Zu Staub

Rezensionen zu "Zu Staub"

  1. 3
    08. Apr 2020 

    Leuchtend

    Cameron, der Mittlere von drei Brüdern, wird im Outback tot aufgefunden. Was geschehen ist, kann nicht genau festgestellt werden. Allerdings hat die Familie bemerkt, dass Cameron in letzter Zeit nicht gut drauf war. Es keimt der Verdacht auf, er könne sich selbst umgebracht haben. Die beiden anderen Brüder bewachen den Fundort, bis die Leiche abgeholt werden kann. Nathan wohnt seit langem auf der Nachbarfarm, die nur ein billiger Abklatsch seines Elternhauses ist. Bub, der Jüngste, ist auf der elterlichen Farm geblieben. Die Brüder rätseln, was geschehen ist. Aus diesem Anlass kehrt Nathan zu seiner heimatlichen Farm zurück. Sein Sohn Xander, der über Weihnachten bei ihm ist, begleitet ihn.

    Bei diesem Buch handelt es sich um einen Einzelband um den rätselhaften Tod von Cameron Bright. Die Familie ist schockiert von diesem Ereignis, wie vor den Kopf gestoßen. Cameron war beliebt im Ort und bei den Nachbarn. Seine Frau und seine beiden Töchter leben auf der Farm. Er schien ein glückliches Leben zu führen, aber in den letzten Wochen war irgendetwas anders. Eine ehemalige Farmarbeiterin, mit der er wohl als Jugendlicher mal was gehabt hatte, meldete sich. Was für eine alte Geschichte wollte sie wieder aufrühren.

    Anders als bei ihren Büchern um den Ermittler Aaron Falk findet hier keine Ermittlung im eigentlichen Sinne statt. Nathan, der nur noch am Rande der Familie zu stehen scheint, fühlt sich unwohl, mit der Art, wie sein Bruder zu Tode gekommen ist. Er beginnt sich an seinen Bruder und ihre gemeinsame Jugend zu erinnern. Gleichzeitig empfindet er dieses Kribbeln, dass ihm sagt, hier kann etwas nicht stimmen. Einige Dinge hätte sein Bruder einfach nicht gemacht. Eigentlich ist dieser Roman sehr geschickt aufgebaut, die Handlung speist sich aus den Erinnerungen und Gesprächen in der Familie und einigen Rückblenden in die Vergangenheit. Auch die Beschreibungen dieses einsamen Landes in Australien, wo der Ausdruck Nachbarfarm eine Fahrt von drei Stunden bedeutet, sind sehr plastisch. Man kann sich die Gefährlichkeit dieses weiten Landes kaum vorstellen, doch man bekommt einen Eindruck. Der Funke aber will nicht so richtig überspringen. Dennoch bleibt man neugierig genug, um die Hintergründe dieser Tragödie zu erfahren. Und auch das überraschende Ende hebt den Roman als Ganzes.

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