Und nun haben wir sie endlich, unser aller Lieblingsort, die Buchhandlung.
Ich bin mir sicher, jeder von uns hat da so seinen ganz eigenen Geheimtipp, und noch gibt es auch private Geschäfte, die keiner Kette angehören. (Wer weiß wie lange noch.)
Die Welt der Charing Cross Road 84 von Helene Hanff allerdings, scheint mir dann doch dem Untergang geweiht zu sein.
Buchhandlungen leiden heute unter schwindendem Interesse, eine schleichende Bedrohung, während die jüngere Geschichte weit offensichtlichere Gefahren barg. Machthaber drohten mit Vernichten und Tod, wenn man denn die "falschen" Bücher im Sortiment hatte. Man musste noch nicht einmal Verfasser der unliebsamen Texte sein, es reicht schon, sie zu vertreiben, oder sie zu lesen.
Ein Hoch auf die Beständigkeit des Buches, das auch nach 2000 Jahren immer noch als solches erkannt wird. Überlassen wir die Rollen den Schauspielern und loben die Praxis, dass man ein Buch notfalls auch mit einer Hand halten kann, tse tse tse.
Also von der Papyrusrolle zum Kodex, da spricht eigentlich nicht gegen die abermalige platzsparende Entwicklung zum E-book, oder?
Zurück in die Antike. Bücher gehörten zu Badehäusern, wie die Christen in den Untergrund? Dieser Aspekt war für mich etwas gewöhnungsbedürftig, "stinkende" Christen und "nasse" Bücher.
Interessant dagegen, dass die Reichen mehr oder weniger gezwungen waren, einen Teil ihres Geldes in öffentliche Bibliotheken zu investieren. Ich musste dabei stark an unsere offenen Bücherschränke hier im Dorf denken. Der erste kam mit der geänderten An- und Abflugstreckenführung des nahegelegenen Großflughafens, die entgegegn allen Versprechungen nun doch über unser Dorf führte. Der zweite Schrank kam mit der Schließung der letzten Poststelle. Hmm, ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Und natürlich wieder einmal der Hinweis, dass ich das ganze Buch zitieren könnte, soviel interessante Details, Verweise und Gedanken, wie Vallejo hier zusammengetragen hat. Einfach unglaublich.