Ich glaube weniger, dass es ihr um die Vorteile ging .Sie war wie Willem überzeugte Nazi- Anhängerin und außerdem hat sie ihn bewundert und begehrt. Ihr gefiel wahrscheinlich auch das ganze Umfeld. Als Mädchen aus einfachen Verhältnissen machten die mächtigen Männer Eindruck auf sie.Was genau verband sie mit Willem? Sah sie in ihm wirklich ihren Helden? Erklärt dies die starke sexuelle Anziehung, oder versprach sie sich einfach Vorteile von der Beziehung zu Willem? Diese Fragen stellen sich mir mehrmals.
Er wirkt auf mich auch immer sehr unsicher, ist abhängig vom Lob seiner Vorgesetzten., im Grunde war ihr Vater ein Feigling - auch für mich ist er in erster Linie ein Denunziant, Mitäufer,
Die Atmosphäre kommt sehr gut rüber und für mich sind das auch neue Informationen.Sehr eindrücklich geschildert wird der große Riss, der dann durch die Bevölkerung ging, ich hatte bisher wenig Ahnung über die damalige Zeit in Belgien.
Das war auch genau mein Eindruck. Und dadurch hat sie ja in mancherlei Hinsicht im Vergleich zu Willems Frau Vorteile, die sein Tun und Handeln permanent kritisch beäugte.Ich glaube weniger, dass es ihr um die Vorteile ging .Sie war wie Willem überzeugte Nazi- Anhängerin und außerdem hat sie ihn bewundert und begehrt. Ihr gefiel wahrscheinlich auch das ganze Umfeld. Als Mädchen aus einfachen Verhältnissen machten die mächtigen Männer Eindruck auf sie.
Willem ist ein schrecklicher Ehemann. Mientje verweist er ständig auf ihren Platz als Hausfrau und Mutter, die sich nicht einmischen soll in seine „ Arbeit“, die das eh nicht versteht. Dabei ist Mientje viel weitsichtiger als er und hat eine ethische Richtschnur, was ihm zu fehlen scheint. Er nimmt sich, was ihm seinem Verständnis nach zusteht.Krass finde ich seine Liebschaft mit Griet. Schickt er tatsächlich Frau und Kinder in ihr Haus, während er sie zu sich holt, um sich mit ihr zu amüsieren? Seine Frau hingegen weiß wohl Bescheid.
Schade! Ich finde auch hier Authentizität und Tiefgang. Viele Bücher über diese Zeit erzählen von der Opferseite her, das schafft beim Leser natürlich viel mehr Empathie, berührt vielmehr.Das Buch liest sich zwar nach wie vor gut, es fesselt mich aber nicht wirklich. Es gibt so viele herausragende Werke über dieses dunkle Kapitel der Geschichte, wo Umstände und Akteure sehr authentisch beschrieben werden. An dieser Stelle hat das Buch für mich nicht genügend Tiefgang, leider.
Vielleicht liegt es das daran, dass er sich nach wie vor an die Fakten hält und wir selten tief in die Gedanken der Figuren blicken. Trotz allem ist das, was er erzählt, sehr interessant, auch seine eigenen Erfahrungen am Ende des Leseabschnitts, sein unbedachtes Mitlaufen macht ihm bewusst, wie schnell man zum Mitläufer wird und dafür schämt er sich.An dieser Stelle hat das Buch für mich nicht genügend Tiefgang, leider.
Dem stimme ich zu, gerade aufgrund der authentischen Quellen. Mientje, deren Geschichte auch erzählt wird, ist ein Opfer, da sie keine Chance gehabt hat, dieser schrecklichen Ehe zu entgehen. Mutig, wie sie sich denen entgegenstellt, die Willem suchen. Sie wird zunehmend selbstbewusster - ohne Willem.Authentizität und Tiefgang.
So sehe ich das auch. Er ist ein Egozentriker, denkt nur an sich und sein Wohl. Mit Kritik scheint er nicht umgehen zu können.Willem ist ein schrecklicher Ehemann. Mientje verweist er ständig auf ihren Platz als Hausfrau und Mutter, die sich nicht einmischen soll in seine „ Arbeit“, die das eh nicht versteht. Dabei ist Mientje viel weitsichtiger als er und hat eine ethische Richtschnur, was ihm zu fehlen scheint. Er nimmt sich, was ihm seinem Verständnis nach zusteht.
Befremdet hat mich auch sein erster Heiratsantrag, kaum ist seine erste Frau begraben. Griet bewundert ihn und teilt seine Gesinnung, beides ist natürlich schmeichelhafter als Meintjes Kritik.
Es ist ein sehr nüchterner, fast ausschließlich von Fakten getragener Zugang zur Thematik und zur Figur Willem. Vielleicht stört mich das. Zu wenig Auseinandersetzung mit seiner Psyche und dessen Abgründen. Meist bleibt alles auf deskriptiver Ebene.Schade! Ich finde auch hier Authentizität und Tiefgang. Viele Bücher über diese Zeit erzählen von der Opferseite her, das schafft beim Leser natürlich viel mehr Empathie, berührt vielmehr.
Ich glaube, Du triffst ins Schwarze - zumindest, was den ersten Punkt betrifft.Vielleicht liegt es das daran, dass er sich nach wie vor an die Fakten hält und wir selten tief in die Gedanken der Figuren blicken. Trotz allem ist das, was er erzählt, sehr interessant, auch seine eigenen Erfahrungen am Ende des Leseabschnitts, sein unbedachtes Mitlaufen macht ihm bewusst, wie schnell man zum Mitläufer wird und dafür schämt er sich
Eine kritische Auseinandersetzung mit Fakten, Tagebüchern etc- das schon. Irgendwie ist es mir dennoch zu wenig.Zum Tiefgang: Die Episode am Ende des LA spiegelt die Reflexionen des Autors wider und er stellt sich und uns die Frage, wie schnell man die Täter verurteilt und wie schnell man vielleicht selbst andere aus Angst denunziert hätte. Insofern werden nicht nur Fakten, sondern auch Denkanstöße gegeben. Auch die Erinnerungen der Töchter zeichnen ein differenziertes Bild von Willem. Und Hertmans kritisiert unumwunden Griets Erinnerungen, die alles Kritische auslässt, setzt sich also kritisch mit dieser Quelle auseinander. Insofern bietet er aus meiner Sicht Tiefgang.
Mir geht es auch so. Ich bekomme so recht zu keinem Protagonisten eine Beziehung. Alles wird relativ distanziert und kalt anhand der Fakten/Quellen "runtererzählt". Ich habe zwar immer mal wieder einen Aha-Effekt, insbesondere, wenn auf widersprüchliche Aussagen hingewiesen wird, aber mir fehlt die Bindung zum Gelesenen.Das Buch liest sich zwar nach wie vor gut, es fesselt mich aber nicht wirklich. Es gibt so viele herausragende Werke über dieses dunkle Kapitel der Geschichte, wo Umstände und Akteure sehr authentisch beschrieben werden. An dieser Stelle hat das Buch für mich nicht genügend Tiefgang, leider.
Stimme zu. Fast. Empfinde die Sexszene, S.199 als peinlich. Sex sells. Passt aber hier in dieser Art so gar nicht. Wirkt gewollt.Meist bleibt alles auf deskriptiver Ebene.
Unbestritten hat er viel Schuld auf sich geladen. Er war auch gnadenlos. Aber war er ein Nazi? War er antisemitisch? Hat er sich mit den Lehren des Dritten Reiches identifiziert? Ich denke nicht. Er war manchmal Profiteuer, auch Täter, klar, aber eher aus persönlichen Gründen. Das macht es nicht besser, aber Nazi ist was anderes.Er war ein Nazi, der viel Schuld auf sich geladen hat.
Willem ist sehr impulsgesteuert, glaubt man dem Autoren.Befremdet hat mich auch sein erster Heiratsantrag, kaum ist seine erste Frau begraben.