Mit den Briefen kommt noch einmal ein anderer Ton in die Geschichte. Auch wenn ich dachte, ich kenne Olga, so zeigen ihre Briefe noch einmal neue Facetten ihrer Persönlichkeit. Im ersten Brief gibt sie ihrer Wut und Enttäuschung eine Stimme, die sie dann aber wieder zurücknimmt.
Was ich vermutete, stimmt wirklich. Eik ist der gemeinsame Sohn und ihre Enttäuschung, dass Herbert nie auf die Idee gekommen ist, kann ich nachvollziehen. Eik hat viele Eigenschaften des Vaters, aber ihm fehlen die liebenswerten Seiten, die Herbert ausmachen.
Das zu erkennen, muss Olga tief schmerzen.
Schlink lässt den Roman mit einem Paukenschlag enden. Das Sprengstoffattentat hat Olga selbst inszeniert - ihre Rache für die deutsche Großmannssucht, die ihr letztendlich den Mann und den Sohn genommen hat.
Ein sehr stimmiges Ende für diesen exzellent komponierten Roman.