4. Teil: Städte + Wasser + Übeltäter + Bögen

Literaturhexle

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In diesem Abschnitt konzentriert sich die Handlung auf die junge Liebe von Michael und Penelope auf der einen und den beginnenden Brückenbau auf der anderen Seite.

Die Liebesgeschichte begann ja mit dem Klavier, das ins falsche Haus geliefert wurde. Die Annäherung der beiden ist wunderschön erzählt, es wird aber auch klar, dass Michael noch immer an seiner ersten Frau hängt, er will keinem zumuten, nur zweite Wahl zu sein und hat Angst, erneut verlassen zu werden (S.240)
Dann der Antrag auf den Klaviertasten. Sie treten in die Ehe voller Hoffnungen ein. Sie wird Lehrerin, muss nicht mehr putzen, sie finden ein größeres Haus in der bekannten Archer Street Nr 18. Der letzte Satz des Abschnitts :" Und mit uns ging der Tod.",
hängt bedeutungsschwer in der Luft...

Clay arbeitet wie besessen am Aushub für die Brücke, als sein Vater nicht da ist. Mit diesem daraus resultierenden Schmerz scheint er sich bestrafen zu wollen . Es ist dasselbe Gefühl, das er bei den anfangs erwähnten Wettkämpfen empfindet. Als sein Vater zurückkehrt, ist der überrascht.
Zwischendurch fährt Clay in seine Heimatstadt, jedoch ohne jemanden zu besuchen.

Klar wird der Konflikt zwischen Matthew und Clay. Er wird (vom Erzähler Matthew) immer wieder angedeutet. Als Clay dann tatsächlich heim kehrt, wird er vom Bruder verdroschen. Warum? Weil er illoyal war und mit dem Vater gegangen ist?
[zitat]Er hat uns umgebracht, Clay, weißt du nicht mehr? Wir hatten niemanden. Er hat uns verlassen. Wir waren so tot.(S. 269)[/zitat]
Hier taucht auch die Wäscheklammer auf, deren Bedeutung wir noch nicht kennen.

Das ist mal nur ein Bruchteil dessen, über was man sprechen müsste. Es steckt soviel Symbolik in den Zeilen, einfach toll.
Mittlerweile habe ich auch den ersten Abschnitt nochmal quer gelesen und es wurde vieles klarer. Man musste erst reinkommen in die Geschichte.
 

Renie

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19. Mai 2014
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Essen
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Das Buch hat mich mittlerweile komplett gefangen, so dass es mir schwerfällt, es aus der Hand zu legen.

Als Clay seine Brüder besucht, wird er von Matthew vermöbelt, was dieser auch vorher angekündigt hatte. Er vermöbelt ihn nicht, weil er zu Michael gefahren ist, sondern weil er wieder zurückgekommen ist. Wo ist denn da die Logik? Ich verstehe es zumindest nicht.
 

Leseglück

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7. Juni 2017
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Wo ist denn da die Logik?
Ich bin mir auch nicht sicher...Für Matthew hat Clay einen Verrat begangen als dieser zum Vater gegangen ist. Eigentlich - so habe ich es verstanden - hat er Clay zu verstehen gegeben, dass er nicht mehr zurück kommen darf, wenn er geht. Damit wäre das Vermöbeln noch ein Entgegenkommen von Matthew.

Die Brüder nennen Michael den Mörder nicht weil er etwas mit dem Tod der Mutter zu tun hat, sondern sie werfen ihm vor, sie (also die Brüder) ermordet zu haben als er sie verlassen hat - drastische Ausdrucksweise. Obwohl man ja den Hass der Brüder verstehen kann. Weiß Clay etwas, das ihn gegenüber seinem Vater milder stimmt?

Die Liebesgeschichte von Penelope und Michael fand ich schön erzählt. Die Idee mit dem falsch zugestellten Klavier hat mir gut gefallen. Überhaupt sind die Eltern der Dunbar Brüder sympathisch dargestellt.

Was den Schreibstil betrifft, so habe ich damit manchmal noch meine Probleme. Zwar ist jetzt alles leichter zu lesen, vieles wird allmählich klar. Aber ich finde die Geschichte teilweise zu überfrachtet mit Symbolen. Die Formulierungen manchmal zu bedeutungsschwanger.
Ich versuche aber weiter mich mit dem Stil anzufreunden und bin gespannt, was wir noch erfahren werden.
 

Literaturhexle

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Er vermöbelt ihn nicht, weil er zu Michael gefahren ist, sondern weil er wieder zurückgekommen ist.
Ich sehe es wie @Leseglück: Clay hat einen Verrat begangen. Da Matthew an Vater statt regiert, muss dieser Verrat geahndet werden. Durch die Prügel .

An einer vorherigen Stelle sagt Matthew ja auch, dass, wenn er von Clays vorherigem Besuch (als er einsam die Orte seines Lebens, das Grab der Mutter aufgesucht und dort auch geweint hatte usw) gewusst hätte, er ihn nicht verprügelt hätte.

Der erneute Weg zum Vater wird ja akzeptiert, was den Vater auch überrascht, wie ihr noch im nächsten Abschnitt lesen werdet.
 

MRO1975

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Der letzte Satz des Abschnitts :" Und mit uns ging der Tod.",
hängt bedeutungsschwer in der Luft...
Der Tod ist hier wirklich allgegenwärtig. Immer wieder heißt es, der Vater habe jemanden ermordet. Ich habe das auch so verstanden, dass damit gemeint ist, dass er die Jungen verlassen hat und sie damit symbolisch getötet hat. Am Schluss des Anschnitts geht dann der Tod mit den Brüdern. Ich denke, das Zusak uns hier noch eine ganz andere als die vordergründige Geschichte erzählt, wir wissen es nur noch nicht.
 

MRO1975

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Clay arbeitet wie besessen am Aushub für die Brücke, als sein Vater nicht da ist. Mit diesem daraus resultierenden Schmerz scheint er sich bestrafen zu wollen . Es ist dasselbe Gefühl, das er bei den anfangs erwähnten Wettkämpfen empfindet.
Diese Szene erinnerte mich auch an den Wettkampf vom Anfang. Hat Clay etwa hierfür trainiert? Aber woher hätte er das wissen sollen?
 

MRO1975

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Klar wird der Konflikt zwischen Matthew und Clay. Er wird (vom Erzähler Matthew) immer wieder angedeutet. Als Clay dann tatsächlich heim kehrt, wird er vom Bruder verdroschen. Warum? Weil er illoyal war und mit dem Vater gegangen ist?
Er hat uns umgebracht, Clay, weißt du nicht mehr? Wir hatten niemanden. Er hat uns verlassen. Wir waren so tot.(S. 269)
Hier taucht auch die Wäscheklammer auf, deren Bedeutung wir noch nicht kennen.
Hierauf konzentrieren sich für mich alle Fragen. Was ist die Ursache für den Konflikt?
 

MRO1975

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Als Clay seine Brüder besucht, wird er von Matthew vermöbelt, was dieser auch vorher angekündigt hatte. Er vermöbelt ihn nicht, weil er zu Michael gefahren ist, sondern weil er wieder zurückgekommen ist. Wo ist denn da die Logik? Ich verstehe es zumindest nicht.
Es scheint eine Art Rechnung zu sein. Matthew droht Clay, dass er nicht zurückkommen brauche, wenn er zum Vater geht. Dann sei er quasi für die anderen Brüder gestorben. Clay geht trotzdem zum Vater. Als er seine Brüder besuchen kommt, muss Matthew ihn verprügeln=umbringen. Damit hat Clay seinen Teil der Rechnung bezahlt und darf zu seinen Brüdern zurück. Eine seltsame Abrechnung - den Grund werden wir hoffentlich noch erfahren.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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hm, mit diesem Abschnitt konnte ich nicht so viel anfangen. Schön fand ich das mit dem Hauskauf. Das war so authentisch, manchmal gefällt einem gerade das, was eigentlich versteckt werden soll und dann weiß man, es ist meins.
Ich war erstaunt, dass Clay zwischendurch zu seinen Brüdern zurückkehrt. Seinen Weggang hatte ich schon so verstanden, dass es eine Entscheidung darstellt, entweder die Brüder oder der Vater.
Ich habe es auch so verstanden, dass Michael "Der Mörder" genannt wird, weil er die Familie bzw. die Jungen im Stich gelassen, sie quasi umgebracht hat.
 

Mikka Liest

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Die Liebesgeschichte begann ja mit dem Klavier, das ins falsche Haus geliefert wurde. Die Annäherung der beiden ist wunderschön erzählt, es wird aber auch klar, dass Michael noch immer an seiner ersten Frau hängt, er will keinem zumuten, nur zweite Wahl zu sein und hat Angst, erneut verlassen zu werden (S.240)

Seine Liebe zu seiner ersten Frau hatte etwas von Besessenheit, deswegen ist es für ihn ein großer Schritt, eine neue Beziehung zu wagen. Aber es ist gut, dass er Penelope nicht ständig mit Angie vergleichen will.

Clay arbeitet wie besessen am Aushub für die Brücke, als sein Vater nicht da ist. Mit diesem daraus resultierenden Schmerz scheint er sich bestrafen zu wollen . Es ist dasselbe Gefühl, das er bei den anfangs erwähnten Wettkämpfen empfindet.

Warum diese Selbstbestrafung? Hat es mit dem Tod der Mutter zu tun, ist da etwas passiert, weswegen er sich die Schuld gibt?

Als Clay dann tatsächlich heim kehrt, wird er vom Bruder verdroschen. Warum? Weil er illoyal war und mit dem Vater gegangen ist?

Vor allem wird Clay ja richtig brutal zusammengeschlagen, das ist keine Rauferei zwischen Brüdern mehr... Ich vermute, dass uns da immer noch ein ganz wichtiges Teil des Puzzles fehlt, das diese extreme Reaktion erklärt.
 

Mikka Liest

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Als Clay seine Brüder besucht, wird er von Matthew vermöbelt, was dieser auch vorher angekündigt hatte. Er vermöbelt ihn nicht, weil er zu Michael gefahren ist, sondern weil er wieder zurückgekommen ist. Wo ist denn da die Logik? Ich verstehe es zumindest nicht.

Ich bin auch noch unsicher. Klar ist, dass Matthew es als Verrat sieht, dass Clay zu seinem Vater gefahren ist. Klar ist auch, dass der Vater seine Söhne im Stich gelassen hat – nur warum und wie? Und warum sagt Matthew "Wir waren so tot"?
 
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Mikka Liest

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Die Brüder nennen Michael den Mörder nicht weil er etwas mit dem Tod der Mutter zu tun hat, sondern sie werfen ihm vor, sie (also die Brüder) ermordet zu haben als er sie verlassen hat - drastische Ausdrucksweise.

Hatten sie vielleicht tatsächlich ganz wortwörtlich Schwierigkeiten, ohne den Vater zu überleben? Keine Geld für Essen, Miete usw? Vielleicht war es auch ein Kampf für die Jungen, zusammenbleiben zu können, ohne dass das Jugendamt einschreitet und sie in getrennte Pflegefamilien steckt?

Was den Schreibstil betrifft, so habe ich damit manchmal noch meine Probleme. Zwar ist jetzt alles leichter zu lesen, vieles wird allmählich klar. Aber ich finde die Geschichte teilweise zu überfrachtet mit Symbolen. Die Formulierungen manchmal zu bedeutungsschwanger.
Ich versuche aber weiter mich mit dem Stil anzufreunden und bin gespannt, was wir noch erfahren werden.

Das ist wohl wirklich Geschmacksache – ich habe einfach eine echte Schwäche für solche Schreibstile. ;-)
 

Mikka Liest

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An einer vorherigen Stelle sagt Matthew ja auch, dass, wenn er von Clays vorherigem Besuch (als er einsam die Orte seines Lebens, das Grab der Mutter aufgesucht und dort auch geweint hatte usw) gewusst hätte, er ihn nicht verprügelt hätte.

Damit hat er ihn Matthews Augen wohl eigentlich schon genug bezahlt..
 

Mikka Liest

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Das habe ich so explizit noch nicht herausgelesen, es würde aber passen.

Oh, so verstehe ich genau den Absatz, den du weiter oben auch zitiert hast:

"Er hat uns umgebracht, Clay, weißt du nicht mehr? Wir hatten niemanden. Er hat uns verlassen. Wir waren so tot."
 

Mikka Liest

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Es scheint eine Art Rechnung zu sein. Matthew droht Clay, dass er nicht zurückkommen brauche, wenn er zum Vater geht. Dann sei er quasi für die anderen Brüder gestorben. Clay geht trotzdem zum Vater. Als er seine Brüder besuchen kommt, muss Matthew ihn verprügeln=umbringen. Damit hat Clay seinen Teil der Rechnung bezahlt und darf zu seinen Brüdern zurück. Eine seltsame Abrechnung - den Grund werden wir hoffentlich noch erfahren.

Irgendwie gibt es hier immer wieder symbolische Tode, so dass auch der Mörder wohl nur symbolisch ein Mörder ist...
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Mir geht es im vierten Abschnitt leider nicht anders als in den Abschnitten davor. Mir ist die Geschichte zu sprunghaft, stellenweise immer noch zu konfus. Die Grundidee finde ich toll, aber der Schreibstil ist so gar nicht meins. Wenn ich gerade dabei bin mich an eine Figur zu gewöhnen, dann bin ich als Leser plötzlich wieder ganz woanders. Das macht für mich die Charaktäre zu abstrakt, bringt sie mir zuwenig nahe.