Eine spannende Figur. Anfangs habe ich seine Wut noch verstehen können, schließlich wurde er nach dem Tod des alten Earnshaw wie Dreck behandelt. Doch sein Hass und seine Rachegedanken haben mittlerweile Dimensionen angenommen, die nicht mehr verständlich sind.Heathcliff wird immer negativer dargestellt. Ehrlich gesagt dachte ich vor Beginn der Lektüre, Cathy und er wären die Helden dieses Romans, weil diese Namen so präsent sind. Doch nun entpuppt er sich als klassischer Antiheld, der Nelly sogar erpresst, um an seine Ziele zu kommen. Hier bin ich sehr gespannt darauf, wie und ob sich diese Figur noch entwickelt. Denn zu Beginn hatte Heathcliff durchaus meine Sympathien, weil er als Kind und als Jugendlicher von vielen Personen doch sehr schlecht behandelt wurde.
Ich glaube, auch Hindley hat seinen Teil dazu beigetragen, auch weil er Cathy nach deren Verletzung so lange bei den Lintons beließ und sie sich dort an den etwas feineren Umgang gewöhnte.Warum hat sie sich für diesen entschieden? Wegen seiner gesellschaftlichen Position?
Das habe auch ich als nahezu fanatisch empfunden. Leider stellt das auch sein Verhalten als Jugendlicher oder Kind in ein anderes Licht und ich frage mich, ob Hindleys Hass nicht auch wegen Heathcliffs Verhalten zustande kam.Doch sein Hass und seine Rachegedanken haben mittlerweile Dimensionen angenommen, die nicht mehr verständlich sind.
Nein, bei uns gibt es keine Einteilung in unterschiedliche Bücher und die Kapitel sind fortlaufend.Bei mir beginnt nach dem 14. Kapitel das zweite Buch und es beginnt mit Kapitel 1. Bei euch nicht, oder?
Es haben sich ja leider ohnehin nur fünf Personen angemeldet und einige von ihnen hatten schon angekündigt, das Buch erst im August lesen zu können. Ich freue mich umso mehr, dass du auch dabei bist.Schade, dass hier noch keine richtige Diskussion stattfindet.
Eine Wechselwirkung war da auf jeden Fall. Am Anfang aber stand auch das wenig pädagogische Verhalten des Vaters, der das Findelkind den eigenen Kindern vorzog. Dass das zu Eifersucht führt, ist zwangsläufig.ob Hindleys Hass nicht auch wegen Heathcliffs Verhalten zustande kam.
Das klingt plausibel. Daheim lebten die beiden wie Halbwilde.und sie sich dort an den etwas feineren Umgang gewöhnte.
Wobei ich gestehen muss, dass ich ein Herz für die beiden hatte, wie sie ständig umherrasten und nur Blödsinn im Kopf hatten. Solche Kinder mag ich generell immer ganz gern.Daheim lebten die beiden wie Halbwilde.
Ja, ich auch. Die Autorin kontrastiert hier wilde Natur und gepflegte Kultur:Wobei ich gestehen muss, dass ich ein Herz für die beiden hatte, wie sie ständig umherrasten und nur Blödsinn im Kopf hatten. Solche Kinder mag ich generell immer ganz gern.
So sehen es zumindest die anderen Figuren, selbst Nelly, obwohl sie ihm manchmal hilft. Das liegt sicherlich auch an seinem "fremden" Aussehen. Ich habe mich vor zwei Tagen mal mit den Verfilmungen befasst. In einer neueren Version wird Heathcliff von einem Schwarzen gespielt, womit man dieses "Fremde" sicherlich noch einmal stärker hervorheben wollte.Immer wieder wird er als Teufel oder Sohn des Teufels bezeichnet. Vielleicht steht er einfach für das Böse.
Ich finde es sehr interessant, wieviel die Erzählerin Nelly hier ausspart. Sie erwähnt das am Zaun aufgehängte Schoßhündchen Isabellas, das sie vorgefunden hat, offenbar in der Nacht, als die beiden gemeinsam verschwunden sind. Niemand scheint sich darüber Gedanken zu machen, weder Nelly noch der zuhörende Pächter Lockwood (ich hätte da vermutlich schockiert nachgefragt). Sollen wir annehmen, dass Heathcliff das Hündchen vor Isabellas Augen hingehängt hat, als er mit ihr das Haus verließ? Als erstes Ereignis ihres Zusammenlebens?Besonders gut gefallen hat mir in diesem Abschnitt der Brief Isabellas - und zwar als erzählerisches Stilmittel, aber auch, weil ich ihn und die geschilderte Atmosphäre auf den Heights als sehr spannend empfunden habe. Wahnsinnig eindringlich, wie Isabella den dortigen Verfall schildert. Beim Haus, aber auch bei den Menschen dort.
Für mich ist Isabella bisher sogar die tragischste Figur eines an Tragödien wahrlich reichen Romans. Im Gegensatz zu allen anderen Figuren scheint sie als Einzige, ausschließlich Opfer zu sein. Und ein reiner Spielball der Intrigen.Ich finde es unfassbar tragisch, was ihr widerfährt.
Darüber bin ich auch gestolpert. Wie grausam! Wenn Tiere gequält werden, ertrage ich das kaum. Was für eine Ungeheuerlichkeit, um Isabella zu quälen, ihr Hündchen so umzubringen. Wobei Heathcliff Isabella nur quäkt, um Linton zu treffen.Sie erwähnt das am Zaun aufgehängte Schoßhündchen Isabellas, das sie vorgefunden hat, offenbar in der Nacht, als die beiden gemeinsam verschwunden sind. Niemand scheint sich darüber Gedanken zu machen, weder Nelly noch der zuhörende Pächter Lockwood (ich hätte da vermutlich schockiert nachgefragt). Sollen wir annehmen, dass Heathcliff das Hündchen vor Isabellas Augen hingehängt hat, als er mit ihr das Haus verließ?
Gab es im ersten Abschnitt nicht eine Passage wo Cathy Nelly dies mehr oder weniger sagte? Sie wollte von Nelly wissen, ob es richtig war Linton zugesagt zu haben ihn zu heiraten. Sie sah das als das vernünftigeer an, und teilte gleichzeitig tiefe Gefühle für Heathcliff mit. Das war die Szene wo er gelauscht hat und verschwand.Cathy hätte auch besser zu ihm gepasst als der langweilige Linton. Warum hat sie sich für diesen entschieden? Wegen seiner gesellschaftlichen Position?
Stimmt, sie war geblendet, sie war so verliebt und wird nun von Heathcliff für seine Zwecke ausgenutzt, und das auf sehr schlimme Art.Für mich ist Isabella bisher sogar die tragischste Figur eines an Tragödien wahrlich reichen Romans. Im Gegensatz zu allen anderen Figuren scheint sie als Einzige, ausschließlich Opfer zu sein. Und ein reiner Spielball der Intrigen.
Das alles hat mich am Anfang unter anderem bewogen mit Heathcliff auch Mitleid zu haben. Er hatte es nicht leicht. Doch mittlerweile sehe ich ihn mit anderen Augen. Er scheint ja gar keine Hemmungen mehr zu habenDas „ fremde„ Aussehen ist auch ein wichtiger Aspekt. Rassismus möchte ich der Autorin nicht vorwerfen. Aber damals stand das Fremde auch für das Wilde, Ungebändigte, das einerseits Furcht auslöst, andererseits fasziniert.
Die Figur mit einem Schwarzen zu besetzen, halte ich für zu dick aufgetragen. Ich glaube nicht, dass in jenen Zeiten ein Engländer einen Schwarzen als Adoptivsohn angenommen hätte.
Sein dunkleres Aussehen gibt Anlass zu diversen Mutmaßungen: Stammt der Junge von „ Zigeunern“ ab, ist er das Ergebnis einer Liaison zwischen einem Engländer und einer schwarzen Frau aus den Kolonien oder ist er womöglich der uneheliche Sohn von Mr. Earnshaw?