Erster Teil - Kapitel IV bis V

MRO1975

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An den Schreibstil habe ich mich jetzt etwas gewöhnt - ich lasse die Eindrücke und kurzen Episoden einfach auf mich wirken, so wie Sonnenschein oder Wind im Gesicht. Der Stil und die Wortwahl ist teilweise sehr modern, vor allem für die Zeit als das Buch erschienen ist. Das ist mir besonders im Vorspann zum V. Kapitel (Dampfwalze) aufgefallen, teilweise aber auch in den Kapiteln selbst.

Inhaltlich gab es natürlich auch Fortentwicklungen bei einzelnen Personen. Wir erfahren, dass Bud seine Vater getötet hat, weil dieser ihn schwer misshandelte. Danach ist er nach NY geflüchtet, doch dort kommt er auch nicht zurecht. Zum Ende des ersten Teils stürzt er sich von der Brooklynbridge - ganz schön hart! Außerdem ist Jimmys Mutter nach einem Schlaganfall gestorben und er lebt jetzt bei seiner Tante. Das wird ihn sicher für die Zukunft prägen. Emile ist seinem Ziel, eine vermögende Witwe zu heiraten, näher gekommen. Und auch Ellen ist verheiratet, aber irgendetwas quält sie.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Zum Ende des ersten Teils stürzt er sich von der Brooklynbridge - ganz schön hart!
Ja. Das hat mich auch schlucken lassen.

Der kleine Jimmy tut mir leid. Die (etwas unrealistisch veranlagte Mutter (vielleicht ist es auch ihre Krankheit?)) gibt dem Kind keinen Halt. Ihr Schlaganfall schleudert ihn aus seinem Leben. Nun muss er wieder ins Internat, wo er gequält wird. Hoffentlich verzockt sein Onkel-Vormund nicht sein Geld.

Wie wichtig Geld ist, merkt man an den Geschichten. Es lebe der Sozialstaat!
Es sind bislang trostlose, existentielle Leben, an denen uns der Autor teilnehmen lässt. Freude und Glück habe ich bis jetzt nicht entdecken können.
 

Leseglück

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7. Juni 2017
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Den ersten Teil habe ich nun auch gelesen.

Besonders das Schicksal von Bud hat mich mitgenommen. Die Ausweglosigkeit in der er sich( subjektiv) befindet. Er träumt von seiner Hochzeit und stürzt sich in den Tod. Dann wird er von einem Kapitän geborgen. Dieser stöhnt:" und das an meinem Hochzeitstag."
Diese Stelle hat mich getroffen.

Es sind bislang trostlose, existentielle Leben, an denen uns der Autor teilnehmen lässt. Freude und Glück habe ich bis jetzt nicht entdecken können.

Stimmt den Eindruck habe ich auch. Obwohl ja Emile ganz zufrieden schient und seinem Ziel, reich zu heiraten, näher kommt. Auch der Familie der Tante von Jimmy geht es ja sehr gut. Sie sind reich, ihre Kinder sind glücklich. Aber das sind eher Randfiguren, die wir aus der Sicht von Jimmy kennen lernen. Es überwiegt irgendwie doch das Leid.

Interessant finde ich, dass immer mal wieder ein Feuer ausbricht. Das lässt die Stadt bedrohlich wirken. Sie kann dich reich machen aber dir auch schnell wieder alles nehmen. So wie dem Verwandten von Jimmy, der an der Börse reich geworden ist und wieder alles verloren hat. Das fand ich schön beschrieben, wie er beim Abendessen reinplatzt und die Familienidylle stört.

Jetzt bin ich gespannt auf den Zweiten Teil. Die erzählte Zeit scheint ja schnell zu vergehen. Ich hoffe, dass wir Jimmy wiedertreffen werden und dass er sein Schicksal gut meistern wird.