Mir geht es gerade umgekehrt. Einem so in sich gekehrten Menschen wie Jon nehme ich die lyrische Bildhaftigkeit noch ab, auch wenn er noch ein Kind ist, aber zu Lars passt diese Sprache nicht. Ich habe gerade das Kapitel gelesen, in dem sein Essen mit Yvonnes Familie beschrieben wird, und danach die Schilderung der Hochzeit. Da fand ich mehrmals, dass die Form nicht zum Inhalt passt.Dieser LA hat mir um einiges besser gefallen als der Beginn des Buches.
Endlich tritt ein Gewöhnungseffekt ein und mich stören die manchmal recht verqueren Sprachbilder nicht mehr ganz so sehr wie am Anfang.
Das stimmt, das vergaß ich zu schreiben: Mir sind die Kapitel zu ähnlich im Stil dafür, dass es sich hier um verschiedene Erzähler handelt!Mir geht es gerade umgekehrt. Einem so in sich gekehrten Menschen wie Jon nehme ich die lyrische Bildhaftigkeit noch ab, auch wenn er noch ein Kind ist, aber zu Lars passt diese Sprache nicht. Ich habe gerade das Kapitel gelesen, in dem sein Essen mit Yvonnes Familie beschrieben wird, und danach die Schilderung der Hochzeit. Da fand ich mehrmals, dass die Form nicht zum Inhalt passt.
Bin noch nicht ganz durch mit dem LA, später mehr.
Das ist auch ein Kritikpunkt von mir. Bei vier verschiedenen Perspektiven müssten die Stimmen anders klingen, v.a. auch, wenn aus der Ich- Perspektive geschrieben wird.Mir sind die Kapitel zu ähnlich im Stil dafür, dass es sich hier um verschiedene Erzähler handelt!
Das stimmt. Man könnte höchstens einwenden, dass die lyrische Betrachtungsweise des Lebens eine Spezialität der Bewohnerinnen und Bewohner ist. Die Einsamkeit, die Abgeschiedenheit, ein besonderer Menschenschlag, der eine eigene Sprache entwickelt hat.Das ist auch ein Kritikpunkt von mir. Bei vier verschiedenen Perspektiven müssten die Stimmen anders klingen, v.a. auch, wenn aus der Ich- Perspektive geschrieben wird.
Es muss der Beschreibung nach ein Fischer sein ("riecht die Bettwäsche nach Fischschuppen und Meer"). Wir kennen bisher zwei: Lars und Paul. Könnte der Hinweis am Ende des Leseabschnitts auf Lars deuten?Wir wissen nun auch mehr, was mit Martha passiert ist. Doch den Vergewaltiger kennen wir noch nicht. Es kann kein Fremder gewesen sein, hier auf der Insel kennt jeder jeden.
Ich glaube, bei Martha benötigt der Erzähler eine gewisse Distanz, um den sexuellen Missbrauch als Kind nicht so nah an sich heranzulassen.warum die Frauen in personaler Erzählperspektive und die Männer/Jungs in Ich-Perspektive gezeigt werden. Es muss einen Grund geben und ich bin gespannt, ob und wie es im Roman sich erschließt.
Ich finde, dass Lars und Jon durchaus unterschiedlich klingen. Natürlich haben beide die Poesie in sich, aber das liegt ja auch an Marianna. Jon erzählt in meinen Augen aber noch viel bildhafter.Einem so in sich gekehrten Menschen wie Jon nehme ich die lyrische Bildhaftigkeit noch ab, auch wenn er noch ein Kind ist, aber zu Lars passt diese Sprache nicht.
Genau wie Barbara bin ich mir ziemlich sicher, dass es Lars war, der Martha als Kind missbraucht hat. Dafür spricht auch, dass sie die Konservendosen in dessen verlassenes Bett schüttet und es anschließend "unter die Decke kehrt ". Wie beim Missbrauch ("psst").Doch den Vergewaltiger kennen wir noch nicht. Es kann kein Fremder gewesen sein, hier auf der Insel kennt jeder jeden.
Ich glaube, dass Martha dieses Mädchen war und der Missbrauch kurz nach der Hochzeit von Lise und Lars stattfand. Ihr "dickes Haar " wird betont. Auch S. 135 deutet darauf hin: "den Blumenstrauß zerquetschen..", wobei es sich hier auch um ihren eigenen Brautstrauß handeln könnte.Seine Frau als Braut und das kleine Mädchen, das den Strauß gefangen hat.
Wobei wohl nahezu jeder Mann auf Tristan Fischer sein wird. Aber vieles spricht für Lars (s.o.).Wir kennen bisher zwei: Lars und Paul
Ich war mit diesem Abschnitt noch nicht ganz durch. Als ich zu dieser Stelle kam, hatte ich den gleichen Gedanken.Genau wie Barbara bin ich mir ziemlich sicher, dass es Lars war, der Martha als Kind missbraucht hat. Dafür spricht auch, dass sie die Konservendosen in dessen verlassenes Bett schüttet und es anschließend "unter die Decke kehrt ". Wie beim Missbrauch ("psst").
Kann ich bisher noch nicht sagen. Aber das wird sich auflösen.Wie deutet ihr denn den Dialog auf S 93? Wer ist da involviert und was soll das überhaupt?
Lars ist für mich schwierig zu deuten. Einerseits ist er liebesfähig, dann wieder zu radikalen Schritten fähig. Es gibt leider Männer, die mit der Schwangerschaft ihrer Frau nicht umgehen können, danach aber an dem Kind hängen.Lars hat bei mir übrigens sowieso verspielt. Nicht nur, dass er seine Familie verlässt, er hätte Jon auch abtreiben lassen, damit er seine Frau zurückbekommt, wie sie vor der Schwangerschaft war. Aus purer Selbstsucht, nicht etwa, um ihr zu helfen. Anstatt sie während ihrer schwierigen Schwangerschaft zu unterstützen, hat er sich zurückgezogen.
Theoretisch habt ihr da vollkommen recht. Allerdings stört mich die Ähnlichkeit der Stimmen in diesem Roman gar nicht. Gegen den Trend gefällt mir diese raue, poetische, bildhafte Sprache sehr gut. Sie transportiert die Gefühle der Protagonist:innen und die Atmosphäre ausgezeichnet, lässt viel Raum zwischen den Zeilen.Das ist auch ein Kritikpunkt von mir. Bei vier verschiedenen Perspektiven müssten die Stimmen anders klingen, v.a. auch, wenn aus der Ich- Perspektive geschrieben wird.
Mich stört sie auch nicht, ich mag die Sprache. Ich finde nur, dass sie speziell zu Lars nicht so richtig passt.Theoretisch habt ihr da vollkommen recht. Allerdings stört mich die Ähnlichkeit der Stimmen in diesem Roman gar nicht. Gegen den Trend gefällt mir diese raue, poetische, bildhafte Sprache sehr gut. Sie transportiert die Gefühle der Protagonist:innen und die Atmosphäre ausgezeichnet, lässt viel Raum zwischen den Zeilen.
Lars ist nicht der leichtfüßige Holdrio, der mal eben seine Frau für eine andere und ein besseres Leben verlässt. Fast wirkt es so, als ob er darüber nachdenke wieder - zumindest für seinen Sohn - zurück auf die Insel zu gehen.
Lars hat sich für die stille Lise entschieden. Es scheint Liebe zwischen den beiden gewesen zu sein. Doch während der Schwangerschaft zieht Lars sich zurück. Er kommt mit der Situation nicht klar; es ging ihm auch zu schnell mit dem Kind. Aber danach scheint das Glück vollkommen. „ Babys weinen. Mütter trösten. Väter stehen neben der Standuhr und lernen wieder lieben.“
Lars hat bei mir übrigens sowieso verspielt. Nicht nur, dass er seine Familie verlässt, er hätte Jon auch abtreiben lassen, damit er seine Frau zurückbekommt, wie sie vor der Schwangerschaft war. Aus purer Selbstsucht, nicht etwa, um ihr zu helfen. Anstatt sie während ihrer schwierigen Schwangerschaft zu unterstützen, hat er sich zurückgezogen.
Lars' Anekdoten von früher, aber auch über sein neues Leben in der Stadt und seine erneuten Fluchtgedanken. Lise taucht fast gar nicht mehr auf, schade. Ihre Perspektive fällt weg. Ist sie zu uninteressant?
Mein Lieblingssatz gehört Jon: "Ich bestehe nur aus Kopf und gar nicht aus Körper." (90) Ohnehin ist diese Stelle vielleicht die bislang traurigste im Buch, weil Jon so mit sich hadert. Das hat mich berührt.
Erstaunt hat mich, mit welcher Zärtlichkeit Lars Yvonne und Lise beschreibt und für beide Liebe empfindet - obwohl sie so grundverschieden sind. Mit der Ausnahme, dass beide in jedem Menschen etwas Gutes finden wollen.
Lars, Lise und Jon, eine Familie. Und nicht nur die Familie eint sie. Auch andere Eigenschaften. Lars ist still und zurückgezogen, lebt allein, nicht weil er es muss, sondern weil er sich dazu entschieden hat. Er findet keine Frau, die ihn anzieht. Bis er Lise findet. Eine stille Frau, nicht wie die Anderen, die lauten Frauen, die aber laut ohne Grund sind. Lise ist still, aber mit einem Hintergrund. Dennoch angelt sie sich Lars, hat ihn am Haken. So seine Darstellung. Wo ist seine Aktion dabei? In der Schwangerschaft entfremden sie sich, mir ist nur nicht vollkommen klar, weswegen. Einerseits bietet sich als Grund an, dass Lars seine Frau wiederhaben will, andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass Lars dem Leiden von Lise nicht mehr zuschauen mag und deswegen den Gang zur Henderson sucht, die dies sicher nicht vergessen hat und diese Information geteilt haben mag ??? Danach tritt wieder trautes Glück ein. Aber irgendwann ist die Liebe weg und Lars zieht es weg. Wirklich??? Oder fehlt hier noch etwas? Denn nachdem Lars bei Yvonne ist, wirkt er auch nicht glücklich, vermisst die Insel, vermisst Jon, vermisst er Lise auch?Lars ist für mich schwierig zu deuten. Einerseits ist er liebesfähig, dann wieder zu radikalen Schritten fähig. Es gibt leider Männer, die mit der Schwangerschaft ihrer Frau nicht umgehen können, danach aber an dem Kind hängen.
Wir wissen nun auch mehr, was mit Martha passiert ist. Doch den Vergewaltiger kennen wir noch nicht. Es kann kein Fremder gewesen sein, hier auf der Insel kennt jeder jeden.
Seine Frau als Braut und das kleine Mädchen, das den Strauß gefangen hat.
Sehr neugierig macht mich, was es mit Marthas Vandalismus in Lises und Lars' Haus auf sich hat. Spricht das für Lars als Täter? Aber hätte sie dann so viel Sympathie für Jon?
Marthas Erinnerungen an den Missbrauch, als sie ein Kind war,
Genau wie Barbara bin ich mir ziemlich sicher, dass es Lars war, der Martha als Kind missbraucht hat. Dafür spricht auch, dass sie die Konservendosen in dessen verlassenes Bett schüttet und es anschließend "unter die Decke kehrt ". Wie beim Missbrauch ("psst").
Ich glaube, dass Martha dieses Mädchen war und der Missbrauch kurz nach der Hochzeit von Lise und Lars stattfand. Ihr "dickes Haar " wird betont. Auch S. 135 deutet darauf hin: "den Blumenstrauß zerquetschen..", wobei es sich hier auch um ihren eigenen Brautstrauß handeln könnte.
Martha hat also ein schlimmes Erlebnis hinter sich. Als ich dies gelesen habe, musste ich sofort an ihre Kinderlosigkeit denken. Ob da ein Zusammenhang besteht? Und es steht da nur, dass es das einzige Mal vor Bert war und es steht da, dass sie den Mann nicht daran hindern kann. Warum diese Formulierung?Ich war mit diesem Abschnitt noch nicht ganz durch. Als ich zu dieser Stelle kam, hatte ich den gleichen Gedanken.
Warum fällt bei der Flucht der Einwohner erst so spät auf, dass Martha fehlt? Warum bemerkt dies Bert nicht, oder erst so spät?Der Vulkanausbruch,
Das ist interessant. Dies macht es der Autorin leichter. Aber dass dies der Grund für ihre Gestaltung ist wage ich zu bezweifeln.Was ich bisher noch nicht durchschaue ist, warum die Frauen in personaler Erzählperspektive und die Männer/Jungs in Ich-Perspektive gezeigt werden. Es muss einen Grund geben und ich bin gespannt, ob und wie es im Roman sich erschließt.
???Wie deutet ihr denn den Dialog auf S 93? Wer ist da involviert und was soll das überhaupt?
Der Dialog auf S. 93 klärt sich im nächsten LA
Das hätte ich jetzt gar nicht in einen Zusammenhang gebracht, aber du könntest damit durchaus richtig liegen.Ich glaube, dass Martha dieses Mädchen war und der Missbrauch kurz nach der Hochzeit von Lise und Lars stattfand. Ihr "dickes Haar " wird betont. Auch S. 135 deutet darauf hin: "den Blumenstrauß zerquetschen..", wobei es sich hier auch um ihren eigenen Brautstrauß handeln könnte.