1. Leseabschnitt: Kapitel 1 bis Kapitel 5 (Anfang bis S. 84)

Anjuta

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8. Januar 2016
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Zunächst einmal hat mich der Roman szenisch in Urlaubsstimmung versetzt. Das beschriebene schlendernde Wandern über die Treppen und Pfade von Hydra haben mich im Geiste in griechische Hafenkneipen mit einem Glas Rotwein in der Hand versetzt und ich war erstmal glücklich mit dem Buch angesichts des trüben Wetters draußen (das sich inzwischen zum Glück gebessert hat).
Die Figuren sind noch undurchsichtig und ich bin mir noch nicht sicher, ob sie mich interessieren können (superreiche Amerikaner/Briten, die den gesamten Sommer ziellos einfach in Griechenland aussteigen (aber nicht mit Rucksack und Zelt wie das zu meiner Jugendzeit mal absolut in war, sondern in einer der vielen Villen, die sie über den Globus verstreut, besitzen/besetzen).
" ..., dass Naomi jeden Morgen die gleiche lustlose und diffuse Erwartung hatte, auf die gleiche Weise unzufrieden war mit dem Tempo der Welt, wie sie sie kannte. Manchmal dachte sie, sie habe diese ewige Enttäuschung von Kindesbeinen an verinnerlicht, ohne dass sie den Grund dafür hätte benennen können."
Diese "lustlosen" Figuren müssen mir noch interessant gemacht werden. Mal schauen
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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superreiche Amerikaner/Briten, die den gesamten Sommer ziellos einfach in Griechenland aussteigen (aber nicht mit Rucksack und Zelt wie das zu meiner Jugendzeit mal absolut in war, sondern in einer der vielen Villen,
Diese "lustlosen" Figuren müssen mir noch interessant gemacht werden.
Allein in diesen ersten Eindrücken, @Anjuta, habe ich ein Deja vue (schreibt man es so?) mit Osbornes ersten Roman. Die Protagonisten waren darin dermaßen übersättigt und dekadent. Sie suchten das Abenteuer in einer Villa in der marokkanischen Wüste, machten sich über die Einheimischen lustig und nutzten sie aus... Sehr plakativ, schwarz/weiß...
Vielleicht hat der Autor seine Themen beibehalten. Ich wünsche dir, dass das Buch noch Fahrt aufnimmt.
 

Renie

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19. Mai 2014
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Zunächst einmal hat mich der Roman szenisch in Urlaubsstimmung versetzt. Das beschriebene schlendernde Wandern über die Treppen und Pfade von Hydra haben mich im Geiste in griechische Hafenkneipen mit einem Glas Rotwein in der Hand versetzt
Das ging mir ganz genauso. Die Stimmung ist schon genial. Diese Kombination aus gleißendem Sonnenschein, der das Meer zum Glitzern bringt und leckerem griechischen Essen kann einen nur in Urlaubsstimmung versetzen. Ich muss dabei immer an einen Film und einen Song denken.
Der Film ist natürlich der alte Alain Delon-Streifen "Der talentierte Mr. Ripley", nach dem Roman von Patricia Highsmith.
Und das Lied ist "Monotonie" von Ideal (1982):

Die Charaktere sind noch schwierig zu greifen.
Die beiden Mädels scheinen verwöhnte junge Frauen zu sein, wobei Sam die ruhigere und bodenständigere von den beiden ist. So, wie die beiden sich verhalten, hätte ich sie jünger eingeschätzt, also irgendwas in der Pubertät oder kurz danach. Aber tatsächlich ist Naomi 24 und Sam Anfang 20. Und Naomi ist Anwältin, kaum zu glauben. Für mich sind die beiden Töchter reicher Eltern auf Lebenszeit.
Faoud, der Flüchtling, scheint eine willkommene Abwechslung für den "stressigen" Urlaubsalltag von Naomi zu sein. Sam ist er nicht geheuer. Aber sie scheint sich ja von Naomi beeinflussen zu lassen.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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"Der talentierte Mr. Ripley", nach dem Roman von Patricia Highsmith.
@Renie, diese Assoziation von Dir ist wirklich interessant, weil ich sie auch hatte. Auch in der Ripley-Reihe reisen verwöhnte, "nichtsnutzige" (sorry) Amerikaner ohne jede Begrenzung von Zeit und Geld durch das südliche Europa und ich habe mich die ganze Zeit gefragt: warum sollen mich diese leeren Typen eigentlich interessieren?
 

Leseglück

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7. Juni 2017
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Danke für das Musikvideo @Renie das trifft diese gesättigte Langeweile super...obwohl ich bei dem Lied gleich gute Laune bekommen habe.

Lawrence Osborrne kennt die Insel Hydra offensichtlich sehr genau. Wenn ich dort auf Urlaub wäre, würde ich mich sofort auf die Spuren von Naomi begeben, denn sie (und damit der Autor) kennt offenbar auch abgelegene Buchten und Wege.

Der Autor führt uns wie selbstverständlich in die Welt der Reichen und Schönen. Auf mich wirkt die Beschreibung des Alltags der Codringtons ganz plausibel. Es gibt ziemlich viel Leere, das Abendessen scheint eine wichtige Angelegenheit zu sein. Alkohol und Haschisch spielen eine gewisse Rolle...
Naomi ist nicht nur gelangweilt, sie scheint genervt und unzufrieden. Sie hasst ihre Stiefmutter und scheint mit ihrem unverdienten Reichtum zu hadern. Sie hatte in London einen türkischen Restaurantbesitzer verteidigt, jetzt möchte sie einen "Araber" retten. Für sie eine Möglichkeit der Wiedergutmachung für ihren unverdienten Reichtum und auch ein kleines erotisches Abenteuer?
Besonders sympathisch ist mir die Hauptprotagonistin nicht muss ich sagen. Sie ist verschlossen und manipulativ...

Den Schreibstil finde ich ganz ansprechend. Es gibt immer wieder interessante Formulierungen.
"Bald jedoch beruhigte sich die Lage, und alles floss wieder ruhig dahin, denn es war unter Reichen Gesetzt, dass die Muße im Sommer wie ein breiter und anmutiger Strom dahin fließen sollte."
"Man hätte es für Langeweile halten können aber...es war wie bei einem Kind auf der Suche nach einem Tausendfüßler, den es töten konnte."

Was die Geschichte anbelangt habe ich ein bisschen Angst, dass es zu klischeehaft werden könnte. Zwei junge Frauen finden einen wild aussehenden Flüchtling und wollen ihm helfen...
 

Renie

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Den Schreibstil finde ich ganz ansprechend. Es gibt immer wieder interessante Formulierungen.
Das habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Der Schreibstil gefällt mir auch ausgesprochen gut: teilweise sehr fantasievolle Formulierungen, die im krassen Gegensatz zu der Langeweile des Ferienalltags stehen.
 

MRO1975

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11. August 2018
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Ich stimme euch zu. Die Stimmung des Buches wird ab S. 1 kunstvoll fühlbar gemacht. Es ist heiß, die Sonne brennt ohne Erbarmen. Jede kleine Abkühlung, vor allem zum Abend hin, ist willkommen. Ich kann fast den Sonnenbrand spüren....

Das ganze könnte wie ein perfekter Sommerurlaub wirken. Aber es gibt auch immer wieder Hinweis auf Verfall. An vielen Stellen, sogar am Strand, liegen Müll und Schrott herum. Einige Häuser sind verwahrlost oder verlassen. Die Finanzkrise und/oder die griechische Staatsschuldenkrise haben ihre Spuren hinterlassen. Das Bild ist also nicht perfekt.
 

MRO1975

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Naomi ist nicht nur gelangweilt, sie scheint genervt und unzufrieden. Sie hasst ihre Stiefmutter und scheint mit ihrem unverdienten Reichtum zu hadern. Sie hatte in London einen türkischen Restaurantbesitzer verteidigt, jetzt möchte sie einen "Araber" retten. Für sie eine Möglichkeit der Wiedergutmachung für ihren unverdienten Reichtum und auch ein kleines erotisches Abenteuer?
Besonders sympathisch ist mir die Hauptprotagonistin nicht muss ich sagen. Sie ist verschlossen und manipulativ...
Naomi ist wirklich undurchsichtig und bis jetzt hat sie meine Sympathie auch noch nicht gewonnen. Ich traue ihr nicht über den Weg. Warum hat sie zugunsten des türkischen Restaurantbesitzers die Regeln gebrochen? Warum hilft sie Faroud? An reine Nächstenliebe glaube ich bei ihr nicht. Sicherlich wollte sie auch helfen, aber ich habe das Gefühl, dass bei Naomi noch etwas anderes dahinter steckt. Vielleicht findet sie es einfach nur aufregend, gegen die Erwartungen ihre reichen „Kaste“ zu handeln.
 

MRO1975

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Von Sam habe ich mir auch noch kein richtiges Bild machen können. Sie scheint mir sehr angepasst und lässt sich zu Beginn gern von Naomi führen. Als die beiden Faroud finden, will sie ihm zwar helfen, sich aber eigentlich selbst keine Probleme ans Bein binden. Naomis Aktionismus geht ihr eigentlich zu weit. Dennoch bleibt sie dabei.
 

Renie

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19. Mai 2014
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Naomi ist wirklich undurchsichtig und bis jetzt hat sie meine Sympathie auch noch nicht gewonnen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir für Naomi Sympathien entwickeln werden. Bestenfalls im Sinne von "Opfer der Erziehung ihrer Eltern". Sie bleibt für mich ein egoistisches verzogenes Gör. :confused:
 
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Habe jetzt angefangen und muss sagen, die Geschichte gefällt mir sehr. Die Beschreibungen der Lebensumstände der Codringtons und Haldanes haben etwas zynisches, reiche Menschen, die ihr Leben leben, aber leben sie wirklich, oder existieren sie nur. Ersticken sie an ihrer Langeweile? Obwohl ich das etwas einseitig betrachtet finde, sie sind ja sicher nicht wegen ihrer Langeweile reich. Die Beschreibungen der Insel Hydra und ihrer verschiedenen Örtlichkeiten sind wunderschön, man könnte sofort hinfahren, sie kommen sehr plastisch rüber. Man könnte meinen Herr Osborne war da, um sich alles genau anzusehen. Die Mädchen, einerseits klingt dass wie eine Freundschaft, aber andererseits ist das Ganze sehr zweckgebunden. Und immer wieder blitzen die Fangzähne bei beiden. Naomi hat viel Konfliktpotenzial mit ihrer Umgebung, einerseits besteht ein Konflikt zum Vater und seinem Reichtum, obwohl sie den selbst ja auch genießt, sie möchte sich abgrenzen, sozialer denken, im Text wird erwähnt, dass gerade Kinder von Reicheren soziale Ideen entwickeln. Ist die Frage ob das genauso wäre, wenn sie einer anderen Bevölkerungsschicht angehören würden. Der Generationenkonflikt? Vielleicht ist ein gewichtigerer Grund für den Vater-Tochter-Konflikt die neue Frau, ein gewisses Gefühl von Verraten fühlen nach dem Tod der eigenen Mutter. Interessant finde ich auch die Beziehung zwischen Carissa, dem griechischen Hausmädchen und Naomi, das Weitergeben der Informationen. Als dann Faoud auftaucht, zeigt es sich dass beide Mädchen einiges verheimlichen. Wie auch sicher Faoud, der recht still/überlegt in seiner Informationsweitergabe ist. Ich könnte mir auch vorstellen, dass zwischen den erwachsenen Familienmitgliedern der Codringtons und Haldanes noch einiges Konfliktpotenzial auftauchen könnte, hatte manchmal den Eindruck.
 
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Zunächst einmal hat mich der Roman szenisch in Urlaubsstimmung versetzt. Das beschriebene schlendernde Wandern über die Treppen und Pfade von Hydra haben mich im Geiste in griechische Hafenkneipen mit einem Glas Rotwein in der Hand versetzt und ich war erstmal glücklich mit dem Buch angesichts des trüben Wetters draußen (das sich inzwischen zum Glück gebessert hat).

Das ging mir ganz genauso. Die Stimmung ist schon genial. Diese Kombination aus gleißendem Sonnenschein, der das Meer zum Glitzern bringt und leckerem griechischen Essen kann einen nur in Urlaubsstimmung versetzen.

Lawrence Osborrne kennt die Insel Hydra offensichtlich sehr genau. Wenn ich dort auf Urlaub wäre, würde ich mich sofort auf die Spuren von Naomi begeben, denn sie (und damit der Autor) kennt offenbar auch abgelegene Buchten und Wege.

Ich stimme euch zu. Die Stimmung des Buches wird ab S. 1 kunstvoll fühlbar gemacht. Es ist heiß, die Sonne brennt ohne Erbarmen. Jede kleine Abkühlung, vor allem zum Abend hin, ist willkommen. Ich kann fast den Sonnenbrand spüren....

Das ganze könnte wie ein perfekter Sommerurlaub wirken. Aber es gibt auch immer wieder Hinweis auf Verfall. An vielen Stellen, sogar am Strand, liegen Müll und Schrott herum. Einige Häuser sind verwahrlost oder verlassen. Die Finanzkrise und/oder die griechische Staatsschuldenkrise haben ihre Spuren hinterlassen. Das Bild ist also nicht perfekt.

Die Beschreibungen der Insel haben etwas plastisches, man befindet sich beim Lesen schnell da und Herr Osborne hat sich gut erkundigt, war da, es sind schon wirklich viele gute Informationen zu Hydra. Und ja eine gewisse Kritik an der Finanzkrise und den Folgen, selbst auf der Insel der Reichen und Schönen, ist angebracht, passt zum Gesamtkonstrukt von Herr Osborne.
 
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Ich muss dabei immer an einen Film und einen Song denken.
Der Film ist natürlich der alte Alain Delon-Streifen "Der talentierte Mr. Ripley", nach dem Roman von Patricia Highsmith.
Und das Lied ist "Monotonie" von Ideal (1982):

Klasse, ich liebe Ideal. Danke dir. :rolleyes::rolleyes::rolleyes:
 
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Den Schreibstil finde ich ganz ansprechend. Es gibt immer wieder interessante Formulierungen.
"Bald jedoch beruhigte sich die Lage, und alles floss wieder ruhig dahin, denn es war unter Reichen Gesetzt, dass die Muße im Sommer wie ein breiter und anmutiger Strom dahin fließen sollte."
"Man hätte es für Langeweile halten können aber...es war wie bei einem Kind auf der Suche nach einem Tausendfüßler, den es töten konnte."
Das habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Der Schreibstil gefällt mir auch ausgesprochen gut: teilweise sehr fantasievolle Formulierungen, die im krassen Gegensatz zu der Langeweile des Ferienalltags stehen.

Der Schreibstil ist toll, einerseits haben wir schöne Formulierungen und andererseits haben wir eine zynische Art der Beschreibung der Menschen. Gefällt mir sehr!
 
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Die Charaktere sind noch schwierig zu greifen.
Die beiden Mädels scheinen verwöhnte junge Frauen zu sein, wobei Sam die ruhigere und bodenständigere von den beiden ist. So, wie die beiden sich verhalten, hätte ich sie jünger eingeschätzt, also irgendwas in der Pubertät oder kurz danach. Aber tatsächlich ist Naomi 24 und Sam Anfang 20. Und Naomi ist Anwältin, kaum zu glauben. Für mich sind die beiden Töchter reicher Eltern auf Lebenszeit.
Faoud, der Flüchtling, scheint eine willkommene Abwechslung für den "stressigen" Urlaubsalltag von Naomi zu sein. Sam ist er nicht geheuer. Aber sie scheint sich ja von Naomi beeinflussen zu lassen.

Die Figuren sind noch undurchsichtig und ich bin mir noch nicht sicher, ob sie mich interessieren können (superreiche Amerikaner/Briten, die den gesamten Sommer ziellos einfach in Griechenland aussteigen (aber nicht mit Rucksack und Zelt wie das zu meiner Jugendzeit mal absolut in war, sondern in einer der vielen Villen, die sie über den Globus verstreut, besitzen/besetzen).
" ..., dass Naomi jeden Morgen die gleiche lustlose und diffuse Erwartung hatte, auf die gleiche Weise unzufrieden war mit dem Tempo der Welt, wie sie sie kannte. Manchmal dachte sie, sie habe diese ewige Enttäuschung von Kindesbeinen an verinnerlicht, ohne dass sie den Grund dafür hätte benennen können."
Diese "lustlosen" Figuren müssen mir noch interessant gemacht werden. Mal schauen

Der Autor führt uns wie selbstverständlich in die Welt der Reichen und Schönen. Auf mich wirkt die Beschreibung des Alltags der Codringtons ganz plausibel. Es gibt ziemlich viel Leere, das Abendessen scheint eine wichtige Angelegenheit zu sein. Alkohol und Haschisch spielen eine gewisse Rolle...
Naomi ist nicht nur gelangweilt, sie scheint genervt und unzufrieden. Sie hasst ihre Stiefmutter und scheint mit ihrem unverdienten Reichtum zu hadern. Sie hatte in London einen türkischen Restaurantbesitzer verteidigt, jetzt möchte sie einen "Araber" retten. Für sie eine Möglichkeit der Wiedergutmachung für ihren unverdienten Reichtum und auch ein kleines erotisches Abenteuer?
Besonders sympathisch ist mir die Hauptprotagonistin nicht muss ich sagen. Sie ist verschlossen und manipulativ...

Was die Geschichte anbelangt habe ich ein bisschen Angst, dass es zu klischeehaft werden könnte. Zwei junge Frauen finden einen wild aussehenden Flüchtling und wollen ihm helfen...

Naomi ist wirklich undurchsichtig und bis jetzt hat sie meine Sympathie auch noch nicht gewonnen. Ich traue ihr nicht über den Weg. Warum hat sie zugunsten des türkischen Restaurantbesitzers die Regeln gebrochen? Warum hilft sie Faroud? An reine Nächstenliebe glaube ich bei ihr nicht. Sicherlich wollte sie auch helfen, aber ich habe das Gefühl, dass bei Naomi noch etwas anderes dahinter steckt. Vielleicht findet sie es einfach nur aufregend, gegen die Erwartungen ihre reichen „Kaste“ zu handeln.
Von Sam habe ich mir auch noch kein richtiges Bild machen können. Sie scheint mir sehr angepasst und lässt sich zu Beginn gern von Naomi führen. Als die beiden Faroud finden, will sie ihm zwar helfen, sich aber eigentlich selbst keine Probleme ans Bein binden. Naomis Aktionismus geht ihr eigentlich zu weit. Dennoch bleibt sie dabei.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir für Naomi Sympathien entwickeln werden. Bestenfalls im Sinne von "Opfer der Erziehung ihrer Eltern". Sie bleibt für mich ein egoistisches verzogenes Gör. :confused:

Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich die Figuren einordnen kann. Ich denke sympathisch wird mir hier niemand werden. Aber durch verschieden geartetes Konfliktpotenzial der Figuren untereinander wird es eine interessante Geschichte werden.
 
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