Lesemontag 18.03.19

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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München
Übermorgen ist wieder #Lesemontag auf whatchareadin. Für alle Neuen hier im Forum: beim Lesemontag habt Ihr Gelegenheit viele tolle neue Bücher zu entdecken und anderen Eure aktuelle Lektüre vorzustellen.

Bei mir werden es noch die letzten Seiten von Stella sein. #takis würger schildert darin die Geschichte der historischen Stella Goldberg und ihre Liebesbeziehung zum jungen Schweizer Friedrich. Die Jüdin Goldberg hat im 3. Reich wohl hunderte Juden an die Nazis verraten und ihr Verderben besiegelt. Und genau das ist für mich der Knackpunkt, bei dem ich mit der Geschichte hadere.

Wäre Stella aus dem Roman eine fiktive Person, dann wäre das in meinen Augen eine gute erzählte, gut lesbare Geschichte. Über die echte Stella, um die es im Roman aber geht, möchte ich deutlich mehr erfahren, als der Autor beschreibt. Was waren die Beweggründe der Jüdin Stella, andere Juden zu denunzieren und somit dem sicheren Tod preiszugeben. Wie sieht es in ihr aus? Das bleibt leider nur an der Oberfläche.

Ich denke da steuere ich in meiner Bewertung eher auf drei Sterne zu.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Wäre Stella aus dem Roman eine fiktive Person, dann wäre das in meinen Augen eine gute erzählte, gut lesbare Geschichte. Über die echte Stella, um die es im Roman aber geht, möchte ich deutlich mehr erfahren, als der Autor beschreibt. Was waren die Beweggründe der Jüdin Stella, andere Juden zu denunzieren und somit dem sicheren Tod preiszugeben. Wie sieht es in ihr aus? Das bleibt leider nur an der Oberfläche.
Das kann ich nachvollziehen und gut verstehen. Und ich bin sehr froh, dass auch du nicht tumb den oberflächlichen Umgang mit Ausschwitz und der Judenverfolgung heranziehst...

Ich bin allerdings der Meinung, dass Takis Würger unter anderem genau das bezweckt hat, dass man sich mit der historischen Person auseinandersetzt, seine Fakten sind der Anstoß für weiteres Nachlesen. Das kann man mögen oder nicht - mir gefällt es jedenfalls so. Das Problem beim Nachlesen ist, dass die Bücher über Stella Goldberg sowieso alle „biased“ sind, also nicht wirklich ohne Vorurteil verfasst. Ich habe mir die Geschichte „Stella“ von Peter Wyden zugelegt, die jetzt auch neu aufgelegt wird und wieder verfügbar ist. Er erinnert sich als ehemaliger Mitschüler und Jude.

Und: vermutlich wäre Takis Würger bei mehr Fakten über Stella Goldberg noch mehr ins Kreuzfeuer der Kritik geraten als er ohnehin schon ist. Ich finde seine Lösung des Anstoßens der Diskussion und des Nachstöberns sehr gelungen.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Ich lese momentan noch, habe es aber sicher am Montag beendet:
Das ist für mich wieder ein Buch, das ich ewig weiterlesen könnte. Eine großartige Verknüpfung des Algerienkrieges, der Flüchtlingsproblematik (hier sind es Algerier, die an der Seite der Franzosen im Unabhängigkeitskrieg standen und vor der FLN nach Frankreich flohen) und einer Familiengeschichte. Mittlerweile habe ich gelesen, dass das Buch letztes Jahr hoch gehandelt wurde als Kandidat für den Prix Concourt.

Zum Glück gibt es ein vetmutlich grandioses Nachfolgebuch für mich, in dem ich am Montag sicher tief stecken werde:
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Das Problem beim Nachlesen ist, dass die Bücher über Stella Goldberg sowieso alle „biased“ sind, also nicht wirklich ohne Vorurteil verfasst.
Genau so ist es. Die "wahre" Geschichte gibt es nicht. Ich habe es beim Lesen aber schon so empfunden, dass klar würde, warum Stella das macht und - vor allem - wie sehr sie das persönlich innerlich zerreißt und kaputt macht.
dass man sich mit der historischen Person auseinandersetzt, seine Fakten sind der Anstoß für weiteres Nachlesen.
Genau. Das kann man tun- wissend, dass der Mitschüler auch vieles nur erahnt haben kann.
Ich lache mich immer kaputt, wenn "Fachleute" im Netz bei dem alten Stella-Buch von der WAHREN Geschichte sprechen.... Wie leichtgläubig die Menschen sind.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Zum Glück gibt es ein vetmutlich grandioses Nachfolgebuch für mich, in dem ich am Montag sicher tief stecken werde:
Ich habe die ersten Seiten gelesen: sehr sehr vielversprechend :rolleyes:
Auch ich bin an der Leserunde beteiligt und freue mich darauf!
Des weiteren Kämpfe ich mit den letzten 150 Seiten von
Leider hat hier die Spannungskurve wieder abgenommen. Mehr dazu werde ich im Laufe des Tages in meinem Lesetagebuch hinterlassen ;)
Beide Bücher werden mich am Montag noch beschäftigen.
 
G

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Ich lese momentan noch, habe es aber sicher am Montag beendet:
Das ist für mich wieder ein Buch, das ich ewig weiterlesen könnte. Eine großartige Verknüpfung des Algerienkrieges, der Flüchtlingsproblematik (hier sind es Algerier, die an der Seite der Franzosen im Unabhängigkeitskrieg standen und vor der FLN nach Frankreich flohen) und einer Familiengeschichte. Mittlerweile habe ich gelesen, dass das Buch letztes Jahr hoch gehandelt wurde als Kandidat für den Prix Concourt.

Zum Glück gibt es ein vetmutlich grandioses Nachfolgebuch für mich, in dem ich am Montag sicher tief stecken werde:

Hier freue ich mich schon sehr auf meine Zeit für

 
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Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Das kann ich nachvollziehen und gut verstehen. Und ich bin sehr froh, dass auch du nicht tumb den oberflächlichen Umgang mit Ausschwitz und der Judenverfolgung heranziehst...
Ick kann dieseVorwürfe an Takis Würger schlicht nicht nachvollziehen. Aus heutiger Sicht wissen wir natürlich ganz genau, was 1942 in Berlin passiert ist. Ein Besucher aus der Schweiz, der 1942 Berlin besuchte, konnte sich das ganze Ausmaß des Terrors aber nicht im Traum vorstellen.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Ick kann dieseVorwürfe an Takis Würger schlicht nicht nachvollziehen. Aus heutiger Sicht wissen wir natürlich ganz genau, was 1942 in Berlin passiert ist. Ein Besucher aus der Schweiz, der 1942 Berlin besuchte, konnte sich das ganze Ausmaß des Terrors aber nicht im Traum vorstellen.
Da kann ich jetzt nur applaudieren, du hast den Daumen genau drauf...
 

Leserina

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17. März 2018
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Diesmal möchte ich mich auch am Lesemontag beteiligen. Mal sehen, aktuell bin ich in den Endzügen mit Elli H. Radingers Buch über die Weisheit alter Hunde. Möglicherweise werde ich damit aber auch heute bereits fertig. Aber mit dem Hörbuch werde ich definitiv auch morgen noch beschäftigt sein.

Buchinformationen und Rezensionen zu Die Weisheit alter Hunde von Elli H. Radinger
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Buchinformationen und Rezensionen zu Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte von Rachel Joyce
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Leserina

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Bislang konnte ich erst eine knappe halbe Stunde in die Story hinein hören, deswegen kann ich dazu noch nichts sagen. Aber was ich durchaus schon sagen kann ist, dass mich auch in dieser kurzen Zeit Rachel Joyce wieder mal ganz famos eingefangen hat.

Durch ihrer Art des Schreibens und durch die immer so ganz besonderen Protagonisten ... mir gefällt das sehr. Mit Harald Fry war ich vor etlichen Jahren ebenfalls auf Pilgerreise und konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.
 

Querleserin

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Wadern
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Buchinformationen und Rezensionen zu Mädelsabend: Roman von Anne Gesthuysen
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Diesen Roman lese ich für meinen Lesekreis. Zu Beginn war ich sehr genervt- Stereotype über Frauen aus der Nachkriegszeit und heute - doch ich muss sagen, dass sich der Roman im Laufe der Handlung sehr differenziert mit der Selbstbestimmung der Frauen auseinander setzt. Im Dialog zwischen Oma und Enkelin und in Rückblickenden erscheinen die Konfliktfelder in unterschiedlichen Perspektiven. Oma Ruth hat 65 Jahre in einer meist unglücklichen Ehe ausgeharrt und bemüht sich verzweifelt im Altenwohnheim eigene Wege zu gehen. Ihr Mann möchte nicht, dass sie im Singkreis mitwirkt...während ihre Enkelin vor einer wichtigen Karriereentscheidung steht, die ihre kleine Familie vor Herausforderungen stellt. Es ist interessant zu lesen, was sich alles verändert hat und was nicht. Der Roman bietet viel Diskussionsstoff...auch wenn mir persönlich die Sprache zu simpel ist.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Mich beschäftigt weiterhin
Buchinformationen und Rezensionen zu Die vierzig Tage des Musa Dagh von Franz Werfel
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. Am Wochenende habe ich
Buchinformationen und Rezensionen zu Selbstbild mit russischem Klavier: Roman von Wolf Wondratschek
Kaufen >
beendet. Trotz schwieriger Lesart ein großartiges Kammerspiel! Außerdem lese ich das hier: . Im Lauf der Woche fange ich dann mit an - allerdings in der gebundenen Buchform. Bin sehr gespannt - die Leseprobe war großartig (wie @renee bestätigen kann ;)).
 

Literaturhexle

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Mich beschäftigt weiterhin
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. Am Wochenende habe ich
Buchinformationen und Rezensionen zu Selbstbild mit russischem Klavier: Roman von Wolf Wondratschek
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beendet. Trotz schwieriger Lesart ein großartiges Kammerspiel! Außerdem lese ich das hier: . Im Lauf der Woche fange ich dann mit an - allerdings in der gebundenen Buchform. Bin sehr gespannt - die Leseprobe war großartig (wie @renee bestätigen kann ;)).
Ohne dich würde ich Franz Werfel nicht kennen (Schande auf mein Haupt!)
Dadurch habe ich letztens "Das Lied von Bernadette" aus den Weiten des väterlichen Buchregals vor dem Tod in der blauen Tonne gerettet. Kennst du es auch?

Auf den Wondratschek hat @Renie mich schon einmal neugierig gemacht. Nachdem ich ihn allerdings im Buchladen angelesen hatte, war ich kuriert...
 
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kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Ohne dich würde ich Franz Werfel nicht kennen (Schande auf mein Haupt!)
Dadurch habe ich letztens "Das Lied von Bernadette" aus den Weiten des väterlichen Buchregals vor dem Tod in der blauen Tonne gerettet. Kennst du es auch?

Auf den Wondratschek hat @Renie mich schon einmal neugierig gemacht. Nachdem ich ihn allerdings im Buchladen angelesen hatte, war ich kuriert...
Nein, die "40 Tage..." sind auch mein erstes Werk von Werfel - kannte ihn nur, weil er mir öfter in der Kafka-Biografie von Reiner Stach begegnet ist :D. Aber es wird definitiv nicht mein letzter Roman von Werfel sein - so viel steht schon mal fest!
Ich war auch erst skeptisch bzgl. Wondratschek, aber irgendwie hat es mich dann doch gepackt. Es ist halt schwierig zu lesen, weil es auf wörtliche Rede verzichtet und man manchmal nicht weiß, wer jetzt gerade was sagt oder denkt. Werde später noch eine Rezension dazu schreiben.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Ohne dich würde ich Franz Werfel nicht kennen (Schande auf mein Haupt!)
Dadurch habe ich letztens "Das Lied von Bernadette" aus den Weiten des väterlichen Buchregals vor dem Tod in der blauen Tonne gerettet.

Ich überlege gerade. Das Lied der Bernadette habe ich ziemlich sicher gelesen. Eventuell sogar die Blassblaue Frauenhandschrift. In Österreich zählte Werfel zu lesen zum intellektuellen Wachstum in meiner Jugend :)
Ich werde abends in mein Bücherregal schauen.
 

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