Michael Chabon: Moonglow

Helmut Pöll

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Bin sehr gespannt, was ihr sagen werdet. Kenne nur seinen Erstling: die Geheimnisse von Pittsburgh. Das war gut, aber dann war es lange relativ still um ihn.
 
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Kleine Leserunde zum Erfolgsroman aus den USA
Das Buch hat 36 Kapitel. Wir haben uns auf eine Einteilung à 5 Kapitel geeinigt (als vorletztes einmal 6 Kapitel). Das ist dann jeweils
  • bis S. 75
  • bis S. 142
  • bis S. 201
  • bis S. 274
  • bis S. 340
  • bis S. 414
  • bis S. 495
Wir posten hier in den benannten Abständen und schreiben über jeden Beitrag, zu welchem Abschnitt der Post dann ist. Falls noch jemand dazu kommen möchte: gerne! :)
 
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Abschnitt 1 bis Seite 75:
Der Anfang ist ja furios. Wir erfahren, dass der Autor die Biografie hemmungslos verändert ;) - was wird also wahr sein, was erfunden?
Zunächst erfahren wir, dass sein Großvater, der im Mittelpunkt der Geschichte zu stehen scheint, fast seinen Vorgesetzten ermordet hat, als er entlassen wurde. Das Ganze ist so komisch erzählt, dass man direkt weiter lesen möchte.
Inzwischen liegt der Großvater des Ich-Erzählers, des Autors, im Sterben und nimmt eine hohe Dosis Morphium, was dazu führt, dass der ansonsten sehr stille und schweigsame Mann plötzlich zu reden beginnt. Er hält sich bei seiner Tochter auf, wo ihn der Ich-Erzähler besucht.
Wir erfahren etwas aus seiner Kindheit, er scheint ein wildes Kind gewesen zu sein, das gemacht hat, was es wollte - die Begegnung mit der "Halb-Frau- Halb-Mann" hat mich wieder an "Einsame Schwestern" erinnert. Aber auch Erinnerungen an die Großmutter, die aus Frankreich stammt und sich als Jüdin vor Deportationen verstecken musste, gibt der Ich-Erzähler preis. Sie kann gut kochen, leidet aber auch an Depressionen, besucht mit ihm Filme, kann aber auch einfach aus dem Kino gehen, wenn es ihr nicht gut geht.
Sie musste sich mit ihrer kleinen Tochter verstecken und wurde Witwe. Also ist der Großvater gar nicht der leibliche des Ich- Erzählers.
Fast hätte er in seiner Zeit beim Militär eine Brücke in Washington gesprengt, um zu beweisen, dass es geht. Glücklicherweise hält er aber seinen Kumpel auf.
Warum hasst er Wernher von Braun so sehr, dass er als Modellbauer von Raketen kein Modell baut, an dessen Entwicklung dieser Wissenschaftler mitgewirkt hat. Im Klappentext steht etwas von einem Zusammentreffen im Krieg...ich bin gespannt.
Die Erinnerungen springen zwischen verschiedenen Zeitebenen, von der Kindheit des Großvaters zu der des Ich-Erzählers, wechseln zwischen den Figuren, was etwas verwirrend ist und woran man sich gewöhnen muss. Aber es ist sehr amüsant geschrieben, eine Satz ist mir in Erinnerung. Der Ururgroßvater des Ich-Erzählers thronte auf einem donutförmigen Hämorrhoidenkissen. Wer denkt sich sowas aus?
 
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Hallo Tina, drei Kapitel habe ich nun auch gelesen. Bei der HItze schaffe ich gerade nicht mehr, dabei liest es sich ganz angenehm. Ich wohne unterm Dach (heiß!) und arbeite v.a. unterm Dach (unerträglich, weil kaum isoliert!). Das heißt ab mittags denken durch Watte, Gehirngrütze, da geht nix mehr. Sorry, aber ich hoffe, am Wochenende steige ich richtig ein.
 

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Keinen Stress! Ich bin bei Kapitel 9 und das Springen in den Erinnerungen geht weiter. Allmählich kristallisiert sich aber der Lebenslauf dws Großvaters und der Großmutter heraus. Da sie eine Tätowierung am Unterarm hat, müsste sie im Konzentrationslager gewesen sein. Daher ihre psychischen Probleme. Sie war sogar in der Psychiatrie, der Ich- Erzähler spricht von der Schuld der Überlebenden. Über sas gehäutete Pferd müssen wir reden.
Der Großvater muss für seinen Mordversuch ins Gefängnis.
Sehr witzig beschrieben ist das erste Treffen der beiden und ihre nächste Begegnung. Noch bin ich sehr angetan.
 

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Jetzt bin ich auch mit dem ersten Abschnitt durch. Dadurch, dass es so episodenhaft geschrieben ist, fehlt mir manchmal noch der Zusammenhang, die Geschichte an sich. Aber ich vermute mal, das ist der Stil des Buches?

Es ist schön, mit Dir zusammenzulesen, Tina, Du fasst das Wesentliche immer so herrlich zusammen! :D Da gerät jedenfalls nichts in Vergessenheit, auch wenn man für die Lektüre etwas länger braucht...

Der Anfang ist ja furios. Wir erfahren, dass der Autor die Biografie hemmungslos verändert ;) - was wird also wahr sein, was erfunden?
Das fand ich auch schräg. Aber die dichterische Freiheit erlaubt schließlich alles... ;)

Wir erfahren etwas aus seiner Kindheit, er scheint ein wildes Kind gewesen zu sein, das gemacht hat, was es wollte - die Begegnung mit der "Halb-Frau- Halb-Mann" hat mich wieder an "Einsame Schwestern" erinnert.
Ja, das ging mir auch so. Es ist mir in letzter Zeit schon häufiger so ergangen, dass ich in einem Buch über etwas Außergewöhnliches gelesen habe, was mir m.E. noch nirgendwo sonst in einem Roman begegnet ist, und zack - im nächsten Buch begegnet es mir wieder. Hier ist es zwar nicht wörtlich, aber die Freak-Show im Zirkus ist hier ebenfalls Thema...

Warum hasst er Wernher von Braun so sehr, dass er als Modellbauer von Raketen kein Modell baut, an dessen Entwicklung dieser Wissenschaftler mitgewirkt hat. Im Klappentext steht etwas von einem Zusammentreffen im Krieg...ich bin gespannt.
Die Begeisterung für Raketen, den Mond, die Sterne zieht sich wohl durch das Leben des Großvaters. Aber Wernher von Braun ist ihm ganz offensichtlich ein Dorn im Auge - ein No Go. Ich bin ebenfalls gespannt, welche Geschichte dahinter steckt.

Die Erinnerungen springen zwischen verschiedenen Zeitebenen, von der Kindheit des Großvaters zu der des Ich-Erzählers, wechseln zwischen den Figuren, was etwas verwirrend ist und woran man sich gewöhnen muss. Aber es ist sehr amüsant geschrieben, eine Satz ist mir in Erinnerung. Der Ururgroßvater des Ich-Erzählers thronte auf einem donutförmigen Hämorrhoidenkissen. Wer denkt sich sowas aus?
Ich fand es auch etwas verwirrend und hoffe, dass die Episoden allmählich einen größeren Zusammenhang erkennen lassen. Zu Beginn ging es wohl darum, möglichst viel über die Hintergründe und die Personen an sich kennenzulernen. Die Donuts tauchen hier auch häufiger auf - nicht nur beim Hämorridenkissen (die alte Schreibweise gefiel mir besser...). Irgendwie schon auch traurig, dass der Großvater, als er zum Sterben zu seiner Tochter zog, aus seinem ganzen Leben nur fünf Gegenstände mitnehmen wollte.
 
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Gelesen bis Kapitel 14 (15 bin ich noch dran, wollte aber jetzt eine Resümée schreiben)
Die Zusammenfassungen brauche ich auch für mich selbst, damit ich eine Struktur in den Roman hinein bekomme. Als strukturierter Mensch ist mir Chaos ein Graus, netterweise haben wir dadurch gleichzeitig eine Diskussionsgrundlage.
Bisher hat sich für mich eine vorläufige Struktur herauskristallisiert:
Die Rahmenhandlung bildet das Gespräch des Enkels mit dem Großvater, die jedoch nicht in der Gegenwart spielt, da der Ich-Erzähler auch auf diese Gespräche zurückblickt und sich ärgert, keine Notizen gemacht zu haben. Er erzählt uns, was er von dem behalten hat, was ihm wiederum sein Großvater erzählt hat...

In den ersten Kapiteln wird uns der Großvater als außergewöhnlicher Mensch vorgestellt - es sind Eindrücke, Ereignisse, Missetaten, die seine Person in einem bestimmten Licht erscheinen lassen:
1. Der Mordanschlag auf seinen Chef (eine Erzähllinie), die zum Gefängnisaufenthalt führt, zur Heimkehr, zur Verführung durch die Großmutter, aber auch zu ihrem Ausraster.
Stichwort: Gehäutetes Pferd, darüber müssen wir noch reden.
2. Seine Kindheit, die Begegnung mit dem Mädchen, das halb Frau, halb Mann ist.
3. Der versuchte Bombenanschlag auf die Brücke in Washington während seiner Militärzeit, die dazu führt, dass er der OSS, dem amerikanischen Geheimdienst zugeteilt wird.
4. Seine Begeisterung für die Raumfahrt, sein daraus resultierender Beruf (Modellbauer für Raumfähren) und seine Aufgabe, eine Mondbasis als Modell zu erstellen werden vorgestellt.

Kapitel 5 - 10 dienen dazu, die Beziehung zwischen Großmutter und Großvater zu schildern und wie sich kennen gelernt haben, auch das wird nicht chronologisch erzählt.
Dazwischen kommen die Episoden aus seinem Alterswohnsitz in Florida, wo er einer alten Dame hilft, ihre Katze zu suchen und dabei auf Schlangenjagd geht. Sehr amüsant.

Ab Kapitel 11 rückt der Krieg in den Vordergrund:
Er kommt nach London, arbeitet zunächst an mehreren Erfindungen mit und setzt dann nach Frankreich über: 1944, mit dem Auftrag, deutsche Wissenschaftler ausfindig zu machen, um sie gefangen zu nehmen.
In dem Zusammenhang wird wohl Wernher von Braun eine Rolle spielen.
Die Kriegsereignisse, sehr spannend, aber interessanterweise auch komisch geschildert, erfolgen "endlich" in chronologischer Reihenfolge und sehr detailliert.

An dieser Erzähllinie bin ich jetzt noch dran...
 

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Zu Kapitel 15: Die Faszination für die V2-Rakete, die ihm der Priester zeigt (nebenbei gesagt, ist diese Episode sehr unglaubwürdig, was meinst du?), befremdet mich. Ich kann die Bewunderung für die technische Erfindung nachvollziehen, aber für mich steht im Vordergrund wofür diese Rakete geschaffen wurde. Die Begeisterung für die Luftfahrttechnik hält zumindest ein Leben lang an.

Kapitel 16-20:
Im Vordergrund steht einerseits Sally Springer, die er in seinem Alterswohnsitz in Florida kennen gelernt hat, diejenige, deren Katze er gesucht hat und weswegen er auf Schlangenjagd geht.
Eine neue Liebe? Zumindest versuchen sie sich an einer sexuellen Beziehung.

Im folgenden Kapitel steht zunächst die Mutter des Ich-Erzählers im Fokus, eine alte Kiste offenbart ihre Vorliebe für Pferde und daran knüpfen sich die Erinnerungen an eine besonders schreckliche Halloween-Nacht. Die Großmutter wollte ihr ein Pferdekostüm machen und hat stattdessen einen echten Schädel mit grausamen, schillernden Augen versehen - das gehäutete Pferd. Ein Albtraum für die Mutter des Ich-Erzählers - bis heute. In jener Nacht ist die Großmutter verschwunden und hat sich in ein Kloster zurückgezogen - wie in Frankreich, wo sie als Jüdin mit ihrem Kind Zuflucht gefunden hat. Der Großvater muss sich eingestehen, dass sie psychisch krank ist und dass sie ihre Fernsehkarriere als Vorleserin gruseliger Geschichten aufgeben muss (1948-1952).
Statt dessen wird sie in eine psychiatrische Anstalt gehen müssen.
 
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Gelesen bis einschließlich Kapitel X.

Das gehäutete Pferd! Uäh... Ein starkes Bild, das auf wahren Erlebnissen aus der Kindheit der Großmutter beruht. Und der Großvater ist jetzt auf Schlangenjagd? Die letzte große Aufgabe in seinem Leben, wie es scheint. In jedem Fall zieht sich die Begeisterung für Mondreisen, Raketen und Weltraum durch den Roman. Die Modelllandschaft der Mondsiedlung hat etwas Anrührendes, v.a. der Mondgarten. Der Versuch, der Erde mit ihren Bedrohungen zu entkommen - und die Großmutter damit psychisch zu retten...
 
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Ich bin offensichtlich viel langsamer als Du, Tina. Sorry. Die Episoden reißen mich immer noch nicht wirklich mit, obwohl nun etwa ein Drittel des Buches gelesen ist. Ich hoffe wirklich, dass sich das noch ändert!
:oops: mein Pseudonym kommt nicht von ungefähr. Ist aber kein Problem für mich. Ich lese gerne, was du dazu schreibst. Ab jetzt wird es etwas linearer (siehe Posts oben). Die Episoden erstrecken sich über mehrere Kapitel und die angedeuteten Erzähllinien zeichnen sich deutlicher ab. Es ist keine einfache Kost!

Kapitel 21 führt uns von der Episode mit Sally Springer, zu der der Großvater vor seiner Erkrankung tatsächlich eine sexuelle, freundschaftliche Beziehung aufgebaut hat, wieder zurück in den Krieg. Das Kapitel knüpft an das Kapitel 15, den Fund der V2.
Der Enkel, Chabon, fragt den sterbenden Großvater, wie es seine Veehrung für von Braun in Wut und Hass umschlagen konnte, der soweit ging, dass er noch nicht einmal die Mondlandung ansehen wollte, da von Braun mit am Bau der Apollo beteiligt war. Die folgenden Kapitel offenbaren, dass von Braun Mitglied der SS, KZ-Häftlinge unter menschenverachtenden Bedingungen für sich arbeiten ließ und um diese Umstände wusste.
Der Autor hat sorgfältig recherchiert - die Fakten sind teilweise erst nach dem Tod von Brauns, der in den USA nach dem Krieg eine steile Karriere als Ingenieur in der Raumfahrt gemacht hat. Der Großvater Chabons hat das Mittelwerk, in dem die V2 gebaut wurde, mit eigenen Augen gesehen und dem OSS den entsprechenden Hinweis für die Ergreifung von Brauns geliefert, während er selbst seine geheimen Dokumente gesichert hat. Trotzdem war sein Aufstieg unaufhaltsam, eine Tatsache, die den Großvater immer noch zu belasten scheint.

Kapitel 24 (1957) knüpft wieder an die Verhaftung des Großvaters an, der sich für 20 Monate ins Gefängnis begeben muss. Seine Tochter verbringt die Zeit beim chaotischen Onkel Ray - aus dem Rabbi ist ein Spieler und Betrüger geworden.

Kapitel 25 erzählt von seiner ersten Zeit im Gefängnis, in dem ein Mitinsasse, ein Deutscher als Nazi, der er nicht ist, von den anderen schikaniert wird und der Ich-Erzähler fragt, warum sein Großvater ihm nicht geholfen habe.
 

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Kapitel 26-28
Zunächst erfährt man, dass der Großvater doch Mitleid mit Dr. Storch, dem deutschen Zahnarzt hat, und sich eine perfide Methode ausdenkt, seinen Peiniger zu "entfernen". Was Zucker und Kaliumnitrat bewirken können, sehr spannend. Per Zufall gerät er an Sam Chabon, den anderen Großvater des Ich-Erzählers, der die Modellrakete, die Mike Chabons Großvater im Gefängnis baut, bewundert und ihn darauf hin einstellt.

Kapitel 29-31
Dieses Kapitel spielt während der Zeit, in der der Großvater im Sterben liegt. Es ist ein Dialog zwischen Mike und seiner Mutter, die ihm ein Album ihrer Mutter zeigen will. Doch die vier Fotos, die sie selbst mit ihrer Mutter und deren Eltern zeigen, sind verschwunden. Stattdessen erzählt sie, was auf den Bildern zu sehen war und wie sie selbst die Zeit bei Onkel Ray empfunden hat. Dass dieser mit ihr geschlafen hat, verwundert nicht, ihre Rache kann man nachvollziehen. Das Kapitel leitet geschickt über zur "wahren" Geschichte der Großmutter, die der Ich-Erzähler erst nach dem Tod seines Großvaters herausfindet, der selbst nichts von der Identität seiner Frau wusste oder es zumindest nur geahnt hat.
Was für eine Überraschung und zumindest teilweise erklären sich die Halluzinationen.
 

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Liebe @parden, den Schluss überlasse ich dir. Die Erzähllinien, die ich oben schon aufgeführt habe, werden am Ende tatsächlich auch zu einem zufrieden stellenden Ende geführt. Und sehr erhellend ist das Nachwort ;). Wenn du soweit bist, reden wir darüber.
 
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Liebe @parden, den Schluss überlasse ich dir. Die Erzähllinien, die ich oben schon aufgeführt habe, werden am Ende tatsächlich auch zu einem zufrieden stellenden Ende geführt. Und sehr erhellend ist das Nachwort ;). Wenn du soweit bist, reden wir darüber.
Na, da bin ich gespannt! Es wird noch ein wenig dauern, bis ich am Ende angelangt bin - ich habe gerade bis einschließlich Kapitel XV. gelesen. :)
 
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Ab Kapitel 11 rückt der Krieg in den Vordergrund:
Er kommt nach London, arbeitet zunächst an mehreren Erfindungen mit und setzt dann nach Frankreich über: 1944, mit dem Auftrag, deutsche Wissenschaftler ausfindig zu machen, um sie gefangen zu nehmen.
In dem Zusammenhang wird wohl Wernher von Braun eine Rolle spielen.
Die Kriegsereignisse, sehr spannend, aber interessanterweise auch komisch geschildert, erfolgen "endlich" in chronologischer Reihenfolge und sehr detailliert. An dieser Erzähllinie bin ich jetzt noch dran...

Deutlich wird auf jeden Fall, dass man im Krieg gezwungen ist Dinge zu tun, die man ansonsten vermeiden würde - hüben wie drüben. Witzig fand ich allerdings bei aller Tragik auch, dass da plötzich mit Pfeil und Bogen geschossen wurde. Der Pfarrer als Humanist erkennt in dem Großvater einen Gleichgesinnten, nicht den Feind. Das ist irgendwie ein tröstliches Bild...
 
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Zu Kapitel 15: Die Faszination für die V2-Rakete, die ihm der Priester zeigt (nebenbei gesagt, ist diese Episode sehr unglaubwürdig, was meinst du?), befremdet mich. Ich kann die Bewunderung für die technische Erfindung nachvollziehen, aber für mich steht im Vordergrund wofür diese Rakete geschaffen wurde. Die Begeisterung für die Luftfahrttechnik hält zumindest ein Leben lang an.
Der Missbrauch von Erfindungen ist ja ein Sujet vieler Romane. Dass die Spaltung des Atoms einmal dazu führen würde, eine der schrecklichsten Waffen der Menschheit zu entwickeln, haben sich die Entdecker dieses Phänomens sicher auch nicht träumen lassen. Der Großvater und der Priester träumen davon, wofür die Rakete ursprünglich steht. Eine halbe Stunde Auszeit vom Krieg... Inwiefern fandest Du die Szene unglaubwürdig? Dass da mitten im Wald so eine Rakete steht und von aller Welt vergessen worden zu sein scheint? Mag sein, aber es sind im Krieg wirklich merkwürdige Dinge vorgefallen. Etwas Traumhaftes hatte die Szene allerdings.
 
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