Ich bin auch gespannt, ob sich für irgendjemand etwas zum Guuten wendet, aber speziell, was Bettys und Luthers Familie betrifft, halte ich das für unwahrscheinlich. Wenn sich von irgendwoher zusätzliche Hilfe anbahnen würde, wäre das doch schon erwähnt worden, oder?Die Erfahrung mit Kent Haruf sagt mir jedoch, dass er nicht alles in Friede, Freude, Eierkuchen auflösen wird.
Die Erfahrung mit Kent Haruf sagt mir jedoch, dass er nicht alles in Friede, Freude, Eierkuchen auflösen wird.
Wenn eine Gefährdung des Kindeswohls vorliegt, dann ist es total höchste Einsenbahn, dass die Eltern psychisch / psychiatrisch aufgefangen werden. Nur wenn die Eltern innerlich stabil sind, kann man diese Stabilität auf die Kinder übertragen. Und wenn zusätzlich noch eine kognitive Retardierung vorliegt, dann muss erstecht geschaut werden, welche therapeutische Therapie auch für solche Menschen in Betracht gezogen werden kann.
Ich hoffe jetzt auf den Frühling und darauf, dass es im letzten Abschnitt nochmal aufwärts geht.
Die Erfahrung mit Kent Haruf sagt mir jedoch, dass er nicht alles in Friede, Freude, Eierkuchen auflösen wird.
Insbesondere gilt das für die Bekannte von Raymond, die Krankenschwester Linda May. Ich hatte ja gehofft, dass sich da etwas anbahnen würde, was den alten Mann aus seiner Einsamkeit löst. Aber realistisch wäre das nicht gewesen. So passt es besser, auch wenn es schade ist
Mir gefiel es gut, dass der Stadtjunge beim Füttern hilft. Allen wird allmählich klar, dass Raymond die Arbeit auf der Ranch nicht mehr lange wird schaffen können.
Die Situation in der Familie von Luther und Betty bleibt unverändert.
Der Onkel Hoyd schwebt noch über der Familie, lässt sie aber noch in Ruhe.
Mary Wells kriegt ihre Verlassenheit nicht in den Griff. Sie vernachlässigt ihre Töchter und beginnt eine kurze Affäre mit dem Mann aus der Bank. Als er sich nicht mehr meldet rutscht sie weiter ab.
Die Erfahrung mit Kent Haruf sagt mir jedoch, dass er nicht alles in Friede, Freude, Eierkuchen auflösen wird.
Was Denas Mutter anbelangt: diese macht mich einfach nur wütend in ihrer Selbstaufgabe. Wie kann man sich nur derart gehen lassen? Ich hoffe, ihre Töchter überstehen das.
Genau darin liegen seine Stärken, dass er die Realität so zeigt, wie sie ist und dass sich, genau wie im Leben, nicht alles in Wohlgefallen auflöst. Klar ist es beim Lesen schöner mit einem zufriedenen Lächeln den Buchdeckel zuzuklappen. Aber wenn wir ehrlich sind, belügen wir uns dabei selbst.
Also lieber gleich der Realität ins Auge blicken
Wenn eine Gefährdung des Kindeswohls vorliegt, dann ist es total höchste Einsenbahn, dass die Eltern psychisch / psychiatrisch aufgefangen werden. Nur wenn die Eltern innerlich stabil sind, kann man diese Stabilität auf die Kinder übertragen. Und wenn zusätzlich noch eine kognitive Retardierung vorliegt, dann muss erstecht geschaut werden, welche therapeutische Therapie auch für solche Menschen in Betracht gezogen werden kann.
Betty und Luther haben keine Krankenversicherung und die minimale Hilfe, die sie bekommen ist wohl vom Sozialamt abgedeckt. Wie weit es in den USA therapeutische Hilfen gibt für die, die durch jedes Raster fallen, weiß ich nicht.
Mit Linda May hat es nicht geklappt, sie kennt Raymond und die Farm nicht, weiß nicht, was er allein in den Wochen arbeiten musste. Sie hat erwartet, dass er sie öfters ausführt und ist enttäuscht.
Mary Wells hat sich an den jungen Mann geklammert und sich selbst etwas vorgemacht. Jetzt versinkt sie noch mehr in Selbstmitleid und Alkohol, sie steht nicht mehr auf, trinkt und die Kinder bleiben sich selbst überlassen.
Die Beschreibung des Trailers, den Saustall, wie sogar Tochter Donna bemerkt, die sich mal blicken lässt, wie können Kinder da groß werden? Ich zweifle zwar nicht an der Liebe zu ihren Kindern, aber beide sind nicht in der Lage Verantwortung zu übernehmen, weder für sich, noch für ihre Kinder.
Für mich hat sie eine massive Depression mit ausgeprägter Symptomatik. Diese Menschen können dann gar nicht mehr aufstehen und ihren alltäglichen Pflichten nachkommen. Behandlung statt Verurteilung wäre da der bessere Weg.
Die Frage ist, welche Möglichkeiten gibt es in diesem Kaff? Wahrscheinlich sind dafür weder das Geld noch die nötigen Fachleute da...
Eine Freundin von mir lebt in den USA und kann schon seit bestimmt 15 Jahren aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten. Da sie auch unter Depressionen leidet, weiß ich aus ihren Erzählungen, dass Therapie vor Obama Care nur was für die Reichen war, die sich die richtige Krankenversicherung leisten konnten. (Denn 'mental health' war nicht in jeder Krankenversicherung abgedeckt.) Unter Obama Care und mit dem Affordable Care Act hat sich die 'mental health coverage' wohl massiv verbessert.
Ich muss gestehen, so langsam wird es mir in diesem Buch zu viel mit den ganzen Frauen, die dermaßen abrutschen. Linda May, die sich auf einmal betrinkt, Mary Wells, die sich komplett gehenlässt, Betty, die gar nichts auf die Reihe kriegt, die Frau, bei der Hoyt untergekommen war...
Vielen Dank für diese Information, hoffentlich bleibt dann Obama Care auch bestehen. Für Trump scheint es ja ein rotes Tuch zu sein.