Da kann ich nur für mich sprechen. Das Buch reißt mich dermaßen mit, dass ich nach jedem Leseabschnitt höchst unwillig in die Diskussion einsteige. Ich will am liebsten nur lesen, lesen, lesen ...Wie kommt es, dass ihr alle über diesen Abschnitt hinweggeht?
Das finde ich auch bemerkenswert. Sie gibt selbst Randfiguren ein Profil und schildert deren Lebensweg. Dadurch liefert die Autorin ein breites Spektrum der Koreaner in Japan.indem sie die Facetten des Lebens als Koreaner in Japan ganz unprätentiös anhand vieler Figuren und Schicksale schildert.
Das war wie ein Paukenschlag. Damit habe ich nicht gerechnet. Es ist für mich auch schwer nachvollziehbar. Wahrscheinlich kann man Noas Entscheidung, sich umzubringen, auch nur verstehen, wenn man selbst einem Kulturkreis angehört, indem das Ehrgefühl höher als alles andere bewertet wird.Am meisten bewegt hat mich natürlich Noas Schicksal: Als seine Mutter ihn aufgefunden hat, sieht er seinen einzigen Ausweg im Freitod! Oh wie konsequent ist dieser Mann!!! Allerdings nimmt er wenig Rücksicht aud die anderen Menschen, die ihn lieben. Wie soll seine Ehefrau nun die 4 Kinder großziehen? Was bedeutet der verpöhnte Selbstmord gesellschaftlich für sie? Erneut wird Sunja mit ihrer Schuld konfrontiert. Diese Erbschuld, die Noa bei sich sieht, ist für aufgeklärte Menschen unerträglich. Dieses Leiden!
Ich war auch geschockt. Und so ganz verstanden habe ich nicht warum Noa Selbstmord begeht, nachdem seine Mutter ihn gefunden hat. Er lebt ja schon lange mit dem "Wissen", dass er "kriminelles Blut" in sich hat. Bisher konnte er sich als Japaner ausgeben, hat er nun Angst, dass er seine koreanische Herkunft nicht mehr verbergen kann? Das wäre doch vielleicht weiter möglich gewesen. Oder hat die Begegnung mit seiner Mutter und Hansu den seelischen Druck, unter dem er lebt, so sehr verstärkt???Das war wie ein Paukenschlag. Damit habe ich nicht gerechnet. Es ist für mich auch schwer nachvollziehbar
Diese Erbschuld, die Noa bei sich sieht, ist für aufgeklärte Menschen unerträglich. Dieses Leiden!
Das können wir mit unserem Hintergrund auch nicht wirklich verstehen. Erinnere dich an den Ausspruch von Noas Arbeitgeber: solange niemand weiß, dass er Koreaner ist, sei es ihm egal.Und so ganz verstanden habe ich nicht warum Noa Selbstmord begeht,
Das habe ich ganz genau so empfunden. Auch nach längerem Überlegen ist das aus meiner europäischen Sicht kein nachvollziehbarer Schritt und muss mit den kulturellen Unterschieden zu tun haben.Das war wie ein Paukenschlag. Damit habe ich nicht gerechnet. Es ist für mich auch schwer nachvollziehbar. Wahrscheinlich kann man Noas Entscheidung, sich umzubringen, auch nur verstehen, wenn man selbst einem Kulturkreis angehört, indem das Ehrgefühl höher als alles andere bewertet wird.
Wie kommt es, dass ihr alle über diesen Abschnitt hinweggeht? Da steckt so vieles drin! Die Autorin hat wahrlich einen guten Job gemacht, indem sie die Facetten des Lebens als Koreaner in Japan ganz unprätentiös anhand vieler Figuren und Schicksale schildert.
Noa ist untergetaucht, geht nach Nagano. Obwohl er seine koreanische Abstammung verleugnet, findet er nur Arbeit in einer Pachinko-Verwaltung.
Der Inhaber des Pachinko-Lokals "hatte die Vermutung, dass Noa Koreaner war, aber er sagte nichts, denn solange niemand es wusste, war es ohne Belang." (S. 383) Ein Satz, der später eine unglaublich tragische Bedeutung bekommt!
In Etappen erfahren wir, dass er sich mit einer anderen "gefallenen" Seele verheiratet. Der Vater seiner Frau hatte Selbstmord begangen, weshalb sie selbst einen Makel erhalten hat, die ihr eine standesgemäße Ehe unmöglich macht (!!!). Die beiden bekommen vier Kinder, leben in geordneten Verhältnissen und scheinen zufrieden zu sein. Höchst metaphorisch das Gespräch zwischen Noa und seinem Sohn im Park, als es um Flüche geht... Schließlich empfindet Noa sein Leben als verflucht.
Mozersu ist glücklich mit seiner Frau Yumi, nach zwei Fehlgeburten bekommen sie ihren Sohn Solomon. Sunja steht dieser jungen Frau zur Seite, die der Älteren großes Vertrauen entgegenbringt und ihr sogar von ihrer schweren Kindheit erzählt. Wie tragisch, als diese lebensbejahende Frau bei einem Unfall ums Leben kommt!
Wir lernen Haruki, den Freund Mozersus besser kennen, den er einst in einer Schneiderwerkstatt traf. in einem einzigen Satz erfahren wir nebenbei von dessen Homosexualität... Trotzdem heiratet er Ayame, die Ehe bleibt kinderlos. Sie erwischt ihren Mann beim Liebesspiel im Park - mit einem anderen Mann...! Noch wissen wir nicht, was daraus wird, dennoch wird deutlich, dass man in Japan offenbar weder Koreaner noch homosexuell sein darf.
Haruki ist Polizist. Er muss eine koreanische Familie besuchen, deren Sohn sich umgebracht hat. Es gibt Beweise, dass der Junge von Mitschülern gemobbt wurde. Man kann die Schuldigen aber nicht zur Rechenschaft ziehen.
Haruki ist völlig überrascht, dass sein Freund Mozersu Ähnliches in seiner Kindheit zu erleiden hatte.
Am meisten bewegt hat mich natürlich Noas Schicksal: Als seine Mutter ihn aufgefunden hat, sieht er seinen einzigen Ausweg im Freitod! Oh wie konsequent ist dieser Mann!!! Allerdings nimmt er wenig Rücksicht aud die anderen Menschen, die ihn lieben. Wie soll seine Ehefrau nun die 4 Kinder großziehen? Was bedeutet der verpöhnte Selbstmord gesellschaftlich für sie? Erneut wird Sunja mit ihrer Schuld konfrontiert. Diese Erbschuld, die Noa bei sich sieht, ist für aufgeklärte Menschen unerträglich. Dieses Leiden!
Mozersu hat eine neue Freundin: Etsuko. Auch sie hat gefehlt und ihren Mann betrogen, die Kinder verlassen. Eine sehr interessante Frau. Nach Jahren kommt ihre 15-jährigeTochter Hana und bitte bei einer Abtreibung um Hilfe. Sie ist ein bunter Vogel und "schmeißt" sich an Solomon heran...
Ich bin total begeistert von diesem anspruchsvollen Schmöker und begebe mich jetzt auf die letzten 80 Seiten. Wie erwähnt habe ich überwiegend das Hörbuch am Ohr. Hier fällt das von @Xanaka angesprochene "nee" gar nicht ins Gewicht, es ähnelt unsererer Rückversicherung "ne?" von der Aussprache her.
Das können wir mit unserem Hintergrund auch nicht wirklich verstehen. Erinnere dich an den Ausspruch von Noas Arbeitgeber: solange niemand weiß, dass er Koreaner ist, sei es ihm egal.
Ich wunderte mich schon, dass Noa seine Mutter mit ins Büro nahm.... Sie sah ihm gewiss ähnlich?
Er hatte sie ja schon viel früher erwartet. Entsprechend bin ich sicher, dass er für diesen Fall auch seinen Freitod fest geplant hatte.
Interessant auch wieder der Cliffhanger am Ende des Kapitels. Wie ein Paukenschlag. Dann Szenenwechsel.
Das macht die Autorin wieder und wieder, genial
Überhaupt die Dreistigkeit von Akiko sich über den Wunsch von Noa hinwegzusetzen nur um Hansu kennenzulernen, finde ich schon sehr extrem.
Wie kommt es, dass ihr alle über diesen Abschnitt hinweggeht? Da steckt so vieles drin! Die Autorin hat wahrlich einen guten Job gemacht, indem sie die Facetten des Lebens als Koreaner in Japan ganz unprätentiös anhand vieler Figuren und Schicksale schildert.
In Etappen erfahren wir, dass er sich mit einer anderen "gefallenen" Seele verheiratet. Der Vater seiner Frau hatte Selbstmord begangen, weshalb sie selbst einen Makel erhalten hat, die ihr eine standesgemäße Ehe unmöglich macht (!!!).
Mozersu ist glücklich mit seiner Frau Yumi, nach zwei Fehlgeburten bekommen sie ihren Sohn Solomon. Sunja steht dieser jungen Frau zur Seite, die der Älteren großes Vertrauen entgegenbringt und ihr sogar von ihrer schweren Kindheit erzählt. Wie tragisch, als diese lebensbejahende Frau bei einem Unfall ums Leben kommt!
In einem einzigen Satz erfahren wir nebenbei von dessen Homosexualität... Trotzdem heiratet er Ayame, die Ehe bleibt kinderlos. Sie erwischt ihren Mann beim Liebesspiel im Park - mit einem anderen Mann...! Noch wissen wir nicht, was daraus wird, dennoch wird deutlich, dass man in Japan offenbar weder Koreaner noch homosexuell sein darf.
Am meisten bewegt hat mich natürlich Noas Schicksal: Als seine Mutter ihn aufgefunden hat, sieht er seinen einzigen Ausweg im Freitod! Oh wie konsequent ist dieser Mann!!! Allerdings nimmt er wenig Rücksicht aud die anderen Menschen, die ihn lieben. Wie soll seine Ehefrau nun die 4 Kinder großziehen? Was bedeutet der verpöhnte Selbstmord gesellschaftlich für sie? Erneut wird Sunja mit ihrer Schuld konfrontiert. Diese Erbschuld, die Noa bei sich sieht, ist für aufgeklärte Menschen unerträglich. Dieses Leiden!
Ich bin total begeistert von diesem anspruchsvollen Schmöker und begebe mich jetzt auf die letzten 80 Seiten.
Da kann ich nur für mich sprechen. Das Buch reißt mich dermaßen mit, dass ich nach jedem Leseabschnitt höchst unwillig in die Diskussion einsteige. Ich will am liebsten nur lesen, lesen, lesen ...
Wahrscheinlich kann man Noas Entscheidung, sich umzubringen, auch nur verstehen, wenn man selbst einem Kulturkreis angehört, indem das Ehrgefühl höher als alles andere bewertet wird.
Oder hat die Begegnung mit seiner Mutter und Hansu den seelischen Druck, unter dem er lebt, so sehr verstärkt???
Der Abschnitt unterscheidet sich deutlich von den bisherigen Abschnitten. Nach dem Selbstmord Noas verlässt die Autorin die gewohnte Bahn der Erzählung über Sunja und ihr Familie. Stattdessen widmet sie jetzt ganze Kapitel Nebenfiguren, die uns bislang nur am Rand über den Weg gelaufen waren.
Als Sunja auftauchte hat er gemerkt, dass er alle vermisst hat und das er sich niemals von diesen Zwängen lösen kann. Er muss sehr verzweifelt gewesen sein, sich dann umzubringen.
Von diesem Wald habe ich bis jetzt noch nie was gehört und gleich gegoogelt. Das Phänomen Aokigahara ist schon ein bisschen schaurig und fremd. Ja Selbstmord muss in Japan eine andere Bedeutung haben als bei uns...ich verstehe nur nicht, warum die Familie eines Selbstmörders geächtet wird. Das finde ich grausam!Ich musste beim Lesen oft an Aokigahara denken, den japanischen Welt, in dem sich jedes Jahr so viele Menschen umbringen, dass spezielle Patrouillen alle paar Monate den Wald durchforsten, um die Leichen herauszuholen.