Jetzt bin ich endlich auch durch (mir kamen andere Verpflichtungen dazwischen), und ich bin immer noch froh, das Buch gelesen zu haben.
Ein Teil des Endes war für mich eine Überraschung (ich hatte damit gerechnet, dass sie Hannes tötet), ein Teil war genau das, was ich erwartet hatte (dass sie ihre Schwester getötet hat). Jetzt macht Sinn, dass die Protagonistin in einer Nervenheilanstalt sitzt, und es ist im Grunde nur die logische Konsequenz ihres Lebens und ihrer Persönlichkeit – ihrer krankhaften Eifersucht, ihres Schönheitswahns. Die wiederum sind die logische Konsequenz ihrer harten, schwierigen Kindheit und Jugend.
Mir tat sie immer noch leid, auch wenn sie sich im Laufe des Romans zunehmend als selbstsüchtig und wahnhaft herausstellte. Ich konnte und wollte einfach nicht vergessen, wie sich diese hässlichen Charakterzüge entwickelt hatten. Wenn du als Kind und Jugendliche nie mal nur an dich denken kannst, wenn du immer nur für andere schuften musst, dann ist die Versuchung sicher groß, nur noch an dich zu denken, sobald du es kannst. Wenn deine Schönheit immer dein einziges Kapital war, dann wirst du es so gut wahren und behüten, wie es geht, dann ist Schönheit eine Währung.
Jetzt gucke ich mal, was ihr so geschrieben habt.