Mimi gewinnt auch in anderer Hinsicht. Scheinbar gewinnt sie stetig an Körpergewicht. Die eitle Mimi gerät aus der Façon. Diesen Verdacht hatte ich schon in dem Abschnitt zuvor, als sie mit Hinda im Palmgarten Cremeschnitten und zuckersüße Schokolade verputzt hat.Mimi gewinnt hier,
Ich glaube nicht, dass er an seinem Glauben zweifelt. Für mich verzweifelt er eher an der eigenwilligen Logik des selbstherrlichen Herrn Stern. Es ist aber auch zum Verrücktwerden, wenn man auf Menschen trifft, die sich ein eigenes Weltbild zurechtgerückt haben und keinerlei Argumenten zugänglich sind bzw. Argumente verdrehen, wie es ihnen gefällt. Reden mit einer Wand! (Auf die heutige Zeit gemünzt: Reden mit einem Corona-Leugner)Derweil muss Pinchas mit Glaubenszweifeln kämpfen als er den Sozialisten Jacob Stern kennenlernt und von ihm vorgeführt wird.
Sie schweigt. Ich deute das eher so, dass sie etwas zu verarbeiten hat.Aber anschließend verleugnet sie ihn.
Genau. Ich schätze, dass sie mit diesem Kapitel auch abschließen möchte, weil es ihr eigentliches Leben nicht mehr betrifft. Salomon ist für sie der Vater.Sie schweigt. Ich deute das eher so, dass sie etwas zu verarbeiten hat
Ich verstehe nicht so richtig, warum Schmul heiraten soll?
Sie schweigt nicht, sondern sagt, es war ein Irrtum.Nicht ihr Vater, sondern ein fremder Mann.Sie schweigt. Ich deute das eher so, dass sie etwas zu verarbeiten hat.
Damit er lernt, Verantwortung zu übernehmen und um sein Leben in geordnete Bahnen zu lenken. Zu diesen Zeiten war es selbstverständlich, eine Familie zu gründen. Ledige gab es zwar auch, aber die wurden eher bemitleidet.Ich verstehe nicht so richtig, warum Schmul heiraten soll? Schön, dass Chanele ihm kein junges, naives Mädchen sucht, aber warum soll er überhaupt heiraten? Macht das was besser?
Das glaube ich nicht. Der kommt mir ziemlich unbelehrbar vor.Damit er lernt, Verantwortung zu übernehmen und um sein Leben in geordnete Bahnen zu lenken.
Doch, das könnte sie. Mit Geld kann man das Leben von Kranken erheblich erleichtern.Er wird sie nie erkennen und helfen kann sie ihm auch nicht.
Ich habe das Kapitel 22/23 gerade im Bett gehört - wie gesagt: Lewinsky liest es selbst und ich behaupte, dass das seine Schreibkunst leuchten lässt. Wie er diesen Arzt beschreibt, bei dem sich die eigenen Gedanken überschlagen, die aber so viel wertvoller sind, als alles bei diesem goijischen Essen vom Janki....Sie schweigt nicht, sondern sagt, es war ein Irrtum.Nicht ihr Vater, sondern ein fremder Mann.
Es ist auch nicht einfach.
Im Hintergrund marschieren, beobachten die anderen Bewohner. Absolut glaubwürdig, wahrhaft authentisch geschildert. Wieviel Kraft mag es kosten, zu antworten: "Es wird nichts geschehen."? Auch Chanele kann sich sehr schnell in die Situation einfinden. Sie wird von Gefühlen geflutet (zum Glück hat sie gelernt, solche nicht nach außen dringen zu lassen), reagiert dem Vater gegenüber aber höchst professionell, als wenn sie schon ewig mit geistig kranken Menschen zu tun hatte.Seine lag jetzt auf ihrer Wange, hatte dort ihren Platz gefunden wie ein Schmetterling auf seinem letzten Flug.
Die Bedeutung des geschenkten Arztkittels wird deutlich. Die Bewohner erklären die Szene: "Wenn sie tot sind, müssen sie weiße Hemden tragen..."Du wirst nicht tot sein. Nur ich. Nur ich.
Lewinsky scheint generell sehr vielseitig zu sein, wenn ich mir seine Website betrachte. Er tritt sogar als singender Autor auf. Er scheint Spaß zu haben, bei dem, was er tut.Lewinsky liest es selbst und ich behaupte, dass das seine Schreibkunst leuchten lässt.
Du hast das so schön in Worte gefasst, was ich auch empfinde. „ Melnitz“ bleibt ein Lieblingsbuch von mir, für immer und ich kann mir gut vorstellen, es irgendwann nochmal zu lesen.Ich habe das Kapitel 22/23 gerade im Bett gehört - wie gesagt: Lewinsky liest es selbst und ich behaupte, dass das seine Schreibkunst leuchten lässt. Wie er diesen Arzt beschreibt, bei dem sich die eigenen Gedanken überschlagen, die aber so viel wertvoller sind, als alles bei diesem goijischen Essen vom Janki....
Chaneles Gefühle werden greif- und fühlbar in Worte gefasst: Die Zählerei ihrer Schritte, die Furcht, die Unsicherheit.
Immer wieder diese wunderschönen Metaphern, die einen Anblick, ein Bild, eine Berührung beschreiben: zart wie ein Spinnennetz, die Haut wie das brüchige Papier eines alten Buches und so weiter. Das ist mir niemals zuviel. Lewinsky liest es ebenfalls ganz ruhig und zart.
Die Begegnung Chaneles mit ihrem Vater hat mich sehr berührt- blöde Vokabel, aber hier passt sie. Soviel Emotion! Chanele hat ihre Augenbrauen nie gemocht, auch Janki nicht. Sie spürt körperlich, wie sehr ihr Vater die Mutter geliebt haben muss, der jene ja in ihr sieht....
Im Hintergrund marschieren, beobachten die anderen Bewohner. Absolut glaubwürdig, wahrhaft authentisch geschildert. Wieviel Kraft mag es kosten, zu antworten: "Es wird nichts geschehen."? Auch Chanele kann sich sehr schnell in die Situation einfinden. Sie wird von Gefühlen geflutet (zum Glück hat sie gelernt, solche nicht nach außen dringen zu lassen), reagiert dem Vater gegenüber aber höchst professionell, als wenn sie schon ewig mit geistig kranken Menschen zu tun hatte.
Wie bewegend, als der Vater sagt:
Die Bedeutung des geschenkten Arztkittels wird deutlich. Die Bewohner erklären die Szene: "Wenn sie tot sind, müssen sie weiße Hemden tragen..."
Ich bewundere den Stil Lewinskys, der sowohl Leichtigkeit als auch Schwere wunderbar transportieren kann. Ich habe mich anhand dieser Szene mal ausgelassen, empfinde das aber fast immer. Wie er seine Charaktere zeichnet! Kaum einer ist blass, jeder hat mindestens eine Besonderheit. Wie Dr. Hellsiedl zum Beispiel oder diese Bewohner. Einmalig. Bei mir läuft es auf den achten Stern hinaus und ich kann es schwer ertragen, wenn hier Haare in der Suppe gesucht werden
Dass Chanele Janki verschweigt, dass sie ihren Vater getroffen hat, verstehe ich gut. So nah sind sie sich einfach nicht. Sie führen ihre Geschäfte zusammen, ebenso die Familie, aber Liebe und Vertrauen gibt es in Herzensdingen nicht. Vielleicht verschließt sie dieses Erlebnis in ihrem Innern, vielleicht vertraut sie es Salomon an, der ja augenscheinlich die Briefe geschrieben hat, die zu diesem Treffen führten (war es so? So ein vorgelesener Satz ist manchmal ganz schnell vorbei).
Der Arzt will sie auf dem Laufenden halten. Sie lehnt das ab. Ein Schutz? Ein Reflex? Es bringt ja auch nichts. Dem Vater kann sie nicht helfen. Aber sie kennt nun ihre Wurzeln: Menachem und Sarah Bär.
Unsere lobenden Worte müssen wir uns für die Rezi merken. Die gehören alle da hineinEr kann Figuren, Geschehnisse entwerfen, dass alles für mich lebendig wird. Und das alles mit sehr viel Empathie, Witz und Liebe, einfach genial.
Ich denke, es könnte auf Mina Kahn hinauslaufen, das Mädchen mit der Beinschiene. Sie scheint schlagfertig, lässt sich nicht einschüchtern und könnte François so richtig schön einheizen. Ich mag ihn gar nicht und würde ihm eine starke Frau wünschen. Chanele scheint von Mina beeindruckt.Aber sie kennt ihren Sohn. Er wird kein guter Ehemann sein, deshalb wäre ein naives, junges Ding die falsche Frau für ihn. Eher eine Frsu, die froh ist, überhaupt einen Mann abzubekommen.
die Angst, dass da etwas in dir drin sein könnte, von dem du nie etwas gespürt hast, und das trotzdem zu dir gehört. Bis es plötzlich aus dir herauskommt, von einem Tag auf den anderen, und stärker ist als du. Irgendwann. Es könnte doch sein, ja. Wenn alle davon erzählen, könnte es doch sein. Obwohl es nicht wahr ist. Oder doch wahr ist. Woher sollst du es wissen? Woher will es irgendjemand wissen?
Das Gerücht hat ja offensichtlich Chanele selbst in die Welt gesetzt. Warum?Zuhause gibts ein Donnerwetter, weil Janki verdächtigt wird, selber die Angestellte geschwängert zu haben. Das könnte dem Geschäft schaden.
Es scheint sie zu ärgern, dass er ständig den jungen Frauen nachsteigt und sie in Schwierigkeiten bringt. Sie vermutet wohl, dass eine allzeit bereite Ehefrau da etwas Ruhe in die Sache bringt.Ich verstehe nicht so richtig, warum Schmul heiraten soll? Schön, dass Chanele ihm kein junges, naives Mädchen sucht, aber warum soll er überhaupt heiraten? Macht das was besser?