Es sind gar nicht so sehr die Details, sondern die Art und Weise, wie sie beschrieben werden. Die Autorin bleibt in vielem vage und lässt die Vorstellungskraft des Lesers arbeiten. In ihrem Sprachstil finden sich sowohl Poesie als auch nüchterne Grausamkeit. Das ist eine unglaubliche Kombination. Denn die Poesie ist ein Verstärker für die grausamen Szenen und macht das Gelesene so schwer zu ertragen.iese ganzen Grausamkeiten, detailreich geschildert, es fällt mir im Moment wirklich schwer mit der Lektüre fortzufahren.
Ich würde lieber ein Buch lesen über das Leben von Leo. Dieser Brief ist menschlich berührender als alles zuvor.Befehlshabers.
In diesem Leseabschnitt erfahren wir auch ein bisschen mehr über Leo Navarro, leider immer noch sehr wenig. Ich hätte gern noch mehr über seine Geschichte erfahren
Eine Gewaltorgie! Die Autorin badet geradezu in den Beschreibungen der Schlacht. Ich bin eigentlich nicht so leicht zu Schrecken, doch das ist mir zu viel.Auch die Kriegshandlungen sind sehr erschreckend
Mir geht es genauso. Ich kann ihn einfach nicht einschätzen. Ja, er macht diese grausamen Bilder, und kämpft auf der Seite der Italiener, aber andererseits ist er Jude und hat selbst mit Konsequenzen zu leben. Muss man Ettori anders sehen als andere Soldaten, die keine Juden sind? Eigentlich habe ich zum Teil Mitleid mit ihm, weil er diese Fotos die er macht selbst ertragen muss, aber andererseits sehe ich keine Gegenwehr von ihm. Selten, dass mich eine Figur so rätseln lässt.Ettore kommt mir in diesem Roman bisher zu gut weg.
Ist das nicht Kunst? Eigentlich schon, oder?und lässt die Vorstellungskraft des Lesers arbeiten.
Diese blumig geschilderte Grausamkeit gefällt mir auch nicht. Allerdings hat sich in mir eine Art Gleichgültigkeit entwickelt: das Geschehen lässt mich bis auf wenige Sätze kalt. Es ist, als wenn ich mir einen Zeichentrickfilm anschaue...aber trotzdem ist diese Geschichte für mich kaum zu ertragen. Diese ganzen Grausamkeiten, detailreich geschildert,
Ja, bislang stimmt das. Allerdings verstehe ich den Brief seines Vaters als Aufruf, die Greueltaten zu dokumentieren und dadurch den Widerstand zu stützen. Die Wachen haben Fucelli auch schon berichtet, dass Ettore nicht mehr so fleißig arbeitet, auch toleriert er die Kräutergaben der Köchin...Ettore kommt mir in diesem Roman bisher zu gut weg. Er ist der Propagandafotograf von Fuccelli
Und so weiter. Anscheinend erkennt Hirut noch immer die genetische Überlegenheit Asters an.Für jene, die von Geburt an dazu bestimmt sind, eine reiche Tradition und edles Blut weiterzugeben, gelten unausgesprochene Regeln. 425
Mag sein, dass es der Autorin auch darum geht, zu zeigen, dass nicht Deutschland allein so furchtbare Tötungen vorgenommen hat. /Ich finde es auch unfassbar, dass Italien niemals dafür zur Rechenschaft gezogen wurde.Dieser Leseabschnitt startet extrem grausam. Die Fotos, die Ettore von den sterbenden Menschen die in die Schlucht geworfen wurden, gemacht hat, erinnern an Fotos aus den Konzentrationslagern bzw. aus den Gaskammern. Das Hinunterstürzen der Menschen gleicht der Massenvernichtung, wie es die Juden in Europa erleiden mussten. Diese Fotokapitel waren fürcherlich zu lesen.
Wisst ihr was ich - ernstgemeint - wohltuend finde an diesem Buch: Die vielen leeren Seiten. Die brauche ich zum Durchatmen.Der Erzählfluss ist wieder besser geworden, aber trotzdem ist diese Geschichte für mich kaum zu ertragen. Diese ganzen Grausamkeiten, detailreich geschildert, es fällt mir im Moment wirklich schwer mit der Lektüre fortzufahren.
Und damit zeigt die Autorin menschliches Denken, menschliches Überleben wollen. Nichts was zu würdigen wäre. Nichts was man schön reden kann! Aber wenn ich sein Verhalten mit dem Verhalten von Stella Goldschlag bei Takis Würger vergleiche, welcher Protagonist kommt hier besser weg. Eigentlich keiner. Oder beide?Ettore kommt mir in diesem Roman bisher zu gut weg. Er ist der Propagandafotograf von Fuccelli und kein Journalist, der mit einer kritischen Berichterstattung beauftragt ist. Sicherlich dokumentieren seine Fotos die Gräueltaten, aber von Intention kann dabei keine Rede sein. Für mich steht seine Angst vor Konsequenzen im Vordergrund, sollte er die Befehle Fuccellis verweigern. Und eigentlich läuft es nicht schlecht zwischen den beiden. Solange Ettore Fotos liefert und Glanz und Gloria von Fuccelli für die Nachwelt festhält, steht er unter dem Schutz des Befehlshabers.
Dieser Leseabschnitt beginnt mit einem Album der Toten: Foto folgt auf Foto. Es sind Momentaufnahmen von Äthiopiern, kurz bevor sie in den Tod stürzen. Diese Bilder sind unglaublich intensiv und ich frage mich, wie wenig empathisch ein Fotograf (Ettore) sein muss, um diese Momente festhalten zu können, in dem Wissen, dass diese Menschen sterben werden. Ich bin ein bisschen ratlos, denn mir fehlt eine seelische Reaktion von Ettore. Er fotografiert einfach. Bietet ihm der Blick durch die Linse einen Filter, der die Realität für ihn abschwächt?
Es sind gar nicht so sehr die Details, sondern die Art und Weise, wie sie beschrieben werden. Die Autorin bleibt in vielem vage und lässt die Vorstellungskraft des Lesers arbeiten. In ihrem Sprachstil finden sich sowohl Poesie als auch nüchterne Grausamkeit. Das ist eine unglaubliche Kombination. Denn die Poesie ist ein Verstärker für die grausamen Szenen und macht das Gelesene so schwer zu ertragen.
Auch wenn das wirklich schwer aushaltbar ist. Es ist künstlerisch gelungen! Die Art des Dargebotenen. Immer wieder diese Fotos. Und der Hintergrund dazu. Diese Art der Gestaltung macht das Ganze noch schwerer ertragbar und in der Gestaltung zu einem Kunstobjekt, zu einer Inszenierung. Aber diese Dramaturgie findet sich durchgängig im ganzen Buch und macht mich zu einem Fan des Schattenkönigs.Ist das nicht Kunst? Eigentlich schon, oder?
Weiß nicht. Kann sein. Aber glaube ich nicht. Wenn du in die Geschichte schaust, findest du doch überall irgendwelche Despoten, irgendwelche Massenschlächter. Anscheinend eine menschliche Eigenschaft. Widerlich, aber menschlich!Mag sein, dass es der Autorin auch darum geht, zu zeigen, dass nicht Deutschland allein so furchtbare Tötungen vorgenommen hat. /Ich finde es auch unfassbar, dass Italien niemals dafür zur Rechenschaft gezogen wurde.
Berührend beschrieben ist diese Sicht auf Ettores Familie. Und wieder wird die Bereitschaft des Menschens zur Mordlust gezeigt! Andererseits frage ich mich wieso weiß Ettore dies nicht? Aber über manch erlebtes Grauen spricht man nicht, die Verdrängung setzt ein. Schlimm nur das dieses Grauen wiederkommt.Man erfährt nun etwas mehr über Ettore und dessen Familie. Seine Eltern werden den 2. Weltkrieg nicht überleben, aber Ettore anscheinend schon. Wir wissen ja, dass er sich (zu Anfang des Buches) mit Hirut treffen möchte.
Gut dargestellt war dies und auch eine Wandlung von Hirut ist hier zu beobachten.Auch die Kriegshandlungen sind sehr erschreckend. Die Autorin beschreibt dies sehr gut anhand von Hiruts Gefühlen: "Es ist fast nicht zu ertragen: der Nervenkitzel und die Furcht, die Herausforderung und die Gefahr, die Ehre und die Pflicht." (S.408) Hirut kommt nun auch das erste Mal in die Situation, dass sie dem Feind gegenübersteht. Es ist etwas ganz Anderes in ihrer Vorstellung, Kidane (den sie hasst) zu töten. "In ihren Träumen hat sie das schon viele Male getan: das Gewehr herumgerissen, auf Kidane gezielt und geschossen." (S.411) Und nur weil sie sich vorstellt, dass ihr nicht der Feind sondern Kidane gegenübersteht, ist sie in der Lage, den Italienier zu erschießen.