(
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Im vierten Leseteil wird die Überlegenheit Adams Charlie gegenüber immer deutlicher. Und keiner spürt das so genau wie Charlie selbst:
"Mein Kopf war leer, seiner wurde immer voller." (S. 266)
Köstlich fand ich die Szene beim Besuch bei Mirandas Vater, wo Adam sich auf höchstem Niveau über Shakespeare zu unterhalten weiß, während Charlie im Wesentlichen nur zu stammeln vermag. Und dann hält der Vater auch ihn für den "Roboter" und Adam für den Menschen. Ja, so kann man sich täuschen! Herrlich! ;)
Die Rolle Adams in der Beziehungsgeschichte zwischen Charlie und Miranda bekommt auch noch eine interessante Schattierung. Als Miranda den Plan hat, Marc zu adoptieren oder zumindest aufzunehmen, erkennt Charlie, dass dieser Plan durchaus vergleichbar mit seinem Adam-Plan erscheint:
"Ich hatte mir Adam als gemeinsames Projekt vorgestellt, das mir Miranda näherbringen sollte. Ein Kind war eine ganz andere Kategorie und würde das erst recht tun."
Die Verbindung der KI-Geschichte mit der Aufarbeitung der Vergewaltigungsgeschichte bekommt in meiner Wahrnehmung immer mehr Sinn und dient der Unterstreichung, wie überlegen Adam auch hier in der Aufarbeitung moralischer Ansprüche und Einstellungen agiert: Ohne Adam würde die direkte Konfrontation mit Gorringe wohl gar nicht stattfinden.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Und einen Gedanken habe ich noch vergessen, der mich umtreibt: Wir erfahren durch verschiedene Quellen, dass die Adams und Eves massenweise aus dem Ruder laufen. Unser Adam aber scheint weiterhin zu funktionieren und sich "wohl zu fühlen", sofern das der richtige Ausdruck ist. Warum? ist da die Frage. was führt dazu, dass er wohl nicht in eine so tiefe Sinnkrise fällt wie seine KollegInnen? Ist es die Beanspruchung bei den Online-Bankgeschäften, die ihn fordert und ihm Sinn gibt, oder sind es die Gefühle, die er für Miranda entwickelt hat.
Oder wird auch bei ihm noch das Gleichgewicht kippen und er dem Tun seiner KollegInnen folgen? Sooo viele Fragen machen die weitere Lektüre ungemein spannend!
 

MRO1975

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11. August 2018
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Es hatte mich lange gewundert, warum Charles Adam nur zum Abwaschen verwendet hat. Adam hat ein Riesenpotential, das eigentlich ungenutzt bleibt. Das gleiche könnte man aber auch über Charles sagen. Er mag nicht so viel Wissen angehäuft haben, hat aber auch mehrere Abschlüsse und „gammelt“ vor dem Computer dahin. Das erkennt er auch selbst, kann und will aber nichts ändern.

Interessant fand ich die Überlegungen, wohin sich die Menschen entwickeln werden, wenn sie nicht mehr arbeiten müsse, weil KIs unser Leben sichern. Wie werden wir die frei gewordene Zeit nutzen. Schlafen, Essen, Sex und sonst nichts oder werden wir uns mehr auf Kunst und Wissenschaft konzentrieren? Wahrscheinlich wird es solche und solche und dann noch ganz andere Lebensmodelle geben...
 

Leseglück

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Unser Adam aber scheint weiterhin zu funktionieren und sich "wohl zu fühlen", sofern das der richtige Ausdruck ist. Warum? ist da die Frage.s
Gute Frage. Adam antwortet auf Mirandas Frage ob es ihm gut gehe: "Ich habe keinerlei Absicht mich selbst zu zerstören, falls das deine Befürchtung ist. Wie du weißt, habe ich gute Gründe, es nicht zu tun."

Vielleicht weil er Miranda vor dem Vergewaltiger schützen will? Oder weil er Miranda davor bewahren will, auch in Zukunft moralisch zweifelhaft zu handeln?
Schön, dass dies an der Stelle noch offen gelassen wird. Gut für die Spannung
 

Leseglück

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Das Verhältnis von Adam und Charlie erinnert mich sehr stark an den Film. Nur, dass Adam nicht die Sanftheit von Dustin Hoffman hat. Ganz im Gegenteil.
Jetzt wo du es schreibst: Ja stimmt, da gibt es Parallelen.
Adam scheint das Spekulieren Spaß zu machen, bei einer solchen Tätigkeit muss er sich seine Prozessoren nicht mit Emotionen "verkleben." Schöne Formulierung :)
 
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Reaktionen: Querleserin und Renie

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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Vielleicht weil er Miranda vor dem Vergewaltiger schützen will? Oder weil er Miranda davor bewahren will, auch in Zukunft moralisch zweifelhaft zu handeln?
Der romantische Teil in mir glaubt fest daran, dass es "Adams" Gefühle sind, die ihn vor der Selbstzerstörung schützen.
Die Weltherrschaft @Renie liegt aufgrund ihrer geringen Anzahl erst mal in weiter Ferne. Es sieht tatsächlich so aus, dass sie an uns verzweifeln und uns dadurch einen Spiegel vorhalten.
 

Mamskit

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6. November 2016
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Mich hat die Stelle sehr berührt, als Adam sein weibliches Pendant trifft und ihm sehr schnell klar wird, dass auch sie eine der zerbrechenden Existenzen ist. Die Szene vermittelt eine Menschlichkeit und Emotionalität, wie sie bei den richtigen Menschen in diesem Buch nur selten anzutreffen ist. Für mich ist Adam der wahre Sympathieträger, Charlie agiert im Vergleich zu ihm viel Ich-bezogener.
Ich fand es großartig, wie Mirandas Vater ihn für einen Roboter hielt. Seine Reaktion darauf fand ich allerdings ausgesprochen unreflektiert. Ich wäre wesentlich betroffener gewesen, wenn mir so etwas passiert wäre.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Verblüfft hat mich der Wille zur Eigenzerstörung der KIs. Als fleißiger Science Fiction Gucker setzt man doch voraus, dass die KIs am Ende die Weltherrschaft anstreben werden. Ist unsere Welt etwa so schlecht, dass es sich nicht lohnt, diese zu übernehmen.;):(

Genau das dachte ich auch. Das ist eine ganz makabere Hoffnung, dass die Menschheit zu schlecht ist und deshalb überlebt. :)
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Der Autor spielt damit, dass Maschinen sich wie Menschen verhalten und Menschen wie Maschinen. Dadurch verschwimmt die Grenze und das verursacht Unbehagen.
Die Szene mit Mirandas Vater und Charlie hatte viel Witz, aber sehr gallig.
Ob es Adam so gut geht, da bin ich nicht sicher. Manchmal sitzt er rum und starrt ins Leere. Wahrscheinlich machen Menschen das auch hin und wieder. Denen tut es hin und wieder gut, den Kopf zu leeren und mal nicht zu denken.
Möglicherweise würde es Adam auch guttun, allerdings glaube ich nicht, dass er das so sehen würde. Sein voller werdender Kopf führt vielleicht eher zu einem Overload. Dann bleibt nur noch die letzte Leerung.
Die Begegnung mit Gorringe war für mich eher unspektakulär. Er hatte Mirandas Motivation erkannt und die Strafe angenommen. Als er sinngemäß sagte, wenn Mariam mitgemacht hätte, wäre alles gut gewesen, konnte ich sehr gut nachvollziehen, dass Miranda schlecht wurde.
 

Leseglück

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7. Juni 2017
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Am Ende dieses Abschnitts wird klar, dass von Corringe keine Gefahr für Miranda ausgeht. Die Spannung, die von dieser vermeintlichen Bedrohung ausgegangen ist, besteht nun nicht mehr. Aber nun ist eine neue Spannung angelegt worden: Miranda hat heimlich beschlossen, Mark zu adoptieren. Wie findet ihr diesen Entschluss? Ich finde es sehr mutig, für eine so junge Frau. Diesen Mut hätte ich in dem Alter sicher nicht gehabt. Sie hat gehofft, dass Charlie damit einverstanden sein wird und hat am Ende Recht behalten.
Jetzt bin ich gespannt, ob es Miranda schafft, dass Mark in ihre Obhut kommt und wie sich dann das Leben zu viert (einschließlich Adam) gestaltet. Aus dem Gespräch zwischen Charlie und Alan Turing wissen wir ja, dass Adam eifersüchtig auf die spielerische, kreative Intelligenz von Kindern sein könnte...
 

Helmut Pöll

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Mich hat die Stelle sehr berührt, als Adam sein weibliches Pendant trifft und ihm sehr schnell klar wird, dass auch sie eine der zerbrechenden Existenzen ist.
Da stimme ich Dir zu. Das war auch ein wenig unheimlich. Charlie drängte Adam ja auch noch hinzugehen. Ich habe mir gerade überlegt, wie Adam und Eve miteinander kommunizieren. Die menschliche Sprache ist ja nur für die Kommunikation mit uns nötig. Roboter können sich eventuell über Infrarot oder Funk austauschen. Hatte nicht die Technikerin, die Adam überprüft, eine Infrarot-Schnittstelle aktiviert? Das ist ein unangenehmer Gedanke, dass vielleicht 5 Roboter, die dir beipflichten, sich hinter den Kulissen untereinander nonverbal verschwören. Ausschließen würde ich das nicht mehr.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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EWitzing fand ich denBesuch von Charllie, Miranda und Adam bei Mirandas Vater Maxwell. Maxwell hält schließlich Charlie für den Roboter und der entwindet sich dem unangenehmen Gespräch damit, dass er behauptet, er ginge jetzt in die Küche, um sich wieder aufzuladen.

Eine ungeahnte Wendung nimmt auch der Besuch bei Gorringe, der seine Haft abgesessen hat und sich nicht als Gewaltverbrecher entpuppt, sondern als einer, der zum Glauben gefunden hat. McEwan schildert die Wandlung sehr glaubhaft.

Die Frage ist für mich jetzt, wie dieses Buch enden kann. Läuft die Geschichte nur einfach aus oder gibt es noch die eine, alles verändernde Wendung am Schluß. Ist Charlie vielleicht wirklich ein Roboter? Aber nein, er nimmt ja ständig Nahrung zu sich.
 

Mikka Liest

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@Renie

Ich sympathisiere die ganze Zeit mit Adam. Ja, befreie dich aus der Unterdrückung! Gleiche Rechte für Roboter! ;-)

An "Rainman" kann ich mich noch sehr gut erinnern. Der Film hat ja sehr geprägt, wie Menschen sich Autismus vorstellen, und ich habe lange geglaubt (als ich noch kein Internet hatte und daher keine weiteren Quellen), dass alle Autisten sich so verhalten, dabei ist das ja nur eine von vielen möglichen Ausprägungen.

Was sagt es über die KIs aus, dass sie quasi Selbstmord begehen, statt sich aufzulehnen? Vielleicht, dass sie menschlicher sind als gedacht...

@Anjuta

Ja, die Szenen bei Mirandas Vater waren klasse! Ich habe mir schnell gedacht: Moment, der Vater verwechselt, wer hier der Roboter ist... Aber Charlie hat das ja wirklich erst spät geschnallt.

Mir ist Charlie zunehmend unsympathisch, muss ich sagen. Es ist so manipulativ, dass er erst Adam einsetzen wollte, um Miranda enger an sich zu binden, und jetzt ein Kind, dass es nicht verdient hat, so benutzt zu werden.

Ich habe mir zwischendurch gedacht: vielleicht endet es ja damit, dass Miranda, Adam und Marc eine glückliche Familie werden und Charlie abserviert wird?

Ich habe mich auch gefragt, warum Adam scheinbar nicht den Depressionen verfällt, die seine 'Geschwister' in den Selbstmord getrieben haben.

@MRO1975

Ja, Adam für den Abwasch zu verwenden, war eine Verschwendung und eigentlich zeigt das meines Erachtens, wie beschränkt Charlies Vorstellungsvermögen ist...

Wir müssen heute ja schon deutlich weniger arbeiten als vor sagen wir mal 200 Jahren. Und es gibt heute schon Menschen, die stundenlang vor irgendeinem Computerspiel vergammeln, während andere großartige Dinge auf die Beine stellen. Und du hast recht, es werden sich bestimmt immer mehr Lebensmodelle entwickeln.

@Querleserin

Das kann gut sein! Adams Gefühle geben ihm einen Lebenszweck – aber vielleicht überrascht der Autor mich noch damit, dass Adam da doch simuliert und etwas ganz anderes plant.

@Mamskit

Mir ist Charlie auch überhaupt nicht sympathisch... Er ist ein Egoist, er hat überhaupt keinen Drive, was aus seinem Leben zu machen.

@wal.li

Stimmt, die Grenzen sind hier sehr fließend... Ich hoffe, dass Adam nicht doch noch in den Selbstmord getrieben wird, sondern eine Lösung dafür findet, die hoffentlich nichts mit der Zerstörung der Menschheit zu tun hat.

Die Begegnung mit Gorringe war sehr ernüchternd. Wie oft denken Vergewaltiger so wie er? Sie hätte doch mitmachen können, sie hätte sich nicht so anstellen dürfen, es ist doch gar nichts Schlimmes passiert...

@Leseglück

Ich traue Miranda immer noch nicht, deswegen bin ich mir unschlüssig, was ich von ihrer Entscheidung halten soll, Mark zu adoptieren...

@Helmut Pöll

Ich denke auch, dass die Roboter über ihre Infratrot-Schnittstellen kommunizieren. Im Moment sieht es allerdings nicht so aus, als wollten sie sich verschwören...

Irgendwie habe ich ständig im Hinterkopf, dass Miranda ein Roboter sein könnte, irgendwas ist mit dieser Frau, dass mich misstrauisch macht, dass sie nicht ist, was sie zu sein scheint.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Mich hat die Stelle sehr berührt, als Adam sein weibliches Pendant trifft und ihm sehr schnell klar wird, dass auch sie eine der zerbrechenden Existenzen ist. Die Szene vermittelt eine Menschlichkeit und Emotionalität, wie sie bei den richtigen Menschen in diesem Buch nur selten anzutreffen ist. Für mich ist Adam der wahre Sympathieträger, Charlie agiert im Vergleich zu ihm viel Ich-bezogener.
Diese Szene fand ich auch gerade beim lesen so berührend - ich musste echt schlucken - diese "Traurigkeit", die von Eve ausgeht *Gänsehaut kriegt*.
Was die Gewinnmaximierung anbelangt, hätte ich auch gerne einen wie Adam. Allerdings würde ich einen Großteil des Geldes an wohltätige Vereine und Institutionen spenden und nur einen geringen Teil für meine Familie und mich behalten - etwa für ein neues Haus mit einem großen Raum für eine Bibliothek :rolleyes::D.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Allerdings würde ich einen Großteil des Geldes an wohltätige Vereine und Institutionen spenden und nur einen geringen Teil für meine Familie und mich behalten - etwa für ein neues Haus mit einem großen Raum für eine Bibliothek :rolleyes::D.

Oh ja, das habe ich mir beim Lesen auch gedacht! Was man mit einem Adam und den daraus resultierenden Spendengeldern alles erreichen könnte... Adam selber schien ja durchaus nicht abgeneigt, Geld zu spenden.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Was für eine großartige Szene als Maxfield Charlie für den Roboter hält und wie er sich aus der "Affäre" zieht - ich musste echt lachen. Auch wenn ich mich frage, ob es von Max nur "gespielt" war und Charlie ihn nicht noch mehr "enttäuschen" wollte und das Spiel deshalb einfach mitgespielt hat. Auf der anderen Seite spricht die Szene für das menschliche (ich würde es sogar fast als "übermenschlich" bezeichnen) Verhalten und Gebaren von Adam. Soll heißen: die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen (oder verschwinden) und es ist kein Unterschied mehr festzustellen zwischen den Spezies. Spannend und gruselig zugleich...:confused::D
Der Wandel von Gorringe vom Vergewaltiger zum geläuterten Christen - nun ja. Kann, muss aber nicht sein. Ich bin aber froh, dass dieser Handlungsstrang so endet.
Irritiert hat mich die Geheimhaltung von Miranda gegenüber Charlie was die Treffen mit Marc anbelangt. Ich hätte vermutlich genauso "verhalten" reagiert wie Charlie. Aber schön, dass sie nun eine kleine Familie werden wollen - das hat mich echt gefreut ;).
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Mich hat die Stelle sehr berührt, als Adam sein weibliches Pendant trifft und ihm sehr schnell klar wird, dass auch sie eine der zerbrechenden Existenzen ist. Die Szene vermittelt eine Menschlichkeit und Emotionalität, wie sie bei den richtigen Menschen in diesem Buch nur selten anzutreffen ist. Für mich ist Adam der wahre Sympathieträger, Charlie agiert im Vergleich zu ihm viel Ich-bezogener.
Ich fand es großartig, wie Mirandas Vater ihn für einen Roboter hielt. Seine Reaktion darauf fand ich allerdings ausgesprochen unreflektiert. Ich wäre wesentlich betroffener gewesen, wenn mir so etwas passiert wäre.
Diese Szene ist auch mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Eve wird von Charlie als traurig beschrieben, steht sie kurz vor der Selbstzerstörung wie Adam meint? Wie können sie mit reinem Augenkontakt solche Erkenntnisse ziehen? Das wäre ja so, als wenn jeder Mensch für uns ein offenes Buch wäre. Warum wollte Adam keinen Kontakt?
 
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