"Es gehörte zu jenen Büchern, die in einem bestimmten Zeitraum berloren gegangen sind, die nicht einmal verfemt sind, sondern einfach nur vergessen wurden, und deren Leichen, Gebeine vergessen in Gefängnissen ohne Kerkermeister auf dem Boden herumliegen und kalte Spuren in der endlosen Stille markieren." 19
Atmosphäre schaffen kann Sarr. Nun bin ich neugierig, wie es weiter geht.Es war noch dunkel, auch wenn die Gischt des Tages schon am Horizont schäumte. 39
Ich musste von der Atmosphäre auch ständig an dieses Buch denken.Ich fühle mich ein bisschen an den Roman "Der Schatten des Windes" erinnert.
Das weiß ich gar nicht mehr genau.Wird nicht auch darin nach dem Buch eines verschollenen Autors gesucht?
Die Wortschöpfung fand ich gelungen.Ich stehe vor meinem eigenen "Sprachschlamm" (S.13)
Kannte ich auch nicht, hat mich hier aber nicht gestört.Oder wie soll ich sonst mein Unwissen über Hapaxlegomenon, phaläkisch, hyalin und dehiszent zu verbergen suchen?
Normalerweise stört mich sowas auch nicht, aber an der Stelle kam es so gehäuft vor, dass es mich doch ziemlich genervt hat... muss man seinen Lesern sowas antun, wenn es dann doch keine Rolle spielt?Kannte ich auch nicht, hat mich hier aber nicht gestört.
Ich musste natürlich auch Wiki zu Rate ziehen, habe die Erklärungen mehrmals gelesen und lasse diese Ausdrücke jetzt mal beim weiteren Lesen als zähen Sprachschlamm liegen. Vorerst interessiert mich der kurz erwähnte Literaturskandal um Elimane und ich bin gespannt, ob der Ich-Erzählende, Suchende Diégane im Lauf seiner Suche das Rätsel lüftet. Sehr gelungen finde ich den Einstieg und wie er plötzlich an dieses verschwundene Buch kommt. Das Netz der Spinnenfrau, in dem Fall Spinnenmutter, wohl auch metaphorisch dafür zu sehen, wie sie ihn in das Netz der Suche nach Elimane zieht.Oder wie soll ich sonst mein Unwissen über Hapaxlegomenon, phaläkisch, hyalin und dehiszent zu verbergen suchen?
Von ihm habe ich erst kürzlich meinen ersten Roman erworben. Allerdings nicht den hier zitierten, sondern "Der Geist der Science-Fiction". Noch nicht gelesen, aber bald...nämlich Roberto Bolaño
Ich vermute, da der Erzähler ganz zu Beginn in 2018 eine Abreise aus Amsterdam erwähnt, dass er bis dahin mit ihr in Kontakt sein wird. Aber hier kann alles passieren.Da schwingt doch mehr mit als die Bitte kurz Bescheid zu geben, wenn er sie besuchen kommt. Bin gespannt ...
Das freut mich sehr. Mir wär' die poetische Sprache sonst (mal wieder) ein bisschen zu viel, aber so wird der Text immer wieder aufgelockert.Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
In anderen Büchern von Autoren der afrikanischen Westküste habe ich bisher immer nur den Namen "Anansi" für die Spinnenmutter gelesen. Es wirkt fast ein bisschen störend (nur auf mich), dass da immer dieses lange, deutsche Wort steht. Aber es kann gut sein, dass Sarr im französischen Original auch "Spinnenmutter" nutzt, da will ich den Übersetzer:innen nicht unterstellen, dass sie für uns Deutsche aus Anansi die Spinnenmutter gemacht haben.Dabei kommt ihm auch das Bild von der Spinnenmutter, aus deren Netz er sich schließlich mit dem Buch entwindet.
So geht es mir auch. Ich lese aufmerksam weiter und schaue, ob mich die Spinne noch kriegt. Aber dafür ist ja auch noch genug Zeit...Ich bin noch nicht im Spinnennetz gefangen, bin aber für den nächsten Abschnitt durchaus bereit dazu.
Ich hatte an der Stelle eher das Gefühl, dass es eine amüsante Anspielung auf Diéganes Versuch ist, mit seinem Intelekt zu prahlen. Also tatsächlich ein ironischer Einsatz der Worte von Seiten Sarrs.Normalerweise stört mich sowas auch nicht, aber an der Stelle kam es so gehäuft vor, dass es mich doch ziemlich genervt hat... muss man seinen Lesern sowas antun, wenn es dann doch keine Rolle spielt?
Oder andersherum gefragt, muss es sein, um als ernsthafte Literatur wahrgenommen zu werden?
Ich an T. C. Boyle...Übrigens beim Namen "T.C. Elimane" muss ich ja immer an "T.S. Eliot" denken
Mich auch. Und an sein Buch "Das Licht", in dem es um die Anfänge von LSD geht und viele Trips beschrieben werden. Trip ist ja auch dann hier. Weswegen ich das Meiste nicht so ernst nehmen kann. Sehr blumiger Stil.mich an T. C. Boyle...
ich habe den Eindruck, hier wird Autobiografisches miteingearbeitet. Vllt meint er sogar seinen eigenen Roman.T. C. Elimane wurde im Senegal geboren. Er erhielt ein Stipendium, ging nach Paris und veröffentlichte dort 1938 ein Buch, dem das Schicksal einer tragischen Einzigartigkeit beschieden war: Das Labyrinth des Unmenschlichen.“ (S. 17 f.)
Das ist sicherlich beabsichtigt - ich spüre das auch - was wiederum an Der Herr der Ringe erinnertWahn und das Unheil spüren
Phht, da lese ich drüberweg. Kommt mir vor, als ob der Autor durch ein Fremdwörterlexikon geht und sich unmögliche Wörter aussucht, die aber verwendungsfähig sind. *kicher*. Kann man machen, muss man nicht ernst nehmen.Oder wie soll ich sonst mein Unwissen über Hapaxlegomenon, phaläkisch, hyalin und dehiszent zu verbergen suchen?
Das finde ich jetzt wieder nicht. Wenn mans herunterbricht, hat er in einer Bar eine alte Frau aufgegabelt und raucht nach einer verpfuschten Sexnacht einen Joint. Mehr ist nicht. Nur literarisch aufgebauscht. Sagt er doch auch vorher, dass man sooo Romane schreibt. Hat er recht.Sehr intensiv und außergewöhnlich war die Begegnung mit Siga D.
Ironie überall. Yes.Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Seufz. Allergische Reaktion. Die schäumende Gischt des Tages fand ich total überspannt. Dem Joint geschuldet.Lied vom Fischer, der hinausfährt, um eine Fischgöttin herauszufordern
So was gibt es nicht. Verlage werden immer alles verkaufen wollen, was sie haben. Von derartig profanen Gesichtspunkten abgesehen, wird hier mit Magie gearbeitet, scheint mir. Magie und ich ... wir werden sehen. In afrikanischer Literatur scheint sie eine größere Rolle zu spielen als in unserer europäischen. Man merkt, dass die Aufklärung fehlte.Einem Buch, dessen Auflagen willentlich vernichtet wurden?
So was gibt es nicht.
70 Jahre alte Ausgabe eines ansonsten vernichteten Werkes in die Arschtasche seiner Jeans stecken??? Sag mal, hackt's?
Das geht mir ebenso. Ich musste den ersten Abschnitt gleich noch einmal lesen, beim ersten Mal bin ich sehr schlecht hineingekommen. Eines steht fest: Das wird noch mal eine anstrengende Lektüre zum Jahresende. "Der Schatten des Windes" kam mir auch in den Sinn, allerdings las sich das doch wesentlich leichter und dazu noch mystischer.Ich bin noch nicht im Spinnennetz gefangen, bin aber für den nächsten Abschnitt durchaus bereit dazu.