Besser kann man es wohl nicht zusammenfassen.Ich finde, dass die Geschichte so dahin plätschert. Ganz so wie der Fluss selbst.
Ich lese das Buch zum ersten Mal überhaupt. Mir gefällt es mittlerweile überhaupt nicht mehr. Aber ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung (bei uns ja die von Fritz Güttinger) liegt oder vielmehr an J. Conrad himself. Stilistisch negativ fallen mir vor allem zahlreiche Wortdopplungen auf. "Wilde" hast du ja selbst schon genannt und dann solche Exoten wie "nachgerade". Was soll das überhaupt bedeuten?Wie gefällt Euch die Übersetzung dieses Buches? Hat jemand von Euch schon eine andere Übersetzung gelesen?
"nachgerade" ist so schön! Es ist echt schade, dass wir so klingende Worte verloren haben. Ist halt älterer Sprachgebrauch, nachgerade bisschen gemütlich.nachgerade
Ein Unding, dass man den Kerlen überhaupt nichts zu essen gibt.Marlowe macht sich Gedanken über die Selbstbeherrschung der Kannibalen, die inzwischen ziemlich hungrig sein müssen
Ich finde "nachgerade" auch überhaupt nicht hässlich. Mir ist nur aufgefallen, dass es richtig oft verwendet wird.Ist halt älterer Sprachgebrauch, nachgerade bisschen gemütlich.
Ach so. Wiederholungen sind nicht so schön. Bist du fertig mit der Lektüre?Ich finde "nachgerade" auch überhaupt nicht hässlich. Mir ist nur aufgefallen, dass es richtig oft verwendet wird.
Nein, habe erst einmal ne kleine Pause gemacht.Bist du fertig mit der Lektüre?
So ging es mir auch, ein spannender Abenteurroman mit einer Prise Schauerroman, allerdings nicht in England und nicht in alten Herrenhäusern situiert.Den zweiten Teil habe ich wie einen Abenteuerroman gelesen
Offensichtlich ist er der Einzige, der sich Gedanken darüber macht, wovon diese Leute leben. Im Hintergrund schwelen natürlich die Gerüchte über den Kannibalismus...Marlowe macht sich Gedanken über die Selbstbeherrschung der Kannibalen, die
Herrlich diese alte Sprache! Wiederholungen habe ich gar nicht wahrgenommen.Wilde" hast du ja selbst schon genannt und dann solche Exoten wie "nachgerade". Was soll das überhaupt bedeuten?
Das entsprach doch voll dem damaligen Bild, das allüberall kolportiert wurde. Das kann Conrad nicht ausblenden. Es kann ihn auch nicht unbeeindruckt lassen. Sein Protagonist ist pragmatisch, kritisiert die sinnlose Ballerei der Pilger, die ihm wahrscheinlich den Rudersmann genommen hat.Diese dummen, unzivilisierten Afrikaner. Ach was, diese schwarzen Leiber.
Finde ich auch.Ist halt älterer Sprachgebrauch, nachgerade bisschen gemütlich.
Großartig finde ich das! Diese gespenstische Atmosphäre beim Eindringen in die unberührte Welt kommt hervorragend rüber.An die gemächliche Sprache samt Verzögerungstaktik Conrads (plötzlich wieder Gegenwart auf dem Themseboot) muss man sich gewöhnen.
Geht mir auch so.Ich bin fasziniert! Sorry!
Diese tieftraurigen, kummervollen Geräusche, die aus der Wildnis dringen, sagen die nicht auch ganz viel aus? Ihr wird die Unschuld genommen und der Protagonist spürt das wahrscheinlich als Einziger.Bei aller political Uncorrectness, überwältigt mich gerade die Authentizität des Textes.
Mir geht es ebenso. So richtig einordnen kann ich das Ganze nicht. Um ehrlich zu sein, hatte ich auch ab und an den Gedanken "ganz schönes Gelaber". Unter einem Abenteuerroman verstehe ich auch etwas anderes.Ich finde, dass die Geschichte so dahin plätschert. [...] Nach dem ersten Teil, in dem man sich zumindest Gedanken über die Entstehung des Welthandels und Kolonialisierung gemacht hat, war jetzt nicht viel los.
Ich habe nicht den Vergleich zu einer anderen Übersetzung, muss aber sagen, dass ich während des Lesens häufig das Gefühl hatte, diese Übersetzung könnte ebenso aus den 1920ern, 50ern, 70ern stammen. Ich weiß halt nicht, ob die vorherigen Übersetzungen "schlecht" waren, aber frage mich schon, warum eine Neuübersetzung notwendig geworden ist.Wie gefällt Euch die Übersetzung dieses Buches?
Das fiel mir auf, als er plötzlich nach dem Tod des Steuermanns rüberspringt zum "hochbegabten Menschen" Kurtz, weit ausholt, um dann wieder zurück zum über Bord Werfen der Schuhe kommt.mir fällt immer wieder auf, dass Marlow zu stocken und nach Worten zu suchen scheint, als sei er selbst nicht sicher, was er erzählen wolle
Tatsächlich spüre ich diese Bedrohung beim Lesen nicht die Bohne. Mitunter fand ich die "Kampfszenen" auch irgendwie unübersichtlich. Jedenfalls entwickel ich keinerlei emotionale Reaktion oder zumindest ein empathisches Mitempfinden mit den Leuten auf dem Dampfer.Diese Flussfahrt hat das richtige Tempo, um die Bedrohung, die die Menschen an Bord spüren, langsam und kontinuierlich aufzubauen. Inklusive einiger gelungener Bilder, wie die Schreie aus dem Nebel.
Da komme ich auch noch nicht mit. Manchmal ist ja auch von "Agenten" die Rede. Die Agenten sehe ich eher als Handelstreibende, die Pilger kann ich nicht einordnen. Es kann aber auch sein, es sind ein und dieselben gemeint.Was sind das eigentlich für Gestalten? Haben wir dafür eine Erklärung, die ich vergessen habe? Sind es Pilger Kurtzens?
Es bleibt ja sowieso nach anthropologischen Untersuchungen und der Revidierung von älteren Achräologischen Befunden fraglich, ob es überhaupt so verbreitet Kannibalismus gegeben hat, oder ob das nicht eher als Schauermärchen genutzt wurde, um indigene Bevölkerungsgruppen zu entmenschlichen. Und wenn die Arbeiter so hungern gelassen werden, würde es nicht wundern, wenn sie in der Not auf Menschenfleisch zurückgreifen würden, bevor sie gänzlich verhungern!Ein Unding, dass man den Kerlen überhaupt nichts zu essen gibt.
Schocking!!!
Interessant hierzu finde ich den Wikipedia-Artikel zu Joseph Conrad unter dem Punkt "Werk und Rezeption" , wo auch Hannah Arendt zu Wort kommt.Zum Inhaltlichen gibt es am Ende den entsprechenden Auszug aus dem Kindler Literaur-Lexikon. Darin wird auch Bezug auf kritische Stimmen genommen, zum Beispiel die von Chinua Achebe.
Das sind bei Penguin keine Neuübersetzungen. Der Fritz Güttinger ist 1992 gestorben. Von wann diese Übersetzung ist, konnte ich aber leider nicht herausfinden.warum eine Neuübersetzung notwendig geworden ist.
Ah, ich danke dir für den Hinweis! Ich hatte angenommen, das sei wie bei vielen anderen Klassiker-Veröffentlichungen, die noch einmal frisch übersetzt werden derzeit.Das sind bei Penguin keine Neuübersetzungen. Der Fritz Güttinger ist 1992 gestorben. Von wann diese Übersetzung ist, konnte ich aber leider nicht herausfinden.
Die Szene als Marlowe den Ruderer über Bord wirft und überlegt, dass jetzt einige im unteren Teil des Schiffes wütend sind, weil er doch eine vollwertige Mahlzeit entsorgt hat, fand ich echt gruselig.Ein Unding, dass man den Kerlen überhaupt nichts zu essen gibt.
Schocking!!!
Davon bin ich eigentlich auch ausgegangen und hatte mich gewundert, dass Worte wie pinscherte ,anstelle von plätscherte nicht angepasst wurden. Wobei das sogar irgendwie witzig war, ein Fluss, der vor sich hin pinschert……Ah, ich danke dir für den Hinweis! Ich hatte angenommen, das sei wie bei vielen anderen Klassiker-Veröffentlichungen, die noch einmal frisch übersetzt werden derzeit.