Ja das frage ich mich auch. Ein science fiction der in der Vergangenheit spielt, das ist originell.Warum diese Verlegung des Geschehens in die Vergangenheit der 80er Jahre?
Ich finde die Unheimlichkeit von Adem wird gut vermittelt. Ich habe beim Lesen gedacht, dass ich es ganz schön gruselig fände, mit einem menschenähnlichen Roboter in einem Raum zu sein. Als Adam "geladen" wird, kann man richtig mitverfolgen wie er langsam menschenähnlich wird.Die Unheimlichkeit des Wesens Adam wächst und Charles schaltet ihn erst einmal für eine lange Zeit aus und verlässt sich lieber auf seine menschlichen Gefühle und seine Kenntnisse.
Überhaupt nicht! Danke für deine gute Zusammenfassung.Sorry, jetzt habe ich viel zu viel und viel zu lang geschrieben
Ganz genau.Als Mensch kommt man da sofort an seine Grenzen. Wenn jemand aussieht wie ein Mensch und sich auch so verhält, wird man ihn automatisch auch als Menschen wahrnehmen. Dann hat man aber sofort Mitleid mit ihm, man schämt sich, ihn unhöflich, wie einen Sklaven zu behandeln usw. Obwohl er ja nur eine Maschine ist...oder doch nicht? Spannend.
Ich ahne, dass er eine Verbindung zwischen KI und Krieg herstellen will.
Ich glaube sogar, dass man diese Idee noch weiterentwickeln kann. Was wäre, wenn Kriege ausschließlich durch "Kollegen" wie Adam geführt würden? Solch ein Krieg hätte eine ganz andere Dimension. Dieser Gedanke schwirrt mir die ganze Zeit durch den Kopf.Eine Verbindung liegt darin, dass durch die künstliche Intelligenz die Kriegsführung eine andere ist, als sie es im realen Jahr 1982 gewesen ist. Die Raketentechnik ist weiter entwickelt und dadurch, dass Argentinien im Besitz dieser Raketen gewesen ist, konnten sie den Krieg gewinnen. (
Darüber bin ich auch sofort gestolpert. Internet, Mobiltelefon und menschliche Roboter im Jahr 1982. das fühlt sich im ersten Moment nicht richtig an, weil wir es ja anders erlebt haben.Eine Frage im Hinblick auf die historische Glaubwürdigkeit des Romans habe ich mir aber gestellt. Sowieso hat McEwan die Entwicklung der künstlichen Intelligent (KI) sehr stark beschleunigt. Das Jahr 1982 als Erscheinungsdatum von Adam und Eve ist nicht realistisch.
Vielleicht kommt die Politik dann früher oder später auf den Gedanken: wir hätten den Krieg gewonnen, wenn wir früher Adams eingesetzt hätten, die keine Furcht kennen, nicht müde werden und die auch mal durch einen Kugelhagel rennen können.allerdings wird der verlorene Krieg auch Auswirkungen auf die Geschichte haben, so wie wir sie kennen...
Mir auch, und das ist ein beunruhigender Gedanke. Denn oft endeten Kriege dadurch, dass beide Seiten zu erschöpft waren infolge der vielen menschlichen Verluste an der Front. Ein krieg mit Adams könnte unendlich weiter gehen.Solch ein Krieg hätte eine ganz andere Dimension. Dieser Gedanke schwirrt mir die ganze Zeit durch den Kopf.
Oder sehr schnell enden, denn Roboter sind ja super teuer. Wenn sie sich gegenseitig vernichten, wer soll so viel Geld aufbringen, sie immer wieder zu ersetzten. Zum Thema "Roboterkriege" schwirren einem wirklich einige, zum Teil widersprüchliche Gedanken durch den Kopf.Ein krieg mit Adams könnte unendlich weiter gehen.
Das ist eine sehr gute und meines Erachtens plausible Begründung! Genau diese Frage hätte ich mir auch gestellt.Wenn man die Entwicklung eines menschlichen Roboters in die Vergangenheit verlegt, muss man sich keine neue Welt darum herum überlegen. So kann man sich als Autor ganz auf die Problematik des Zusammenlebens mit einem humanoiden Roboter konzentrieren.
Das wäre vielleicht eine Erklärung warum Ian McEwan die Handlung in die 80er Jahre verlegt hat.
Absolut überzeugende Erklärung, danke, @LeseglückWenn man die Entwicklung eines menschlichen Roboters in die Vergangenheit verlegt, muss man sich keine neue Welt darum herum überlegen. So kann man sich als Autor ganz auf die Problematik des Zusammenlebens mit einem humanoiden Roboter konzentrieren.
@Renie, das ist mal wieder ein Beweis, wie gut diese Leserunden für uns alle sind. Denn ich glaube wirklich, wenn dir das nicht aufgefallen wäre, hättest Du eine ganz besondere Stärke und einen besonderen Charakter dieses Romans verpasst. Gut, dass wir uns austauschen!Wenn Ihr das jetzt nicht geschrieben hättet, wäre es mir gar nicht bewusst geworden.
Diesen Trick finde ich an dem Roman besonders originell. Durch die Beschreibung einer alternativen Vergangenheit kann der Leser genau vergleichen, welche Auswirkungen die frühzeitige digitale Revolution auf die geschichtliche Entwicklung hat. Der Ausgang des Falklandkrieges ist ein super Beispiel. Ohne die Software hätten die Argentinier nicht gewonnen. Die Militärjunta ist oben auf und wahrscheinlich wird sich dort die Demokratie nicht durchsetzen. Die neuen Technologien haben immer dunkle Seitenm die wir allerdings nicht sehen, weil wir die Alternative normalerweile niemals kennenlernen. Anders hier!Eine Frage im Hinblick auf die historische Glaubwürdigkeit des Romans habe ich mir aber gestellt. Sowieso hat McEwan die Entwicklung der künstlichen Intelligent (KI) sehr stark beschleunigt. Das Jahr 1982 als Erscheinungsdatum von Adam und Eve ist nicht realistisch.
Was für ein Aufhänger. Turing hat das Ende des 2. WK erheblich durch die Entschlüsselung der Enigma mitbestimmt. Er war ein Genie. Trotzdem hat man ihn wegen seiner Homosexualität chemisch kastriert und er hat sich in den 50ern das Leben genommen. Was er alles noch hätte erfinden können, sehen wir hier. Ich liebe solche Geschichten!Alan Turing, das Computergenie, starb nicht Anfang der 50er Jahre, sondern hat weiter Computer und vielleicht auch das Internet entwickelt.
Jede Menge interessante Fragen werden in dem Roman aufgeworfen. Du hast schon einige genannt. Dazu gehört auch, wie man eine KI behandeln soll. Hat sie Gefühle oder macht sie uns die nur vor? Was unterscheidet unseren Verstand , der auf biochemischen Signalen beruht von einem elektronischen Gehirn. Letzteres ist schon mal schneller und effizienter als wir!Ich finde Adam auch gruselig, gleichzeitig jedoch hoch interessant. Wie funktioniert unser Denken, wie kann man einen Roboter so programmieren, dass er "menschlich" denkt, aus seinen Fehlern lernt. Sehr spannend finde ich inwiefern die Eigenschaften, die Charles und Miranda ihm zugeschrieben haben, sein Denken, seinen Verstand beeinflussen - Charles reflektiert darüber, warum Adam nichts weiter zu Mirandas Vergangenheit sagt. Letztlich stellt sich die Frage, auf welcher Grundlage wir unsere Entscheidungen fällen - ein wirklich spannender, intelligenter Roman, den ich gar nicht mehr weglegen will.
Oder es gibt gar keine Materialschlachten mehr, sondern nur noch Cyberkrieg. Derjenige, der den besten Virus erschafft, legt die gesamte Technologie des Gegners lahm. Kein Strom, kein Internet - nichts geht mehr. Das wäre am effizientesten.Oder sehr schnell enden, denn Roboter sind ja super teuer. Wenn sie sich gegenseitig vernichten, wer soll so viel Geld aufbringen, sie immer wieder zu ersetzten. Zum Thema "Roboterkriege" schwirren einem wirklich einige, zum Teil widersprüchliche Gedanken durch den Kopf.