3. Leseabschnitt: Kapitel 10 bis Kapitel 16 (S. 137 bis S. 212)

MRO1975

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Faoud schlägt sich durch Italien in Richtung Norden. Obwohl in diesem Abschnitt viel aus seiner Perspektive erzählt wird, erfahren wir jedoch nichts Neues über seine Vergangenheit, den Tathergang oder sein Motiv. Er bleibt weiter undurchsichtig.

Interessant ist allerdings, dass er seine Rettung nicht Naomi oder Sam zugute hält. Stattdessen scheint sein Glaube (er ist offenbar Muslim) wiedererweckt worden zu sein. Er schreibt Alles göttlicher Fügung zu. Dieser Aspekt war für mich schwierig zu einzuordnen. Ich hatte den Eindruck, dass dieser Wandel nicht religiös verursacht, sondern dadurch bedingt war, dass er nicht in der Schuld von Naomi und Sam stehen will - evtl. weil sie Christinnen sind (wobei die Glaubensfrage bislang kein Thema war) oder einfach nur, weil er ihnen keine Macht über sich zugestehen will.
 

MRO1975

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Unterwegs lernt Faoud eine Italienierin namens Benedetta kennen. Er nimmt sie mit, wohl auch, weil sie als Paar weniger verdächtig erscheinen. Sie übernachten gemeinsam. Am nächsten Tag ist Benedetta mir dem Geld weg. Das ist eine hübsche moralische Wende: Dem Dieb wird das Diebesgut gestohlen. Klar ist das verwerflich, aber irgendwie auch nicht so schlimm.
 

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Was steckt wohl hinter diesem älteren Herrn namens Rockhold, der unversehens auftaucht und behauptet, ein Bekannter des Vaters zu sein? Er benimmt sich irgendwie seltsam, als wäre er ein geheimer Ermittler. Evtl. hat der alte Jimmie Codrington ihn als eine Art Lebensversicherung engagiert und Rockhold soll nachnihm forschen, wenn Jimmie sich längere Zeit nicht meldet?
 

Renie

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Unterwegs lernt Faoud eine Italienierin namens Benedetta kennen. Er nimmt sie mit, wohl auch, weil sie als Paar weniger verdächtig erscheinen. Sie übernachten gemeinsam. Am nächsten Tag ist Benedetta mir dem Geld weg. Das ist eine hübsche moralische Wende: Dem Dieb wird das Diebesgut gestohlen. Klar ist das verwerflich, aber irgendwie auch nicht so schlimm.
Hier habe ich tatsächlich angenommen, dass sie die Reise mit ihm nicht überleben wird. Daher war ich schadenfroh, als sie mit seinem Diebesgut abgehauen ist.
Ich kann nicht begründen warum, aber Faoud wird mir langsam unheimlich. Er wirkt so berechnend. Irgendetwas verbirgt er.
 

Renie

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Was steckt wohl hinter diesem älteren Herrn namens Rockhold, der unversehens auftaucht und behauptet, ein Bekannter des Vaters zu sein? Er benimmt sich irgendwie seltsam, als wäre er ein geheimer Ermittler. Evtl. hat der alte Jimmie Codrington ihn als eine Art Lebensversicherung engagiert und Rockhold soll nachnihm forschen, wenn Jimmie sich längere Zeit nicht meldet?
Rockhold ist schon merkwürdig. Ich hatte angenommen, dass Jimmie irgendetwas Illegales gemacht hat, und Rockhold ihn erpressen will. Aber deine Idee ist auch sehr schick @MRO1975 und um einiges fantasievoller als meine;)
 

Renie

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Interessant ist allerdings, dass er seine Rettung nicht Naomi oder Sam zugute hält. Stattdessen scheint sein Glaube (er ist offenbar Muslim) wiedererweckt worden zu sein. Er schreibt Alles göttlicher Fügung zu. Dieser Aspekt war für mich schwierig zu einzuordnen. Ich hatte den Eindruck, dass dieser Wandel nicht religiös verursacht, sondern dadurch bedingt war, dass er nicht in der Schuld von Naomi und Sam stehen will - evtl. weil sie Christinnen sind (wobei die Glaubensfrage bislang kein Thema war) oder einfach nur, weil er ihnen keine Macht über sich zugestehen will.
Das könnte natürlich sein. Dieser religiöse Aspekt, der ja bisher keine Rolle gespielt hat, war merkwürdig. Wobei .... haben wir Faroud eigentlich bisher nur aus der Sicht von anderen erlebt? Ich bin mir nicht sicher, ob die Geschichte an vorheriger Stelle schon aus seiner Perspektive erzählt worden ist. Das muss ich mir nochmal ansehen. Aber wenn es so ist, würde das erklären, warum er bisher nicht als Muslim zu erkennen war. Vermutlich hat er damit hinterm Berg gehalten. Und jetzt, aus seiner Perspektive heraus, outet er sich gegenüber dem Leser. Vielleicht ist er Terrorist? Denn diese "göttliche Fügung" passt nicht zu dem Eindruck, den er uns zunächst vermittelt hat: gute Ausbildung, wohlhabende Familie, alles in allem wirkt er sehr modern. Da werde ich stutzig, wenn er auf einmal den Gläubigen raushängen lässt, dessen Schicksal von Gott bestimmt wird. Irgendetwas stimmt hier nicht.
 

Leseglück

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Was steckt wohl hinter diesem älteren Herrn namens Rockhold, der unversehens auftaucht und behauptet, ein Bekannter des Vaters zu sein?
Im zweiten Abschnitt S.87 taucht der Name schon einmal auf. Clarissa belauscht ein Telefongespräch zwischen Jimmy und einem Rockhold, eine Art Privatdetektiv. Jimmy hatte Rockhold beauftragt, Naomis Geldbewegungen zu überprüfen. Ein weiterer Grund für Naomi, ihren Vater ab zu lehnen..
 

Leseglück

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Warum sind die Eltern von Naomi aufgewacht? Das fragt sich Naomi und ich frage mich das auch. Irgendwie ist doch Naomi verdächtig? Sie hasst ihre Eltern, will sie tot sehen. Vielleicht hat sie selbst irgendwas damit zu tun, dass der Schierling nicht gewirkt hat??? Obwohl sie ja Clarissa fragt, ob sie auch wirklich genug Schierling in den Tee getan hat (Spekulation:)

Da werde ich stutzig, wenn er auf einmal den Gläubigen raushängen lässt, dessen Schicksal von Gott bestimmt wird.
Ich habe an so eine Art Radikalisierung gedacht, vielleicht im Zusammenhang mit seiner Stresssituation. Das könnte zu weiterer Gewalt führen, mal sehen.
 
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Faoud schlägt sich durch Italien in Richtung Norden. Obwohl in diesem Abschnitt viel aus seiner Perspektive erzählt wird, erfahren wir jedoch nichts Neues über seine Vergangenheit, den Tathergang oder sein Motiv. Er bleibt weiter undurchsichtig.

Interessant ist allerdings, dass er seine Rettung nicht Naomi oder Sam zugute hält. Stattdessen scheint sein Glaube (er ist offenbar Muslim) wiedererweckt worden zu sein. Er schreibt Alles göttlicher Fügung zu. Dieser Aspekt war für mich schwierig zu einzuordnen. Ich hatte den Eindruck, dass dieser Wandel nicht religiös verursacht, sondern dadurch bedingt war, dass er nicht in der Schuld von Naomi und Sam stehen will - evtl. weil sie Christinnen sind (wobei die Glaubensfrage bislang kein Thema war) oder einfach nur, weil er ihnen keine Macht über sich zugestehen will.

Das könnte natürlich sein. Dieser religiöse Aspekt, der ja bisher keine Rolle gespielt hat, war merkwürdig. Wobei .... haben wir Faroud eigentlich bisher nur aus der Sicht von anderen erlebt? Ich bin mir nicht sicher, ob die Geschichte an vorheriger Stelle schon aus seiner Perspektive erzählt worden ist. Das muss ich mir nochmal ansehen. Aber wenn es so ist, würde das erklären, warum er bisher nicht als Muslim zu erkennen war. Vermutlich hat er damit hinterm Berg gehalten. Und jetzt, aus seiner Perspektive heraus, outet er sich gegenüber dem Leser. Vielleicht ist er Terrorist? Denn diese "göttliche Fügung" passt nicht zu dem Eindruck, den er uns zunächst vermittelt hat: gute Ausbildung, wohlhabende Familie, alles in allem wirkt er sehr modern. Da werde ich stutzig, wenn er auf einmal den Gläubigen raushängen lässt, dessen Schicksal von Gott bestimmt wird. Irgendetwas stimmt hier nicht.

Faoud scheint auf der Flucht zu sein, aber vor was flieht er. Sein Vater ist tot. Dann spricht er von einem einst sehr vielversprechendem Leben. Hhmm. Als Stationen seines Lebens werden Damaskus, Beirut, Istanbul angegeben. Klingt interessant. Das Göttliche, die Vorherbestimmung wurde glaube ich schon vorher auf Hydra mal erwähnt. Ist also nicht ganz so neu in meinen Augen. Dass nichts über sich preisgeben macht es auch für uns als Leser schwer. Wer ist Faoud? Noch kann ich nichts sagen. Obwohl es mir so vorkommt dass auch er ein schönes Tier sein könnte. Ob der Totschlag von Jimmie und Phaine wirklich unumgänglich war? Und er bezeichnet sich selbst als einen anständigen Mann, beim Gedankengang ob er Bernadettas Einladung annehmen könnte, aber er denkt dass ein Geschenk aus einer fremden Welt nicht annehmbar ist, nur ein gewaltsames Annehmen wäre eine Option, welche für ihn als anständigen Mann nicht infrage käme. ???
 
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Warum sind die Eltern von Naomi aufgewacht? Das fragt sich Naomi und ich frage mich das auch. Irgendwie ist doch Naomi verdächtig? Sie hasst ihre Eltern, will sie tot sehen. Vielleicht hat sie selbst irgendwas damit zu tun, dass der Schierling nicht gewirkt hat??? Obwohl sie ja Clarissa fragt, ob sie auch wirklich genug Schierling in den Tee getan hat (Spekulation:)

Über das Aufstehen der Eltern habe ich auch schon sinniert. Obwohl ich kein Hassen beider Elternteile von Naomi sehe. Sie hasst Phaine definitiv, sie drängt sich in ihren Augen an eine ihr nicht gebührende Stelle, aber ihren Vater hasst sie in meinen Augen nicht, sie verübelt ihm seinen Reichtum und seine Lebensweise, hat aber eigentlich selbst die Gleiche. Komisch. Und Carissa macht den Eltern den Tee und räumt für Faoud schon Sachen aus dem ersten Stock. ???
 
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Unterwegs lernt Faoud eine Italienierin namens Benedetta kennen. Er nimmt sie mit, wohl auch, weil sie als Paar weniger verdächtig erscheinen. Sie übernachten gemeinsam. Am nächsten Tag ist Benedetta mir dem Geld weg. Das ist eine hübsche moralische Wende: Dem Dieb wird das Diebesgut gestohlen. Klar ist das verwerflich, aber irgendwie auch nicht so schlimm.

Das fand ich interessant, definitiv, eine moralische Wende.
 
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Rockhold ist schon merkwürdig. Ich hatte angenommen, dass Jimmie irgendetwas Illegales gemacht hat, und Rockhold ihn erpressen will. Aber deine Idee ist auch sehr schick @MRO1975 und um einiges fantasievoller als meine;)

Im zweiten Abschnitt S.87 taucht der Name schon einmal auf. Clarissa belauscht ein Telefongespräch zwischen Jimmy und einem Rockhold, eine Art Privatdetektiv. Jimmy hatte Rockhold beauftragt, Naomis Geldbewegungen zu überprüfen. Ein weiterer Grund für Naomi, ihren Vater ab zu lehnen..

Rockhold finde ich als Person/Charakter irgendwie unheimlich, er wird gehörigen Wirbel bringen, gehörigen Ärger machen. Mal sehen. Hier gibt es sicher noch Verstrickungen.
 
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Interessant und irgendwie erschreckend finde ich den Gedankengang als dunkelhäutiger Mensch in Europa aufzufallen, zu Zeiten der Flüchtlingskrise mehr Kontrollen durch Polizei und anderen Sicherheitskräften ausgesetzt zu sein. Was sagt das über uns Europäer eigentlich aus? Im Buch kommt Jimmie mal zu Wort und sagt, wir Europäer sind wie die Titanic, wir merken gar nicht wie wir untergehen. Auch das ist interessant und erschreckend zugleich. Wie kommt man auf so etwas?
 
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Interessant empfand ich auch das Sam an dem Abend mit Toby erfährt, dass Naomi sich früher schon mal komisch benommen hätte. Zur Zeit des Todes der Mutter eventuell? Und wenn ja, wie komisch?