Warum liest Du?

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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"ich lese, weil..." ...diese Frage ist mir in letzter Zeit öfter untergekommen. Ich habe mal in meinem Freundes- und Bekanntenkreis herumgefragt "warum lest ihr eigentlich?". Die Antworten waren, wie zu erwarten, ganz unterschiedlich.
Aus Zeitvertreib, weil mir Sprache gefällt, weil ich gerne spannende Geschichten lese, weil ich mich informieren will...

Warum lest ihr? Wie und wann hat Euch der Virus infiziert...

Eine Diskussion zu diesem Thema gibt es schon, schau mal..
https://whatchareadin.de/community/threads/warum-liest-du.10556/

@Andreas Bastian
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Tiram

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4. November 2014
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Es mag übertrieben klingen: Aber für mich ist Lesen wie atmen. Ich kann mich an keinen Tag in meinem Leben erinnern, an dem ich nicht gelesen habe. Selbst bei Leseflauten waren es wenigsten ein bis zwei Seiten.
Ich weiß nicht mal, wie es kam. Vielleicht wurde ich mit dem Virus geboren, denn vorgelebt hat man es mir zu Hause nicht. Im Gegenteil: Meine Mutter murrte immer rum, wenn sie mich mit nem Buch vor der Nase sah. Ich hätte ja besser im Haushalt helfen sollen. Was ich als Kind gar nicht einsah.
Mein Leseverhalten hat sich, seit ich beruflich Korrektur lese, noch verstärkt. Mittlerweile ist es fast eher eine Sucht.
In Kinder- und Jugendtagen war mein Lesen mehr eine Flucht vor dem Alltag. Unsere Familie war sehr speziell, Gründe, davor zu fliehen, gab es genug.
Heute lese ich mehr aus Vergnügen, um etwas über andere Menschen zu erfahren, daher meine Biografie- und Frauensammlung.
Ich habe schon so einige Lieben gehabt, aber die Liebe zu den Büchern hält schon, seit ich denken kann :reader6
 

Helmut Pöll

Moderator
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9. Dezember 2013
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Ich lese, weil ich sehr gerne in fremde Welten eintauche und schöne Sätze mag, wobei "schön" natürlich immer im Auge des Betrachters liegt.

Es gibt aber auch noch einen anderen Aspekt, warum ich sehr gerne lese. Mich interessiert einfach die Fantasie und der Erfahrungsreichtum vieler sehr schlauer Leute. Bücher können auch Begleiter und Ratgeber werden.
 

Serapion

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5. Juli 2014
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Im Süden
Auch ich kann nicht sagen, wann mich der Virus gepackt hat. So lange ich zurückdenken kann, habe ich gelesen, inklusive dem Ärger einbringenden Lesen unter der Decke mit Taschenlampe...
Das Lesen anspruchsvoller Literatur hat dagegen einen klaren Beginn: Die ersten 150 Seiten des Zauberbergs - ich habe wenig verstanden, aber war trotzdem begeistert (Zeichen eines Virus - man kann die Infektion schwer fassen)...
Und die Begeisterung ist bis heute geblieben, ich könnte übrigens vieles von @Tiram übernehmen - Lesen ist wie Atmen, ich kann mir ein Leben ohne Bücher nicht vorstellen. Und ja, auch bei mir gibt es Flauten, aber ein paar Seiten gehen immer oder eine gute Zeitschrift oder Zeitung.
Nur Flucht ist es bei mir nicht und auch selten reine Unterhaltung. Lesen bringt mich und meine Gedankenwelt weiter, ich will meinen Horizont erweitern - das meine ich jetzt weniger in Bezug auf reines Wissen, sonst würde ich eher nur Sachbücher lesen. Es geht mehr darum, wie andere Themen aufgreifen, Gedanken formulieren, Fragen literarisch aufgehen...
Aber ganz am Ende fällt mir einmal mehr auf: Lesen ist für mich eine Sucht und Sucht kann man immer ganz schwer logisch und rational erklären.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
querleserin.blogspot.com
Ich lese, weil ich sehr gerne in fremde Welten eintauche und schöne Sätze mag, wobei "schön" natürlich immer im Auge des Betrachters liegt.

Genauso ist es bei mir. Mich fasziniert am Lesen das Kennenlernen anderer Kulturen, aber auch anderer Möglichkeiten zu leben. Auch in der Zukunft. Oder aus der Vergangenheit. Weil es wichtig ist, nicht zu vergessen. Fantasieromane sind zum Abschalten und Träumen, aber oft spiegeln sie ja auch unser reales Leben. Und Krimis lese ich, weil sie einerseits die Abgründe des Menschlichen zeigen, daher bevorzuge ich psychologische, andererseits weil sie unterhalten und spannend sind. Lesen ist Entspannung pur! Weg vom Alltag.
 

Sakuko

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27. Juni 2016
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Ich lese, weil nicht zu lesen auch keine Lösung ist.

Keine Ahnung, ich lese weil es Spass macht und ein Zeitvertreib ist. Und weil es sehr viele Bücher gibt, die lesenswert sind. Ich habe keinen guten Grund dafür, und ich muss auch nicht lesen.
Vielleicht lese ich auch, weil ich selbst nicht schreiben kann. Wenn ich eine gute Idee im Kopf habe muss ich jemand anderen finden, der darüber geschrieben hat.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Man kann fast sagen, dass es mir in die Wiege gelegt wurde. Die Geschichte am Abend ließ mich bereits als Kind in fremde Welten tauchen. Dies wurde so ganz schnell zum festen Bestandteil meines Lebens. Später konnte mich ein Buch eher Fesseln als das Fernsehprogramm, und das ist bis heute so geblieben
 

Sebastian

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18. April 2014
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Hmm... das ist 'ne gute Frage, über die ich mir nie so wirklich Gedanken gemacht habe. In erster Linie natürlich, weil es Spaß macht und weil an diesem "Lesen bildet" auch etwas dran ist. Zumindest, was die sprachliche Kompetenz angeht. Das ist aber eher nebensächlich. Ich glaube, dass mir diese Affinität irgendwie in die Wiege gelegt wurde, in unserer Familie wurde immer viel gelesen und so habe ich halt auch als Kind damit angefangen. Und nicht wieder aufgehört :D
 

Sonnenblume

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29. Januar 2015
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Ich lese weil es mir Freude bereitet, man vergiss alles um sich herum kann "abschalten " vom Alltag.
Gerade in der heutigen Zeit wo Handy, Internet das Leben bestimmen ist es wichtig hin und wieder ein gutes Buch zu lesen.
Lesen ist kein Zeitvertreib. Es ist die schönste Art, seine Zeit zu nutzen.:reader3
 

Marley

Autor
7. Oktober 2014
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Melbourne
Ich mache es mir einfach. Alles was ihr sagt trifft mehr oder weniger auch auf mich zu.
Ich lese seitdem ich lesen gelernt habe. Meine Eltern haben beide gelesen und ich bin früh angefangen Bücher für Erwachsene zu lesen.
Kürzlich hatte ich eine lange Phase da ging bei mir irgendwie kein Buch so richtig. Langsam fange ich wieder an zu lesen und immer wieder zwischendurch Sachbücher und auch Bücher übers australische Outback(leben).
Es kommt auch immer häufiger vor, dass ich zwei bis drei Bücher lese, weil ich im Moment nicht die Geduld nur für eine einzige Geschichte oder Sachbuch habe. Ich muss dann immer wechseln.
 

Renie

Moderator
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19. Mai 2014
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Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Ich lese, weil Lesen von Kleinauf zu meinem Leben dazugehört. Meine erste Bucherfahrung hatte ich mit Grimm's Märchen. Ich muss noch sehr klein gewesen sein. Meine 5-Jahre jüngere Schwester war noch nicht auf der Welt. Und ich kann mich daran erinnern, dass meine Mutter mir Grimm's Märchen ständig vorgelesen hat. Wahrscheinlich kommt bei mir deshalb immer von Zeit zu Zeit der Hang nach blutrünstiger Literatur durch. Märchen sind ja schließlich nicht ohne. Wobei ich mich gerade frage, warum ich als Kind nie Krimis im Fernsehen sehen durfte, da war ich doch Schlimmeres durch die Märchen gewöhnt. Aber egal, das ist ein anderes Thema. Zumindest habe ich das Vorlesen meiner Mutter sehr genossen.
Als ich in der Grundschule war, gab es immer eine Belohnung, wenn ich eine gute Note geschrieben hatte: ich durfte mir im Schreibwarenladen unseres Dorfes ein Buch kaufen. Da ich in der Grundschule recht gut war, kamen einige Bücher zusammen.
Die Pubertät habe ich zu einem großen Teil im Bett verbracht: mit Chips und Süßigkeiten und Büchern. Ich war sehr schüchtern, im Bett hatte ich meine Ruhe. Leider hatte dieses Leseverhalten Pickel und Übergewicht zur Folge. Was mir das Leben als Jugendliche in der Pubertät nicht leichter gemacht hat. Aber die Bücher waren klasse.
Als ich auf die Berufswelt losgelassen wurde, war mir das Lesen immer ein toller Ausgleich und hat mich von Stress, Ärger, Krankheit abgelenkt und tut es auch immer noch.
Lesen gehört einfach zu meinem Leben dazu. Warum ich lese? Es ist einfach so.
 

Momo

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10. November 2014
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Ich lese seit ich lesen gelernt habe und kann es nicht lassen. Viele Eindrücke wurden hier schon geschildert. Wir sind uns alle ziemlich ähnlich. Allerdings bin ich die einzige Lesende in meiner Herkunftsfamilie und bin sozusagen für sie alle eine Exotin. Hier im Forum finde ich so etwas wie eine Lesefamilie ... Für mich ist Lesen deshalb wichtig, weil ich neben meinem Arbeitsalltag einen Ausgleich finde. In den Büchern finde ich sehr oft Gleichgesinnte, die mir im reellen Alltag einfach fehlen.
 

parden

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13. April 2014
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www.litterae-artesque.blogspot.de
Ich liebe Lesen und Bücher seit meiner Kindheit. Nachdem ich schon mit 3 Jahren lesen konnte, habe ich mir das Märchenbuch von Grimm immer wieder rauf und runter durchgelesen. Davor hat mir v.a. mein Vater daraus vorgelesen. Im Kindergarten habe ich dann gemerkt, dass die Bilder im Kopf, die beim Lesen entstehen, bei jedem vollkommen anders sein können. Die Aufführung von 'Dornröschen' war da fast ein traumatisches Erlebnis für mich, *lach*.

Leider gaben meine Eltern für Bücher selten Geld aus. Deshalb musste ich in meiner Grundschulzeit immer dieselben Bücher lesen, und die Entdeckung der Stadtbibliothek war dann schließlich wie eine Offenbarung.

Aber warum lese ich? Manchmal ist es eine Flucht aus dem Alltag - durchaus. Oftmals aber ist es tatsächlich die Entdeckung anderer Welten, schöner Formulierungen, Gedanken, denen nachzuspüren sich lohnt. Und je nach Lebensphase bedeutet ein Buch etwas ganz anderes für mich als zu einer anderen Phase. Man zieht irgendwie immer das heraus, was einen zu der gegenwärtigen Zeit anspricht, und ich finde es spannend, dem zu folgen. Und Lesen entschleunigt. Schaue ich einen Film, bleibe ich in der schnelllebigen Zeit, von der ich zwischendurch einfach eine Pause brauche. Beim Lesen gebe ich das Tempo vor, und wenn ich da einem Gedanken nachhängen will, kann ich das einfach tun. Diese Art Kopfkino mag ich einfach... :)
 

Buchplauderer

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25. Januar 2015
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Ich glaube, wir Bücherwürmer sind alle vom Lesevirus infiziert!

Auch ich lese, seit ich lesen kann, also seit der ersten Klasse der Grundschule!
(@parden: Du konntest schon mit 3 Jahren lesen, WOW).

Ein Leben ohne Buch kann ich mir nicht vorstellen!!
Als Kind bekam ich zum Geburtstag und zu Weihnachten immer ein "Pucki"-Buch, bis die Reihe komplett war, das war das Wunderbarste überhaupt!

Ich lese ebenfalls , um meinen Horizont zu erweitern, aber auch vorallem zur Entspannung!

Ich gebe es zu, ich bin LESESÜCHTIG, und vorallem weise ich auch sehr große bibliophile Züge auf! Da ist natürlich viel Selbstbeherschung erforderlich, wenn man in einer Buchhandlung mit vielen schönen Büchern arbeitet ....
 
20. Mai 2014
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sabine-schaefers.de
Ich habe quasi schon "gelesen", bevor ich die Buchstaben kannte, bei uns gab es immer auch Comics im Haus. Lesen konnte ich dann schon vor Schulbeginn, und ich las wirklich alles mit Interesse, das mir unterkam: Straßenschilder, Packungsaufschriften, Plakate auf Litfaßsäulen ... Das ist heute noch so, deshalb ist das Internet Fluch und Segen zugleich, da kann ich mich stundenlang festlesen. Meine Motivation dabei ist ganz unterschiedlich: Vergnügen, Ablenkung, Spannung, Bildung, auf dem Laufenden bleiben.
 

Marley

Autor
7. Oktober 2014
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Melbourne
@Sabine Schäfers "stundenlang festlesen im Internet" ... oh ja, das kenne ich auch. Die Informationsflut ist irre.
Wir hatten über eine Woche nur sporadisch Internet und ich war ganz aus dem Häuschen. Habe ich erstmal gemerkt, wie viele alltägliche Dinge man doch mittlerweile nur noch online erledigt.