4. Leseabschnitt: Teil VIER (Seite 297 bis 380/Ende)

GAIA

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27. Dezember 2021
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Thüringen
Mir hat der erste Teil dieses letzten Leseabschnitts eigentlich recht gut gefallen. Aber dann ging mir wieder alles viel zun schnell. Vor allem das Leben von Ilyas, dem Jüngeren, wurde fix runtererzählt nachdem die Geisterbeschwichtigung stattgefunden hatte. Von den Stimmen war später nicht mehr die Rede. Prinzipiell gut finde ich, wie der Autor den bekannten psychologischen Effekt, dass ein Mensch, der einen "vorbelasteten" Namen erhält, dann auch Belastungen im eigenen Leben spürt, den Vorstellungen von Geistern, die eine Person heimsuchen können, gegenüberstellt. Das psychologische Phänomen zeigt sich z.B. häufig bei Kindern, die die Namen von zuvor verstorbenen oder totgeborenen älteren Geschwisterkindern erhalten und dann unter den unbewussten Ansprüchen der Eltern zu leiden haben. Aber leider wird das im späteren Verlauf nicht weiter aufgegriffen.

Literarisch enttäuscht war ich von den letzten Seiten. Hätte über diesem Herunterrasseln des Lebens von Ilyas, dem Älteren, noch ein "Epilog" gestanden, hätte ich es besser tolerieren können. Aber so kippte plötlich die sowieso schon angezogene Erzählgeschwindigkeit ins höchst komprimierte Maß und raste dahin. Warum muss ich alles bis ins kleinste Detail auserzählt bekommen? Und von den Hauptpersonen, die wir über den längeren Mittelteil des Buches kennengelernt haben, bleibt zum Schluss nicht viel übrig. Ich könnte diesen Schachzug des schnellen Zusammenfassens von Ilyas', dem Älteren, Leben könnte für mich noch Sinn machen, wenn er vielleicht in einem früheren Buch von Gurnah bereits eine Hauptrolle hatte und wir dort sein Leben im Detail und mit Tiefe erzählt bekommen hätten. Dann würden sich die Romane gekonnt ergänzen. (Ich weiß nicht, ob es so ist, da ich keinen anderen Roman des Autors gelesen habe.) Aber wenn ich den Roman jetzt mal als alleinstehendes Werk betrachte, lässt mich dieses abgehetzte Ende eher unzufrieden zurück. Hier hätte ja auch mal etwas unausgesprochen lassen können.

Abschließend habe ich mir noch den Satz des neuen Rundfunkbeauftragten auf Seite 367 markiert: "...ich mag Geschichten, aus denen man etwas lernen kann." So scheint es dem Autor auch zu gehen. Durchaus habe ich einiges aus dem vorliegenden Buch gelernt, finde aber, dass ich dies literarisch nicht herausragend präsentiert bekommen habe.
 

Irisblatt

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15. April 2022
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Aber dann ging mir wieder alles viel zun schnell. Vor allem das Leben von Ilyas, dem Jüngeren, wurde fix runtererzählt nachdem die Geisterbeschwichtigung stattgefunden hatte.
Da hätte ich mir auch ein ruhigeres Erzähltempo gewünschten, aber es war für mich noch im Rahmen
Literarisch enttäuscht war ich von den letzten Seiten. Hätte über diesem Herunterrasseln des Lebens von Ilyas, dem Älteren, noch ein "Epilog" gestanden, hätte ich es besser tolerieren können. Aber so kippte plötlich die sowieso schon angezogene Erzählgeschwindigkeit ins höchst komprimierte Maß und raste dahin.
Das ging mir auch so - ich habe beim Lesen kaum Luft holen können und weiß auch gar nicht, warum ich die kurze Aufzählung von Ilyas Lebensstationen in diesem Roman brauche. Für mich hätte er gut mit dem Brief der Pastorenfrau enden können. Vielleicht wollte Gurnah aber aufzeigen, dass Ilyas Bewunderung und Liebe für Detschland und die Deutschen ihn nicht vor dem KZ hat retten können? Sehr tragisch.
Das Ende ist für mich nicht rund.
 
Zuletzt bearbeitet:

alasca

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13. Juni 2022
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Der letzte Abschnitt, vor allem das Ende, hat mich umgehauen.

Dabei fand ich es schade, dass Gurnah auf den letzten Seiten wieder in den gleichen dokumentarischen Modus gefallen ist wie es bei den ersten Seiten schon der Fall war. Ob er die inhaltliche Dramatik damit abschwächen wollte?

Auch das Leben von Afiya und den anderen Figuren, die mir ans Herz gewachsen waren, wird im Zeitraffer regelrecht abgespult. Das fand ich sehr schade. Fünfzig Seiten mehr hätten dem Roman gut getan.

Positiv fällt mir auf, dass Gurnah keinerlei Urteil fällt. Es ist natürlich klar, dass die Kolonialmächte sich extrem schuldig gemacht haben - Hundertausende Tote, die niemand für nötig hielt, auch nur zu zählen. Aber in den Einzelfällen gibt es auf beiden Seiten Hell und Dunkel, oft in einer Person vereint. Ilyas ist so ein Fall. Ein Afrikaner, der zum Nazi wird und sich für die Rekolonialisierung einspannen lässt! Und am Ende dem Nazistaat zum Opfer fällt. Er konnte über das Persönliche nicht hinausblicken; das hat ihn fatal irregeleitet. So unglaublich es klingt, so nachvollziehbar fand ich es dennoch. Menschen sind so, gnadenlos subjektiv. Man darf nicht vergessen, dass dies alles total ungebildete Leute waren. Woher hätten sie einen Kontext heranziehen können?

Andererseits frage ich mich, warum Ilyas nicht zu Afiya zurückgekehrt ist. Das fand ich nicht ganz stimmig. Es lag ihm etwas an ihr - und er konnte nicht wissen, wie es ihr ergangen ist. Hätte er das nicht wissen wollen? Dass ihre "Pflegefamilie" nicht vertrauenswürdig ist, war doch eigentlich klar, aufgrund ihres vorigen Verhaltens. Solche Menschen ändern sich nicht. Nein, dieses veranwortungslose Verhalten passt nicht zur Figur.

Insofern bin ich zwiegespalten. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, aber es hat deutliche formale Mängel, das muss man leider sagen. Der Bildungseffekt ist allerdings hoch. Der historische Hintergrund war mir vorher nahezu vollständig unbekannt; jetzt habe ich ein Gefühl für diese Zeit, für diese Gegend bekommen. Es ist also deutlich mehr als nur Information rübergekommen. Das gefällt mir sehr gut.
 

alasca

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13. Juni 2022
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Vielleicht wollte Gurnah aber aufzeigen, dass Ilyas Bewunderung und Liebe für Deutschland und die Deutschen ihn nicht vor dem KZ hat retten können?
Vielleicht wollte er zeigen, wohin derart subjektive Sichtweisen politischer Dimensionen führen können. Es liegt schon eine krasse Ironie darin, dass ausgerechnet Ilyas so zu Tode kommt.

Es hat mich verblüfft, wie positiv oder eher differenziert Deutschland in Gurnahs Darstellung letztendlich rüberkommt. Es geht ihm offenbar nicht um Abrechnung.
 

alasca

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13. Juni 2022
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Ich könnte diesen Schachzug des schnellen Zusammenfassens von Ilyas', dem Älteren, Leben könnte für mich noch Sinn machen, wenn er vielleicht in einem früheren Buch von Gurnah bereits eine Hauptrolle hatte und wir dort sein Leben im Detail und mit Tiefe erzählt bekommen hätten.
Das ist zumindest im "Paradies" nicht der Fall.
 

GAIA

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27. Dezember 2021
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Thüringen
Menschen sind so, gnadenlos subjektiv. Man darf nicht vergessen, dass dies alles total ungebildete Leute waren. Woher hätten sie einen Kontext heranziehen können?
Total ungebildet war Ilyas ja nicht. Er konnte sehr gut Deutsch und wäre also auch in der Lage gewesen, Schriften, die in der Weimarer Republik erschienen sind zu lesen und zu kapieren, dass Nazi-Deutschland ihn nicht mitdenkt, ihn ausschließen wird. Ich musste aber bei seiner Faszination für Deutschland und dessen nationalsozialistische Politik in den Anfängen an die vor ein paar Monaten gelesene Autobiografie

denken. Dort wird sehr eindrücklich geschildert, wie der Sohn eines Afrikanischen Stammesführers mit einer Deutschen als Kind und Jugendlicher begeistert war von den Nazis, in die HJ eintreten wollte, abgelehnt wurde, trotzdem später sich bei Kriegsbeginn freiwillig für die Wehrmacht melden wollte und wieder aufgrund seiner Abstammung abgelehnt wurde. Erst nach und nach kapierte er, dass er auf dem Holzweg war. (Lektüretipp, weil sehr ehrlich erzählt)
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
Die Auflösung der Geschichte (Wie rückt Ilyas tatsächlich in den Vordergrund) finde ich famos! Dieses Ende hat mich komplett überzeugt und gibt für mich dem ganzen Roman Sinn und Richtung. Der kleine Ilyas, der von Bildungsprogrammen der Deutschen profitiert und dabei aufdeckt, dass sein Onkel sich von Nazipropaganda hat einfangen lassen, nur um dann selbst im KZ umgebracht zu werden. Das war schon ein Feuerwerk der Informationen und Wendungen am Ende.
Vor allem, nachdem im Roman die Kolonialisten (Deutsche wie Engländer) trotz der Kriege, in die sie ihre afrikanischen "Untertanen" hineingezogen haben, doch sehr positiv abgeschnitten haben.
Sie setzten Bildung und öffentliche Gesundheitsfragen an erste Stelle. Sie starteten groß angelegte Kampagnen, um die Bevölkerung in Gesundheitsfragen zu beraten, medizinische Fachkräfte auszubilden und in den entlegenen Gebieten der Kolonie Krankenstationen zu eröffnen."
Zu Beginn, im ersten LA, hieß es noch, Sozial- und Infrastrukturprojekte würden sie in den Kolonien nur aus dem Grund durchführen, um zu Hause und gegenüber den Nachbarn gut dazustehen. Für den "guten Ruf des Kaiserreichs" eben. Diese Skepsis ist mit der Lebenszeit von Hamsa und seinen Verwandten wohl gewichen.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ich habe gerade das Buch beendet und bin noch ganz erschüttert.
Ilyas, die große Leerstelle- auf den letzten Seiten wird sein weiteres Schicksal aufgeklärt. Welche Tragik über diesem Leben liegt. Ausgerechnet er, der die Deutschen bewundert und ihnen nachgeeifert hat, kommt durch deren Rassenwahn um. Trösten soll der letzte Satz, dass es jemanden in seinem Leben gegeben hat, der ihn so geliebt haben muss, dass er mit ihm gemeinsam in den Tod ging.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Aber wenn ich den Roman jetzt mal als alleinstehendes Werk betrachte, lässt mich dieses abgehetzte Ende eher unzufrieden zurück. Hier hätte ja auch mal etwas unausgesprochen lassen können.
Hier bin ich gegenteiliger Ansicht. Mehr ausgezählt werden, hätte ein eigenes Buch bedeutet.
Gerade das tragische Ende von Ilyas wirft nochmals einen anderen Blick auf dessen Leben.
Auch das Leben von Afiya und den anderen Figuren, die mir ans Herz gewachsen waren, wird im Zeitraffer regelrecht abgespult.

Gurnah greift entscheidende Abschnitte aus dem Leben seiner Protagonisten auf, geht hier ins Details . Alles Weitere genauso detailliert zu erzählen, hätte mehr als 50 Seiten gebraucht und hätte langweilen können. Er bringt Daten und Fakten dazwischen und überlässt die Leerstellen dem Leser.
Positiv fällt mir auf, dass Gurnah keinerlei Urteil fällt. Es ist natürlich klar, dass die Kolonialmächte sich extrem schuldig gemacht haben - Hundertausende Tote, die niemand für nötig hielt, auch nur zu zählen. Aber in den Einzelfällen gibt es auf beiden Seiten Hell und Dunkel, oft in einer Person vereint.
Diese Botschaft kommt sehr gut rüber und war möglicherweise ein Anliegen des Autors.
Menschen sind so, gnadenlos subjektiv. Man darf nicht vergessen, dass dies alles total ungebildete Leute waren. Woher hätten sie einen Kontext heranziehen können?
Ja und mitten im Geschehen fehlt den Menschen der Überblick. Als Nachgeborener lässt sich leicht urteilen, da weiß man über die weitere Entwicklung.
Wir stecken gerade alle in einer Situation, wo man nicht weiß, wohin alles geht. Ob Entscheidungen richtig sind, lässt sich in der Regel erst im Nachhinein beurteilen.
Es lag ihm etwas an ihr - und er konnte nicht wissen, wie es ihr ergangen ist
Er dürfte geahnt haben, dass sein damaliges Verhalten ihr gegenüber nicht in Ordnung war. Vielleicht wollte er garnicht mehr wissen, wie es ihr weiter ergangen ist, aus einem Schuldgefühl heraus.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Total ungebildet war Ilyas ja nicht. Er konnte sehr gut Deutsch und wäre also auch in der Lage gewesen, Schriften, die in der Weimarer Republik erschienen sind zu lesen und zu kapieren, dass Nazi-Deutschland ihn nicht mitdenkt, ihn ausschließen wird.
Bildung war kein Hindernis, sich den Nazis anzuschließen.
Welche Schriften? Alles Kritische war aus den Bibliotheken entfernt.
Außerdem dachte er wohl, seine „Verdienste“ in der Schutztruppe schützen ihn. Denkt nicht immer jeder, er sei die Ausnahme?
So wie Juden, die im Ersten Weltkrieg gekämpft haben, auch dachten, für sie gelten die Judengesetze nicht.
 

GAIA

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27. Dezember 2021
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Welche Schriften? Alles Kritische war aus den Bibliotheken entfernt.
Mir ging es um die Zeit in der Weimarer Republik, in der er ja nach meinem Verständnis in Deutschland angekommen ist. Und in dieser Zeit wurde in Zeitungen durchaus noch kritisch über die neue nationalsozialistische Bewegung berichtet, erst später wurde alles ausgelöscht und verhindert, was hätte kritisch sein können.
Natürlich schützt gebildet sein nicht vor Nazi-Anhängerschaft! Aber ich wollte nicht einfach stehen lassen, dass Ilyas ungebildet war, denn das war er nicht.
Und ich finde es ist ein Unterschied zwischen den Juden, die im Ersten Weltkrieg gekämpft haben und dachten für sie gelten die Judengesetze nicht und sich aktiv den Nazis anzuschließen und so überzeugt von der Sache für eine Rekolonisierung etc. zu kämpfen, wie es Ilyas‘ Geschichte ist. Mir geht es auch nicht darum anzuzweifeln, dass es das gegeben hat. Wir sind Menschen und es ist immer alles möglich. Deshalb ja auch der Verweis auf Massaquoi.
 

GAIA

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27. Dezember 2021
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Thüringen
Doch. Er konnte Deutsch, aber Bildung ist was anderes. Geschichte, Geografie, Literatur, Mathematik, Physik, Biologie ... Und die Rezeption anspruchsvoller Texte ist noch eine ganz andere Hausnummer.
Das ist richtig, es gehört schon viel dazu. Mein Eindruck aus dem ersten Teil des Buches war aber schon, dass Ilyas in seiner Freundschaft mit Khalifa und dessen Bekanntenkreis schon recht weltmännisch geworden ist. So wurde er auch im Vergleich zur Dorfbevölkerung, als er in sein Heimatdorf zurückkam, beschrieben. Keine Frage, ich unterstelle ihm nicht, dass er universalgelehrt war, so wie es heutzutage zu einer normalen Schulbildung mit all ihren Fächern gehört, aber mein Eindruck war, dass er vom Farmer doch etwas mehr beigebracht bekommen hat als nur die Sprache und er somit gebildeter war als vergleichsweise die Landbevölkerung. Er machte auf mich durchaus einen intelligenten Eindruck als junger Mann. Aber vielleicht verschwimmt auch meine Erinnerung mit den Schilderungen zu Hamza.
 

alasca

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13. Juni 2022
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sich aktiv den Nazis anzuschließen und so überzeugt von der Sache für eine Rekolonisierung etc. zu kämpfen, wie es Ilyas‘ Geschichte ist. Mir geht es auch nicht darum anzuzweifeln, dass es das gegeben hat.
Ilyas ist Gurnahs Beispiel für die innere Kolonisierung. Es macht was mit einem, wenn man ständig hört, dass man zu einem Volk von Wilden gehört, dass die andere Kultur überlegen ist ... und gefühlt war sie das ja auch, mit all den technischen Errungenschaften, mit der durchorganisierten Logistik, den Waffen, dem militärischen Drill ... die Deutschen haben die afrikanische Kultur einfach platt gemacht, und niemand hatte die Macht, die afrikanische Sichtweise in die Geschichtsbücher einzuschreiben. Geschichte schreiben die Sieger. Und sich mit den Verlierern zu identifizieren ist schwer.
 

alasca

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13. Juni 2022
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Ilyas ist Gurnahs Beispiel für die innere Kolonisierung. Es macht was mit einem, wenn man ständig hört, dass man zu einem Volk von Wilden gehört, dass die andere Kultur überlegen ist ... und gefühlt war sie das ja auch, mit all den technischen Errungenschaften, mit der durchorganisierten Logistik, den Waffen, dem militärischen Drill ... die Deutschen haben die afrikanische Kultur einfach platt gemacht, und niemand hatte die Macht, die afrikanische Sichtweise in die Geschichtsbücher einzuschreiben. Geschichte schreiben die Sieger. Und sich mit den Verlierern zu identifizieren ist schwer.
Noch ein Nachtrag: Ilyas war dieser Indoktrination bereits als Kind ausgesetzt; er wurde in einer Missionsschule erzogen. Interessant in diesem Zusammenhang - und auch in der durchaus ambivalenten Figur des Pastors, der Hamza gerettet hat - ist die Rolle der Kirche, die den Machthabern mal wieder in die Hände spielt, wie so oft in ihrer Geschichte.

Das alles wird von Gurnah sehr scharfsinnig analysiert.