An dieser Stelle war ich kurz davor, das Buch abzubrechen. Nicht, weil es mir nicht gefällt - ganz im Gegenteil - sondern weil bei mir traurige Erinnerungen wachgerufen wurden, mit denen ich mich nie wieder beschäftigen wollte .Die Mutter unternimmt mit jedem Sohn noch etwas Besonderes.
Irgendwann Klarheit: "Jungs, ich werde sterben." Spätestens da hat man dann doch einen Knoten im Hals...
Renie, das kann ich leider gut nachvollziehen.sondern weil bei mir traurige Erinnerungen wachgerufen wurden, mit denen ich mich nie wieder beschäftigen wollte .
Ich glaube, das ist ein Reflex der Väter dieser Generation. Ich erinnere mich, dass mein Vater meinem Bruder in einer vergleichbaren Situation auch im Keller das Boxen lehrte . (Übrigens auch mit Erfolg: Das Opfer ist kein Opfer mehr, wenn es sich wehren kann und vor allem seine Angst verliert).Matthews Eltern, besonders der Vater, raten dem Jungen sich körperlich zur Wehr zu setzten.
Toll, dass du das wieder sofort gesehen hast und völlig richtig!als Vorbereitung auf seine zukünftige Rolle als Verantwortlicher für die vier jüngeren Brüder. Sein Vater hatte ihn unbewusst auf den Lebenskampf, der ihm bevorstand, vorbereitet.
Das habe ich genauso gesehen. Aus der Vorgeschichte wissen wir bereits, dass Michael kein starker Mann (seelisch gesehen) ist. Der Tod Penelopes zieht ihm die Beine weg. Das ist nicht gut und keine Entschuldigung, wenn man 5 Kinder hat, aber es ist eine Erklärung.Nur er weiß, dass Michael zum zweiten Mal seinen wichtigsten Menschen verliert. Er hatte keine Kraft mehr sich um seine Kinder zu kümmern - eine mögliche Erklärung.
Weil er sowieso nicht viel redetwarum sollte Clay das seinen Brüdern nicht weiter erzählt haben...
Triumvirat ist ein Dreierbündnis. Hier geht es um das Triumvirat aus Liebe und Verlust, das Carey komplettiert: Mutter und Vater und Carey.Das Wort Triumvirat verstehe ich in dem Zusammenhang nicht ganz??
Das ist ja interessant, genau wie im Roman!. Ich erinnere mich, dass mein Vater meinem Bruder in einer vergleichbaren Situation auch im Keller das Boxen lehrte
Als der Konflikt eskaliert, lehrt Michael den Jungen das Boxen, damit er sich zur Wehr setzen kann. Eine wunderbare Szene (S. 321 oben)
Das beschreibt Zusak sehr empathisch ohne Tränendrüse. Mitunter streut er witzige Szenen und Dialoge ein, die der Grundstimmung die Schwere nehmen.
Der zweite Handlungssstrang behandelt die Gegenwart . Clay akzeptiert die Prügel, sieht sie als verdient an. Die Nachbarin Mrs Chilman verarztet die Verletzten, das scheint sie häufiger zu tun. Die Jungen scheinen ihre eigenen Bedürfnisse und Schmerzen nicht so ernst zu nehmen- eigentlich logisch, es kümmert sich ja auch keiner darum.
Doch es gibt auch unterstützende Geister im Roman, eine davon ist die Lehrerin Claudia Kirkby oder Clays Freundin Carey, deren Galopprennen auch interessant geschildert wird.
Clay fühlt sich offenkundig auch zu seinem Vater hingezogen, was auf S. 361 erneut wunderbar in Sprache umgesetzt wurde.
Gott sei Dank gibt es keine Sterbeszene. Das wäre für mich nämlich der Schlussstrich gewesen. Glück gehabt!
Zu den Klavierkriegen: Ich habe mich gefragt wie ich mich als Mutter verhalten hätte. Sicher hätte ich nicht so sehr auf das Klavierüben beharrt und auch das Mobbingproblem wäre ich anders angegangen.
Matthews Eltern, besonders der Vater, raten dem Jungen sich körperlich zur Wehr zu setzten.
Aber vor allem - im Nachhinein gesehen - als Vorbereitung auf seine zukünftige Rolle als Verantwortlicher für die vier jüngeren Brüder. Sein Vater hatte ihn unbewusst auf den Lebenskampf, der ihm bevorstand, vorbereitet.
Penelope erzählt Clay alles. Ich habe das so verstanden, dass sie ihm von der ersten Liebe seines Vaters erzählt. Das würde auch erklären, warum Clay mit dem Vater nachsichtiger ist als die Anderen. Nur er weiß, dass Michael zum zweiten Mal seinen wichtigsten Menschen verliert. Er hatte keine Kraft mehr sich um seine Kinder zu kümmern - eine mögliche Erklärung...wir werden sehen. Andererseits, warum sollte Clay das seinen Brüdern nicht weiter erzählt haben...
(Ich spekuliere so vor mich hin...)
Das habe ich genauso gesehen. Aus der Vorgeschichte wissen wir bereits, dass Michael kein starker Mann (seelisch gesehen) ist. Der Tod Penelopes zieht ihm die Beine weg. Das ist nicht gut und keine Entschuldigung, wenn man 5 Kinder hat, aber es ist eine Erklärung.
Der zweite Handlungssstrang behandelt die Gegenwart . Clay akzeptiert die Prügel, sieht sie als verdient an. Die Nachbarin Mrs Chilman verarztet die Verletzten, das scheint sie häufiger zu tun. Die Jungen scheinen ihre eigenen Bedürfnisse und Schmerzen nicht so ernst zu nehmen- eigentlich logisch, es kümmert sich ja auch keiner darum.
In der Tat habe ich daran auch gedacht: Körperlicher Schmerz ist greifbar, man kann ihn aushalten, er lenkt eben von den anderen Schmerzen ab.Zum anderen sind Schmerzen eine Möglichkeit, andere Schmerzen zu verdrängen oder zu unterdrücken. Und in dieser Beziehung gibt es ja einiges zu bewältigen.
Absolut! Diese gegenseitige Fürsorge fand ich sehr bewegend. Im Grunde verstehen sie sich alle außergewöhnlich gut- vielleicht auch deshalb, weil sie nicht um die Liebe der Eltern konkurrieren müssen.Ich finde, dass die Jungs ihre eigenen Bedürfnisse sehr ernst nehmen -
Das unterschreibe ich dir blindliebe Eltern, es bringt nichts, eure Kinder zu etwas zu zwingen
Es fällt mir schwer, in stark und schwach zu unterteilen. Michael ist ein ruhiger und zurückhaltender Typ, der mit seinem Leben zufrieden ist. In der ersten Ehe war seine Frau die Ehrgeizigere. Ihr hat das Leben mit ihm nicht ausgereicht und deshalb hat sie ihn verlassen. Aber deshalb von Schwäche bei ihm zu reden? Nö.In beiden Ehen waren die Frauen die Starken, nicht er.
In deinen Ausführungen hast du unbedingt recht. Viel wissen wir nicht über die Beziehungen Michaels zu seinen Frauen. Als ICH von schwach sprach, bezog ich mich auf die Tatsache, dass er sich nach den Trennungen so gehen ließ. So schlimm das ist, wenn man 5 Kinder hat, muss man aus dem Gasthaus auch wieder herauskommen und Verantwortung tragen. Er hat seine Söhne nicht nur emotional allein gelassen, sondern auch finanziell. Das hat für mich etwas mit Schwäche zu tun.Ihr Tod hat ihm den Boden unter den Füßen weggerissen. Dass er seine Kinder verlassen hat, ist kaum nachvollziehbar. A
Jetzt verstehe ich, was du meinst.In deinen Ausführungen hast du unbedingt recht. Viel wissen wir nicht über die Beziehungen Michaels zu seinen Frauen. Als ICH von schwach sprach, bezog ich mich auf die Tatsache, dass er sich nach den Trennungen so gehen ließ. So schlimm das ist, wenn man 5 Kinder hat, muss man aus dem Gasthaus auch wieder herauskommen und Verantwortung tragen. Er hat seine Söhne nicht nur emotional allein gelassen, sondern auch finanziell. Das hat für mich etwas mit Schwäche zu tun.
Ihr Tod hat ihm den Boden unter den Füßen weggerissen. Dass er seine Kinder verlassen hat, ist kaum nachvollziehbar. Aber vielleicht hat er instinktiv gespürt, dass die Brüder sich gegenseitig Kraft geben, zusammenhalten und füreinander da sind. Penelope scheint das Bindeglied zwischen Vater und Söhnen gewesen zu sein, das auf einmal nicht mehr vorhanden war. Und schon hatte Michael keine Bindung mehr zu seinen Söhnen.