Mensch, hast du ihn wieder toll in wenigen Worten charakterisiert! Mag ich ihn? Ich stehe ihm neutral gegenüber, würde ich sagen. Er ist ein komischer Kauz. Über seine Arbeit erfahren wir nichts. Er ist immer on the road. Seinem Freund gegenüber hat er sich nicht besonders loyal verhalten. Da hatte er Berührungs- und vielleicht auch andere Ängste. Die Securitate war nicht zimperlich- besser man machte sich nicht auffällig.Die Figur ist genial in ihrer Ambivalenz und man kann so viel in ihr finden. Mögt ihr Vicco? Ich schon.
Ja unbedingt. Lilli, die nicht wiederkehrte. Und natürlich Vicco.Beiläufig und doch so lehrreich.
Ich hoffe es noch. Henriette wurde offenbar nur vor der Verschleppung verschont, weil sie sich in den Bergen versteckt hat. Darüber spricht sie nicht. Ob sie noch weiteren Kontakt zu der geheimnisvollen Frau hatte? Hat sich vielleicht die ganze Gruppe versteckt? Aber das ist völlige Spekulation.Ob es da noch eine Auflösung geben wird
Gilt wohl über die Zeiten.Sie kannten die Spielregeln: Du weißt von nichts, es geht dich nichts an. Die Partei hat Recht. Drei einfache Regeln, mit denen man im Kommunismus ein gutes Leben führen konnte. 110
Inhaltlich habe ich das auch nicht wirklich verstanden. Höchstens den Anfang, weil Vicco das Gefühl hat, seine Mutter stehe ständig unter Beobachtung und würde alle Blicke auf sich ziehen.Könnt ihr was mit dem Traum auf Seite 113/14 anfangen?
Das ist in Bezug auf dieses Buch aber schade, denn alle Protagonist:innen träumen ja. Entweder wirklich wie Vicco und Jacob, oder sie sind im übertragenen Sinne "Träumer:innen".Ich mag keine Träume in Büchern
Haha. Ja, den Gedanken, dass sie alle TräumerInnen sind, hatte ich auch. Da zeigt sich die Verwandtschaft am deutlichsten. Das stört mich auch in keiner Weise. Jacobs Träume konnte ich auch gut erfassen und verbinden. Dieser (Viccos) Traum aber erfordert psychologisches Fachwissen, er erschließt sich nicht aus dem Kontext. Deshalb mag ich ihn nicht.Das ist in Bezug auf dieses Buch aber schade, denn alle Protagonist:innen träumen ja. Entweder wirklich wie Vicco und Jacob, oder sie sind im übertragenen Sinne "Träumer:innen".
Ich kann leider in Dein Schwärmen nicht einstimmen! Vicco ist für mich ein junger Mann, der noch nicht ausgereift, noch auf der Suche ist und nur an sich denkt! (Sein Verhalten gegenüber Frido und Marcella, dass er sich da nicht um Marcella gekümmert hat, seine Frauengeschichten, Ausbildung nicht beendet.)Vicco ist in meinen Augen eine bemerkenswert gelungene Figur. Sozusagen ein Freiheitsliebender mit Angst vor der Freiheit. Ein angepasster Rebell. Ein melancholischer Weiberheld. Ein Muttersöhnchen, das sich vor seiner Mutter fürchtet und sich für sie schämt. Ein Philosoph, der nur Perry Rhodan liest. Ein behüteter Verlassener. Irgendwo zwischen Motorrad und Trabi. OK, das reicht. Die Figur ist genial in ihrer Ambivalenz und man kann so viel in ihr finden. Mögt ihr Vicco? Ich schon.
Dieses Kapitel / diesen Leseabschnitt empfinde ich am politischten!Sehr gut finde ich auch, wie Iris Wolff ganz nebenbei so viel von der Geschichte Siebenbürgens erzählt. Jetzt, 1969, also die noch junge Ceausescu-Diktatur und ein Rückblick auf die Zwangsdeportierung der Rumänien-Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. Beiläufig und doch so lehrreich.
Geschwärmt habe ich ja eher davon, wie die Figur konzipiert ist, nicht von Vicco selbst. Ich mag ihn, habe ihn ja aber als äußerst ambivalent charakterisiert.Ich kann leider in Dein Schwärmen nicht einstimmen!
Na gut, Dein Schwärmen hätte ich sinnvollerweise in Gänsefüßchen setzen sollen!Geschwärmt habe ich ja eher davon, wie die Figur konzipiert ist, nicht von Vicco selbst. Ich mag ihn, habe ihn ja aber als äußerst ambivalent charakterisiert.
Henriette ist ein ruheloser Freigeist. Sie nimmt sich, was sie braucht. Jetzt ist es das Ausland, aber ich glaube nicht, dass sie dort glücklich wird. Manche Leute können das nicht, weil sie immer das ersehnen, was sie gerade nicht haben.
Aber das widerspricht sich doch nicht! Alles, was Christian geschrieben hat, stimmt so oder so ähnlich. Das einzige, womit ich nicht konform gehe, ist, dass ich ihn (Vicco natürlich) mag. Er ist eine Figur voller Widersprüche und innerer Unwägbarkeiten und als solche wunderbar konzipiert. Ein "behüteter Verlassener" - ist das nicht herrlich?! Vicco fühlt sich vernachlässigt und von seiner Mutter verlassen. Dabei ist er in ein wunderbar beständiges, liebevolles Nest geschlüpft. Ich finde Christians Kurzfassung deshalb grandios. Aber MÖGEN muss man Vicco deshalb noch lange nichtIch kann leider in Dein Schwärmen nicht einstimmen! Vicco ist für mich ein junger Mann, der noch nicht ausgereift, noch auf der Suche ist und nur an sich denkt! (Sein Verhalten gegenüber Frido und Marcella, dass er sich da nicht um Marcella gekümmert hat, seine Frauengeschichten, Ausbildung nicht beendet.)
Ja, das werfe ich ihm auch vor, allerdings spürt man deutlich, dass er Angst hat, mit dem Regime in Konflikt zu kommen. Es wird ja deutlich, dass auch seine eigene Familie schon unter Repressionen/Verschleppung gelitten hat. Insofern weiß ich da nicht, wie ich mich als junger Mensch verhalten hätte und bin vorsichtig mit Verurteilungen.Sein Verhalten gegenüber Frido und Marcella,
Ja. Die Mutter ist ein Freigeist. Keine Ahnung, warum sie so mutig ist. Vielleicht hat sie einen Schutzpatron irgendwo? Sie hat ihre Ausreise ja auch offiziell bewilligt bekommen. So selbstverständlich wird das auch nicht sein.Was mir unheimlich bei ihr imponiert hat, dass sie das Manuskript, das Frido und Marcella versteckt hatten, über die Grenze brachte und dem Verfasser in Berlin übergab! Respekt! (Das hätte Vicco nicht fertiggebracht!)
Aber das widerspricht sich doch nicht! Alles, was Christian geschrieben hat, stimmt so oder so ähnlich.
(Fühle mich in meinen Ausdrucksmöglichkeiten stark eingeschränkt! *grummel*!)
Wir kennen dich doch mittlerweile so gut, dass wir diese in Gedanken hinzufügen.Siehe meine Reaktion bezüglich Gänsefüßchen + fehlender Emojis! (Fühle mich in meinen Ausdrucksmöglichkeiten stark eingeschränkt! *grummel*!)
Und das ganz dezent nebenbei. Lilli, die nicht wiederkehrt, der Freund Frido, der verhaftet wird, Henriette, die sich versteckt hat. Da fängt man unwillkürlich an zu recherchieren und will mehr über die Geschichte wissen. So geht es mir immer mit solchen Andeutungen.empfinde ich am politischten!
Mir ist aufgefallen, dass alle drei Erzählungen jeweils mit einer zeitdehnenden Szene beginnen,
Danke für diese Hinweise! Man wird doch definitiv beschenkt, wenn man gemeinsam liest. Alleine würde mancher Satz unberücksichtigt bleibenAm Beginn von Erzählung zwei, steht folgendes Zitat, das die Frau zu Henriette sagt:
Ich war ein wenig fixiert darauf, dass sich das mit der geheimnisvollen Frau einer Klärung nähert, deshalb war ich etwas enttäuscht von diesem Abschnitt.Vicco ist in meinen Augen eine bemerkenswert gelungene Figur.
Das fand ich auch eine sehr treffende Beschreibung. Beim Lesen war ich froh, in einem freiheitlicheren Land zu leben.Du weißt von nichts, es geht dich nichts an, die Partei hat recht.
Vielleicht hat das ja doch was mit Jacobs Familie zu tun oder der Frau. Dann hat sie möglicherweise eine Einladung bekommen.Ja. Die Mutter ist ein Freigeist. Keine Ahnung, warum sie so mutig ist. Vielleicht hat sie einen Schutzpatron irgendwo? Sie hat ihre Ausreise ja auch offiziell bewilligt bekommen. So selbstverständlich wird das auch nicht sein.