Bis jetzt finde ich den Text ziemlich anstrengend. Es geht viel um mathematische Dinge, um Tests, die ich nicht kenne, um offenbar wichtige Menschen im Bereich der Mathematik, von denen ich nie gehört habe. Das kann man überlesen - muss man sogar, aber es ist halt ziemlich viel, was man überlesen muss.
Alicia ist schwer einzuschätzen, sie führt das Gespräch, der Arzt reagiert. Das macht er sehr bedacht und professionell, eine souveräne Figur.
Warum sie in der Klinik ist - unklar. Das Schicksal von Rose Kennedy empörend - eine der vielen unbequemen Frauen, die man damals von ihrer Individualität "heilen" wollte und die dabei verkrüppelt wurden. Erinnert mich sehr an diesen Roman
Eine Psychoklinik in den Siebzigern war ein gefährlicher Ort für eine Frau. Ziemliches Risiko, sich dort selbst einzuweisen, das konnte zur Sackgasse werden. Einer flog über´s Kuckucksnest und so weiter.
Hat sie Halluzinationen? Es klingt nicht so.
Die existenziellen Themen finde ich recht spannend - die Welt, die nichts von uns weiß, die evolutionsbedingte Beschränktheit unserer Erkenntnisfähigkeit. Warum Alicia mit der Mathematik gebrochen hat, erschließt sich noch nicht (oder habe ich was überlesen?).
Ich kann nicht behaupten, dass ich mich auf die weitere Lektüre freue. Das wird harte Arbeit.