Rezension Rezension (5/5*) zu Die Schönheit der Nacht: Roman von Nina George.

milkysilvermoon

Bekanntes Mitglied
13. Oktober 2017
1.803
5.061
49
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Zwei Frauen auf der Suche

Dr. Stéphenie Claire Cousteau ist eine 44-jährige Frau, die auf den ersten Blick alles hat. Sie arbeitet als Verhaltensbiologin an einer Pariser Universität. Mit ihrem Mann Gilles, einem Komponisten, führt Claire seit vielen Jahren eine Ehe. Der gemeinsame Sohn Nicolas, kurz Nico, ist erwachsen. Dennoch hat die Professorin das Gefühl, dass ihr irgendetwas fehlt. Auch Julie, die 19-jährige Freundin von Nico und Angestellte in einem Hotel, ist noch auf der Suche. Ein gemeinsamer Aufenthalt in der Bretagne bringt die beiden Frauen einander näher, die ein Geheimnis teilen…

„Die Schönheit der Nacht“ ist ein anspruchsvoller Roman von Nina George über die Suche nach Freiheit, nach Liebe, nach dem Sinn des Lebens und letztendlich nach sich selbst.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 33 Kapiteln von angenehmer Länge. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Claire und der von Julie.

Begeistern konnte mich wieder einmal der intensive Erzählstil der Autorin. Die Sprache ist voll von Emotionen und tollen Sprachbildern. Immer wieder gibt es poetisch anmutende Passagen. Eingebaut werden auch wundervolle Zitate aus Liedern und anderen Werken. Dabei werden auf hervorragende Art Stimmungen transportiert wie beispielsweise eine Melancholie, die sich durch weite Teile des Romans zieht.

Durch diese besondere Art des Erzählens fiel es mir leicht, die Gedanken- und Gefühlswelt von Claire nachzuvollziehen. Die Vielschichtigkeit der Hauptprotagonistin hat mir gut gefallen. Auch Claire wirkt sehr authentisch und ist ein reizvoller Charakter.

Inhaltlich ist der Roman sehr tiefgründig und bietet viele Denkanstöße. Gleich mehrere Fragen philosophischer Art werden aufgeworfen. Unterschiedliche Facetten der Weiblichkeit werden thematisiert. Somit konnte mich der Roman nicht nur emotional bewegen, sondern auch zum Nachdenken anregen. Obwohl er erst ab dem letzten Drittel an Spannung gewinnt und gegen Ende mit einer Wendung überrascht, kommt beim Lesen keine Langeweile auf. Dazu trägt das französische Flair bei, was für mich ein weiterer Pluspunkt ist.

Interessant sind auch die ausführlichen Dankesworte zum Ende des Romans. Sie geben unter anderem Aufschluss über die Entstehung der Geschichte.

Sehr gelungen ist auch die schöne und hochwertige Aufmachung der gebundenen Ausgabe. Das Cover ist ansprechend und geheimnisvoll. Auch der klangvolle Titel ist treffend gewählt.

Mein Fazit:
„Die Schönheit der Nacht“ von Nina Georg ist ein besonderer Roman der leisen Töne, der bei mir noch eine Weile nachklingen wird. Ich kann die Lektüre sehr empfehlen.

 

Literaturhexle

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2. April 2017
19.250
49.187
49
Ich habe seinerzeit "Das Lavendelzimmer" der Autorin wegen akuter Schnulzgefahr abgebrochen.
"Das Traumbuch " habe ich beendet, mich später aber darüber geärgert: dieses Träumen und Erleben zwischen Leben und Tod, dass man sich in diesem "Dazwischen" auch noch begegnet, das war zuviel für mein Vorstellungsvermögen...

Nun beschreibst du dieses Werk als anspruchsvoll und tiefgründig @milkysilvermoon . Sollte ich der Autorin doch noch eine Chance einräumen ;) ?
 
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milkysilvermoon

Bekanntes Mitglied
13. Oktober 2017
1.803
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Ich habe seinerzeit "Das Lavendelzimmer" der Autorin wegen akuter Schnulzgefahr abgebrochen.
"Das Traumbuch " habe ich beendet, mich später aber darüber geärgert: dieses Träumen und Erleben zwischen Leben und Tod, dass man sich in diesem "Dazwischen" auch noch begegnet, das war zuviel für mein Vorstellungsvermögen...

Nun beschreibst du dieses Werk als anspruchsvoll und tiefgründig @milkysilvermoon . Sollte ich der Autorin doch noch eine Chance einräumen ;) ?


Ist natürlich Geschmacksache. Die Sprache ist in "Die Schönheit der Nacht" relativ poetisch. Beide Frauen sind aber keine Romantikerinnen, sondern ziemlich abgeklärt. Ich finde den neuen Roman nicht schnulzig. "Das Lavendelzimmer" liegt noch auf dem SUB. Ich kann daher nicht vergleichen. Aber schau dir doch mal die Leseprobe an. Die ersten Kapitel geben schon einen guten Einblick, finde ich. ;)
 
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