Ich habe das Buch mittlerweile beendet und möchte euch mein Fazit nicht vorenthalten.
Die Handlung konnte mich nicht bei der Stange halten. Sobald ich das Buch unterbrochen habe und wieder einsteigen wollte, hatte ich Schwierigkeiten, den roten Faden wiederzufinden.
In der Buchbeschreibung wird der Eindruck vermittelt, dass der Fokus in diesem Roman auf der Künstlichkeit in der Welt der Charaktere liegt. Mit Künstlichkeit ist hier gemeint, dass das Natürliche bzw. die Natur in ihrer Perfektion nachgebildet wird. Will heißen, das, was wir heutzutage anprangern (Beispiel: die perfekt aussehende Tomate im Supermarkt, die nach nichts schmeckt), wird in diesem Roman noch auf die Spitze getrieben. (Hier schmeckt die Tomate tatsächlich
) Trotzdem bin ich den Eindruck nicht losgeworden, dass diese Künstlichkeit lediglich den Rahmen der Geschichte vorgibt. Wenn ich jetzt allerdings sagen soll, worin der Fokus des Romanes nun besteht, kann ich es nicht.
Der Roman beginnt damit, dass der Protagonist in diesem Institut landet, das federführend auf dem Gebiet der "Rekonstruierung des Natürlichen" ist. Aber warum er da jetzt landet, ist mir nicht klar. Er ist irgendetwas auf der Spur. Was er jetzt sucht, wird bis zum Ende des Romans nicht klar. Diese autistischen Verhaltensweisen, die ich ihm anfangs zugesprochen habe, hatten im Verlauf des Romans keinen Bestand, genausowenig, wie seine Hypersensibilität. Die tritt tatsächlich in den Hintergrund.
Wer jetzt glaubt, dass die Handlung sich jetzt auf die Aufdeckung des Geheimnisses um das Institut konzentriert, liegt falsch. Denn tatsächlich besteht der größte Teil des Romans aus Erinnerungen des Protas an seine Studentenzeit. Und, oh Wunder, in dem Institut läuft der Prota seiner Studentenliebe und einem Freund aus dieser Zeit über den Weg. Die Welt ist klein
. Im letzten Viertel des Romans geht es endlich zur Sache. Hier kommt dann auch Spannung auf und es gibt so etwas wie einen Showdown. Aber das reicht nicht, um das Buch zu retten.
Daher, kurz und knapp: eine gute Idee, schlecht umgesetzt; eine Hauptfigur, die für mich nicht greifbar war; alles in allem unausgewogen, da es zuviele Ansätze in dem Buch gibt, die nicht weiterverfolgt werden.
Aber dafür ist das Cover ganz hübsch