Sie sind desillusioniert und pragmatisch, und wohl gerade deshalb haben sie sich erfolgreich in der Gesellschaft eingerichtet: Britta Söldner und ihr Geschäftspartner Babak Hamwi. Sie haben sich damit abgefunden, wie die Welt beschaffen ist, und wollen nicht länger verantwortlich sein für das, was schief läuft. Stattdessen haben sie gemeinsam eine kleine Firma aufgezogen, "Die Brücke", die sie beide reich gemacht hat. Was genau hinter der "Brücke" steckt, weiß glücklicherweise niemand so genau. Denn hinter der Fassade ihrer unscheinbaren Büroräume betreiben Britta und Babak ein lukratives Geschäft mit dem Tod.
Als die "Brücke " unliebsame Konkurrenz zu bekommen droht, setzt Britta alles daran, die unbekannten Trittbrettfahrer auszuschalten. Doch sie hat ihre Gegner unterschätzt. Bald sind nicht nur Brittas und Babaks Firma, sondern auch beider Leben in Gefahr...
"Leere Herzen" ist ein provokanter, packender und brandaktueller Politthriller aus einem Deutschland der nahen Zukunft. Es ist ein Lehrstück über die Grundlagen und die Gefährdungen der Demokratie. Und es ist zugleich ein verstörender Psychothriller über eine Generation, die im Herzen leer und ohne Glauben und Überzeugungen ist.Kaufen
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2025, Deutschland lebt in Sicherheit und Wohlstand, es gibt das bedingungslose Grundeinkommen. Dass die regierende BBB (BesorgteBürgerBewegung)-Partei währenddessen den demokratischen Staat sukzessive zurückfährt, immer mehr Freiheitsrechte beschneidet und die Überwachung auch im Privaten praktisch lückenlos ist, scheint nur wenige zu stören. "Die Leute wurden gefragt, was sie tun würden, wenn sie sich zwischen dem Wahlrecht und ihrer Waschmaschine entscheiden müssten. ... 67% wählten die Waschmaschine. 15% waren unentschieden."
Britta Söldner (!) hat sich in dieser Welt eingerichtet und mit einem Freund und Partner ein perfides Geschäft aufgebaut, mit dem sich gutes Geld verdienen lässt. Doch sie bekommen Konkurrenz und bald schon scheinen sie verfolgt zu werden.
Es ist ein düsteres Bild, was Juli Zeh in diesem Buch entwirft. Und erschreckenderweise nicht sooo weit entfernt von unserer Welt. 'Wehret den Anfängen' soll uns wohl deutlich gemacht werden - doch das leider in einer Intensität, dass es anfing mir auf die Nerven zu gehen. Ja, mir ist bewusst, dass das Wahlrecht ein wichtiges ist; dass Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte auf allen Ebenen relevant sind für unser Zusammenleben, auch wenn sie umständlich und zeitraubend wirken und manchmal vielleicht sogar sind; dass es etwas geben muss FÜR das man lebt - und dass das nächste Shoppingerlebnis bestimmt nicht dafür ausreicht; dass Überzeugungen, Prinzipien, Standpunkte überholt klingen mögen (kann man sich doch nix für kaufen) - aber ob 1.587 Likes ausreichen, um dem Leben einen Sinn zu geben? Auch wenn Frau Zehs Anliegen mehr als gerechtfertigt ist, hat mich 'Leere Herzen' nicht überzeugt. Den erinnernden Zeigefinger sah ich ständig im Hintergrund und die Figuren waren (was sie wohl auch sein sollten) weitestgehend gleichgültig - was sich dann aber bedauerlicherweise auch auf die Geschichte auswirkte (hach, wenn ich da an 'Unterleuten' zurückdenke; was für ein Buch!). Zudem blieben diverse Fragen offen: Was machte beispielsweise Hatz anschließend? Und die Beteiligung? Wo kam die eigentlich her?
So bleibt es trotz der eigentlich guten Idee bei einem durchschnittlichen Krimi in einer nahen Zukunft, wie sie uns hoffentlich erspart bleiben wird. Ob dieses Buch dann mit dazubeigetragen haben wird, wage ich allerdings zu bezweifeln ;-)
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