Keineswegs.
Also bitte. Ich breche eine Lanze für Oksana und ihren Kummer. Sie ist von vielen Menschen enttäuscht worden und zwar bitter enttäuscht. Da ist es doch verständlich, dass das Tier, das schon seit JAHREN mit ihr lebt, eine Art Partner für sie ist. Ich wäre auch zu Tode betrübt.
Das hat jedoch absolut nichts damit zu tun, welchen Wert man dem Leben von Menschen beimisst. Nur, das Oksana sonst niemanden hat und wohl allmählich auf den Trichter kam, dass Tiere "die besseren Menschen" sind, was Loyalität und Liebe angeht. Ich bin geneigt, ihr ein wenig beizupflichten.
Ich empfinde Oksana nicht als schwach. Im Gegenteil. Sie hat als einzige von den Frauen etwas getan, um einer schlechten Behandlung entgegenzuwirken. Sie hat sich Sicherheiten geschaffen. Hätten das die anderen doch auch getan!! Dann stünden sie besser da und wären nicht auf die Gnade herablassender Männer angewiesen.
Oksana ist eine starke Frau, die unabhängig ist. Ich habe mich gefreut, dass sie Max sein "Versehen" nicht hat durchgehen lassen und Katja die Freundschaft gekündigt hat. Mit solchen Leuten würde ich auch nicht gerne befreundet sein. Obwohl sie sonst niemanden hat, hat sie gesagt: So nicht!
Die anderen beiden Frauen gingen mir am Hinterreifen vorbei. Vor allem die Freundin von Tschegga hätte durchaus noch Möglichkeiten gehabt. Sie hätte nur ihren Plan durchziehen müssen, die Bank anrufen, irgendwo ins Ausland zu gehen, wäre vllt durchaus drin gewesen. Sie hätte auch erst einmal in Palana arbeiten können und sich eine Basis schaffen. Ich verstehe, dass sie resigniert hat, aber, sie hatte noch Optionen.
Die Trostlosigkeit des Landstrichs ist wohl der eigentliche Protagonist. Das macht traurig. Zieht auch ein bisschen runter. Dabei ist die Landschaft doch so schön. Warum kann man dort nichts ändern? Landwirtschaft? Industrie? Die Leute sind gut ausgebildet und finden trotzdem keine Arbeit? Schlimm.