Fazit

Renie

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19. Mai 2014
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renies-lesetagebuch.blogspot.de
Ich bin hin- und hergerissen. Ich habe selten ein Buch gelesen, dass mich so unschlüssig zurück lässt. Hier haben sich tatsächlich Faszination und Langeweile abgewechselt. Die Schaffensphase eines Romanes und ein Schriftstellerleben in Worte zu fassen, sprich einen Text daraus zu machen, ist zu wenig für einen Roman. Molina peppt das Ganze jedoch um die Geschichte um den Attentäter von Martin Luther King auf. Diese Geschichte ist hochinteressant und wird durch die Erzählperspektive sehr besonders. Aber auch hier wäre weniger mehr gewesen. Denn insgesamt hat der Roman seine Längen, die auch durch stellenweise Endlos-Aneinanderreihungen noch länger erscheinen lassen.
Dann habe ich diesen Roman als "Matroschka"-Roman empfunden (ein neues Genre ;)). Ich habe ein Buch ("Schwindende Schatten") über ein Buch ("Ein Winter in Lissabon") gelesen. Dann habe ich ein Buch ("Schwindende Schatten") über ein Buch ("Schwindende Schatten" -Entstehung), über ein Buch (Rays Geschichte), in dem der Protagonist (Ray) ein Buch (im Gefängnis) schreibt, gelesen. Und ich bin sicher, dass ich irgendein Buch vergessen habe. ;)
Was den Sprachstil angeht: Irgendwo, zwischen Endlos-Aneinander-Reihungen, Schachtelsätzen und überbordender Detailverliebtheit, blitzte immer mal das schriftstellerische Können von Molina durch. Es gab tatsächlich Sätze, die mich haben innehalten lassen. Daher werde ich noch mehr von ihm lesen. Am Ende des Buches werden 2-3 weitere Romane von ihm vorgestellt, die mich interessieren. Aber alles zu seiner Zeit.
@ulrikerabe @Anjuta Ihr seid doch auch schon durch. Wie ist es Euch mit dem Roman ergangen?
 
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Anjuta

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8. Januar 2016
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Wie ist es Euch mit dem Roman ergangen?
@Renie, ich habe dazu schon einiges unter dem 5. Leseabschnitt geschrieben, und es arbeitet noch im Kopf, um zu einem abschließenden Urteil zu kommen. Ich habe ähnliche Schwierigkeiten wie du. Der schriftstellerische Genius Molinas blitzt manchmal auf, wird für mich aber häufig durch die Detailverliebtheit regelrecht verschüttet. Bin mir noch nicht ganz schlüssig.
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich habe eure Leserunde aus der Ferne beobachtet, insbesondere dieses geschilderte Hin- und Hergerissensein.
Definitiv hätte ich mich durch diesen Roman quälen müssen und bin froh, der Versuchung widerstanden zu haben. Vielleicht lerne ich den Autor auch noch kennen. Aber dazu müsste schon eine deutlichere Empfehlung kommen ;)
 
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Anjuta

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8. Januar 2016
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Mein Fazit habe ich in die Rezension eingebaut. Schaut also bitte dort nach. Das Hin- und Hergerissensein ist bis zum Ende geblieben und hat zu einer Bewertung von 4/5 Sternen geführt.
 
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parden

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13. April 2014
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Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Meine Rezension ist geschrieben - ich kann sie hier leider nicht verlinken, weil sie irgendwie nicht einzeln auftaucht, keine Ahnung weshalb.

Bei mir reichte es leider nur zu zwei Sternen, zu sehr drohte dieser Roman, mich in eine Leseflaute zu stürzen. Hier nur mal mein Fazit am Ende meiner Rezension:

[zitat]Als Fazit bleibt eine bleierne Müdigkeit, eine große Erleichterung, den Roman endlich zuschlagen zu können, ein Gefühl vertaner Zeit. Das ist sehr schade, denn das schriftstellerische Können, das ich durchaus registriert habe, ging so für mich gnadenlos unter.[/zitat]

Ich hätte den Roman gerne lieber gemocht. Für mich wird es wohl kein weiteres Buch von Molina geben... Ich bin gespannt auf Eure Rezensionen!
 
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milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Diese Geschichte ist hochinteressant und wird durch die Erzählperspektive sehr besonders.

Ich finde auch, dass der Roman besonders ist. Durch die Thematik bzw. die Personen, durch die Erzählperspektive und auch durch diese Meta-Ebene. Allerdings schöpft der Roman sein Potenzial einfach nicht aus. Das ist sehr schade. Die Umsetzung hat mich enttäuscht und ich musste mich durch die meisten Kapitel quälen. Weil die guten Ansätze da sind, würde mich interessieren, ob ich den anderen Werken des Autors mehr abgewinnen kann. Ich kann also nicht ausschließen, dass ich ihm noch mal eine Chance geben werde. Fürs Erste werde ich aber auch die Finger von Antonio Muñoz Molina lassen.

Meine Rezension ist nun auch fertig:
 
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